Jagdgäste und andere Überraschungen

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4 Sep 2013
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Meine wenigen aber eindrucksvollen Begebnisse: Lautes Kraschpeln an der Kiefer über meinem offenen Hochsitz, und da sitzt schon ein Einchhorn mir auf dem Schoß. Beide zu Tode erschrocken , ich bleibe sitzen , das Eichhorn macht einen Satz und landet 5 m unter mir auf dem Erdboden. Haben beide überlebt.
Lauer Sommerabend, in später Dämmerung huscht ein Eulenvogel vorbei. Ich mäusele und im nächsten Augenblick spüre ich nadelspitze Krallen des Kauzes auf meinem unbedckten Kopf. Im Alarmstart nimmt das Kerlchen noch etliche meiner damals noch dunkelblonden Haare mit.
Beim Winteransitz auf Fuchs erfolgte eine Kauzlandung auf meiner Fuchstschapka nach einigen Mäuselpfiffen. Auch beide übelebt.
Mein Vater entleibte vor zig Jahren beim Mittagessen nach der Garbeneinlagerung währen der Ernte mal eine Maus an dem Ort an dem vermutlich mein "Bauplan"entstanden ist. Gab prustendes Gelächter der Tischrunde .:)
 
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21 Jan 2011
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Bin vor zwei Jahren auch auf nem offenen Sitz gesessen und habe immer wieder ein winziges Vögelchen beobachtet, es könnte ein Zaunkönig gewesen sein.
Ich schaue in Schussrichtung und merke eine leichte Berührung an meinem Ellenbogen, welcher in Mantafahrer Manier lässig auf der Brüstung liegt.
Vorsichtig drehe ich den Kopf und sehe das Vögelchen auf meinem Ellenbogen sitzen. Leider hatte es der kleine Kerl aber eilig.
 
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18 Apr 2016
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Ein Erlebnis, wo mir mal ganz schnell ganz anders wurde, hatte ich beim ersten Abendansitz mit unserem Großen.
Es sollte auf eine Schlafkanzel gehen, die auf einem Anhänger gebaut ist und quasi ebenerdig steht. Wetter war wunderbar und die Stimmung bei uns beiden sehr gut.
Wir "baumen auf" und richten uns für einen entspannten Ansitz ein. Da es eine Schlafkanzel ist, haben wir auch Platz satt. Störend ist allerdings eine Wespe, die penetrant herumfliegt.
Weil sie dauernd genau in eine Seite der Kanzel fliegen will, beginne ich zu ahnen und rücke etwas nach rechts.
Die Wespe fliegt rein, landet auf dem Sitzbrett und krabbelt schnurstracks durch eine Ritze.
Ich riskiere einen Blick unter die Sitzbank und sehe das fast handballgroße Nest.
Da wird mir gerade ganz anders!
So ruhig wie möglich sage ich meinem Sohn, er soll vorsichtig aus der Kanzel kommen, hole das Gerödel und mache noch ein Foto, um die Mitjäger zu warnen, bevor wir den Ansitz wechseln.
In der Regel stecke ich auch gerne mal den Rucksack unter die Sitzbank. Ich will nicht wissen wie es ausgegangen wäre, hätte ich das an diesem Abend auch getan.
Aber der Ansitz war später noch schön.
Sohnemann hatte noch genug Anblick, fand das Beobachten der Hasen mit Wärmebild spannend und hat dann, als es dunkel war, Augenpflege betrieben.
Irgendwann sehe ich dann eine Sau links vom neu gewählten Sitz über den Weg in den Mais auf unserer Seite wechseln.
Ich stupse Sohnemann an und erzähle ihm von der Sau.
Er hebt den Kopf, sieht mich müde an und sagt knochentrocken:"Ach Papa, guck doch noch mal genau hin."
Und zack, wieder im Schlafmodus.
 
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17 Mai 2011
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Ach, gilt das ganze Viehzeuch als Gast oder Überraschung?

2.JJ meines Lebens. Sitze auf Fuchs und Sau an einer Wiese am Dorfrand. Hinter mir ein kleiner Pferdehof, rechts vor mir ne Gärtnerei. Ich sitze auf der geschlossenen Kanzel und mäusel so vor mich hin. Vernehme irgendwann eine Art Kratzen, was mich aber weiter nicht stört, könnte ja ne Maus o.ä. sein.
Sie aus dem Nichts erscheint in 3m Höhe aber plötzlich ne Katze vor mir im Kanzelfenster und will mich (bzw. die imaginäre Maus) fressen.
Ich stoße einen Ur-Schrei aus und der Puls landet bei 280. Die Katze hat sich aber wohl auch "etwas erschreckt", stößt alle Viere ab und fliegt in hohem Bogen von der Kanzel auf die Wiese und rennt nach Hause zu Mami in den Pferdehof...
Ich glaube, es kam mein Fuchs mehr vorbei...
 
