Immer mehr Wölfe

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Guten Morgen Werbe,

leider kann ich Dir nur ein Mal danken.
Deshalb: :thumbup::thumbup::thumbup:


Waidmannsheil


Beuterheinländer
 
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unser Mitjäger Wolf gibt vielen Taxifahrern mit Biologie Studium eine Möglichkeit im öffentlichen Dienst adäquat unterzukommen.
 
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Ich bin ja noch dummer Jungjäger, aber wie soll man denn seine Jagdgewohnheiten bzw. Jagdstrategien umstellen, wenn der Wolf kommt? Jon? Mohawk?

Ich durfte jetzt das ein oder andere mal mit Ansitzen in einem Revier in dem seit ca. 2 Monaten "der Wolf" vermutet wird (Es wurden Schwarzwild und Rehwild Risse gefunden, Sauen lassen sich kaum noch blicken und das Rehwild verhält sich anders). Generell sieht man nur noch ca. 20% vom Rehwild im Vergelich zu vorher... Und selbst mir ist aufgefallen, dass sich das Rehwild sehr sehr sehr vorsichtig verhält.
- Kommt erst raus, wenn es schon zu dunkel ist um zu schießen bzw ordentlich anzusprechen und verschwindet wieder bevor es hell genug ist
- Steht fast nur noch am Dickungs-/Feldfruchtrand oder in der Frucht selbst (Mais, Senf) und streckt das Haupt oben raus. Wenn es raus kommt, dann nur um ein paar Bissen zu nehmen und wieder in die Dickung zu hüpfen
- Wenn es überhaupt mal vorkommt, dass es auf freiem Feld steht bzw. einem Feld mit niedriger Frucht, dann ist es fast permanent am sichern und nicht wie sonst vertraut beim Äsen
- Freiflächen bzw. Felder mit niedriger Frucht warden recht häufig nur noch flüchtig überquert

Einmal konnte ich selber beobachten wie eine Geiß mit zwei Kitz eine halbe Std lang raus/rein am Dickungsrand gespielt hat, anschließend stand die Geiß 5 Min am Dickungsrand und hat gesichert... plötzlich spannt sie ein und alle drei fliegen über das angrenzende Rapsfeld in die gegenüberliegende Dickung. Hab mich nicht bewegt, saß nicht im Wind und konnte anschließend mit WBG keinen ersichtlichen Grund für die Flucht erkennen (weder Mensch noch Predator). Ich konnte auch die komplette Dickung um/überschauen (war am Gegenhang)...

So... nun zurück zu meiner Frage bzgl. Jagdstrategie... wie soll man da Jagen? Sich mit Ansitzstock in die Frucht setzen und hoffen das man dort hin kommt, ohne die Rehe hoch zu machen? Nachtpirsch auf Rehwild mit NZG?^^ Stumme hochläufige Hunde die Rehe fangen lassen?^^ 2-3 Jahre Jagdruhe halten und dann wieder normal weiter machen?^^

Die Suche hat mir diesbezüglich nicht wirklich weiter geholfen, aber diese Frage brennt mir doch etwas auf der Seele und ich würde mich sehr darüber freuen, wenn mir jemand meinen noch beschränkten Junjägerhorizont erweitern könnte, damit ich mich vorbereiten kann... Denn es ist ja nur eine Frage der Zeit bis der Wolf auch bei uns im Revier seine Runden ziehn wird.

Danke und WMH!

