Jagdgäste und andere Überraschungen

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Sammelansitz im Dezember, leichter Schneefall. Ortsunkundiger Gast sitzt auf offener Kanzel an vielversprechender Stelle.
Schneefall wird stärker! Dann Anruf eines Mitjägers: hier turnt gerade ein Mensch mit Gewehr durch die Verjüngung und will jetzt auf meinen Sitz!

Dann die Erklärung: der ortsunkundige Gast empfand den offenen Sitz als unbequem und machte sich auf die Suche nach einem anderen Sitz!!!! Der erste Sitz, den er gefunden hatte, war abgeschlossen( da es so etwas in meinem Revier nicht gibt, war er wohl schon im Nachbarrevier!!!!), also suchte er weiter und kam dann zu dem anderen, bereits besetzten Sitz.....
Dieser Gast wurde nicht wieder eingeladen.....
Irgendwie kommt mir das bekannt vor....:rolleyes:

Nein, Remy war es nicht.
 
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Danke falsche Adresse, war mein Nachbar. Ich habe nur geholfen zu bergen. Lag im Steilhang in den Brombeeren, 100 m vom Weg, nach unten ging auch nicht, 300m nur ein Bach mit sumpfigem Uferbereich.
Ich habe das nur reingesetzt falls mal wieder eine Sau im Tagebruch liegt.
 
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Wenn man keine Forstwinde hat kann man auch mittels Bandschlingen, Karabinerhaken, ausgemustertem Kernmantelseil (oder eine oder zwei Feuerwehrleinen) und der AHK vom KFZ etwas ähnliches improvisieren.
 
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Westwood

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So dann ist es wohl mal wieder Zeit meinen liebsten Thread ein wenig zu pflegen...

Ich hatte ja schonmal berichtet das ich meine ersten jagdlichen Schritte in einem kleinen Revier hier im Westerwald gemacht habe.
Das Pächterduo war sehr gegensätzlich aber Grundsätzlich lustig.

Nach meinem ersten Jahr im Revier bekamen wir einen Begeher dazu, ein älterer Herr aus der nächsten großen Stadt, ein sehr netter, leicht dusseliger Mann der aber leider nicht mit viel jagdlichem Verständnis gesegnet war.
Schlechter Wind war zum Beispiel eher ein Grund als ein Hindernis und Ruhe halten auf dem Ansitz bestenfalls eine Option. Wenn er Anblick hatte hat er sich aber immer äußerst sauber verhalten.
Dazu war er sehr Gesellig und lustig, von dem her haben sich immer alle gefreut wenn der da war.

Eines schönen Sonntages habe ich mal wieder eine lange Liste an Revieraufgaben bekommen, unter anderem das neu streichen der Malbäume.... Ich habe das immer gehasst, mein damaliges Auto war ein kleiner Clio und der hat danach immer für Wochen gestunken, entsprechend schob ich das ganze ewig vor mir her und machte erstmal alles andere bevor ich den Mistkanister von der Jagdhütte holen wollte.
Zu meinem Glück (so dachte ich) kam irgendwann der besagte Begeher vorbei und bot in einem Plausch an die Malbäume zu streichen, da er eh mit dem Hund eine größere Runde drehen wollte.
Habe ich natürlich dankend angenommen und entsprechend früher Feierabend gemacht...
Am nächsten Tag rief mich einer der Pächter an... Die Begrüßung lief in etwas so....

Ich: Hi, Westwood hier, alles klar?
Pächter: Gude, soweit alles klar, wollte mich nur nach deinem Geistesstand erkundigen.
Ich: Ähhh, wie immer.... Schlecht aber nicht Hoffnungslos...
Pächter: Also wenn ich so durchs Revier laufe würde ich doch eher auf Hoffnungslos tippen...
Ich: Willst du mir irgendwas mitteilen?!?!
Pächter: Das kannste die heute Nachmittag persönlich anhören, kommste nach der Schule mal vorbei.....

Also Nachmittags mit ein bisschen bammel beim Pächter angetreten und dort auch recht kühl Empfangen worden mit den Worten `` Steig ins Auto, wir fahren uns mal was ansehen und du erklärst mir was du dir dabei gedacht hast...´´.
Im Revier angekommen fuhren wir an der ersten Salzlecke vorbei und mich traf beinahe der Schlag :oops:
Da hat der Kerl der mir die Arbeit abnehmen wollte doch jede Salzlecke im Revier mit Buchenholzteer gepinselt. 🥴🥴
Die Malbäume dagegen hatten die Aktion vollkommen unbefleckt überstanden.

Ich erklärte mich natürlich direkt und dachte ich wäre fein raus... Pustekuchen... Erst bekam ich einen zwischen die Hörner weil ich meine Arbeit wen anders machen lassen wollte, dann weil das schief gegangen war und es mir nicht selbst aufgefallen ist und zu guter letzt wurde ich dazu verdonnert am nächsten Wochenende alle Salzlecken neu zu bauen.
Heute eine Geschichte über die alle Beteiligten sehr herzlich lachen.

Moral aus der Geschicht, eigen Arbeit abgeben lohnt sich nicht.... ☝️
 
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Ich wollt es eigentlich im Faden der Peinlichkeiten posten, aber hier passt es wohl besser.

Mein Dad hatte als Ausbilder auch immer wieder Studenten und Anwärter im Revier, die dann auch mitjagen durften. Einer der letzten Dtudenten / Praktikanten war auch ne Knalltüte. Da her für sich den Boxsport als Freizeitbeschäftigung gefunden hatte, gingen wir irgendwann davon aus, dass er wohl den ein oder anderen "Schwinger" zuviel abbekommen hat und dass seinem Kopf nicht all zu gut bekommen sei...