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5 Sep 2013
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Und erst die Attacken der Siebenschläfer...das Jägerleben ist ein hartes !...sagte der alte Jägermeister :LOL:
Gott hab Ihn selig, ein sehr guter Freund der Familie, selbst Jagdpächter, musste mal eine Kanzel flicken, da er einen renitenten Siebenschläfer (er hat zeitlebens beteuert aus Notwehr) mit der Flinte in der Kanzel erlegt hatte. Der kleine Poltergeist hatte es sich in der Isolierung gemütlich gemacht und hatte einen Ausgang sowohl nach drinnen wie nach draussen.
Es muss ein schauriger Kampf gewesen sein, am Ende lag ein Siebenschläfer, ein Kanzeldach und ein Kanzelfenster auf der Strecke und es klaffte ein Loch in einer Aussenwand.
 
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18 Sep 2014
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Ein Hoch auf den Drilling, so ein kopflastiger Repetierer mit Flüstertüte dran hätte den Abgang gemacht............ ;)

Bausaujäger
Da kann ich eine Geschichte erzählen.

Ich war an einem Sommerabend bei einem guten Bekannten zum Sauenansitz. Es war eine kleine aber dennoch gemütliche Kanzel. Aufgrund der kleinen Kanzel dürfte das Gewehr samt Flüstertüte in Schussrichtung auf der Fensterbrüstung und Auflagebrett Platz nehmen. Es wurde dunkel und ich schloss die Augen um vielleicht auch etwas zu dösen. Plötzlich klappert das Holz, die Büchse schon in verdächtiger Schräglage Richtung Boden geneigt. Ein schneller Griff zum Schaft, Glück gehabt. Ich konnte nur noch eine Schleiereule das weite suchen sehen. Sie war bestimmt so erschrocken wie ich, als der vermeintliche Ast unter ihr nach gegeben hat.
 
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9 Mai 2016
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Die Jungs brauchen schon bisken Durchmesser für ihre Griffel...! ;)
Und deswegen nahm der Kauz bei mir den nagelneuen Schaft der vor mir auf der Stahlleiter quer liegenden, geliehenen Repetierbüchse. Im Feld an der Schadenstelle im Weizen war die Leiter der höchste Punkt und versprach Übersicht. Und ich konnte dem Jagdfreund das mit den feinen Kratzern im Holz dann erklären. Gute Freunde glauben einem sowas!
 
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11 Feb 2018
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Es reicht schon, wenn man die WBK hoch nimmt und durch schaut und zeitgleich eine Eule auf dich zu fliegt, um am Kanzeldach zu landen.

Vor einigen Monaten.

"Sauaufklärung" im Feld am Waldrand.
Neumond, mitten in der Nacht ,entspr dunkel..
Hatte was in der Entfernung über Infrarot gesehen und wollte näher ran, war unklar ob Rehe oder Schweine.

also unter einem Elektrozaun durch
(noch gewundert warum Saft drauf ist, da die Koppel am vortag leer war und auch jetzt nix zu sehen war mit IR)
auf eine leere Koppel, an deren Rand innerhalb stand ein Hochsitz mit Gebüsch dran. Hin und festgestellt, daß es nur ein Pulk Rehe war.

zurück über die Koppel Richtung Zaun.
Mittendrauf dreh ich mich nochmal beiläufig um zum Waldrand, sehe durchs Infrarot und erkenne einen großen Mann, breitbeinig , mit offenbar anliegenden Armen, kommt auf mich zu.
im gleichen Moment ein deutliches Schnaufen....

Hab mich tierisch erschrocken, Dachte, welcher Idiot außer Dir läuft hier nachts noch rum, da will einer dich Meucheln, wollte grad das Gewehr von der Schulter nehmen und HALT oder so rufen...

bis ich sehe:
3 kl. Pferde kamen unbemerkt aus einer Senke auf mich zu und haben mich wohl verfolgt/ eingeholt, als ich von dem Gebüsch her zurücklief
eins davon lief so Frontal, daß es aussah wie Rübezahl....