Also dann will ich mal aus meiner beschränkten Sicht antworten:
Was veränderte sich im Revier
Wir fährten die Wölfe seit nunmehr über drei Jahren immer wieder im Revier. Im Revier selbst haben wir noch keine Wölfe gesehen, aber von der Straße aus haben wir sie schon mehrfach nicht weit vom Revier gesehen. Als im Januar/Februar ein Wanderschäfer (mit vielen Kangalmischlingen bei der Herde) für 4 Wochen im Revier war, hörten wir die Wölfe auch mal nachts heulen. In den Nachbarrevieren gab es schon mehrfach Risse (auch Nutztiere), bei uns im Revier haben wir noch keinen Riss festgestellt.
Anfangs hat man kaum mehr Rehwild gesehen, aber das hat sich auch wieder etwas normalisiert. Wobei festzustellen ist, daß das Rehwild seltener in der Dämmerung zu sehen ist. Das Rehwild bewegt sich jetzt eben hauptsächlich tagsüber oder nach Einbruch der Dunkelheit.
Bei den Sauen ist festzustellen, daß kaum mehr die früher üblichen kleinen Gruppen von zwei oder drei Sauen unterwegs sind. Wenn wir Sauen auf der Wildkamera haben oder wenn wir sie beim Ansitz zu Gesicht bekommen sind es überwiegend Rotten mit mehr als 8 Sauen. Nur sehr selten fährten wir noch einzelne Sauen. Die Rottengröße hat natürlich auch Folgen. Letztes Jahr beispielsweise wurde der letzte Maisschlag, der leider an der schmalsten Stelle des Reviers genau zwischen zwei Reviergrenzen (Wald) liegt erst spät im Dezember gehäckselt. In diesem Schlag hielt sich über Wochen jede Nacht eine Rotte mit 20 – 30 Sauen auf. Wir haben dort selbstverständlich regelmäßig gesessen und die Sauen auch bei jeden Ansitz gehört, aber keine zu Gesicht bekommen, da sie erst Nachts aus den Nachbarrevieren in den Schlag einwechselten. Die Wildschäden im Mais waren entsprechend heftig. Vor 6 oder 7 Jahren erlegten wir fast 80% unserer Sauen beim Frühansitz an den Hauptwechseln in der Morgendämmerung. Heute bekommen wir die Sauen fast nur noch Nachts in Anblick.
Während wir früher nur ganz selten mal Rotwild in Anblick hatten (meist ausgebrochenes Gatterwild) hat sich das durch das Erscheinen der Wölfe in der Heide verändert. Das Rotwild westlich der A7 hat sich mehr verteilt und das Verbreitungsgebiet hat sich insgesamt mehr nach Westen vergrößert. Wir fährten deshalb immer wieder mal kleinere Familienverbände (Altier/Schmaltier/Kalb) und während der Schonzeit bekommen wir auch immer wieder mal Hirsche in Anblick. Mit Beginn der Jagdzeit sind die aber verschwunden.

Als Fazit kann ich für unser Revier bisher sagen, daß die Strecken nicht kleiner wurden, aber Rehwild muß man jetzt mehr tagsüber bejagen und für Sauen muß man öfters nachts raus. Die üblichen Dämmerungsansitze bringen kaum mehr Anblick.
Drückjagden bringen für uns nichts, da das Revier relativ klein und schmal ist und die Stücke dadurch überwiegend beim Nachbarn zur Strecke kommen.

hobojagd
 
Y

Yumitori

Guest
@Mohawk-

Moin,

ein sehr interessanter Beitrag, wenngleich ich nicht zu erkennen vermag, welcher "Blödsinn" denn geeignet sein könnte, uns zu diskreditieren.
Rot-grüne Faschisten muss man so nennen dürfen, wenn sie denn welche sind. Aber in manchen Augen dürfen nur Menschen nicht deutscher Staatsangehörigkeit das Wort Faschisten benutzen, ich weiß.

Zurück zum Thema:

Jäger müssen es nach der derzeitigen Rechtslage hinnehmen, wenn Hegebemühungen - etwa beim Muffelwild - die über Jahre hinweg aufgewandt wurden, in Monaten "aufgefressen" werden.


