Ich mache mir einen Ölschaft!

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anonym

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cast schrieb:
Schleifen in Maserrichtung ist wohl klar.
Nö. Wenn du was 'runternehmen willst schleifst du 45 Grad oder notfalls auch mal quer. Klar, in Faserrichtung geht natürlich immer. Kannst theoretisch auch gleich mit 1000er-Papier anfangen, wenn du so viel Zeit und Geld hast. ;-)

cast schrieb:
100er ist zu grob, aber jeder wie er mag.
genau! Und mal so als kleinen Denkanstoß, wie böse grob denn 100er-Schleifpapier ist: das nimmt man bei Dielen und Parkett für den finalen Schliff! ...
 
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haeschen schrieb:
cast schrieb:
100er ist zu grob, aber jeder wie er mag.
genau! Und mal so als kleinen Denkanstoß, wie böse grob denn 100er-Schleifpapier ist: das nimmt man bei Dielen und Parkett für den finalen Schliff! ...
Ölschäfte haben mit Parketten genau so wenig zu tun wie Autos die man ja auch nicht final mit 100er aufrauht.

80er kann man noch formgebend einsetzen und 100er als Grobschliff. Die Risse vom 100er bekommt man mit 800er nicht mehr so leicht weg. Vor dem ersten Ölen gehe ich auf 400er, danach auf 800er und 1000er und final mit 0000 (vier-null) Stahlwolle.

Kleiner Tip noch: solange man noch formgebend grob schleift sollte man sich vom Schleifstaub ein Tütchen voll sammeln. Diesen originalen farbgleichen Holzstaub kann man später, abgerührt mit UHU-plus Epoxidkleber zur Reparatur von tiefen Schrammen oder Absplitterungen verwenden.
 
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Tiro schrieb:
Ölschäfte haben mit Parketten genau so wenig zu tun wie Autos die man ja auch nicht final mit 100er aufrauht.
Was sollte denn diese Bemerkung?
Cast hat behauptet, 100er sei für den "formgebenden" Schliff wie du es nennst oder zum Entfernen von Lack oder Nivellieren von Beschädigungen bereits zu grob.
Wie "grob" 100er tatsächlich ist sollte der Vergleich mit Dielen zeigen, die - das scheinst du nicht zu wissen - ebenfalls aus Holz und oftmals geölt sind und nicht aus Metall und lackiert wie ein Auto.
Was meinst du eigentlich mit "final aufrau(h)en"?

Dafür gehört allerdings dein Sägemehl-Tipp eindeutig in den Fussbodenbereich, und zwar am Besten dorthin, wo später der Wohnzmmerschrank steht. Mach dir mal darüber Gedanken, wie sich die Farbe von geschliffenem Holz unter dem Einfluss von Öl verändert und was dementgegen wohl bei einer angerührtem Pampe aus Sägespänen und irgendwelchen flüssigkeitsdichten Binde- und Klebemitteln passiert, wenn man das dann hinterher zu Ölen oder gar zu Beizen versucht. Oder man das wie von dir vorgeschlagen in irgendwelche Fehlstellen reinschmieren soll.
Das hat dann nämlich farblich gar nichts mehr mit dem Holz zu tun, aus dem es mal "gewonnen" wurde - davon, dass es bereits bei kleinen Stellen wegen der fehlenden Maserung sofort unangenehm ins Auge fällt, mal ganz abgesehen ...
 
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Ließe sich das Hartholz nicht auch nass schleifen? Oder ist dann die Gefahr des Verziehens bei mehreren Nassschleifgängen zu groß. Meine Erfahrung mit einer geölten Hartholzküchenarbeitsplatte haben mir gezeigt, dass sich bessere Ergebnisse erzielen lassen, wenn man sie zunächst mit Wasser und Nassschleifpapier nass schleift, solange bis das Holz so glatt ist, wie man es haben will. Nach dem Ölen schleift man dann nur noch, um die feinen Fasern, welche sich durch das Ölen aufgestellt haben, abzuschleifen.
 
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Cast hat behauptet, 100er sei für den "formgebenden" Schliff wie du es nennst oder zum Entfernen von Lack oder Nivellieren von Beschädigungen bereits zu grob.

Ist es auch, aber mir ist egal wie du deinen Schaft verhunzt.

Den 800-er und 1000-er-Schliff machst du natürlich erst nach dem Ölen ...

Nö, durchschleifen bis zum 1000er und ab dem 800er mit Porenfüller arbeiten.

Ölen, trocknen, schleifen, ölen, trocknen, schleifen und so fort, so oft wie es dir Spaß macht.

Abschluß mit Schlämmkreide und Öl.

Aber nicht jeder will einen Hochglanzschaft, also dann rechtzeitig aufhören.

welche Mittel verwendet Ihr als Porenfüller?

ich habe den von CCL genommen.
 