Ich war damals bereits in der Verwaltung, bin aber über die Woche irgendwo in Bayern rumgeflogen und nur am Wochenende nach Hause gekommen und dann da zu Jagen. Selbst nicht vor Ort, hab ich mir gerne die Geschehnisse der letzten Woche erzählen lassen, auch um danach meine Platzwahl vorzunehmen. Angesprochen auf eine Feldnahe Dickung meinte da mein Dad, "da brauchst Du nicht hin. Da war gestern der Praktikant gesessen. Gesehen hat er nix, zumindest kein Wild. Ganz spät hat in der Dickung ein Hund gebellt und ist dann auch durch die Buscherauschen gerannt!" Auf die Nachfrage, was für ein Hund? "irgend was mittelgroßes und rotbraunes - möglicherweise ein Setter oder so was.
Wie ich gesagt hab, dass ich da heut abend ganz bestimmt hin möchte, erntete ich bei meinen Dad erstamal große augen und Kopfschütteln. Ich blieb dabei und kam am Abend mit nem Überläuferkeiler heim. Die Augen von meinem Dad waren noch größer und er verlangte nach Erklärung: (da ich selbst an selber FH studiert hatte und - wenn auch nicht diesen - so doch genügend andere Forststudenten ohne jagdlichen Hintergrund kennengelernt hatte, wusste ich die Angaben des Praktikanten besser zu deuten als mein Dad: Der bellende rotbraune Hund war ziemlich sicher ein schreckendes Reh gewesen, dass in der Dickung mit einer Wildsau zusammengetroffen war. Die Störung rührte also nicht von einem Hund, sondern von einer Sau her. Dass man ein schreckendes Reh für einen Hund halten könnte, wär meinem Dad nie in den Sinn gekommen, auch wenn führerlose Hunde in diesem Revier, noch dazu in der Abenddämmerung seeehr unwahrscheinlich waren...
 
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Servus,

Es müsste vor 4 Jahren gewesen sein da ruft mich am Samstag Nachmittag die Polizei an und meldet einen Wildunfall. Ein Reh wurde überfahren und liegt am Straßenrand. An sich wollte ich mit meinem Cousin gerade zum Tanken ins nahe Tschechien aber das Reh holen wir noch schnell und fahren es zum Luderplatz. Leider war es stark verunstaltet und die Wildwanne somit voll Schweiß.
Ich hatte zu dem Zeitpunkt noch einen silbernen Octavia Scout und hatte durch den großen Kofferraum immer den ganzen Jagdkram im Auto. Unter anderem eine Motorsäge, ne Axt, Panzertape, Kabelbinder, ne Plane, Gummihandschuhe, ein Spaten war auch dabei und 5 Liter Wasserstoffperoxid die ich kurz vorher von nem Freund geholt hab.
Es kam wie es kommen musste😁 auf dem Weg aus CZ zurück werden wir von den Cops rausgewunken😏.
Die Frage nach Zollpflichtiger oder verbotener Ware verneinen wir wahrheitsgemäß. Trotzdem will der freundliche Beamte einen Blick in meinen Kofferraum werfen😬.....
Ich gehe mit ihm nach hinten und öffne den Kofferraum....
Der Mann steht wortlos neben mir und schaut abwechselnd die blutige Wanne sowie die "Mordutensilien" und dann mich an....ich sage zu ihm nur "es ist genau das wonach es aussieht"😂😂
Sein Blick sagt "😳Alter?....echt jetzt?'......

Man muss dazu sagen dass weder das Auto noch wir in irgendeiner Art jagdlich aussahen.

Nach der Aufklärung der Situation fanden die Beamten die Sache auch saukomisch....😁👍
 
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Im Zusammenhang mit einem Wildunfall hatte ich noch ein lustiges Erlebnis.
Es ist ca. 06:15Uhr am Morgen (Juli /August) ich mache mich gerade auf den Weg in die Arbeit da seh ich eine mir bekannte Nummer am Telefon.....Wildunfall an einer viel befahrenen Straße Reh sitzt in der Wiese und steht nicht mehr auf. Ich bin schon in die Arbeit unterwegs und erreiche leider niemanden von den Mitjägern. Also umdrehen Heim und die Kanone holen (ich wohne im Revier und hab 10Minuten in die Arbeit) da ich um 07:00 Uhr schon einen Termin habe pressiert es ein wenig und ich hab keine Zeit zum Umziehen, nur schnell Gummistiefel anziehen.
Ich bin in 2 Minuten an der Unfallstelle. Kitz sitzt noch regungslos in der Wiese. Ich Stelle das Auto ab, Grüße die mir bekannte Unfallverursacherin gehe Zügig zu Reh und gebe Auf ca. 10 Schritte den Fangschuß ab. Ich geh zum Auto um die Wildwanne zu holen da klingelt mein Telefon."Polizei ****, sind sie Grad an der Unfallstelle"?...."ja"......"Dann bassts schon, eine Dame hat Grad angerufen das ein eleganter Junger Mann😌 irgendwas erschossen hat.....Merci nochmal und Servus"😁😂
Zur Erläuterung: damals musste ich im Job noch Anzug tragen und wenngleich ich in der Freizeit eher leger unterwegs bin lege ich beruflich schon Wert auf ein gepflegtes Auftreten.
Bei der Aktion trug ich einen schmal geschnittenen, marineblauen ZZegna Anzug, ein weißes Leinenhemd, Krawatte und einen cognacfarbenen Gürtel.
Das Sakko hatte ich im Auto gelassen und die Ärmel aus nachvollziehbaren Gründen sauber gekrempelt......
Das Gesamtbild hat den an mir vorbeifahrenden Berufsverkehr offenbar etwas irritiert 😁 zum Termin war ich übrigens pünktlich🧐
 

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