Jagdscheinanwärter

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16 Mrz 2001
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Einen schönen guten Tag an alle!

Da nun bald wieder die neuen Jagdscheinanwärterkurse ins Land stehen möchte ich hier mal einen kleinen Beitrag in die Runde werfen!

Wie steht ihr zu dem Thema das Wehrdienstverweigerer einen Jagdschein erhalten sollen?

Ist es nicht so, das man da auch mit der Waffe auf Lebewesen schießt?

Viel Spaß beim diskutieren

Waidmannsheil

APHS

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Servus,

ja genau und Kriegsdienstverweigerer dürfen ab sofort kein Fleisch mehr essen, weil da Lebewesen für sterben müssen. Oooops Pflanzen sind ja auch Lebewesen... na dann Verhungern die Drückeberger halt.

(Achtung Achtung, das war ironisch gemeint)

Also nee, die Entscheidung für oder gegen Kriegsdienst ist einfach zu persönlich, als das sie ineinem Jagdforum zerredet werden könnte oder sollte.

Wer Jagd und Krieg (töten von Menschen) gleich setzt....na ja. Bei der Gewissensentscheidung geht es darum eine Waffe auf Befehl gegen Menschen zu richten, keiner fragt nach Lebewesen. Im übrigen muß sich auch ein Kriegsdienstverweigerer weder der Notwehr noch der Nothilfe -auch nicht mit der Waffe- enthalten.

Aber um sich gegenseitig anzukeifen bestimmt ein prima Thema.

Pfüad Euch
 
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Wir haben einen Treiber dabei der vor diesem Problem stand. Er machte gerade Zivildienst und wollte den Falknerschein machen. Dafür brauch man aber die Jägerprüfung. Also machte er die Jägerprüfung ohne schießen und Waffenhandhabung, weil er Angst hatte, daß er ärger bekommt. Heute ärgert er sich, daß er die Scheißprüfung nicht gemacht hat, weil er in eine Jägerfamilie einheiratet.
Ich denke es sollte keine Rolle für den Jagdschein spielen ob man Zivildienst oder Bund gemacht hat,.
 
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Oute mich hiermit als anerkannten Wehrdienstverweigerer. Ich weiß nicht, ob ich heute nochmals verweigern würde, aber wie auch immer: Es macht einen großen Unterschied, ob man auf ein Tier oder einen Menschen schießt. Und ich kann verstehen, wenn man(n) sich jemand das eine vorstellen kann, das andere aber nicht.

Gruß

Sven

------------------
Online-Redakteur
WILD und HUND Online
Paul Parey Zeitschriftenverlag
sven.helmes@paulparey.de
 
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7 Mrz 2001
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Nein, eigentlich gehört das Thema wirklich nicht hierhin!
Ts,ts APHS...!
Aber meiner Meinung hat jemand, der das Töten von Wild mit dem möglichen Töten von Menschen gleichsetzt, ein so großes Problem, daß er eigentlich keine Zeit haben dürfte, sich in diesem Forum aufzuhalten!
 
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bei uns in oesterreich ist das eindeutig geklärt:
wer den diest mit der waffe für den bund verweigert, bekommt weder jagdschein, noch waffenbesitzkarte, kann auch nicht mitglied in einem schuetzenverein usw. werden.
allerdings besteht bei uns kein freies wahlrecht zwischen zivildienst oder bundeswehr sondernd der zivieldienst muss begruendet werden.
 
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Hallo zusammen,
auch ich oute mich als anerkannter Wehrdienstverweigerer!
In meinen Augen ist die Jagd mehr als nur das Totschiessen von Tieren; obwohl ich das auch mache (allerdings nicht frohen Mutes, obwohl ich mich über meine Beute freue - bin vielleich ein wenig schizo!).
Es ist ein Unterschied, ob man den Wehrdienst verweigert oder sich seiner Haut wehrt; ich habe das damals auch dem Ausschuss gesagt (bei mir gab es noch die Gewissensprüfung).
Ansonsten würde ich mir gerne von GBV die 2cm-Büchse ob des Themas leihen...
rolf
 
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hallo habe in meinem Jagdscheinkurs zwei die keinen Wehrdienst ableisten, sondern zivildienst machen. Viele meiner anderen Kursteilnehmer haben dafür nicht sehr viel verständnis, weil sie darin einen Widersinn sehen. Mir ist das relativ egal, muss jeder selbst wissen, was er macht.