Sollte die Rehwildbejagung weiter möglich sein, aber am Tage stattzufinden haben, so muss festgehalten werden, dass bei weitem nicht alle privaten Jäger "über den Tag" hinweg jagen können. Das Wochenende ist auch wenig geeignet, da "über den Tag" normalerweise erholungssuchende Bürger mit Hund(?) und Kind durchs Revier streifen.
Ich bin der letzte, der gegen "Tagjagd" etwas hat, i c h habe als Frührentner auch entspr. Zeit - aber die meisten Jäger eben nicht - was im übrigen auch für die im Bürodienst leidenden Forstbeamten gelten wird.
Fazit: Die Jägerschaft hat Einschränkungen hinzunehmen -
Drückjagd auf Rehe lehne ich grundsätzlich ab - es wird nicht leichter, Rehe anzusprechen, wenn sie mehr oder minder hochflüchtig durch den Bestand kommen - falls sie kommen.
Rottenvergrößerung bei Schwarzwild - hatte ich ja schon befürchtet. Die Bejagung von "truppenweise" anrückendem Schwarzwild ist auch nicht einfach, vielleicht wird es Zeit, wieder an die alten Hundemeuten zu denken, damit eine Rotte insgesamt ausgejagt werden kann.
Die zuvor angerichteten Schäden großer Rotten gehen mindestens teilweise auch wieder zu Lasten der Jäger.
Fazit: Die Jäger haben Einschränkungen hinzunehmen.
Wenn man denn Pech hat- und je mehr Rudel es gibt, um so mehr Möglichkeiten für "Pech" gibt es - dann werden Jagdhunde angegriffen und verletzt - oder gar getötet - nicht nur vom SW (große Rotten), nein, auch vom Wolf.
Ob man den Hund jetzt verteidigen darf oder nicht, sei unbeleuchtet -- aber es sind wieder die Jäger, die ohne Korrelat Einschränkungen hinzunehmen haben.
Nutzviehhalter werden entschädigt - ist in Ordnung - oder auch nicht, denn man wird sich durchaus auch fragen müssen, ob jeder Steuerzahler es denn gut findet, dass ein Teil seiner Steuern für "Wolfsfutter" ausgegeben wird.

Ich werde jetzt nicht wiederholen, unter welchen Umständen ich für die Wiedereinbürgerung des Wolfes bin - wie wir alles wissen (sollten), gibt es kein Barzel'sches "So-Nicht", weil es für eine konkrete Situation nur ein Ja oder nein geben kann, denn man kann die Situation in der man steht, nicht nach seinem Gusto ändern.
Ich brauche den Wolf nicht - niemand braucht ihn in D; ich habe nicht geholfen, ihn anzusiedeln und ich habe ihn nicht gerufen.

Und wo steht eigentlich, dass Jäger verpflichtet sind, die Jagd, die ihnen ja auch Freude bereiten soll und (noch) darf, umzustellen, damit es seiner Majestät, dem Isegrim, im Zivilisationsland gut geht?
Das steht im Geist der "Rotgrün-Faschisten", die manchmal - und sei es zur eigenen Beerdigung - schwarze Mäntel tragen.
Man kann und darf den Wolf wiederhaben wollen - i c h will ihn weder sehen noch bejagen - i c h will ihn g a r n i c h t !
 
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Moin!

ein sehr interessanter Beitrag, wenngleich ich nicht zu erkennen vermag, welcher "Blödsinn" denn geeignet sein könnte, uns zu diskreditieren.

Zum einen ist da in einigen Posts eine gewisse ökologische Inkompetenz zu bemerken, die für Außenstehende MIT Ahnung je nach Einstelllung zu Jagd und Jägern zu Lachanfällen oder traurigem Kopfschütteln führt. Und das:

Rot-grüne Faschisten muss man so nennen dürfen, wenn sie denn welche sind.

ist als Bemerkung auf "die Grünen" bezogen entweder eine Verharmlosung der echten Faschisten oder als Beleidigung für sehr viele sehr normale Bürger gedacht, die halt zufällig eine andere Auffassung von bestimmten Dingen haben. Sowas kommt bei unbeteiligten Dritten SEHR gut an. :no:

Die meisten Menschen denken nämlich bei dem Verweis auf "grüne Faschisten" NICHT an die Handvoll Hardcore-Veganer-Tierrechtler-Terroristen, die da auch im Internet die größte Klappe haben, die denken an ihren Nachbarn, den eigendlich ganz netten aber etwas gutmenschelnden Biolehrer und wenn man den als Faschisten bezeichnest, was er offensichtlich nicht ist, was macht das aus dem Bezeichnenden?

Zurück zum Thema:

Jäger müssen es nach der derzeitigen Rechtslage hinnehmen, wenn Hegebemühungen - etwa beim Muffelwild - die über Jahre hinweg aufgewandt wurden, in Monaten "aufgefressen" werden.

Ja, müssen wir. In vielen Bereichen, da ist der Wolf nicht exklusiv.

Sollte die Rehwildbejagung weiter möglich sein, aber am Tage stattzufinden haben, so muss festgehalten werden, dass bei weitem nicht alle privaten Jäger "über den Tag" hinweg jagen können. Das Wochenende ist auch wenig geeignet, da "über den Tag" normalerweise erholungssuchende Bürger mit Hund(?) und Kind durchs Revier streifen.

