Kirrverbot - Ja oder Nein

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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Kai von Wietersheim:


Wenn wir uns mal treffen, werden wir beide mal was vom Rind essen, natürlich englisch gebraten! Beweis genug?
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<HR></BLOCKQUOTE>

Oh..oh...das sind die Schlimmsten ! Wahrscheinlich konvertiert vom Saulus zum Paulus, also vom Veganer zum Fleischwolf, und zwar so extrem, das er der Fleisch inzwischen fast roh verzehrt.....alles sehr suspekt.....
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:


Oh..oh...das sind die Schlimmsten ! Wahrscheinlich konvertiert vom Saulus zum Paulus, also vom Veganer zum Fleischwolf, und zwar so extrem, das er der Fleisch inzwischen fast roh verzehrt.....alles sehr suspekt.....
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<HR></BLOCKQUOTE>

Ein militanter Rohfleischesser?
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In unserem Revier schießen wir alle Sauen an der Kirrung. Diese Kirrungen sind noch "richtige" Kirrungen (eine Handvoll Mais unter einer Waschbeton-Platte) und man kann (wenn man denn weiß, wie man eine Kirrung sinnvoll anlegt) sehr wohl selektiv an der Kirrung schießen. Die Waldstücke sind zu klein und die direkt angrenzende A5 verbietet ohnehin aus Sicherheitsgründen eine Drückjagd. Was ich aber schon persönlich festgestellt habe: Sauen fressen lieber Eicheln statt Mais und zur Zeit der Milchreife des Weizens verschimmelt der Mais an den Kirrungen und damit ist sowieso Ruhe im Wald. Viele Kommentare weiter oben erwecken den Eindruck, daß hier eingige Theoretiker am Werk sind. Zum Kirrverbot resp. der Forderung nach "neuen Gesetzen" sage ich das, was ich immer bei solchen Gelegenheiten sage: "Wendet einfach die bestehenden Gesetze an!" (Staun!
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Zum Thema:
In der Jagdzeitung "Unsere Jagd" Ausgabe 5/2004 werden von Dr. Richard Schulte Untersuchungsergebnisse über den Zusammenhang von Schwarzwild und Mast im Schwarzwildring "Obere Vordere Rhön" veröffentlicht.
An den hier veröffentlichten Zahlen läßt sich eindeutig der unmittelbare Zusammenhang zwischen Mast und Streckenentwicklung (damit auch wohl Bestandsentwicklung) ablesen.
Wenn sich also nach Mastjahren die Strecken vervierfachen um danach kontinuierlich von Jahr zu Jahr bis zur nächsten Mast abzufallen, läßt das doch wohl nur den Rückschluß zu das die Mast als von uns unmittelbar nicht beeinflussbarer Faktor der ausschlaggebendste Punkt bei der Bestandsentwicklung ist.
Hinzu kommt die Dauermast durch die veränderte und sich weiter verändernde Landwirtschaft.
Wenn dann an einer Jagdart, die 50 % der Strecke bringt, selektive Bejagung ermöglicht und zwar auch den hier von den "Profis" belächelten Jagdamateuren, mit hochwertiger Fleischqualität, die zu vielleicht 5 % der Bestandsentwicklung beiträgt, muß man kein Mathematiker sein um festszustellen, welcher Unfug hier von einigen verlangt wird.
Nur weil ihr mal irgendwo einen Anhänger Futtermittel rumliegen sehen habt, verallgemeinert ihr das und fordert die Abschaffung der Kirrjagd.
Ihr stellt euch doch auf die gleiche Stufe mit denen, die nach der Einziehung aller Waffen und zentraler Verwaltung wie zu DDR Zeiten schreien, wenn mal wieder ein geistig kranker der zufällig irgendwann mal einen Jagdschein gemacht hat, mit einer Waffe verrückt spielt.

