Immer mehr Bäume, weniger Almen - Bayerische Alpen verwalden zunehmend

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Könnte man nicht trotzdem alles Wild abschießen und parallel dazu die Flächen an NABU und Co. abgeben, die dort dann mit Schafen und Heckrindern die "ökologische" Freihaltung betreiben - natürlich gegen eine mehr als auskömmliche Aufwandsentschädigung ?

Schafe und Heckrinder könnten dann jeden Winter ökologisch korrekt verhungern - ist ja schließlich Notzeit. Dafür gibt es dann eine zusätzliche Entschädigung, denn NABU und Co. müssen ja im Frühjahr neue Schafe und Heckrinder kaufen.



aber schafe und heckrinder müßten doch gar nicht im winter verhungern weil der wolf sich vorher um sie kümmern würde. was sollen die gewünschten und geplanten 5000 rudel in deutschland den sonst fressen wenn das rehwild weg muß? nabu und co dürfen ihnen dann selbstzufrieden dabei zu schauen
 
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Gelöschtes Mitglied 27495

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Auflaufen kann nur, was an Samen vorhanden ist. Ich vermute, Almenspezialisten mögen mich korrigieren, dass es v.a. die Fichte sein wird, die sich etabliert, da frosthart, überall vorhanden, häufige Mast, und vom Wild bis kurz vor dem Verhungern verschmäht. Ich würde auch Kiefer, Birke und Bergahorn erwarten, letzterer ist aber beim Wild sehr beliebt.
Den Anbau von Tanne und Zirbe im Weitverband ist dann möglich, wenn nicht die Gefahr besteht, dass der Wildverbissschutz nicht durch Schnee umgedrückt wird. Tanne auf der Freifläche wäre keine gute Idee, Spätfrost mag sie nicht.

Fichte klar, aber Zirbe ist so eine Gschicht im Klimawandel.

Zum Theme Bergwald und Baumarten ganz aufschlussreich:

https://www.lwf.bayern.de/mam/cms04/boden-klima/dateien/a71-wo-der-wald-an-grenzen-stoesst.pdf
 
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Auflaufen kann nur, was an Samen vorhanden ist. Ich vermute, Almenspezialisten mögen mich korrigieren, dass es v.a. die Fichte sein wird, die sich etabliert, da frosthart, überall vorhanden, häufige Mast, und vom Wild bis kurz vor dem Verhungern verschmäht. Ich würde auch Kiefer, Birke und Bergahorn erwarten, letzterer ist aber beim Wild sehr beliebt.
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Worin besteht jetzt der Unterschied zwischen der Vergrasung durch Gamswild (das Bsb. Belchen ,Feldberg von dir früher angeführt) und der Vergrasung durch Almvieh:Warum etabliert sich die Fichte ,Kiefer, Birke ,Bergahorn auf den Almen (Gams gibts dort ja auch, und nicht am Belchen Feldberg?
 
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Auflaufen kann nur, was an Samen vorhanden ist. Ich vermute, Almenspezialisten mögen mich korrigieren, dass es v.a. die Fichte sein wird, die sich etabliert, da frosthart, überall vorhanden, häufige Mast, und vom Wild bis kurz vor dem Verhungern verschmäht. Ich würde auch Kiefer, Birke und Bergahorn erwarten, letzterer ist aber beim Wild sehr beliebt.
Den Anbau von Tanne und Zirbe im Weitverband ist dann möglich, wenn nicht die Gefahr besteht, dass der Wildverbissschutz nicht durch Schnee umgedrückt wird. Tanne auf der Freifläche wäre keine gute Idee, Spätfrost mag sie nicht.
Du hast die Grünerle (Laublatsche) vergessen. Gerade durch den Viehtritt findet sie ideale Keimbedingungen. Die Almen hatten früher -vielleicht heute auch noch- Schneeflucht und Schwandrechte. D. h. sie durften den Aufwuchs auf den Almen entfernen. Da ging es oft vorallem um die Grünerle.
Trotz ihrer Fähigkeit Rohboden zu besiedeln und zu stabilisieren hört man von diesem Strauch eigentlich nix bei der ganzen Sanierung? Oder täusch ich mich? Wird vermutlich genauso wenig verbissen wie die Roterle. Oder taugt das nix was nicht verbissen wird?
 