Auch das ist heilbar. Viele Jäger können sogar NUR am WE Jagen oder müssen Urlaub nehmen. Außerdem sind die wenigsten völlig spaziergängerdominierten Reviere "wolfstauglich".

Fazit: Die Jägerschaft hat Einschränkungen hinzunehmen -
Drückjagd auf Rehe lehne ich grundsätzlich ab - es wird nicht leichter, Rehe anzusprechen, wenn sie mehr oder minder hochflüchtig durch den Bestand kommen -

Dann muss man sie nicht beschiessen, der Nachbar hat vielleicht eine bessere Chance. Bei der richtigen Hundeauswahl etc. ist das aber auch kein Problem.

Rottenvergrößerung bei Schwarzwild - hatte ich ja schon befürchtet. Die Bejagung von "truppenweise" anrückendem Schwarzwild ist auch nicht einfach, vielleicht wird es Zeit, wieder an die alten Hundemeuten zu denken, damit eine Rotte insgesamt ausgejagt werden kann.

Große Rotten hat es auch ohne Wölfe. Die zerstreuen sich auch wieder. Das Problem ist hier eher, dass man im Mais oder Raps einfach nicht an die Sauen rankommt.

Fazit: Die Jäger haben Einschränkungen hinzunehmen.
Wenn man denn Pech hat- und je mehr Rudel es gibt, um so mehr Möglichkeiten für "Pech" gibt es - dann werden Jagdhunde angegriffen und verletzt - oder gar getötet - nicht nur vom SW (große Rotten), nein, auch vom Wolf.

Ja, das kann passieren. Allerdings habe ich bisher deutlich mehr durch Sauen verletzte Hunde erlebt als von Wolfszwischenfällen mit Hunden auch nur gehört. So im Schnitt vielleicht ein Hund / Sau -Zwischenfall pro DJ und zwei Hund-Wolf-Zwischenfälle in über 10 Jahren ...

Nutzviehhalter werden entschädigt - ist in Ordnung - oder auch nicht, denn man wird sich durchaus auch fragen müssen, ob jeder Steuerzahler es denn gut findet, dass ein Teil seiner Steuern für "Wolfsfutter" ausgegeben wird.

Meine Steuergelder werden auch für viele Sachen ausgegeben, die ich für absolut überflüssig halte. Das gleicht sich in einer funktionierenden Demokratie aus.

Und wo steht eigentlich, dass Jäger verpflichtet sind, die Jagd, die ihnen ja auch Freude bereiten soll und (noch) darf, umzustellen, damit es seiner Majestät, dem Isegrim, im Zivilisationsland gut geht?

Ich muss meine Jagd auch nicht umstellen, wenn der Landwirt die Bewirtschaftung seines Ackers ändert - aber ich erlege dann vielleicht nichts mehr. Und diese Auswirkungen der landwirtschaft sind teilweise viel größer als die Auswirkungen der Wölfe, wenn sich das Schalenwild erst mal an die gewöhnt hat.

Viele Grüße

Joe
 
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Moin!

Zum einen ist da in einigen Posts eine gewisse ökologische Inkompetenz zu bemerken, die für Außenstehende MIT Ahnung je nach Einstelllung zu Jagd und Jägern zu Lachanfällen oder traurigem Kopfschütteln führt. Und das:
ist als Bemerkung auf "die Grünen" bezogen entweder eine Verharmlosung der echten Faschisten oder als Beleidigung für sehr viele sehr normale Bürger gedacht, die halt zufällig eine andere Auffassung von bestimmten Dingen haben. Sowas kommt bei unbeteiligten Dritten SEHR gut an. :no:
Die meisten Menschen denken nämlich bei dem Verweis auf "grüne Faschisten" NICHT an die Handvoll Hardcore-Veganer-Tierrechtler-Terroristen, die da auch im Internet die größte Klappe haben, die denken an ihren Nachbarn, den eigendlich ganz netten aber etwas gutmenschelnden Biolehrer und wenn man den als Faschisten bezeichnest, was er offensichtlich nicht ist, was macht das aus dem Bezeichnenden?
Ja, müssen wir. In vielen Bereichen, da ist der Wolf nicht exklusiv.
Auch das ist heilbar. Viele Jäger können sogar NUR am WE Jagen oder müssen Urlaub nehmen. Außerdem sind die wenigsten völlig spaziergängerdominierten Reviere "wolfstauglich".