A

anonym

Guest
Hallo,

also ich habe ja wie schon gepostet nach dem Behandeln mit Backofenspray den Schaft mit 100er Papier das erste mal geschliffen weil ich die Macken mit 240er nicht rausbekommen habe. Ich hatte danach nicht den Eindruck das das 100er zu grob war. Trotzdem werde ich heute Abend mit Spiritus einreiben, abfackeln und dann mit 240er Papier weiter machen! So sollte das dann funktionieren!

Noch zwei Fragen zwischendurch. Für was brauche ich genau nochmal den Porenfüller und wann wende ich ihn an?

Und die zweite Frage: Was für Beize kann man empfehlen? Die normale Wasserbeize von Clou aus dem Baumarkt?
Die von CCL kostet ja 40€ :shock: Das seh ich nicht ein!

Grüße

PS: Weitere Bilder folgen bald :wink:
 
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anonym

Guest
cast schrieb:
Für was brauche ich genau nochmal den Porenfüller und wann wende ich ihn an

Den benutzt man gegen Schluß, der füllt die offenen Poren im Holz auf und sorgt so für eine geschlossene Oberfläche die dadruch noch glatter und gleichmäßiger wirkt.

Die Beize von CCL kostet 12 Euro.

http://www.frankonia.de/200569/128162/p ... oryId=6783

Ok das mit dem Porenfüller überleg ich mir mal. Eventl. verwende ich ihn dann. Der wird doch nach dem Beizen aufgetragen, richtig?

Hm 12 Euro... Komisch bei unserem Frank&Monika Laden hier hat die Flasche 39 Öcken gekostet. Vllt. wars ne große Flasche!

Gestern Abend habe ich das erste mal mit Spiritus eingerieben und abgefackelt. Hat Prima funktioniert. Ich muss aber sagen ich war zu beginn doch ganz schön erschrocken als der Schaft in Flammen aufging :lol:
Aber er hat es unbeschadet überstanden :wink:

Danach hab ich mit 240er Papier geschliffen! Sieht schon ganz gut aus wie ich finde. Am Wochenende gehts weiter :)
 
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Ja aber nicht einmal abfackelnn udn 240er und dann 320er, sondern nach dem abfackeln die aufgerichteten Fasern wieder mit 240er und noch mal abfackeln, mindestens zwei mal mit der selben Korngröße drüber gehen.

Um so leichter wirds später bei den feineren Papieren.

Wenn du mal bei 800 angekommen bist glänzt das Holz schon ohne Öl.

Die großen Flaschen von CCL sind für eine Werkstatt gedacht wo man öfters mal Schäfte bearbeitet, deswegen reicht die kleine für einen Schaft.
 
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und für uns Pyromanen unbedingt Fotos von der Flammbierung einstellen, incl. geschwärztem Gesicht, angekokelten Haaren, Brandflecken im Boden, geborstenen Fensterscheiben, jubilierenden Kiddies, Papi wird gefeiert, dann böses Erwachen durch die bessere Hälfte, grimmiger Versicherungsmakler, Nachbarschaft bringt Kiste Bier mit, wauh,..., gemeinsames Aufräumen und Instand setzen der Gartenlaube, oder war es das gesprengte Kellerfenster?, egal, solange die Scheune Schiebetore hat (die halten den Druck besser!), ... oh, shit lass nach ...... (ups.) (alles ganz böse off topic, sorry, haben meine Finger völlig allein geschrieben...)
 
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So, ich krame jetzt mal diesen alten Trööt wieder raus, da es mich eigentlich brennend interessieren würde, wie es mit Knecht Ruprechts Schaft weiter gegangen ist. Ich habe nämlich auch so ein Projekt vor und ich fand die Tipps bis hierher äußerst hilfreich.
Also schaut fei a moll! :lol:
 
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Hier mal eine kleine Anleitung für alle die die ihrem Gewehrschaft nochmal zu neuer frische verhelfen wollen.

Die Kunst Holz zu ölen

Anleitung für die Oberflächenbehandlung von Gewehrschäften, Kurzwaffen- und Messergriffen.

Ölen ist die beste Methode der Oberflächenbehandlung für nahezu alle Holzarten, besonders für einheimische und tropische Harthölzer. Öl bringt den Charakter des Holzes und seine Struktur am schönsten zur Geltung und schafft ein unvergleichliches Griffgefühl, was von keinem Lack erreicht werden kann, der zudem das Holz "zuklebt".

Der Weg ist sehr mühsam und dauert etliche Wochen. Wer sich aber darauf einlässt, bekommt eine Holzoberfläche, nach der man süchtig werden kann.


1. Schritt - Abbeizen, reinigen


Ölrückstände bekommt man gut mit einem handelsüblichen Backofenreiniger weg. Evtl. vorhandene Lacke müssen restlos (!) herunter. Hierzu sind handelsübliche Abbeizer richtig (Gebrauchsanweisung beachten!). Wo Abbeizer nicht verwendet werden sollen oder können, wird geschliffen. Druckstellen bekommst du schonend aus deinem Holzschaft, wenn Du die betreffende Stelle entweder mit dem heißen Dampf eines Dampfbügeleisens behandelst oder die Stelle mit einem befeuchteten alten Baumwolltuch bedeckst und vorsichtig eine Zeit mit einem Bügeleisen darübergehst.


