Immer mehr Wölfe

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Nachdem aber dieser für Jagd und Jäger absolut wesentliche Zusammenhang nun in Studien augenscheinlich nicht hinreichend beleuchtet wird und die Datenlage dementsprechend dünn ist, ist der Verweis auf eigene Beobachtungen nicht nur zulässig, sondern absolut indiziert, wenn über das Thema gesprochen wird.

Tja, und da sind die Beobachtungen in weiten Teilen halt so, dass die Populationen durchaus bejagbar bleiben und der andernorts proklamierte jagdliche Weltuntergang durch komplette Abwesenheit glänzt.

Viele Grüße

Joe
 
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Tja, und da sind die Beobachtungen in weiten Teilen halt so, dass die Populationen durchaus bejagbar bleiben und der andernorts proklamierte jagdliche Weltuntergang durch komplette Abwesenheit glänzt.
Und dann gibt es da noch andere Beobachtungen und leider auch Tatsachen, nämlich dass einem selbst die lediglich temporäre Anwesenheit eines Rudels eine bis dato perfekt funktionierende Bejagungsstrategie aus wenigen Intervallen und einer großen Bewegungsjagd so dermaßen versauen kann, dass du statt 30 nur noch 10 oder statt 100 nur noch 40 Stück Schalenwild entnehmen kannst.
 
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Tja, und da sind die Beobachtungen in weiten Teilen halt so, dass die Populationen durchaus bejagbar bleiben und der andernorts proklamierte jagdliche Weltuntergang durch komplette Abwesenheit glänzt.

Viele Grüße

Joe

Du musst aber auch mal zur Kenntnis nehmen, dass andere Pächter andere Erfahrungen machen. Und die sind nicht alle unfähig oder bescheuert! ;-)
 
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Du musst aber auch mal zur Kenntnis nehmen, dass andere Pächter andere Erfahrungen machen. Und die sind nicht alle unfähig oder bescheuert! ;-)

So wie @Ratzeputz das beschreibt DIE aber schon! ;-) Damit das SO extrem läuft müssten die völlig außerstande sein, ihr Verhalten und ihre Jagdstrategie auch nur etwas umzustellen, deshalb hat er da wahrscheinlch deutlich übertrieben.

@Sumpfsau:
Sowas KANN passieren (kann auch durch einen "Einfall" von Pilzsuchern etc. bewirkt werden, auch schon erlebt), kann aber durch eine Wiederholung der DJ an einem anderen Tag ausgeglichen werden und ich habe auf genügend Jagden trotz Anwesenheit von Wölfen im Treiben wenigstens durchschnittliche Strecken erlebt. Bei Intervallen jagt man ja auch nicht nur an einem Tag, sondern kann zwei, drei Tage Ruhe halten (wenn man will) und dann wieder loslegen. Wer als Jäger vor Ort ist hat da wenig Probleme (wenn ich merke, die Wölfe waren in den Dünen, dann gehe ich halt 800m weiter ans Feld oder gehe mittags und nicht morgens raus :roll:), wer nur alle 2 Monate aus Holland für ein WE im Minirevier angereist kommt ist eventuell deutlich mehr gekniffen.

Viele Grüße

Joe
 
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Bei allen anderen Schalenwildarten im Tiefland haben wir bisher keine entsprechenden Beobachtungen gemacht und beim Niederwild, insbesondere Geflügel, spielt der Wolf auch keine besondere Rolle. Der könnte im Trappenschutz wichtig werden, aber die brüten sowieso hinterm Zaun.

Viele Grüße

Joe

Sehr interessant das du dem Wolf jeglichen Einfluss auf Niederwildbesätze absprichst. Insbesondere beim "Geflügel"? Wäre gespannt zu erfahren wieso Isegrim das Federwild, hier im besonderen alle Bodenbrüter links liegen lassen sollte, weil er nur im dunklen Tann lebt?
Laut deiner Aussage ernährt sich der Wolf von dem was am leichtesten zu erbeuten ist, weiterhin schreibst du das es mit dem Wild um einen Wurfbau herum schon mal eng werden kann.
Und ob die Zäune im Trappengebiet dem Wolf stand halten steht auch auf einem anderen Blatt.
Auf das andere Raubwild als Prädator des Niederwildes insbesondere während der Brutzeit wollen wir nicht eingehen, deren Bewirtschaftung ist mir durchaus geläufig.
 
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Du hast den Kern meiner Aussage scheinbar nicht verstanden.

Doch, ich glaube schon. Du hast eher meine leichte Ironie nicht verstanden. Also mal anders:

Viele Förster verfahren durchaus nach der Devise "Nur ein totes Reh ist ein gutes Reh" und schießen sich die Bestände passig. Die Landwirte machen hohen Druck auf die Jäger (auch durch die Wildschadensforderungen), mehr Sauen zu erlegen.

Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich. Aber Deiner hinkt. Wenn ich nämlich Deine Kriterien anlege, dann kann ich durchaus sagen: Niemand braucht den Wolf, aber da er nunmal da ist, kann ich mir seine Bestände auch passig schießen. Genau DAS kann ich aber nicht.
 
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Guest
Doch, ich glaube schon. Du hast eher meine leichte Ironie nicht verstanden. Also mal anders:

Viele Förster verfahren durchaus nach der Devise "Nur ein totes Reh ist ein gutes Reh" und schießen sich die Bestände passig. Die Landwirte machen hohen Druck auf die Jäger (auch durch die Wildschadensforderungen), mehr Sauen zu erlegen.

Nicht alles, was hinkt ist ein Vergleich. Aber Deiner hinkt. Wenn ich nämlich Deine Kriterien anlege, dann kann ich durchaus sagen: Niemand braucht den Wolf, aber da er nunmal da ist, kann ich mir seine Bestände auch passig schießen. Genau DAS kann ich aber nicht.

Falsch. Es geht darum, wer bestimmt, welches Geschöpf bei uns geduldet wird, welches zu viel ist und welches zu wenig. Und da kommts drauf an, wen Du frägst.

Der Förster kriegt Gegenwind von angrenzenden Pächter, weil er aus der Sicht des Pächters maßlos übertreibt. Was sagt der Pächter auf die Frage, wer denn schon Rehe brauche?

Der Jäger kriegt Gegenwind vom Landwirt, weil er es nicht auf die Reihe kriegt, die Wildschweine zu reduzieren. Auch hier: was sagt der Jäger auf die Frage des Landwirts, für was den die Sauen gut sind?

Der Investor kriegt Gegenwind vom Naturschützer, weil er wegen ein paar nutzlosen Tierchen sein Bauvorhaben nicht starten darf. Was ist die Antwort des Naturschützers auf die Frage, für was die nützen.

Und letztendlich: Der Naturschützer kriegt Gegenwind vom Nutztierhalter, weil er den Wolf gern hätte. Was sagt der Naturschützer auf die Frage, für was es den Wolf braucht?

Klar kann man dem Wolf komplett das Existenzrecht in D absprechen. Damit disqualifiziert man sich aber in meinen Augen als fachkundiger gleichwertiger Partner des Naturschutzes.

Und es geht mir hier nicht darum, dass, ob und wann und wieviel der Wolf reduziert werden muss. Für mich steht außer Frage, dass ein Großprädator ab einem gewissen Punkt auch bejagt werden muss. Sondern die Frage ist, ob man sich auch bis zu einem gewissen Grad mit dem Wolf arrangiert.
 
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Irgendwann kommt der Zeitpunkt, da unsere Fachleute erkennen MÜSSEN, daß es zuviel Wölfe in Deutschland gibt.
IRGENDWANN und dann klärt sich alles von ganz alleine, was man darf oder nicht.
Einfach mal in aller Ruhe abwarten!
Ich weiß garnicht, warum man sich da aufregt.
 
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Klar kann man dem Wolf komplett das Existenzrecht in D absprechen. Damit disqualifiziert man sich aber in meinen Augen als fachkundiger gleichwertiger Partner des Naturschutzes.

Ist das so? Okay, ich kann auch Schweinepest, Tollwut und Maul- und Klauenseuche komplett das Existenzrecht in Deutschland absprechen. Wenn ich mich damit als Partner des Artenschutzes disqualifiziere (denn wieso hat der Wolf als Art ein höheres Existenzrecht als irgendein Virus so? Das ist ja nackter Rassismus ;-)), dann kann ich gut damit leben.

Letzten Endes ist es immer eine gesellschaftliche Entscheidung, was man in einem Land akzeptieren will und was nicht. Und mir ist es bisher völlig entgangen, dass diesbezüglich der "Naturschutz" da ein irgendwie geartetes Recht hat, solche Entscheidungen kraft eigener moralischer Überlegenheit zu treffen.
 
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Moin!

Sehr interessant das du dem Wolf jeglichen Einfluss auf Niederwildbesätze absprichst.

Komisch, ich schrieb "keine besondere Rolle", das ist gemeinhin anders zu verstehen als "jeglichen Einfluss ... absprechen". Da stellt sich mir die Frage: Kannst Du kein Deutsch oder willst Du provozieren?

Insbesondere beim "Geflügel"? Wäre gespannt zu erfahren wieso Isegrim das Federwild, hier im besonderen alle Bodenbrüter links liegen lassen sollte, weil er nur im dunklen Tann lebt?