Dann muss man sie nicht beschiessen, der Nachbar hat vielleicht eine bessere Chance. Bei der richtigen Hundeauswahl etc. ist das aber auch kein Problem.

Große Rotten hat es auch ohne Wölfe. Die zerstreuen sich auch wieder. Das Problem ist hier eher, dass man im Mais oder Raps einfach nicht an die Sauen rankommt.
Ja, das kann passieren. Allerdings habe ich bisher deutlich mehr durch Sauen verletzte Hunde erlebt als von Wolfszwischenfällen mit Hunden auch nur gehört. So im Schnitt vielleicht ein Hund / Sau -Zwischenfall pro DJ und zwei Hund-Wolf-Zwischenfälle in über 10 Jahren ...
Meine Steuergelder werden auch für viele Sachen ausgegeben, die ich für absolut überflüssig halte. Das gleicht sich in einer funktionierenden Demokratie aus.
Ich muss meine Jagd auch nicht umstellen, wenn der Landwirt die Bewirtschaftung seines Ackers ändert - aber ich erlege dann vielleicht nichts mehr. Und diese Auswirkungen der landwirtschaft sind teilweise viel größer als die Auswirkungen der Wölfe, wenn sich das Schalenwild erst mal an die gewöhnt hat.

Viele Grüße

Joe

Fazit:
Pest ist besser als Cholera - goil :roll:
 
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Ich kenne mehrere Pächter von Rotwildrevieren weit ab von allen Wölfen, die dieses Jahr in eine wolfsbesiedelte Region eines etwas weiter östlich gelegenen Staates gefahren sind um dort mal einen jagdbaren Hirsch zu erlegen der kein 8er vom 2. oder 3. Kopf ist. Die gibt es in ihren Pachtrevieren kaum....ganz ohne Wölfe. Obwohl sie auch fest davon überzeugt sind, dass der Wolf ihr stolzes Wild ausrotten wird...berichteten sie nach der (erfolgreichen) Reise u. a. begeistert von dem vielen in Anblick gekommenen Rehwild.
 
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Zum einen ist da in einigen Posts eine gewisse ökologische Inkompetenz zu bemerken, die für Außenstehende MIT Ahnung je nach Einstelllung zu Jagd und Jägern zu Lachanfällen oder traurigem Kopfschütteln führt.

So lange "ökologische Kompetenz" bedeutet, dass man in einer dicht besiedelten Landschaft die "Ansiedlung" des Wolfes als nicht in Frage zu stellendes quasi religiöses Gebot postuliert, bin ich über "ökologische Inkompetenz" nicht unerfreut.
 
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Yumitori

Guest
Moin zusammen,

@ Mohawk -
Vielen Dank für Deine Mühe, Dich mit meinem Beitrag auseinanderzusetzen.

Ich werde aber meine Ausdrucksweise sicher nicht ändern, nur weil - vielleicht eine hohe Zahl - der Bürger dieses Landes nicht verstehen können, was ich meine - deren Pech, nicht meines.
Um so mehr, als führende Politiker sogar von Pack reden dürfen, und alle die, die mich nicht verstehen können, Beifall klatschen.

Wenn wir in dem ein oder anderen Bereich hinnehmen müssen, dass die Hegebemühungen "aufgefressen werden", so muss man aber deshalb darüber nicht erfreut sein, kann sich vielmehr- dagegen äußern.
Gemeinschaftl. Jagdbezirke sind - was ich sehr bedaure - eher handtuchgroß. Und oft - auch wenn es nicht sein soll - ist die Gemarkungsgrenze eben doch der Weg am Wald entlang . Mithin kann schon eine kleine Gruppe Spaziergänger die Jagd empfindlich stören, auf der einen, wie auf der anderen Waldseite. Es muss also nicht die "wolfsuntaugliche" Stadtrandnähe (z.B.) sein, die ich angesprochen habe.
Du denkst wahrscheinlich in größeren Maßstäben - bei Reviergrößen so ab 750 ha ist einfacher zu jagen.
Ich lehne DJ auf Rehwild immer noch ab - auch wenn Du hinsichtlich der Auswahl der Hunde sicher recht hast. Ich habe auf den von mir besuchten DJ das Rehwild auch dann hochflüchtig gesehen, wenn die Sauen locker gemacht waren und - sozusagen - hinter dem Rehwild ankamen.
Abgesehen davon: Die Köchin eines der größten Hess. Waldbesitzer (hoffentlich lebt die Dame noch) hat mir einmal nachdrücklich unter Beweis gestellt, wie unterschiedlich der Geschmack von Rehwild ist, je nachdem, ob v. Ansitz geschossen oder auf der DJ. (Ich muss aber einräumen, dass ich hinsichtlich der Erlegungsart der Dame glauben muss, habe aber keinen Anlass zu zweifeln - ihr Chef hat es seinerzeit bestätigt.)