Naja einen Antrag auf Wehrdienstentlassung (oder wie das auch immer heißt) muss man ja noch stellen und wenn man da rein schreibt, man könne keine waffe anfassen, weil er da Gewissensbisse von bekommt und macht dann aber Jagdschein, naja diskussion wert.

Nun ist es aber so das sich einer der beiden erkundigt hat und ihm versichert wurde, dass er den jagdschein ohne probleme machen kann, obwohl er Wehrdienstverweigerer ist.


Gruß Thomas
www.snipercountry.de
 
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Hallo zusammen,

kann die allgemeine Verärgerung über dieses Thema nicht so recht nachvollziehen.

Es ist doch in der Tat etwas zwiespältig wenn man auf der einen Seite den Dienst an der Waffe verweigert, auf der anderen Seite aber die Jagd ausübt. Ohne in dem einen ein Ausschlußkriterium für das andere sehen zu wollen, finde ich es durchaus interessant, wie dieser "Konflikt" (so es denn einer ist) gelöst wird/wurde.

Eine derart drastische Lösung wie in Österreich praktiziert erachte ich zwar nicht als nachahmenswert, aber immerhin zeigt sie ja, daß man sich auch an höchsten Stellen über diese Problematik den Kopf zerbricht. Insofern schadet es auch nicht, wenn man sich für den Fall, daß eine solche Regelung auch in Deutschland mal auf der Tagesordnung stehen sollte, argumentativ vorbereitet hat, oder?

Gruß

Philipp

P.S.
Für mich stellte sich die Frage Wehr-/Zivildienst nicht, da ich als dritter Sohn vom Wehrdienst befreit war.
 
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6 Jan 2001
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Moin!

Schade.

Gerade hatte ich einen richtigen langen Artikel zum Thema geschrieben und der PC, schlicht windows stürzte ab.

Ich versuche es einmal mit der kurzen nicht unbedingt justiziablen Fassung.


Der gemusterte Jugendliche verweigert, wenn er verweigert, den Kriegsdienst (!) mit der Waffe (!).

Dies soll nach dem Grundgesetz eine Gewissensentscheidung darstellen.

In der Praxis spielen jedoch m.E. eher finanzielle und "normale" Gründe eine wichtigere Rolle.
Dazu sind schon einige z.B. Spiegel-Artikel verfaßt worden, mit guten Umfragen...

Fakt ist, daß ca. je 150.000 Jugendliche pro Jahr entweder Wehrdienst oder Zivildienst leisten, und damit ihren Obulus an den Staat entrichten, so wie es unsere Väter des Grundgesetzes gewollt haben, und so wie es heute auch noch die Masse der Bevölkerung trägt.

Ein Erscheinen vor der Prüfungskommision ist heute jedoch nicht mehr nötig.
Eine Postkarte reicht an das zuständige Kreiswehrersatzamt, und dann wird es manifestiert.

Die Bundesrepublik kann es sich erlauben nach Wegfall des Warschauer Paktes ....
Die Zivildienstleistenden sind den sozialen Verbänden und Einrichtguen sehr willkommen als "kostengünstige Mitarbeiter".

Und beide Klientel "erleiden" so auch ihren Obulus.

Falls der Jugendliche sich schon in der Bundeswehr befindet (passiert angeblich nach Umfragen nur "Dummen"), verweigert er als Verweigerer i.d.R. mit Vehemenz (!) den Umgang mit der Waffe, weil er sonst als nicht glaubwürdig gilt!!

Dies war früher von besonderem Interesse als die Prüfungskommision beim Kreiswehrersatzamt noch befinden mußte .

Die Zeiten sind aber vorbei, ebenso die unschönen Zeiten, wo dann als Ersatz und Schmäh der Soldat mit einem Besenstiel während der Ausbildung ausgerüstet wurde.
Gottseidank längst vergangene Zeiten.

