Ich versuch es mal ganz sachlich:
Ich halte den Abschuß von Katzen (genauso wie von Hunden) für die LETZTE Möglichkeit. Vorher MUSS man versuchen den Besitzer davon zu überzeugen, die Tiere nicht herumlaufen zu lassen. Ich weiß wohl, daß dies bei verwilderten Tieren, nicht möglich ist - dann gibt es aber auch niemanden, der das Tier vermißt wenn es nicht nach Hause kommt!
Für rufschädigend in der Öffenlichkeit halte ich die Praxis, daß um jedes Gebäude die 200m-Linie "abgesteckt" wird, und bei erscheinen der Hauskatze auf diese Dampf gemacht wird. Diese Jäger sollten mal zum Psychologen auf die Liege und über ihr Feindbild reden
Nach meiner Erfahrungn sind streunende Haustiere i.d.R. nicht die Tiere von Spaziergängern (aus der Stadt, die "nur mal eben" ihre Tiere in der Natur ausführen wollen), sondern Tiere von Anwohnern, die im oder am Jagdrevier wohnen und ihre Tiere aus Bequemlichkeit oder Unwissenheit unbeaufsichtigt lassen.
In unserem Revier gibt es mehrere mitten im Revier liegende Häuser (überwiegend ehemalige Bauernhöfe und eine Schäferei), deren Besitzer alle Hunde (Wachhund) und Katzen (Mäusefänger) halten. Während die Hunde im Zwinger bzw. im umzäunten Grundstück bleiben, sieht man die Katzen auch gelegentlich auf umliegenden Wiesen/Feldern.
Wenn man als Jäger in seinem Revier als solcher bekannt ist und/oder den Kontakt zu den Anwohners sucht, kann man mit diesen auch über ihre "Lieblinge" reden. Nur in hartnäckigen Fällen (alles Katzen) mußte bisher, nach vorheriger Ansage (!) "von der Waffe Gebrauch gemacht werden".
Meist handelte es sich auch nicht um die eigentliche
Hauskatzen, sondern um wilden (meist nicht gefütterten bzw. verstoßenen) Nachwuchs. Mittlerweile haben sich diese Vorfälle deutlich reduziert, da die meisten Leute ihre Katzen sterilisiert haben. Wenn eine Katze fehlt, kommen die Besitzer und fragen auch schon mal, ob sie (die Katze) auffällig geworden sein!
In einem Fall kam der Besitzer eines jungen Schäferhundes und bat diesen zu erschießen, weil er "...immer ausbüxt.... und man weiß ja nie was der dann so anstellt..." Ich hab die abgelehnt, und nachdem ich den Besitzer davon überzeugen konnte, daß das Tierheim wirklich nix kostet, hat sich dieser entschlossen den HUnd dort abzugeben.
Das Problem ist doch, daß die Besitzer verantwortungslos sind, und dem Jäger, der die Drecksarbeit machen muß eins "übergebraten" wird. Letztlich fühle ich mich aber nicht als Schädlingvertilger, und versuche lieber an den Ursachen herumzulaborieren. Sysiphus!
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Horrido und allzeit Weidmannsheil
Thoralf