Nehmen wir mal an, Du kannst kein Deutsch (sonst wäre meine Antwort vergeudet): der Wolf wird sicherlich auch mal einen Bodenbrüter abgreifen, aber das ist nicht seine primäre Beute. Sollte sich einer auf rastende Gänse spezialisieren wäre das
a) bisher unbekannt,
b) wegen der hohen Zahl an Gänsen für die Gänsepopulation unbedeutend.

Also: keine besondere Bedeutung, vor Allem vor dem Hintergrund des grundsätzlichen Drucks durch andere Beutegreifer.

Laut deiner Aussage ernährt sich der Wolf von dem was am leichtesten zu erbeuten ist, weiterhin schreibst du das es mit dem Wild um einen Wurfbau herum schon mal eng werden kann.

Richtig, da kann das abwandern. Kann, muss nicht.

Auf das andere Raubwild als Prädator des Niederwildes insbesondere während der Brutzeit wollen wir nicht eingehen, deren Bewirtschaftung ist mir durchaus geläufig.

Dann weisst Du ja, wo der Prädationsdruck maßgeblich herkommt. Da wir in D nirgends eine entsprechende Datenbasis haben werden wir auch nicht nachweisen können, ob es hier irgendwo einen (negativen) "mesopredator release"-Effekt gibt, weil z.B. der Wolf auch auf die Fuchspopulation einwirkt.


ratzeputz schrieb:
Letzten Endes ist es immer eine gesellschaftliche Entscheidung, was man in einem Land akzeptieren will und was nicht. Und mir ist es bisher völlig entgangen, dass diesbezüglich der "Naturschutz" da ein irgendwie geartetes Recht hat, solche Entscheidungen kraft eigener moralischer Überlegenheit zu treffen.

Ach ja, und woher sollen "Jäger", "Viehhalter", "Rotkäppchensympathisanten", "Wolfshasser", "Ewigängstliche", ... ihr Recht haben, eine entsprechende Entscheidung zu treffen? :roll:

Die Gesellschaft hat entschieden, ob es Dir gefällt oder nicht. Es geht jetzt quasi nur noch um das "wie".

Viele Grüße

Joe
 
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Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Letzten Endes ist es immer eine gesellschaftliche Entscheidung, was man in einem Land akzeptieren will und was nicht.
Genau!!

Und mir ist es bisher völlig entgangen, dass diesbezüglich der "Naturschutz" da ein irgendwie geartetes Recht hat, solche Entscheidungen kraft eigener moralischer Überlegenheit zu treffen.
Das sollte er auch nicht haben und ist häufig der jeweiligen subjektiven Sichtweise geschuldet. Wenn Du Dich unter Naturschützern umhörst, so beklagen sie die mangelnde Lobby des Naturschutzes, die starke Lobby der Jagd, der Industrie, der Landwirtschaft etc. Und das macht jegliche Diskussion schwierig, weil sie von der eigenen Sichtweise aus geführt wird.
 
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Moin! ...... Ach ja, und woher sollen "Jäger", "Viehhalter", "Rotkäppchensympathisanten", "Wolfshasser", "Ewigängstliche", ... ihr Recht haben, eine entsprechende Entscheidung zu treffen? :roll:

Die Gesellschaft hat entschieden, ob es Dir gefällt oder nicht. Es geht jetzt quasi nur noch um das "wie".

Viele Grüße

Joe

Jetzt ist es mir aber genug! Die Gesellschaft nicht, irgendwelche gewählten Vertreter der Gesellschaft oder gar nur Beamte ohne direkt- oder basisdemokratische Entscheidung.

Bei uns in Österreich müßte das Aussetzen von Wildtieren, die nicht dem Jagdrecht unterliegen, von der Naturschutzbehörde genehmigt werden. Können in Deutschland wahllos Wildtiere ausgesetzt werden? Wenn Nein, wer hat denn die Aussetzung beantragt und wer genehmigt?

Da liegt für mich vieles im Dunkeln, wo die Mehrzahl der Bevölkerung hintergangen bzw. vor vollendete Tatsachen gestellt wurde. :evil:
 
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Moin!

Für Deutschland gilt:

1. - Die entsprechenden Entscheidungen zur Duldung der Wiedereinwanderung des Wolfes wurden im Wege des ordentlichen Gesetzgebungsverfahrens einer repräsentativen Demokratie getroffen, also von der Gesellschaft.

2. - Aussetzungen sind auch in D genehmigungspflichtig.

3. - Aussetzungen von Wölfen finden in D nur in den sozialen Medien und Märchenbüchern statt. In der Natur sind keine nachgewiesen.

Wie das bei Euch aussieht weiss ich nicht.

Joe
 

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