Aber suspekt ist es mir doch auch.

Den Kriegsdienst mit der Waffe nach der Verfassung verweigern, und aufgrund dessen den Umgang mit der Waffe ablehnen.

Aber dann mit der Waffe auf die Jagd (ist ja kein Kriegsdienst werden einige schnell sagen!), erscheint sehr "doppelmoralig", davon haben wir in Deutschland ja mittlerweile eine Menge.

Getreu nach dem Motto, alles wird gut, und ist ja gar nicht so schlimm.

Schlimm ist es ja auch nicht , da ich sehr viele gute Wehrpflichtige aber auch sehr viele gute Ersatzdienstleistende kennnengelernt habe und kenne.

Ich kenne aber auch gute Ersatzdienstleistende die heute gute Jäger sind.
Die müssen mit ihrer Moral und ihren Beweggründen selber klarkommen.

So einfach ist das in unserer guten Demokratie.

Aber fragen wird man sie gewiß.

Wie oben geschehen.

So richtig (!) geoutet hat sich noch keiner.

Da werden es die Meisten, wie schon von einigen erkannt, auch schwerhaben.


Was sagte Adenauer in anderer Sache so schön: "Was stört mich mein Geschwätz von gestern?!"

Nur eben das das Gewissen doch eigentlich kein Geschwätz darstellt, oder doch ?

türülü



[Dieser Beitrag wurde von Großer Brachvogel am 21. April 2001 editiert.]
 
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7 Apr 2001
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wahnsinn und das ist die kurzfassung
biggrin.gif
biggrin.gif


aber interessant mal andere meinungen zu lesen find ichs schon

Gruß Thomas
www.snipercountry.de
 
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Eins vorneweg:
Auch ich ich habe den Zivildienst dem Bund vorgezogen und hab`s keine Sekunde bereut!!

Zur " Doppelmoral ":
Wenn jemand mit der Begründung, er könne sich nicht vorstellen, auf ein Lebewesen zu schießen; überhaupt eine Waffe anzufassen; o.ä. ( wie es in den Standartverweigerungen - eine Postkarte reicht leider nicht! - so gerne heißt! )könnte er ev. Probleme mit seinem Gewissen bekommen, wenn er Jäger ist, oder werden will.
Aber seien wir mal ehrlich: wie viele Verweigerer meinen das was sie schreiben auch wirklich genau so?
Es gibt einfach ein paar Formulierungen, von denen man weiß, daß die Verweigerung durchkommt, wenn man sie benutzt. Und da der Staat mit seiner - meiner Meinung nach unzulässigen - Gewissensprüfung solche Floskeln provoziert, braucht sich keiner zu wundern...!

Ich habe u.a. mit der Begründung verweigert, daß ich keinen Menschen töten will, wozu ich beim Bund ausgebildet würde, einfach und alleine, weil er aus einem anderen Land stammt und irgendwelche Aggressionen, auf die ich keinen Einfluß habe, ihn zu meinem Feind machen ( ... ).
Somit plagt mich kein schlechtes Gewissen und ich möchte den sehen, der mir eines einreden will...!

Mich stören die dummen Gesichter und Sprüche der Leute, wenn sie hören, daß man verweigert hat und trotzdem - gerne - auf die Jagd geht, seit ich seinerzeit während des Zivildienstes den Jagdschein gemacht habe.
Ich finde es höchst bedenklich, wenn diese Leute Jagd und Wehrpflicht ( bzw. Krieg ) immer wieder in diesem Maße in Bezug zueinander setzen.

Letztlich ist mir aber immer wieder aufgefallen, daß diese Leute häufig ein Problem mit dem Zivildienst als solches haben und Zivis für sie sowieso Vaterlandsverräter, Drückeberger, etc. sind. Da ist dann der Jagdschein nur eine willkommene Gelegenheit mal wieder schön auf "die Kacke zu hauen" und eine Diskussion kann man sich dann sparen.

In diesem Sinne,
Waidmannsheil Ingwer
( Ex-Zivi im Rettungsdienst )
 

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