Heute und die nächsten Tage ein paar Berichte über den Jagdurlaub in Bulgarien. Das Leben ist Veränderung und manches läuft einfach nicht so wie man es sich vorstellt. Ich fang mal mit dem Niederwild an.
Viele Jahre waren wir jetzt in unseren beiden Stammrevieren in der Mariza-Tiefebene wie daheim gewesen. Mit den beiden Berufsjägern waren wir befreundet. Der Direktor war immer etwas kühl und in diesem Jahr erzählten uns die beiden Bekannten, dass sie wie andere Mitarbeter gekündig haben. Mit dem Direktor war es nicht mehr auszuhalten.
Er bekam sozusagen auch die Schaufel drauf: Nach einem Vogelgrippeausbrucht musste der ganze Bestand von über 4.000 Vögeln gekeult werden. Für mich auch vorbei der Traum von dort einmal Karpowis zu bekommen.
Unser Freund besuchte uns im neuen Revier und brachte gleich Schnepfen von der Schwarzmeerküste mit, die wir gleich am ersten Abend geniesen konnten.
Wir jagten hauptsächlich auf Fasane, die Hühner hielten schlecht angesichts des fortgeschrittenen Jahres, einmal überraschten uns Enten. Ein Taubenanstand brachte überhaupt keine Beute, die Tauben fielen woanders ein. Es waren Tausende da.
Es hatte die Tage vorher stark geregnet, es war eine einzige Schlammschlacht. Im Revier wird viel Reis angebaut.
Es gibt im Revier nur einen ringlosen Fasanentypen, dem Colchicus sehr stark ähnelt.
Entspanntes Jagen zu zweit, wobei wir komischerweise seit Jahre immer fast die gleiche Quote schießen.
Die Hühner machten es uns nicht leicht.
Dann erfuhren wir, dass in der näheren Umgebung der Wildbestand mit dem Inhalt einer Minkfarm illegal bereichert wurde. Die Minks waren schon im Revier angekommen. Da der Mink zusammen mit dem Nutria noch auf meiner persönlichen Lebensstrecke fehlt, beschlossen wir eine Versuch zu wagen, dies zu ändern. Die großen Bachratzen sind ja nie meine bevorzugte Jagdbeute gewesen. Aber einmal muss es sein...
Die ersten zwei Nutrias tricksten mich sauber aus. Dann sahen die Jagdfreude auf 400 m einen Nutria auf dem freien Feld sitzen. Mir war klar, dass er bei Gefahr den Graben angenehmen würde. Ich stellte fest, der Graben ist trocken und weit und breit war kein Wasser. Das Angehen im trockenen Graben im Indianertiefgang war leicht, der Schuss ebenso.
Wie es immer sein muss: Als ich die Flinte hob, stand vor meinen Füßen eine starke Hühnerkette auf, aber ich entschied mich für den Nutria
Mein Jagdfreund erlegte auch noch zwei. Irgendwie nicht die große jagdliche Herausforderung.
Leider schaften wir es nicht mehr, sie zu essen.
Man geht eine lange Hecke entlang und am Ende liegt ein Huhn und ein Gockel, was wil man mehr.
Mit Rebhühnern und Fasanen im Gepäck ging es dann ins Rilagebirge.