[ 02. Juni 2004: Beitrag editiert von: Eistaube ]
 
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Das Problem ist doch der Missbrauch der Kirrungen zu reinen Totschießfütterungen. Die meisten "Kirrungen", die ich in Deutschland gesehen habe, bestehen doch aus einem Riesenfutterhaufen mit einer in 30-50 Meter entfernten geschlossenen Kanzel, zumeist innen noch mit verschimmelten Teppich ausgekleidet. Von selektiven Jagen kann doch auch keine Rede sein, mittels Leuchtpunkt wird im Dunkeln mittendrauf gehalten, da kann man jeden Schweißhundführer fragen.
Und wenn für jede erlegte Sau 100 bis 300 Kg Futtermittel (laut einer Studie aus Baden-Württemberg)flächendeckend an den Kirrungen ausgebracht werden, hat das sicherlich einen Einfluss auf die Bestandesentwicklung.
Da leider davon auszugehen ist, das die Mehrzahl der Jäger die Kirrung mit Fütterung verwechselt, bin ich für ein Verbot jeglicher Kirrung auf sämtliches Wild.
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Kaspar:
[QB]Das Problem ist doch der Missbrauch der Kirrungen zu reinen Totschießfütterungen./QB]<HR></BLOCKQUOTE>
Was bitte anderes soll den eine Kirrung sonst sein? Natürlich ist das eine "Totschießfütterung"! Nur darf die Betonung nicht auf "Fütterung" liegen. Insoweit gebe ich dir Recht. Und daß hüfthohe Haufen von "wasweißichnichtallem" ein Skandal sind und angezeigt gehören, darüber brauchen wir uns auch nicht zu unterhalten. Aber diese Dinge sind doch sowieso schon verboten. Also haben wir kein Gesetzesdefizit sondern ein Vollzugsdefizit. Es ist blödsinnig, eine Sache abzuschaffen, nur weil man ihren Mißbrauch nicht verhindern kann. Meine Meinung.

Waihei

Beagel
 
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Nun, Jungs, ich hab mich bisher aus diesem ganzen Thread so ziemlich rausgehalten, was mir, wer mich kennt, auch sehr schwer gefallen ist.
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Gehen wir dem Problem doch mal an die Wurzel:
Wer muß kirren, und wer nicht ?
Nun sag ich´s mal aus meiner Erfahrung...

Ad. 1: Kirren muß derjenige, der vor dem Wald hunderte von Hektar Mais stehen hat, den er nicht einzäunen kann.
Derjenige MUSS deswegen kirren, da ihm sonst, in schwarzwildgesegneten Revieren, wie bei uns z.B., ihm die Schwarzkittel die Haare vom Kopf fressen.
Ich will damit nicht behaupten, dass deswegen weniger Wildschaden draußen entsteht, er wird durch die erlegten Schweinchen an der Kirrung nur gemildert.
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Ad.2: Kirren muß m.M. nicht, wer ein reines Waldrevier hat.

Ad. 3: Kirren muß nicht, wer, höhenlagenbedingt, keine großen Maisflächen im Revier hat und durch die Höhenlage auch die Möglichkeit hat, im Winter, bei häufiger Schneelage, das Schwarzwild ausreichend bejagen zu können.

In unseren Niederungen ist Schnee so selten, wie ein Sechser im Lotto.( gut, ich geb´s zu, das war übertrieben
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)d.h. wir haben höchstens 8 Tage im Monat, wo wir bei Mond ( und auch nur, wenn er das nötige Licht bringt ) unsere " Freunde " dezimieren können.

Fazit: Für mich gibt es zur Kirrung keine Alternative. BASTA !....
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Kaspar:
.. Die meisten "Kirrungen", die ich in Deutschland gesehen habe, bestehen doch aus einem Riesenfutterhaufen mit einer in 30-50 Meter entfernten geschlossenen Kanzel, zumeist innen noch mit verschimmelten Teppich ausgekleidet...<HR></BLOCKQUOTE>

Igitt!
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:
...Gehen wir dem Problem doch mal an die Wurzel:
...MUSS deswegen kirren, da ihm sonst, in schwarzwildgesegneten Revieren, wie bei uns z.B., ihm die Schwarzkittel die Haare vom Kopf fressen.
Ich will damit nicht behaupten, dass deswegen weniger Wildschaden draußen entsteht, er wird durch die erlegten Schweinchen an der Kirrung nur gemildert(...)

Fazit: Für mich gibt es zur Kirrung keine Alternative. BASTA !....
<HR></BLOCKQUOTE>

Aua!
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Dingo:
In unseren Niederungen ist Schnee so selten, wie ein Sechser im Lotto.( gut, ich geb´s zu, das war übertrieben
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)d.h. wir haben höchstens 8 Tage im Monat, wo wir bei Mond ( und auch nur, wenn er das nötige Licht bringt ) unsere " Freunde " dezimieren können.

Fazit: Für mich gibt es zur Kirrung keine Alternative. BASTA !....
<HR></BLOCKQUOTE>

Heißt das jetzt, dass Du an der Kirrung die Taschenlampe einsetzt, oder warum ist es da heller?
Aber eigentlich hast Du Recht: wer des Nächtens an der Kirrung sitzt und wirklich Schweine schießen will, kommt um die Taschenlampe nicht rum. Das ist zwar nicht waidgerecht und auch nach sachlichem Verbot nicht gerade angeraten, aber es ist tierschutzgerecht.

Ansonsten sage ich: Kirrung Bäh, gittigitt.
Q.T.
 
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Lieber Dingo,
das war nicht so ganz überzeugend!
Ich probiers mal anders herum. Warum wird gekirrt? Gekirrt wird, um eine möglichst große Zahl an Wildschweinen im eigenen Revier zu erlegen, also zur Streckenmaximierung. Sei es aus Wildschadensverhütungsgründen oder zur angestrebten Reduktion der Bestände, sei es - und das dürfte es in der Mehrzahl der Fälle so sein - aus Jagdlust. Ohne Kirrung ist in vielen Revieren, vielleicht sogar in der Mehrzahl der Reviere in Deutschland, zweifellos keine effektive, keine "sichere Wochenend-" Jagdausübung auf Sauen möglich. Mit Kirrung ist's auch in gesegneten Schwarzwildrevieren einfach sicherer und in waldarmen Revieren außerhalb der Weizen- und Maiszeit überhaupt erst möglich.
Bleibt die Kernfrage: werden die negativen Auswirkungen der Kirrjagd (Mastsimulation, Fütterung statt Kirrung, ständige Unruhe über das ganze Jahr, unsachgemäße Kirrungsjagd in Rotwildgebieten) kompensiert durch die Tatsache, dass auch der Jäger in Sauen-Randrevieren verläßlich mehr oder weniger hohe Strecken erzielt? Ich meine nein unter der Voraussetzung, dass wir "angepaßte Sauenbestände" herkriegen!
Unglücklicherweise tragen die Feldreviere den Schaden im Mais und Weizen, haben aber dafür nur 2 Monate im Jahr Zeit, (ohne Kirrung) an die Sauen zu kommen. Bisschen ungerecht im Falle hoher Scharzwildbestände. Die Schäden wären jedoch in der Mehrzahl der Reviere tolerabel, wenn der Abschuss eines Frischlings aus der Rotte genügt und die Meute weiterzieht, gleichzeitig aber nicht 3 oder 4 Rotten in denselben Weizenschlag toben und weiterfressen. Die Dichten also in einem Rahmen liegen, wie wir sie vor der "Sauschwemme" hatten (damals hat man sich übrigens gefreut, wenn mal ein Morgen Weizen von den Schweinen hops genommen wurde, weil Sauen da waren!).
Und genau da liegt die Crux: wir haben uns so schön an die hohen Schwarzwildbestände gewöhnt und Otto Normalsaujäger jault auf, wenn die Schäden ausbleiben, sprich keine Sauen im Revier sind.
Wir brauchen keine Kirrung, wenn wir niedrige Bestände haben und die müssen her. Mit der Kirrjagd allein funktioniert das nicht, das haben wir jetzt 5 Jahre "bewiesen". Sie könnte unterstützendes Instrument sein, wenn mit der Reduktion endlich ernst gemacht würde. Die Kirrjagd rechtfertigt sich selbst nicht als "alleinig seligmachendes Reduktionsrezept", sie ist allenfalls allenfalls Instrument zur Erhöhung des Spaßfaktors.
Gruß
P.
 