Das mit dem "Ausgleich in einer funktionierenden Demokratie" halte ich als Argument angesichts Deiner unbestritten vorhandenen Intelligenz für mehr als schwach. Steuergelder sollten für benötigte Dinge oder Vorhaben ausgegeben werden. Benötigt D etwa den Wolf ? Ganz abgesehen davon, eine Dummheit wird nicht dadurch zum Auswuchs der Intelligenz, weil es viele Dummheiten gibt.
Vielleicht habe ich hinsichtlich der Umstellung der Jagdweise nicht prägnant genug formuliert: Der Jägerschaft wird immer wieder abverlangt, die Jagd anzupassen, umzustellen, etwa, weil die Landwirtschaft keine Hecken mehr benötigt und haben will (Niederwild, Feldraine), weil es für jeden Spaziergänger erlaubt ist, quer durch den Wald zu trampeln oder Geocaching zu betreiben, weil während der Blattzeit die Mähdrescher von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang unterwegs sind (so war es in unserem Revier wirklich) und und und...
Alles hinnehmbar ?!?! Klar, durchaus mit viel gutem Willen. Und irgendwann ist es vielleicht einfach mal gut mit dem guten Willen und der Wolf bzw. seine Wiedereinbürgerung stößt nicht auf Dauer-Hurra.
 
Y

Yumitori

Guest
Ich kenne mehrere Pächter von Rotwildrevieren weit ab von allen Wölfen, die dieses Jahr in eine wolfsbesiedelte Region eines etwas weiter östlich gelegenen Staates gefahren sind um dort mal einen jagdbaren Hirsch zu erlegen der kein 8er vom 2. oder 3. Kopf ist. Die gibt es in ihren Pachtrevieren kaum....ganz ohne Wölfe. Obwohl sie auch fest davon überzeugt sind, dass der Wolf ihr stolzes Wild ausrotten wird...berichteten sie nach der (erfolgreichen) Reise u. a. begeistert von dem vielen in Anblick gekommenen Rehwild.

Moin,

wir sind uns einig, dass Wild nicht stolz sein oder Stolz empfinden kann, da wäre die Verwendung von "" besser gewesen...;-).
"Weiter östlich" sind die zusammenhängenden Waldgebiete auch deutlich größer als in D. ( Sic "" doppelt so großer Lebensraum, halbierte Menschenmenge"").

@ community -

ich habe oft Kontakt mit zwei rumänischen Familien - ein Mitglied erzählte mir neulich - aus dem Herbsturlaub zurück - er wohne dort bei seiner Tante in einem Haus mit Blick auf den Wald und mehrere Weiden.
Dort weidende Schafe seien mehrfach von Wölfen angegriffen worden, die Dorfgemeinschaft habe das mit Gewehren erledigt.
An einem schönen Nachmittag habe man grillen wollen, das Grillfleisch in einem Kühlkoffer bereitgestellt und teilweise darauf liegen gehabt.
Drei Wölfe seien erschienen und hätten sich weder auch durch Geschrei nicht vertreiben lassen. Erst durch Treffer mit harten Wurfgeschossen (so nahe also...) seien die Tiere eher zögernd verschwunden... .