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Gelöschtes Mitglied 27495

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Du hast die Grünerle (Laublatsche) vergessen. Gerade durch den Viehtritt findet sie ideale Keimbedingungen. Die Almen hatten früher -vielleicht heute auch noch- Schneeflucht und Schwandrechte. D. h. sie durften den Aufwuchs auf den Almen entfernen. Da ging es oft vorallem um die Grünerle.
Trotz ihrer Fähigkeit Rohboden zu besiedeln und zu stabilisieren hört man von diesem Strauch eigentlich nix bei der ganzen Sanierung? Oder täusch ich mich? Wird vermutlich genauso wenig verbissen wie die Roterle. Oder taugt das nix was nicht verbissen wird?


Bei den Ösis auch als Schutzgehölz gegen Lawinen und Steinschlag bekannt.
 
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Du hast die Grünerle (Laublatsche) vergessen. Gerade durch den Viehtritt findet sie ideale Keimbedingungen. Die Almen hatten früher -vielleicht heute auch noch- Schneeflucht und Schwandrechte. D. h. sie durften den Aufwuchs auf den Almen entfernen. Da ging es oft vorallem um die Grünerle.
Trotz ihrer Fähigkeit Rohboden zu besiedeln und zu stabilisieren hört man von diesem Strauch eigentlich nix bei der ganzen Sanierung? Oder täusch ich mich? Wird vermutlich genauso wenig verbissen wie die Roterle. Oder taugt das nix was nicht verbissen wird?
Grünerle wird sehr wohl wo geeignet gepflanzt.
Zum Viehverbiss: der ist durch Rinder gar nicht so ausgeprägt. Verholztes lassen die gern stehen. Da sind die Ziegen effizienter...
 
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Immer mehr Bäume, weniger Almen: Bayerische Alpen verwalden zunehmend - n-tv.de (n-tv.de)

Falls der Artikel schon eingestellt wurde, bitte löschen.

Ansonsten bin ich auf den Unterhaltungswert, welcher sich ergibt, gespannt :p.

Anmerkung: Bezug auf Jagd ergibt sich über die das Thema Wald - Klimawandel - Wildbestand - Änderungen Jagdgesetz.

VG


ich mutmaße mal:

mit der Vollschonung vom Wolf hat sich eine Almbewirtschaftung bald erledigt.
Dies führt zu einer kompletten Landschaftsveränderung, nicht nur auf Almen, sondern überall wo bisher Weidevieh, Schafe, Pferde, Ponys, Esel und sonstige Tiere gehalten wurden.

Somit holt sich die Natur durch die Rückkehr des Wolfs große Gebiete zurück, zuerst Verbuschung, danach Bewaldung. Jeder darf sich für sich vorstellen wie bisherige Flächen bewaldet aussehen, und auch ob man das möchte.

Vorgenannte Tierarten können zukünftig nur noch in verschlossenen Ställen gehalten und gefüttert werden. Das heißt die Freihaltung fällt weg. Wegen der fehlenden Stallkapazitäten bei der gewerblichen Viehzucht werden weniger Tiere gehalten werden können. Deswegen werden auch viel weniger Grünflächen benötigt um die Tiere im Stall zu füttern. Somit werden auch die bisherigen Wiesen als Grünschnitt zur Zufütterung im Stall der Bewaldung zum Opfer fallen.

Ich habe nichts gegen den Wolf, ich bin aber für eine artgerechte Jagdzeit damit meine Mutmaßung nicht eintrifft.
 
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Man kann doch auch einmal anders herum fragen: Wieso eigentlich machen es die Forstbetriebe nicht so, wie die Österreichischen Bundesforste? Die Bestände an Gamsen und Hirschen gut einhegen und Jahr für Jahr teuerste Abschusspakete / Ausgehrechte, etc. verkaufen? Sich mit der privaten Jagdlobby bzw. den privaten Grundeigentümern verbünden und mit der Jagd viel Kohle schäffeln. Wäre doch eine Alternative.

Da scheint die Entwicklung der ÖBF der letzten Jahre unbemerkt an dir vorüber gegangen zu sein.

