Jagd in Bulgarien

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Veranstalten die Bulgaren wieder Schwarzwildtreibjagden? Wer war heuer dort zur Hirschbrunft- Eindrücke, Erlebnisse?
Die Karte sagt etwas anderes was mir berichtet wurde.
Grob gesagt, soll die ganze Schwarzwildjagd in BUG zum Erliegen gekommen sein. Nur in den Rhodopen soll es noch reife Keiler geben. Lt. Karte eher der Teil Richtung Macdonien.
Ich war im Rilagebirge. Dort baut sich der Bestand wieder auf. Nach dem ASP-Kahlschlag von vor zwei und drei Jahren sagen wir dort grad wie eine ca. 25-köpfige Rotte wieder einwandert. Heuer sollen es schon wieder 200 sein. Aber natürlich noch keine reifen Keiler. In dem Revier wo ich war werden die Sauen im Moment noch komplett geschont. Wir trafen bulg. Jäger die zeigten beindruckende Keiler aus Tatschikistan.

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Heute und die nächsten Tage ein paar Berichte über den Jagdurlaub in Bulgarien. Das Leben ist Veränderung und manches läuft einfach nicht so wie man es sich vorstellt. Ich fang mal mit dem Niederwild an.

Viele Jahre waren wir jetzt in unseren beiden Stammrevieren in der Mariza-Tiefebene wie daheim gewesen. Mit den beiden Berufsjägern waren wir befreundet. Der Direktor war immer etwas kühl und in diesem Jahr erzählten uns die beiden Bekannten, dass sie wie andere Mitarbeter gekündig haben. Mit dem Direktor war es nicht mehr auszuhalten.
Er bekam sozusagen auch die Schaufel drauf: Nach einem Vogelgrippeausbrucht musste der ganze Bestand von über 4.000 Vögeln gekeult werden. Für mich auch vorbei der Traum von dort einmal Karpowis zu bekommen.😭
Unser Freund besuchte uns im neuen Revier und brachte gleich Schnepfen von der Schwarzmeerküste mit, die wir gleich am ersten Abend geniesen konnten.
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Wir jagten hauptsächlich auf Fasane, die Hühner hielten schlecht angesichts des fortgeschrittenen Jahres, einmal überraschten uns Enten. Ein Taubenanstand brachte überhaupt keine Beute, die Tauben fielen woanders ein. Es waren Tausende da.
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Es hatte die Tage vorher stark geregnet, es war eine einzige Schlammschlacht. Im Revier wird viel Reis angebaut.P1070115.JPG
Es gibt im Revier nur einen ringlosen Fasanentypen, dem Colchicus sehr stark ähnelt.
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Entspanntes Jagen zu zweit, wobei wir komischerweise seit Jahre immer fast die gleiche Quote schießen.
Die Hühner machten es uns nicht leicht.
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Dann erfuhren wir, dass in der näheren Umgebung der Wildbestand mit dem Inhalt einer Minkfarm illegal bereichert wurde. Die Minks waren schon im Revier angekommen. Da der Mink zusammen mit dem Nutria noch auf meiner persönlichen Lebensstrecke fehlt, beschlossen wir eine Versuch zu wagen, dies zu ändern. Die großen Bachratzen sind ja nie meine bevorzugte Jagdbeute gewesen. Aber einmal muss es sein...
Die ersten zwei Nutrias tricksten mich sauber aus. Dann sahen die Jagdfreude auf 400 m einen Nutria auf dem freien Feld sitzen. Mir war klar, dass er bei Gefahr den Graben angenehmen würde. Ich stellte fest, der Graben ist trocken und weit und breit war kein Wasser. Das Angehen im trockenen Graben im Indianertiefgang war leicht, der Schuss ebenso.
Wie es immer sein muss: Als ich die Flinte hob, stand vor meinen Füßen eine starke Hühnerkette auf, aber ich entschied mich für den Nutria
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Mein Jagdfreund erlegte auch noch zwei. Irgendwie nicht die große jagdliche Herausforderung.IMG_7038.JPG
Leider schaften wir es nicht mehr, sie zu essen.
Man geht eine lange Hecke entlang und am Ende liegt ein Huhn und ein Gockel, was wil man mehr.
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Mit Rebhühnern und Fasanen im Gepäck ging es dann ins Rilagebirge.
 