Die wollten wohl nur gucken wer da rumläuft und gestreichelt werden.....
oder mich und tottreten und fressen... Sah schon die passende Schlagzeile im Käseblatt.

bin mit einer Mischung aus Ruhe und Hast
( habs nicht so mit großen Huftieren, ohne Zaun und Nachts schon garnicht)
zum Zaun, hab via Büchsenlauf an den Draht streifen natürlich noch einen gezwiebelt bekommen und beschlossen, den Rest der Nacht ganz weit woanders weiterzumachen...
 
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23 Jun 2016
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Es war im letzten Sommer. Nach einigen Jahren im badischen Exil, wo ich die Weiten eines wunderschönen Reviers im Bergwald des Schwarzwaldes, aber auch die Auwälder in der Rheinebene genossen habe, zog es mich beruflich und privat zurück in die oberschwäbische Heimat.
Dort hatte ich relativ flott eine wirklich tolle Jagdgelegenheit in einer tollen Truppe als Begeher gefunden.
Ich glaube es sollte der zweite Ansitz in besagtem Revier werden. Die Tage zuvor gab es hier einen extremen Gewittersturm, sodass ein Weg des Reviers fast einen Meter tief ausgewaschen war. Aufgrund mangelnder Ortkenntnis und der Scheu davor, durch die Wiese rechts daneben zu fahren, entschloss ich mich mit meinem neuen Firmenwagen (Ford Ranger), dessen Geländefähigkeiten ich maßlos überschätzt habe, durch den Graben links daneben zu fahren.
Also mit der Fahrerseite ab in den Graben und mit den linken Rädern auf der Böschung.
Tatsächlich funktionierte das die ersten 50 Meter sehr gut, jedoch wurde der Graben dann schnell tiefer und der Vortrieb endete schlagartig. Mit meinem vorherigen BMW X3 hätte ich mir sowas im übrigen niemals zugetraut.
Aber da hing ich nun, musste durchs Fahrerfenster aussteigen, da es auch nicht mehr zurück ging und die Schieflage im Graben doch erheblich war.
So fing ich an zu schwitzen, wegen der Angst ums Auto und natürlich auch der Schmach vor dem Pächter und meinen Mitjägern.
Nach dem schandvollen Anruf beim Pächter und lautem Gelächter am anderen Ende der Leitung kam dieser mit einem ansässigen Landwirt, der einen stark modifizierte Hilux fuhr, zur Hilfe.
Aber der Hilux konnte meinen Ranger nicht befreien, sodass schlussendlich ein Schlepper mich an den Frontlader nahm und teilweise raushob.
Der Ansitz war natürlich gelaufen.
 
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22 Aug 2012
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Den Lacher hat man auch wenn man erst Kreise um den zu Rettenden dreht…..doch was war passiert?

nachts um 3.15 klingelt das Handy. Unbekannte aber ortsübliche Nummer. Mein verschlafenes „Ja bitte“ wurde aufgeregt freudig mit den Worten „Hallo, sie kennen mich nicht aber sind sie der mit Wathose und Jeep?„ begrüsst. Nach kurzer Klärung der Sachlage machte ich mich also auf ins Revier zum Ort des Malheur.
Dort fand ich eine Sau in der Suhle, leblos und den Fahrer und vermeintlichen Schützen nebendran sehr lebhaft. Sein Auto sehr nah an der Sau und genau wie diese so festgeschmotzt, dass da ohne Hilfe nix zu machen war.
Auf die Frage ob man dort mit oder ohne Sperre reingemoddert ist wurde mit dem Kommentar „ach Sperren sind doch überbewertet“ abgetan.
ich instruierte den Fahrer sich zu seinem Fahrzeug zu begeben um dann den Bergegurt anzubringen. Der Stand also knapp über Knietief im Matsch und ich dank Sperre in Kreisbahn um ihn herum, warme 22 Grad gegenüber ca 0 draussen brachten dann doch ein Umdenken.
wir einigten uns also keine weitere Diskussionen über fahrzeugtechnische Details zu führen sondern die Bergung in Angriff zu nehmen. Das klappte dann auch und nach ca 30 Minuten waren Wagen und Sau aus der Suhle gezogen und verladen.
Ab in die Wildkammer. Versorgen der Sau. Auf dem Weg heim füllte sich dann mein Tank noch durch Schüzuenhand und auch 10 Euro Münzgeld wurden in den lokalen Druckwäscher investiert. Ich bin dann um 7.30 ins Büro und wurde mit den Worten „Du hast da noch Schlamm an der Wange“ von der Sekretärin mit frischem Kaffee begrüsst.
Nach dem Anschiss des Revierinhabers schiesst der keine Sau mehr in ner Suhle.
 

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