Moin!
Mohawk schrieb:
Das macht der Wolf nur beim Muffelwild.
Möchtest du das vielleicht erläutern, warum das mit Sicherheit immer und nur beim Muffelwild so ist und sein wird?
Bei allen anderen Schalenwildarten im Tiefland haben wir bisher keine entsprechenden Beobachtungen gemacht und beim Niederwild, insbesondere Geflügel, spielt der Wolf auch keine besondere Rolle. Der könnte im Trappenschutz wichtig werden, aber die brüten sowieso hinterm Zaun. Und "hegerische Bemühungen" werden oft genauso durch Strassen, den Nachbarn oder andere Hirsche / Böcke zunichte gemacht. ;-)
Mohawk schrieb:
DAS wird vom Wolf nach einer Anpassungsphase bei Wiederzuwanderung von 1 - 3 Jahren alles nicht negativ beeinflusst bzw. der Einfluss des zweibeinigen Jägers ist nach wie vor deutlich größer.
Zwei Aussagen, die miteinander erst mal nichts zu tun haben. Gründest du das auf eigene, revierbezogene Erfahrungen? Es wäre nett, wenn du sie darlegen könntest oder darauf verweisen, wo du das bereits getan hast.
Da sich das auf die ganzen genannten Aspekte bezieht ...
Mohawk schrieb:
"angepasste Wildbestände"? Der Wolf nimmt, was er leicht bekommen kann. Das ist bedingt eine Funktion der Anzahl an Wildtieren, aber er wird nicht von sich aus für eine "Anpassung" sorgen. Die ergibt sich wenn dann zufällig.
Angepasste Wildbestände sind regelmäßig einer guten Bejagung zu verdanken. So war das zu verstehen. Dass der Wolf bestandsmäßig wenig anpasst, sondern hptsl. verschiebt, sehe ich als gesetzt. Und selbstverständlich ist das keineswegs wünschenswert.
Meinst Du "räumlich verschieben" oder die Altersstruktur? Ersteres ist kleinräumig und kurzzeitig, letzteres ist wegen der überwiegenden Eingriffe beim Rotwild und Schwarzwild in die Jugendklasse und beim Rehwild in etwa nach Zufallsprinzip auch im Endeffekt das, was gewünscht ist und sich in den Abschussrichtlinien widerspiegeln sollte.
Sumpfsau schrieb:
Mohawk schrieb:
"nicht nachtaktiv"? Darauf hat der Mensch einen viel höheren Einfluss.
Kann man so behaupten, das Gegenteil aber auch. Nachdem ich aber deine Meinung dazu schätze, auch hier die Rückfrage: Woher wissen Se denn das?
Die Menschen- und alleine schon die "Jägerdichte" ist im Wolfsgebiet im Schnitt höherals die Wolfsdichte und man kann auch dort - wie z. B. bei uns in der Ecke - gut sehen, wie das Schalenwild in der Schonzeit schnell wieder tagsüber sichtbar wird und nach dem 01.05. ganz schnell wieder nachtaktiv ...
Sumpfsau schrieb:
Mohawk schrieb:
"bejagbar"? Das sind die Bestände (Ausn. : MUffel) auch in den Wolfskerngebieten nach wie vor. Regional und zeitlich gehen evtl. die Strecken mal zurück oder verschieben sich, aber da ist es oft schwer, den Einfluss von Jagd und Wolf zu trennen.
Das hast du schön verklausuliert: Regional und zeitlich.
Natürlich kann es z. B. um die Wurfhöhle der Wölfe herum zeitlich und räumlich weniger Wild und damit in einem Kleinrevier weniger Strecke gebe, was sich in anderen Jahren anders darstellt. Und wenn ich mir z.B. die Streckenentwicklungen und Analysen z. B. bei Nitze und den vorher schon gelaufenen Arbeiten in der Lausitz oder die beim Damwild in der HG, die Pfannenstiel in seinem Papier erwähnt, ansehe, dann ist denen allen gemeinsam: es gibt keine belegbaren Unterschiede zwischen wolfsfreien und "wolfshaltigen" Gebieten und - beim Damwild - ist über die Zeit nicht zu trennen, welchen Einfluss z. B. die Konkurrenz zu Rotwild, deutlich angehobene Abschusszahlen im öffentlichen Wald und die Zuwanderung der Wölfe hatten. In den Gebieten, die ich kenne, in denen die Wölfe seit längerer Zeit anwesend sind, ist außer dem Muffelwidl keine Schalenwildart so dezimiert worden, dass sie nicht mehr bejagbar wäre. Wir haben bei uns in der Gegend auch eher den Trend, dass das Rotwild immer weiter zunimmt und Rehe schwieriger zu erbeuten sind, was aber auch an der Habitatstruktur liegen kann.
Sumpfsau schrieb:
Mohawk schrieb:
"ungestresst"? Nach der Anpassungsphase ist der Stress wieder auf "Normalniveau" und wird mehr vom Menschen getriggert. In der Lausitz wurde mehrfach die Reaktion von z.B. Rotwild auf nicht jagende Wölfe gefilmt: die ist viel entspannter als auf Spaziergänger.
Kann man das sehen? Aus ehrlichem Interesse!
Ja, kann man. Das ist in Filmen von Sebastian Körner und Uwe Anders zu sehen, die haben das beide gefilmt. Den einen hatte ich vor Kurzem erst verlinkt, die anderen müssten bei DuRöhre oder via Gugl in den Mediatheken der Sender zu finden sein. Außerdem gibt es verschiedene Filme von Wildkameras, z. B. mit Wölfen und Sauen, die z.T. auch bei Du Röhre oder so zu finden sein dürften.
Sumpfsau schrieb:
Mohawk schrieb:
"gesund": Kein Jäger beherrscht die Lebendbeschau so gut wie der Wolf.
Das ist schon ein toller Hecht.
Der schummelt. Der hat einfach eine viel feinere Nase als wir. Unter anderem ...
Sumpfsau schrieb:
Mohawk schrieb:
Außer Muffel gibt es keine Art, die in signifikantem Maß negativ beeinflusst würde. "Wohlergehen aller anderen Arten nichts mehr Wert" ist deshalb falsch bzw. eine populistische Übertreibung.
Joa, deswegen sind auch alle rundum glücklich mit dieser Faunenbereicherung, wenn sie erst mal im Revier ist. Aber was wissen die schon. Der zieht ja weiter, wenn nix mehr da ist, und irgendwann kommts auch zurück.
Der ist nicht so dämlich, alles in einem Revier wegzufangen und sich selbst das Jagen zu erschweren. Deshalb ist es ja auch eine Übertreibung und Unsinn was Du da wie ich hoffe überzeichnend schreibst. ;-) Dem Rotwild geht es nicht schlechter als vorher, dem Damwild nicht (und wenn liegt es am einwandernden Rotwild), dem Rehwild nicht und den Sauen auch nicht ...
Viele Grüße
Joe