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Im Rilagebirge sollte es was mich anging hauptsächlich dem Schakal gelten. Tagsüber ging es auf Damkahlwild, Rotwild haben wir ja selbst. Das Wild ist tagaktiv. Gejagt wird auf der Pirsch und auch mittels Ansitz an der Kirrung.
Alles erlegte Wild wird unaufgebrochen zur Wildkammer gebracht, wo die Stücke durch einen Metzger sofort aus der Decke geschlagen und dann erst aufgebrochen werden.
Schwarzwild wanderte wieder zu, letztes Jahr eine starke Rotte, wobei ich bei der Nachtjagd auf Schakal auch einzelne Stücke sah. Der jetzige Bestand beträgt ca. 200 Stück auf den ca. 4000 ha. Sauen waren nicht frei
Es steht uns als Gäste nicht zu, hier wieder den Moralapostel zu spielen. Ich würde sie jetzt schon bejagen, aber es ist nicht mein Revier, also Maul halten! Ich denke die ASP wird auch in diesem Revier wieder kommen.
Wir erlegten zu zweit an den drei Tagen 2 Schmalspießer und 7 Kälber
Vor dem Schuss:
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Nach dem Schuss:
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Ums Jagdhaus weiß das Damwild dass hier nix passiert und sie sind sehr vertraut.
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Sauen sahen wir zwei Mal..
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Er hat eine saubere Kugel..
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Pirsch mit Andon ist einfach Klasse! Auch ich lerne begierig von diesem Damwildexperten
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Aber eigentlich war ich ja wegen der Schakale hier....
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Aus den vergangenen Jahren ergibt sich folgende Erkenntnis. In dem einen Niederwildrevier saß ich die letzten Jahre immer vergeblich am Luder, obwohl die Wildkamera Schakale zeigte. Der Schakal wird dort sehr scharf bejagt. Im anderen Revier gibt es viele, dort ist der Fluss vermutlich eine Wanderroute. Mit der Leihwaffe, einen Repetierer mit Restlichtverstärker/Aufheller-Zielfernrohr war eine Bejagung nicht möglich. Ich sah das Wild mit meinen eigenen Spotter und wünschte mir mein Luchs vorne drauf. Mit Wärmebild hätte ich im letzten Jahr dort bestimmt 5 Schakale erlegen können.

Mit dem Wärmebildvorsatzgerät jagte ich dann in Ungarn. Die Schakaljagd ist so eine Nebensache im dortigen Hochwildrevier. 100 Euro für Schakal ist in Ordnung, aber für Füchse zahle ich nichts (Dachse ebenso). Dann habe ich eben keine gesehen. In drei Tagen hätte ich dort auch locker 5 Füchse und einen Dachs erlegen können, alles mit Lockjagd. Dazu kamen auf jedem Platz immer streuende Katzen. Ein paar Mal hatte ich Schakale im Anblick. Als sich einmal drei Jungtiere bis auf Schussentfernung genähert hatten und ich nur noch ein paar Meter warten wollte, kam der Berufsjäger und holte ich ab :eek:

Ich könnte hier einen Faden wie bei den glücklosen Saujägern aufmachen. Warum werdet Ihr gleich wissen.

Im Niederwildrevier hatte ich vereinbart, dass nach dem Abendessen mit dem Auto entsprechende Punkte im Revier mit guter Rundumsicht angefahren werden, so wie ich es in Deutschland und Tschechien mit dem Fuchs mache. Der Berufsjäger erzählt mir, er hat im letzten Jahr 61 Schakale erlegt. Es gab eine unglaubliche Schwemme. Heuer sind deutlich weniger da, die Reduktion hat offensichtlich gegriffen. Füchse sind hingegen äußerst selten.

Ich möchte einmal wiedergeben wie so ein Lockabend abgelaufen ist. Viele denke Trompete blasen und das Raubwild kommt von allen Seiten.
1. Nacht
Immer vorher Rundumcheck ob nicht schon Raubwild auf der Fläche ist. Vor uns auf 60 m drei Rehe, die sich von uns nicht stören lassen. Nach der ersten Klage Rundumsicht, nichts. Ich gehe wieder nach vorne und denke im Spotter: Jetzt ist da nur noch ein Reh. Dann bekommt das Reh eine Stummellunte! 60 m vor mir ein starker Schakal, zugestanden nach einer Minute. Als ich die Büchse oben habe, ist die Bühne leer. Das geht ja schon schön los.
Beim zweiten Platz saß der ganze Wald voller Fasaen, ich denke an die 40 Stück. Der Uhu kam auf die Klage und drehte 5 m vor mir ab.
Platz 3: Schon nach 2 Minuten kommt am Weg ein Fuchs auf uns zu. Auf 70 m breit und die erste Beute.
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Ich hatte vereinbart, den Fuchs - sollte denn einer kommen - im Interesse des Niederwildes mit erlegen möchte, aber ich zahle nichts dafür. Womit auch alle einverstanden waren. Die beiden Plätze 4 und 5 brachten keinen Anblick

2. Nacht
Wieder kam ein Fuchs nach 3 Minuten auf den Locker. Langsam näherte er sich und saß schließlich auf 130 m auf einer Teerstraße. Kein Kugelfang, überall stehen Bruchbuden die anscheinend nicht bewohnt sind. Aber vielleicht wohnt irgenwo eine Zigeunerfamilie, der mal wieder der Strom abgedreht wurde oder die überhaupt keinen hat. Es stellte sich heraus, das Jagdhaus lag im Hintergrund. Beim 2. Platz heulten die Schakale auf 300 m vor uns. Die hatten kein Interesse. Heulende Schakale sind mir noch nie zugestanden. Drei Plätze brachten keinen Anblick.

3. Nacht
Wieder heulten die Schakale vor uns, aber kein Anblick. Dafür kam eine Hauskatze bis auf 3 m vor die Füße meines Jagdfreundes, der jetzt mit dabei war damit wir schneller mit einem zweiten Gerät komplette Rundumsicht haben. Wir waren ihr nicht ganz geheuer und sie lief auf dem Weg zurück. Zeitgleich stand wieder ein Fuchs zu. Soviel zum Thema: Es gibt keine Füchse hier. Der Fuchs war irritert, dass die Katze auf ihm zu und damit von der Beute weglief. Er setzte sich auf 150 auf die Keulen. Das war es dann bei dieser Aktion, er setzte sich seitich in die Hecke ab.

Der Berufsjäger sagte mir, die meisten Schakale werden bei kleinen Drückjagden (Gonka) mit Hunden erlegt, sowie bei zufälligen Begegnungen (Lamping, etc.) Lockjagd war in dieser Form unbekannt
 
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Für den nächsten Tag war eine Gonka angesetzt. Wir standen auf Wechseln die schon von früher Erfolg brachten.
Das erste Treiben brachte nur einen Fasanhahn als Anblick.
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Beim zweiten Treiben stand mein Jagdfreund an einen Bachlauf (Brücke). Sah gut aus auch im Hinblick auf Nutria und Mink.
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Tatsächlich erlegte einer Hundeführer weit oberhalb von unseren Ständen einen Nutria.
Mein Platz lag an einer Brache, wo eine Schussschneise geschnitten war.
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Die Wildkamera zeigte in den folgenden Nächten zwei Schakalbilder, leider wurden sie beim Kopieren beschädigt.

Hase war natürlich auch frei und am nächsten Tag sollte es in den Wald gehen zum Brackieren.
Wir wurden beide an einer Forststraße abgestellt. Jeweils vor uns lichtere Stellen im Eichenstockausschlagswald. Schussfeld war auch der Weg, aber wir standen so 100 m entfernt.
Neben meinem lichten Bereich grenze an den Weg eine Partie mit dichten Bewuchs. Als alter Brackenjäger weiß man wie das läuft. Das Wild, vorallem Fuchs und Schakal werden nicht über en Präsentierteller laufen sondern im dicken Zeug bis zum Weg. Dort kurz sichern und bitzschnell übern Weg wechseln, ohne das man sie vorher gesehen hat.

Ich überlege mir wo verläuft der Wechsel? Richtig geraten, nach einer halben Stunde kam ein Fuchs in Raketengeschwindigkeit, aber kein Hund dahinter. Er wolle wie vorausgesagt ins Dicke am Weg. Fuchs auf 10 m und genauso schnell wieder weg. Geschickt flüchtet er durch die Stockausschläge, nur alle paar Meter schemenhaft zu sehen. Soviel zum Thema es gibt hier keine Füchse

Dann Hundegeläut: Höchste Anspannung! Wissen wie der Hase läuft! Da kam er auch schon an. Ohne Laut trotz des trockenen Laubes (oder meiner Schwerhörigkeitkeit?) wie ein Gespennst war er schon über einen lichten Bereich hochflüchtig daher gekommen. Einen Schuss ins Dicke habe ich unterlassen. Was nützt es wenn ihn die Hunde schließlich fangen?

Wir wurden ermahnt, einen erlegten Hasen sofort aufnehmen und hundesicher auf einen Baum zu hängen.

Der Vorstehund ist ein edles Tier
Er jagt um seinen Herren eine Freunde zu machen.
Die Bracke ist ein ungehobelter Klotz
Sie jagt um sich selbst eine Freunde zu machen
Der Vorstehhund bingt das erlegte Wild seinem Herren
Die Bracke frisst es auf!

Nein Du alter Waldhase, eine gescheite Garbe hast verdient. Die Hunde werden Dich wieder vorbeibringen und dieses Mal werde ich wissen woher Du kommst. Wenn der Laut das Wenden der Jagd anzeigt, ist es oft schon zu spät für einen Platzwechsel. Wissen wo der Hase läuft kann nicht in der Theorie jemand beibringen. Ich hatte mich 10 m weiter in den Bestand gestellt und er kam wie ein Waldspennst: Langsam hoppelnd hat er den Schuss nicht mehr gehört.

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Der Schuss ist oft weniger schwierig als einer Treibjagd. Solche Hasen vergisst man schnell, brackierte Hasen eher selten.
Kaum hing der Hase im Baum hatten die Bracken vor mir anderes Wild gestochen. Im Augenwinkel sah ich einen Wischer im dicken Zeug. Keine Ahnung ob Hase, Fuchs oder Schakal. Meinem Jagdfreund kam auch Wild, er vermutete Schakal.IMG_7041.JPG
Die hier in Bulgarien für die Gonka verwendeten Bracken sind Mischlinge. Äußerst raubwildscharf zerlegen sie auch jeden Schakal wenn man ihn nicht schnell genug sicherstellt.
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Bild aus früherer Jagd:
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