Seit ein paar Jahren machen sie genau das Gegenteil, weil sie erkannt haben, dass das dem Wald und ihrem Betriebsergebnis langfristig nicht zuträglich ist.

Verpachtete Jagden werden verstärkt zurück genommen und wieder in Eigenregie bejagt.


Gruß

HWL
 
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ich mutmaße mal:

mit der Vollschonung vom Wolf hat sich eine Almbewirtschaftung bald erledigt.
....
Alp- / Alpmwirtschaft gibt es seit mehr als 3.000 Jahren und damit mindestens 2.800 Jahre (93% der Zeit) MIT den Grossraubtieren Bär, Wolf, Luchs, Bartgeier und Steinadler.
Im übrigen ist die Erschliessung der Almen / Alpen heute so gut wie niemals zuvor (fast jede Alpe ist über eine Strasse mit normalen PKW´s zu erreichen, zu machen Alpen gibt es sogar mehrere Zufahrten).
 
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Worin besteht jetzt der Unterschied zwischen der Vergrasung durch Gamswild (das Bsb. Belchen ,Feldberg von dir früher angeführt) und der Vergrasung durch Almvieh:Warum etabliert sich die Fichte ,Kiefer, Birke ,Bergahorn auf den Almen (Gams gibts dort ja auch, und nicht am Belchen Feldberg?
Schneeschurf.

https://www.waldwissen.net/de/lebensraum-wald/schutzfunktion/schuetzt-der-wald-vor-naturgefahren

In den steileren Lagen kann sich Verjüngung nur im Schutz des Altbestands entwickeln. Ist dieser bereits dahin, reißt der rutschende Schnee die jungen Pflanzen einfach mit. Deshalb werden bei der Schutzwaldsanierung auch oft Böcke in den Hang gebaut, in deren Schuth die Bäumchen gepflanzt werden.

Almflächen weisen regelmäsig erheblich geringere Neigungen auf.
 
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Grünerle wird sehr wohl wo geeignet gepflanzt.
Zum Viehverbiss: der ist durch Rinder gar nicht so ausgeprägt. Verholztes lassen die gern stehen. Da sind die Ziegen effizienter...
(y)Deswegen gab es ja die Schwandrechte, weil da Rinder den Bewuchs nicht zurückdrängen konnte.
:unsure:Da ist die Grünerle ausgeblendet
 
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Wenn der Forst seine Wälder vor dem Schalenwild schützen darf, sollte es legitim sein seine Almflächen vor Großprädatoren zu schützen. Wenn man dem Weidetierhalter Zäune als Schutz naheliegt so könnte man das dem Forst ebenfalls zumuten............

Zaun ist keine Lösung,....wer mal einen wolfsdichten Zaun sehen will, der soll sich den im Wolfsgehege im Nationalpark bayrischer Wald anschauen.

Alles mit geringerem Aufwand ist ein Witz und nur ein politisches Schamtuch, dass das Versagen unserer Verantwortungsträger verbergen soll.....gesponsert mit unseren Steuermillionen.

Dabei wird in eleganter Weise neben der Verantwortung auch noch der Schaden und die Arbeit auf die Weidetierhalter abgewälzt,.... und unsere Naturschützer wälzen sich in Selbstgefälligkeit.

Gruß

HWL
 
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Edit, vertan...
 
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Alp- / Alpmwirtschaft gibt es seit mehr als 3.000 Jahren und damit mindestens 2.800 Jahre (93% der Zeit) MIT den Grossraubtieren Bär, Wolf, Luchs, Bartgeier und Steinadler.
Schlimmer als die Lüge ist die halbe Wahrheit.....

In dieser ganzen Zeit (93% hah) wurden die von dir benannten Prädatoren mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln von den Almbauern dezimiert..... auf ein Maß bis sie für die Almbewirtschaftung bedeutungslos waren.

Das Märchen von der friedliche Koexistenz damals kannst du getrost wieder einpacken.

Das waren (möglicher Weise) deine Vorfahren....hätten sie es nicht getan, könntest du womöglich hier keine schlauen Sprüche loslassen, weil es dich nicht gäbe.

Gruß

HWL
 
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