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Zitat: Karpathenjäger

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat
Wir brauchen keine Kirrung, wenn wir niedrige Bestände haben und die müssen her. Mit der Kirrjagd allein funktioniert das nicht,

Genau, ohne sie aber auch nicht! Das hat selbst hier bei den "unwissenden" noch keiner behauptet!

Lediglich subjektive Empfindungen einiger weniger, die vielleicht auch noch den Spaß an der Drückjagd verteidigen wollen, führt zur abstrusen Forderung der Kirrjagdabschaffung.

Vorliegende Untersuchungen werden stumpf Ignoriert. Selbst der von den Kirrungsgegnern andernorts vielzitierte Hespeler sieht als wesentlichen Grund der Schwarzwildbestandsexplosion die sich verändernde Landwirtschaft sowie die durch Klimaveränderung und Stickstoff- und Schadstoffeintrag sich häufenden Mastjahre.

Bezüglich der Auswirkung der Kirrjagd auf die Bestandsentwicklung konnte man bisher nur perönliche Eindrücke einiger weniger grünberockter sich für allwissend haltende "Profijäger" lesen!
Gibt es eigentlich eine wissenschaftlich durchgeführte Untersuchung, welchen Anteil die Kirrungen an der Bestandsentwicklung hat?
 
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26 Jan 2004
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Eistaube:

Gibt es eigentlich eine wissenschaftlich durchgeführte Untersuchung, welchen Anteil die Kirrungen an der Bestandsentwicklung hat?<HR></BLOCKQUOTE>

Gibt es. "Raumnutzung und Ernährungsbasis von Schwarzwild" - Detlef Eisfeld und Niels Hahn. Wenn du es mal lesen willst, kann ich es dir schicken. (Oder ist das jetzt eine Anzeige?
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Gruß Hirschkäfer
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Eistaube:
Zitat: Karpathenjäger



Genau, ohne sie aber auch nicht! Das hat selbst hier bei den "unwissenden" noch keiner behauptet!

Lediglich subjektive Empfindungen einiger weniger, die vielleicht auch noch den Spaß an der Drückjagd verteidigen wollen, führt zur abstrusen Forderung der Kirrjagdabschaffung.

Vorliegende Untersuchungen werden stumpf Ignoriert. Selbst der von den Kirrungsgegnern andernorts vielzitierte Hespeler sieht als wesentlichen Grund der Schwarzwildbestandsexplosion die sich verändernde Landwirtschaft sowie die durch Klimaveränderung und Stickstoff- und Schadstoffeintrag sich häufenden Mastjahre.

Bezüglich der Auswirkung der Kirrjagd auf die Bestandsentwicklung konnte man bisher nur perönliche Eindrücke einiger weniger grünberockter sich für allwissend haltende "Profijäger" lesen!
Gibt es eigentlich eine wissenschaftlich durchgeführte Untersuchung, welchen Anteil die Kirrungen an der Bestandsentwicklung hat?
<HR></BLOCKQUOTE>

Liebes Täubchen,
ich schrieb, dass mit der Kirrjagd allein die Schwarzwildbestände m.E. nicht auf ein niedriges Niveau zu bringen sind. Das Problem ist, dass wir nicht wirklich ernsthaft das Ziel einer echten und dauerhaften Reduktion verfolgen.
Ich fordere zur Zeit auch noch nicht die Abschaffung der Kirrjagd!
Gruß
P.

[ 02. Juni 2004: Beitrag editiert von: Karpathenjäger ]
 

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