2. Schritt - Schleifen

Das Schleifpapier wird in relativ kleinen Stücken (5x5-10x10 cm) verwendet. Zeige- und Ringfinger drücken es sanft auf das Holz und bewegen es ausschließlich in Maserrichtung; hin und her.

Bei planen Flächen verwendet man ein Klötzchen.

Der Schliff beginnt mit grobem Korn und setzt sich fort bis hin zur feinsten erhältlichen Körnung. Der Wechsel zum nächst feineren Korn erfolgt, wenn die Spuren des gröberen Kornes fortgeschliffen worden sind. Gut sichtbar werden Scharten und Schleifspuren, wenn das Holz zwischendurch angefeuchtet wird.

Wer hier konsequent arbeitet, wird schnell merken, welch ein Geschäft er betreibt.

Der letzte Schliff erfolgt mit Stahlwolle der Stärke 0. Danach sollte sich das Holz schon wie ein Teenie-Po anfühlen. Aber das reicht noch lange nicht.


3. Schritt - Wässern

Das Holz wird nicht in Wasser gelegt, wie man vermuten könnte. Es wird aber reichlich mit einem Gemisch aus 50% Wasser und 50% Haushaltsessig angefeuchtet und dann zum Trocknen beiseite gelegt.

Wenn das Holz wieder trocken ist, erlebt man garantiert einen Frust: Die Oberfläche ist rau und faserig geworden. Genau das war auch beabsichtigt und nun darf man raten, was zu tun ist: Richtig, schleifen, und zwar mit Stahlwolle 0! Das Wässern bewirkte, das Fasern, die sich beim Schleifen "gedrückt" haben, nun aufgerichtet sind, um "erlegt" werden zu können.

Wässern und schleifen muss solange wiederholt werden, bis das Holz glatt und fein bleibt. Bloß nicht ungeduldig werden! Dies ist kein Job für ein Wochenende, sondern dauert seine Zeit.


4. Schritt - Ölung

Wenn du den Schaft ölen willst nimm z.B. Scherells Schaftöl rotbraun. Das einwandfrei geschliffene Holz wird "gesalbt". Das gelingt am besten, wenn das Öl mit Fingern und Handballen einmassiert wird. Dabei nicht mit Öl sparen! Nimmt das Holz kein Öl mehr auf, legt man es feucht beiseite und reibt es mit einem Lappen oder saugfähigem Papier nach etwa zwei Stunden trocken. Nun braucht das Holz mindestens drei Tage Ruhe, damit das Öl in den Poren des Holzes trocknen (oxidieren) kann. Nach Ablauf der Trockenzeit muss noch einmal vorsichtig mit Stahlwolle geschliffen werden. Die Ölung wird insgesamt 2-3 mal wie beschrieben wiederholt.

Wenn du es danach (ne Woche durchtrocknen lassen, also wenn der letzte Ölgeruch verflogen ist) auf die Spitze treiben möchtest, nimm Naturwachs für Möbeloberflächen und trage ihn reichlich mit einem Lappen auf. Dann mit einem heiß gestellten Fön anschmelzen und direkt polieren..!!.. Das sollte man dann aber wirklich üben vorher !! Bringt eine Spiegelglatte Oberfläche, alles ohne Lack sehr Wasser beständig.

So hab ich es bei meinem Schweden und bei meinem Garand gemacht. Es dauerte zwar seine Zeit hat sich aber echt gelohnt.

MFG

Leopold
 
K

K 9277

Guest
Ich muss den Faden auch nochmal hochholen.
Nachdem ich meinen Schaft komplett abgeschliffen habe, und ich ihn die ersten Male eingeölt habe, muss ich feststellen, dass dieser an einigen Stellen das Öl anscheinend nicht aufnimmst, und da einfach recht hell bleibt :unbelievable: Gibt es da einen Trick bzw. eine andere Behandlungsmethode um auch diese Stellen einheitlich dunkel zu bekommen?

Gruß KK
 
G

Gelöschtes Mitglied 7846

Guest
Waidmanns Gruß
... Gibt es da einen Trick bzw. eine andere Behandlungsmethode um auch diese Stellen einheitlich dunkel zu bekommen? Gruß KK
jetzt wohl nicht mehr :( Ausser Du bekommst ein Öl, welches dunkel eingefärbt ist. Wobei zu hinterfragen ist, weshalb an diesen Stellen das Öl nicht bzw. ungleich einzieht und nicht färbt. War das einmal ein Lackschaft? Gefärbt wird ja eigentlich vor dem ersten Einölen.


edit meint, @cast war etwa schneller...

:bye:
 
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