Für den nächsten Tag war eine Gonka angesetzt. Wir standen auf Wechseln die schon von früher Erfolg brachten.
Das erste Treiben brachte nur einen Fasanhahn als Anblick.
Beim zweiten Treiben stand mein Jagdfreund an einen Bachlauf (Brücke). Sah gut aus auch im Hinblick auf Nutria und Mink.
Tatsächlich erlegte einer Hundeführer weit oberhalb von unseren Ständen einen Nutria.
Mein Platz lag an einer Brache, wo eine Schussschneise geschnitten war.
Die Wildkamera zeigte in den folgenden Nächten zwei Schakalbilder, leider wurden sie beim Kopieren beschädigt.
Hase war natürlich auch frei und am nächsten Tag sollte es in den Wald gehen zum Brackieren.
Wir wurden beide an einer Forststraße abgestellt. Jeweils vor uns lichtere Stellen im Eichenstockausschlagswald. Schussfeld war auch der Weg, aber wir standen so 100 m entfernt.
Neben meinem lichten Bereich grenze an den Weg eine Partie mit dichten Bewuchs. Als alter Brackenjäger weiß man wie das läuft. Das Wild, vorallem Fuchs und Schakal werden nicht über en Präsentierteller laufen sondern im dicken Zeug bis zum Weg. Dort kurz sichern und bitzschnell übern Weg wechseln, ohne das man sie vorher gesehen hat.
Ich überlege mir wo verläuft der Wechsel? Richtig geraten, nach einer halben Stunde kam ein Fuchs in Raketengeschwindigkeit, aber kein Hund dahinter. Er wolle wie vorausgesagt ins Dicke am Weg. Fuchs auf 10 m und genauso schnell wieder weg. Geschickt flüchtet er durch die Stockausschläge, nur alle paar Meter schemenhaft zu sehen. Soviel zum Thema es gibt hier keine Füchse
Dann Hundegeläut: Höchste Anspannung! Wissen wie der Hase läuft! Da kam er auch schon an. Ohne Laut trotz des trockenen Laubes (oder meiner Schwerhörigkeitkeit?) wie ein Gespennst war er schon über einen lichten Bereich hochflüchtig daher gekommen. Einen Schuss ins Dicke habe ich unterlassen. Was nützt es wenn ihn die Hunde schließlich fangen?
Wir wurden ermahnt, einen erlegten Hasen sofort aufnehmen und hundesicher auf einen Baum zu hängen.
Der Vorstehund ist ein edles Tier
Er jagt um seinen Herren eine Freunde zu machen.
Die Bracke ist ein ungehobelter Klotz
Sie jagt um sich selbst eine Freunde zu machen
Der Vorstehhund bingt das erlegte Wild seinem Herren
Die Bracke frisst es auf!
Nein Du alter Waldhase, eine gescheite Garbe hast verdient. Die Hunde werden Dich wieder vorbeibringen und dieses Mal werde ich wissen woher Du kommst. Wenn der Laut das Wenden der Jagd anzeigt, ist es oft schon zu spät für einen Platzwechsel. Wissen wo der Hase läuft kann nicht in der Theorie jemand beibringen. Ich hatte mich 10 m weiter in den Bestand gestellt und er kam wie ein Waldspennst: Langsam hoppelnd hat er den Schuss nicht mehr gehört.
Der Schuss ist oft weniger schwierig als einer Treibjagd. Solche Hasen vergisst man schnell, brackierte Hasen eher selten.
Kaum hing der Hase im Baum hatten die Bracken vor mir anderes Wild gestochen. Im Augenwinkel sah ich einen Wischer im dicken Zeug. Keine Ahnung ob Hase, Fuchs oder Schakal. Meinem Jagdfreund kam auch Wild, er vermutete Schakal.
Die hier in Bulgarien für die Gonka verwendeten Bracken sind Mischlinge. Äußerst raubwildscharf zerlegen sie auch jeden Schakal wenn man ihn nicht schnell genug sicherstellt.
Bild aus früherer Jagd: