Jagd auf die Vogelmörder

Sollte eine kontrollierte Jagd auf Greifvögel erlaubt werden?

  • Generell Ja

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  • Generell Nein

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
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@ Naturfuehrer

100% Zustimmung! Diese Leute fallen uns in den Rücken!

Aber weil es offensichtlich mit Habicht, Mäusebussard und Graureiher ein Problem gibt, passieren eben solche Sachen.

Nun haben wir in Niedersachsen Gott sei Dank keine Bezirksregierungen mehr. Dadurch ist die Beschwerdeinstanz OJB und ONB nicht mehr vorhanden. Das heißt, die unteren Behörden müssen allein entscheiden und sind auch nicht angewiesen beim ML oder MU bezüglich Befreiungsanträgen nach zu fragen.
Und dann ist noch etwas Gutes passiert, das Niedersächsische Landesamt für Ökologie ist ebenfalls aufgelöst worden. Zuvor haben aber diese Oberideologen das Rebhuhn in Niedersachsen auf die rote Liste gesetzt.
Und genau da ist doch der Ansatz! Die Jäger haben doch die gesetzlich vorgeschriebene Pflicht einen artenreichen und gesunden Wildbestand zu erhalten. Aber wie soll das möglich sein, wenn alle ihre Bemühungen um das Rebhuhn in Form von Biotopgestaltung und intensiver Raubwildbejagung immer wieder durch die Luftüberlegenheit von Habicht und Bussard zunichte gemacht wird ?

Grundvoraussetzung für einen Befreiungsantrag ist daher zuerst einmal das „Vorhandensein“ von Rebhühnern ( Restpopulation , also keine stabile Population ) im Revier. Dann der Nachweis, dass man bezüglich der Biotopgestaltung und der Raubwildbejagung (Raubsäuger) alles gegeben hat. (Der Rebhuhnlebensraum ist abhängig von der Grenzlinienlänge und von der Requisitenausstattung , das heißt wiederum jede menge Arbeit ) Und trotzdem klappt es immer noch nicht mit den Rebhühner, weil wie bereits oben festgestellt, Habicht usw......

Wenn das dann alles passt, dann hat man doch eine wirklich gute Argumentation!
Und dann gibt es da ja noch wissenschaftliche Arbeiten aus denen hervorgeht, dass es keinen Sinn macht, wenn man bei der Prädatorenkontrolle die anderen Vögel außer Acht lässt. Es ist doch bewiesen ( wir wussten das schon immer) das andere Vögel wie Bussard, Habicht,
Rabenkrähe und Graureiher zu einem Großteil die Küken der Bestands-Bedrohten Bodenbrüter fressen so das der verbliebene Rest der flügge gewordenen Jungvögel nicht ausreicht um die Arten zu erhalten.

Und wenn man im Revier keine Rebhühner hat, dann kann man dafür sorgen das wieder welche da sind. Das ist dann wiederum jede menge Arbeit und kostet jede menge Geld. Aber welcher Inhaber von einem Niederwildrevier will schon jede menge Arbeit haben, jede menge Geld ausgeben und jede menge Zeit in den Artenschutz investieren und dann auch noch Befreiungen beantragen?

Ich kenne da nur recht wenige!



Ich kann da nur noch feststellen, das diese Gleichgültigen bereits massenweise in das Lager der reinen Schalenwildjäger desertiert sind und ihre Daseinsberechtigung als Jäger damit begründen, das sie den deutschen Wald beschützen müssen.

Seit 8 Jahren sind bei mir im Revier Bekassiene und Feldlerche als Brutvögel ausgestorben. Leider ist es im Gegensatz zum Rebhuhn nicht möglich diese wieder einzubürgern da man u.a. diese Vögel nirgendwo kaufen kann. Mann kann in diesem Fall den Artenreichtum nicht kaufen!
Wenn diese Arten lokal verschwunden sind , dann kommen sie tatsächlich nicht zurück.
Ich finde, dass das wiederum, ein starkes Argument bei einem Antrag darstellt!
 

steve

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@ mongolicus: Feldlerche als Brutvogel (-)? :shock: Darf ich mal fragen weshalb? Ich meine, selbst im brutalsten Raubwildpuff den ich kenne (in Brandenburg, Fuchs, Dachs, Marderhund, Waschbär und und und...) brütet sie noch. Klar, die Erfolge dürften gering sein, aber dass es sie bei Dir so gar nicht mehr gibt. Oder meinst Du die Haubenlerche?
 
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Die meisten der Poster haben begriffen wie der Hase bei solchen Idiologen läuft! Fakten schaffen und dann einen möglichst großen medienauflauf veranstalten. Hierzu gehört meiner Meinung nach solidarität mit den Betroffenen bis deren Schuld bewiesen ist! Dann kann man sich immer noch von den Tätern distanzieren und nicht schon im Vorfeld!!!

Gruß Bausaujäger
 
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@Steve

nee, nee war schon richtig mit der Feldlerche! Zuerst einmal kannst du mein Revier nicht mit dem Raubwildpuff in Brandenburg vergleichen. Meine Niederwildstrecken sagen das genaue Gegenteil aus. Und auch vom Biotop, ist das nicht zu vergleichen. Wir haben hier keine märkische Feldflur, keine Flächen die hunderte von ha groß sind und auf denen kein Baum oder Strauch steht.

Vielmehr handelt es sich hier um eine kleinparzellige Grünlandniederung. Diese kleinen Grünlandflächen sind zu einem großen Teil von Gehölzreihen gekammert. Die wenigen kleinen Ackerflächen am Rande der Niederung sind von Wallhecken eingegrenzt. Das mit den Gehölzreihen im Grünland hat sich in den letzten 40 Jahren so durch den Strukturwandel in der Landwirtschaft entwickelt. Allerdings so ca. 70 ha vom Grünland sind noch frei von Gehölzen und da brüten noch Kiebitze. Im Grünland mit den Gehölzreihen brüten die nicht! Das hat einen Grund! Die Wissenschaft um den Wiesenvogelschutz hat festgestellt, dass die Wiesenbrüter bei der Anlage ihres Geleges einen bestimmten Sicherheitsabstand zum nächsten Baum/Strauch einhalten. (ca. 100-150m)

Du bist ja, genau wie ich auch in einem Niederwildrevier aufgewachsen und kannst einen Habicht von einem Bussard unterscheiden und mit Krähen als Gelegeprädatoren von Bodenbrütern weisst du doch sicherlich auch Bescheid.

Jedenfalls haben die Kiebitze im Revier den damaligen Vollschutz der Rabenkrähen nur deshalb überlebt ,weil damals noch eine starke Brutkolonie vorhanden war und sie gemeinschaftlich ihre Gelege gegen die Rabenvögel verteidigen konnten. Die Feldlerchen und Bekassienen haben das leider nicht geschafft. Denen fehlt ja auch dieses gemeinschaftliche Abwehrverhalten!
Wenn bei der Feldlerche die Jungen geschlüpft sind, werden diese ca. eine Woche lang am Boden/ Nest/Gelege vom Elternpaar gefüttert. Die müssen daher ständig das Nest anfliegen. Damals saß in jedem Baum eine Rabenkrähe. Bei Störungen transportieren die Bekassienen ihre Jungen im Schnabel, fliegender Weise, um sie an anderer Stelle in Sicherheit zu bringen.

Diese beiden Arten hatten damals bei dem vorhandenen Biotop und der hohen Rabenvogelpopulation nicht die geringste Chance!

Verstehst du ???
 

steve

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Ganz ehrlich, ich verstehe es nicht bzw. meine, dass Du falsche Schlüsse ziehst. Auch unser Revier ist extrem kleinparzelliert (durchschnittliche Flächengröße < 1 ha), mit vielen Kleinsttrukturen, Hecken, Brachflächen etc., auch in unserem Revier sitzt überall die Luftwaffe und ich kann leider nicht behaupten, dass unsere Niederwildstrecken begeisternd sind.

Bei Kaninchen und Fasan sind die Besätze in Ordnung und werden genutzt, beim Rebhuhn ist eine jagdliche Nutzung möglich (wird aber nur mit angezogener Handbremse durchgeführt), aber grundsätzlich ist es eben weit davon entfernt so ein Paradies wie z.B. das Revier von rotfuchs2 zu sein. Nichtsdestotrotz, Feldlerchen brüten hier erfolgreich, wie auch Schwarzkehlchen, Kibitz und Wachtel. Das sähe sicher anders aus, wenn wir unser Raubwild nicht so scharf bejagen würden. Aber das machst Du ja letztlich auch.

Wie gesagt, ich habe ja schon viel gehört, aber dass in einem gut gehegten Niederwildrevier keine Feldlerche mehr brütet bzw. ausgestorben ist, das kommt mir spanisch vor und muss noch andere Ursachen haben.

Wh

Steve
 
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@ Steve

Und das sagen unsere Freunde vom Nabu

Gefährdung&#8232;Die Feldlerche wird immer seltener. Vor allem die intensivierte Landwirtschaft führte seit den 70er Jahren trotz weiter Verbreitung zu einem dramatischen Bestandsrückgang von zum Teil 50 bis 90 Prozent. Weitere Gefährdungsursachen sind Versiegelung der Landschaft, gesteigerter Einsatz von Umweltchemikalien und direkte Bejagung wie etwa in Südwestfrankreich. Die ehemals extrem häufige Feldlerche steht inzwischen auf der Vorwarnliste der Roten Liste Deutschlands.&#8232;

Na ja, da haben wir das wieder! Wieder mal die Jäger, dieses mal aber die französischen. Und natürlich wieder die intensive Landwirtschaft. So ein dramatischer Bestandsrückgang wirkt sich natürlich nicht überall gleichzeitig gleich stark aus. Uns hat es hier mit dem Rückgang eben früher getroffen und es kann ja durchaus sein, das du mit deinen Feldlerchen später dran bist. Und es ist dann auch denkbar, das du einen Ansprechpartner findest der sich das „Verschwinden“ der Lerchen in deinem gut gehegten Niederwildrevier nicht erklären kann oder nicht erklären lassen will.

Jedenfalls bin ich nicht blind, und ich weiß genau was ich damals gesehen habe und was ich heute sehe. Und damit sind wir wieder beim Thema: Die Luftwaffe!
 

steve

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Ok, von mir aus. Ich erkenne zwar keine stringente Argumentation, ich sehe auch nicht den Grund weswegen einerseits das Niederwild in einem Revier gut gedeiht, aber die Feldlerche austirbt, aber mir ist es letztlich auch wurst. Wenn Du meinst es wäre so, dann ist ja gut.

Ob Nabu und Co. irgendwann mal die Rolle von gefiederten Prädatoren richtig beurteilen können bzw. wollen wird man sehen. Bis dahin sollte man jedenfalls daran arbeiten, dass diejenigen die noch keine Meinung zu dem Thema haben ein objektives Bild von der Lage bekommen. Ist halt ärgerlich, dass durch solche Kampagnen wie sie das Komitee hier fährt eine negative Stimmung erzeugt wird, die letztlich der Glaubwürdigkeit der Jäger schadet. :?

Steve
 
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@ Steve

Jetzt habe ich das endlich kapiert, manchmal brauche ich da etwas länger. Du kommst mit dem guten Niederwildrevier und dem gleichzeitigen Aussterben von Feldlerche und Himmelsziege nicht zurecht! Kannst du ja auch nicht!
Der Generationswechsel in diesem Revier hat vor 8 Jahren stattgefunden. Vorher war hier so gut wie nix an Niederwild, außer Rehwild und Raubwild. Vor allen Dingen jede Menge Füchse. Aber eine intensive Raubwildbejagung in Kombination mit Biotopgestaltung hat sich ausgezahlt. Mittlerweile können sich unsere Niederwildstrecken wieder sehen lassen!
Aber es ist und bleibt ein Kampf gegen Windmühlen!
 

steve

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@ mongolicus: Aaah, jetzat! :wink: Sind also schon vor Deiner Zeit verschwunden. Und nicht wieder zurückgekehrt? :cry: Naja, ich denke, die Hoffnung stirbt gerade bei Zugvögeln ja zuletzt, dass sie doch wiederkommen. Müller hat ja im Saarland durch Prädatorenmanagement eine enorme Besatzsteigerung bei Feldlerchen erzielt (Link, siehe Tabelle Seite 12 oben ). Allerdings gab es sie dort auch noch zu Beginn der Untersuchung.

Darf ich fragen wie Du insbesondere die Füchse beharkt hast? Baujagd? Fallenjagd? Alles zusammen?

Wh

Steve
 

steve

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:wink: Mir gehts halt unheimlich aufn Keks mir von irgendwelchen Öko-Ideologen irgendwas vom Pferd erzählen zu lassen, wo es doch so traumhafte Untersuchungen gibt die die Philosophie der klassischen Hege stützen. :wink:
 
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@ Steve

Vielen Dank für den Link! Wirklich sehr interessant, weil da bestätigt wird, das wir die ganze Zeit bei unserer Diskussion von verschiedenen Voraussetzungen ausgehen. Ferndiagnosen sind eben.......! Es ist einfach nicht möglich das Untersuchungsgebiet von Müller im Saarland oder dein Revier mit einer reinen Grünlandniederung mit Milchwirtschaft im norddeutschen Tiefland zu vergleichen. Wir hatten damals hier auf Grund der landwirtschaftlichen Spezialisierung kein Feld mehr, für die Feldlerche. Die Artenvielfalt der landwirtschaftlichen Nutzpflanzen war auf Mais und deutsches Weidelgras reduziert. Die Rebhühner sind wieder aufgetaucht, nachdem diverse Randstreifen und klein-parzellige Wildäcker in dieser Graswüste angelegt wurden.

Auch vor dem Generationswechsel wurden bei uns jährlich im Schnitt 4-6 Füchse gestreckt! Ich habe gesagt, das damals ( vor 8 Jahren) viele da waren. Nachdem die Fuchsbejagung mit BRF, Schwanenhals und Kunstbauten intensiviert wurde, kamen in den ersten Jahren 10 bis18 Füchse zur Strecke. Mittlerweile hat sich das bei 8 bis 15 eingependelt. Es wird nicht weniger! Und dann habe ich gesagt, das wir früher nix an Niederwild hatten. Damals ,Jahresstrecke 20 Hasen im gesamten Revier( so groß wie das von Rotfuchs2) heute auf noch nicht einmal der Hälfte der Fläche , mehr als das doppelte.
Mir ist klar, das da wo heute Rotfuchs2 ist, wir niemals hinkommen werden, weil man u.a. diese beiden Reviere allein vom Biotop und der landwirtschaftliche Bewirtschaftung her überhaupt nicht vergleichen kann.

Vor 9 Jahren waren von den Feldlerchen noch 4 Brutpaare vorhanden. ( Rest- Population) Und Müller sagt dazu,
Zitat:
Trotzdem macht das Experiment deutlich, dass Zufallseffekte ( hier: Prädation von Corviden)
bei kleinen und geschwächten Populationen schnell zur Auslöschung führen.

Und wenn in diesem Frühjahr 4 Brutpaare zurück kommen sollten, haben diese allein auf Grund der Grünlandbewirtschaftung ( schleppen, walzen, 3 bis 4 Schnitte, und nach jedem Schnitt Gülle
mit Krähen) schon mal schlechte Karten.
Und wenn dann noch zusätzlich ein Junggesellenverband einwandert, hat sich das mit dem Nachwuchs der Feldlerchen erledigt. Und ob das Revier gut gehegt wurde oder nicht, spielt dann keine große Rolle mehr.
Genau so, habe ich das gemeint!
 
A

anonym

Guest
Mongolicus
Und wenn in diesem Frühjahr 4 Brutpaare zurück kommen sollten, haben diese allein auf Grund der Grünlandbewirtschaftung ( schleppen, walzen, 3 bis 4 Schnitte, und nach jedem Schnitt Gülle
mit Krähen) schon mal schlechte Karten.
Und wenn dann noch zusätzlich ein Junggesellenverband einwandert, hat sich das mit dem Nachwuchs der Feldlerchen erledigt. Und ob das Revier gut gehegt wurde oder nicht, spielt dann keine große Rolle mehr.
Genau so, habe ich das gemeint!
Deine Beiträge sind wirklich die Härte :shock: :shock: :shock:
Jetzt ist doch die Landwirtschaft Schuld??
Ich habe selten solch ein Durcheinander gelesen, wie in deinen Beiträgen. Den Schaum kann man regelrecht erahnen, so geht das nicht :?
Wanderst wirklich nach Österreich aus?...Versprochen??

Hier ist übrigens noch ein Beitrag, der der Jägerschaft nicht Gut tut
stand übrigens in vielen Zeitungen!
http://www.welt.de/welt_print/article30 ... wacht.html
Nutria
 
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@ Nutria

Die Landwirtschaft hat nicht Schuld! Das was da heute in unserer Kulturlandschaft an landwirtschaftlicher Bodennutzung abläuft hat der Verbraucher so bestimmt. Lebensmittel dürfen eben nix kosten!

Und das mit dem Auswandern nach Niederösterreich wird immer wahrscheinlicher!

Aber deshalb mußt du nicht auf mich verzichten. Bin mir sicher das es dort auch internet-Anschlüsse gibt !
 
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Mongolicus schrieb:
Und das mit dem Auswandern nach Niederösterreich wird immer wahrscheinlicher!
Aber deshalb mußt du nicht auf mich verzichten. Bin mir sicher das es dort auch internet-Anschlüsse gibt !

Da gibt es nicht nur Internet, da gibt es auch Gegenwind. --> St.Pölten.

basti
 

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