Ausdrücklich OT, aber passend:
Als ich eher ungläubig den Kopf schüttelte zog der Erzähler sein T-Shirt hoch und zeigte mir deutliche, quer über den Brustkorb verlaufende Narben; ob ich mir denken könne, was das sei... nach meinem Kopfschütteln ließ er mich wissen, dass er im Sommer vor drei Jahren bei einem Spaziergang nahe des Dorfes von einem L u c h s angegriffen worden sei. Er habe sich auf einen Baumstumpf gesetzt, um in eine der mitgeführten Räucherwürste zu beißen und die Wurst versehentlich fallengelassen... - wie von Geisterhand sei auf einmal ein Luchs dagestanden und habe sich genähert, ihn deutlich aggressiv angefaucht. Als er sich angeschickt habe, auf den Luchs zuzugehen, habe dieser ihm mit der "Vordertatze" (O-Ton) dermaßen eine über Brust und Oberarm gewischt, dass stark blutende Wunden entstanden seien und der ihn später versorgende Arzt eine Tollwutimpfung empfohlen hatte. Obwohl sehr teuer und schwer zu organisieren, hat er sich impfen lassen.
 
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Moin!

So lange "ökologische Kompetenz" bedeutet, dass man in einer dicht besiedelten Landschaft die "Ansiedlung" des Wolfes als nicht in Frage zu stellendes quasi religiöses Gebot postuliert, bin ich über "ökologische Inkompetenz" nicht unerfreut.

"ökologische Kompetenz" bedeutet was Anderes, aber wenn Du das so hinstellst wird klar, warum Du das nicht kennst. :twisted:

Viele Grüße

Joe
 
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Moin!

Wenn wir in dem ein oder anderen Bereich hinnehmen müssen, dass die Hegebemühungen "aufgefressen werden", so muss man aber deshalb darüber nicht erfreut sein, kann sich vielmehr- dagegen äußern.

Natürlich - aber was ich deutlich machen wollte war, dass die Umstellungen und Einschränkungen, die gegenüber dem Zustand "ohne Wölfe" angesprochen wurden, oft nach kurzer Zeit wieder verschwinden und oft auch unterhalb dessen liegen, was vielerorts ständig als normaler Anpassungsdruck betrachtet wird. Unschön für viele zwar, aber kein "Untergang des Abendlandes".

Du denkst wahrscheinlich in größeren Maßstäben - bei Reviergrößen so ab 750 ha ist einfacher zu jagen.

Der Besucherdruck ist da derselbe wie wenn das 2 Reviere wären. Und ich habe durchaus Erfahrungen aus extrem durch Erholungssuchende frequentierten Gebieten. Wild stellt sich darauf ein.

Das mit dem "Ausgleich in einer funktionierenden Demokratie" halte ich als Argument angesichts Deiner unbestritten vorhandenen Intelligenz für mehr als schwach. Steuergelder sollten für benötigte Dinge oder Vorhaben ausgegeben werden. Benötigt D etwa den Wolf ? Ganz abgesehen davon, eine Dummheit wird nicht dadurch zum Auswuchs der Intelligenz, weil es viele Dummheiten gibt.

Geld wird immer für Dinge ausgegeben, die Menschen haben wollen. "Brauchen" ist da ein ganz gefährliches Wort, weil der Mensch sehr, sehr wenig "braucht". Wir - als Gesellschaft - geben Geld für Fussball, Umgehungsstrassen, Schulen, ... aus, die viele von uns garnicht "brauchen", aber mitbezahlen. Warum dann nicht auch für den Wolf? Nur weil Du z. B. das nicht willst? Dann tauschen wir - Du zahlst meinen Anteil an den Fussballkosten (als Beispiel für etwas, was du vielleicht brauchst, ich aber nicht), ich Deinen an den Wölfen und wir beide haben, was wir wollen.

Alles hinnehmbar ?!?! Klar, durchaus mit viel gutem Willen. Und irgendwann ist es vielleicht einfach mal gut mit dem guten Willen und der Wolf bzw. seine Wiedereinbürgerung stößt nicht auf Dauer-Hurra.

Die meisten Deiner Beispiele haben viel drastischere Auswirkungen als die Wiederausbreitung des Wolfes. Der ist jagdlich nur für Muffel ein echtes Problem. Natürlich kann man auch sagen: mir reichts jetzt, das nicht auch noch. Man kann dann aber auch überlegen, ob man nicht an anderer Stelle für "Entlastung" sorgen kann. Lohnt es sich, den Aufwand in den Kampf gegen den Wolf zu stecken, wenn man mit den selben Aufwand vielleicht beim Thema Niederwild viel mehr erreichen könnte? Kann man vielleicht den Wolf auch nutzen, um etwas zu erreichen? Also "weiter" denken statt einfach nur dagegen sein?

Viele Grüße

Joe
 

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