Hund geht nicht auf der Schleppe

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Hallo hunter30-06
Ich denke,daß das gezeigte Fehlverhalten mit der Scheinträchtigkeit der Hündin in Zusammenhang stand. Scheinträchtige Hündinnen sind auch in dieser Phase sehr empfindlich und die Einwirkung durch einen Fremden war sicherlich nicht gut.
Ich hatte dieses Jahr einen ählichen Fall. Die Hündin hatte noch ihre Welpen und hat nun wirklich was ich nie gedacht hätte, versucht anzuschneiden und zu vergraben.
Die Hündin wurde mit Zwangsapport ausgebildet :!:
Dieses Fehlverhalten muß vom Hundeführer selbst entsprechend hart korrigiert werden. Würde dies aber niemals von einem Fremden machen lassen.

Im Übrigen würde ich bei der der Arbeit auf der Schleppe so verfahren wie von @ Fraya beschrieben.

Gruß Moosjäger
 
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Also aus der Distanz eine Diagnose zu stellen ist etwas schwierig.
Nachdem was ich gelesen habe sehe ich es aber doch ähnlich wie Dr. Mathias.
Zur Lösung der Probleme würde ich auch die von Dr. Mathias vorgeschlagenen Wege gehen, allerdings mit einigen Abweichungen.
So würde ich zB den am Ende der Schleppe wartenden Helfer nicht eingreifen lassen, dazu später mehr.


Ich würde den Apport nochmal ganz von vorne durchexerzieren. Angefangen bei der „Stubendressur“ mit verschiedenenApportgegenständen, bis hin zum freien Apport von Wild. Dabei würde ich aber vorerst nur Raubwild nehmen.
Ganz ohne Zwang geht es meiner Meinung oft nicht. Bei manchen Hunden reicht die positive Verstärkung durchaus um zum Ziel zu kommen. Bringt er aber nicht, muss ihm eben deutlich gemacht werden, dass er bringen muss! Wieviel Druck dein Hund verträgt musst du schon selbst herausfinden, zu viel kann eher das Gegenteil bewirken, was wir letztendlich wollen, ist ein Hund der freudig apportiert. Aber:L Mit Zwang meine ich keinesfalls Koralle oder Stock. Wichtiger als Zwang ist auf jeden Fall vertrauen aufzubauen. Der HUnd muss lernen, dass es sich lohnt zu bringen. Ausgiebiges loben und die Belohnung des gewünschten Verhaltens (Tausch Apportgegenstand gegen Futterbrocken) sind der Schlüssel zum Erfolg und jedem Zwang vorzuziehen. Druck übe ich auf den Hund erst aus, wenn er meint mir auf der Nase herumtanzen zu können.

Wenn der Apport sitzt, beginne wieder Schleppen zu legen, die der Hund vorerst nur an der Leine arbeitet. Auch hier wieder ausgiebiges Lob wenn er zum Stück kommt und aufnimmt. Zeige dem Hund, dass du dich freust!!!

Dass er die Schleppe nicht mehr arbeitet, könnte durchaus mit dem durch das Eingreifen des Helfers hervorgerufenen Schlüsselerlebnisses zusammen hängen.
Wenn du beginnst ihn wieder Schleppen frei arbeiten zu lassen, so vorerst nur mit einer Hilfsperson, die den Hund am Ende der Schleppe beobachtet.

Nun mein Tip: Wenn der Hund das gefundene Schleppwild wieder vergräbt, so sollte nicht der Helfer einschreiten. Ich halte es für besser zu warten bis der Hund zurück kommt, dann mit ihm zu der Stelle zu gehen wo er das Wild vergraben hat, es ihn aufnehmen lassen, zurück zum beginn der Schleppe gehen und dort ausgeben lassen.
Auf diese Art lernt der Hund, dass vergraben nichts nützt, der „Chef“ weiss sowieso alles.
So zumindest die Theorie, den Versuch wäre es wohl Wert.
 
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2470

Guest
Nun mein Tip: Wenn der Hund das gefundene Schleppwild wieder vergräbt, so sollte nicht der Helfer einschreiten. Ich halte es für besser zu warten bis der Hund zurück kommt, dann mit ihm zu der Stelle zu gehen wo er das Wild vergraben hat, es ihn aufnehmen lassen, zurück zum beginn der Schleppe gehen und dort ausgeben lassen.
Auf diese Art lernt der Hund, dass vergraben nichts nützt, der „Chef“ weiss sowieso alles.
So zumindest die Theorie, den Versuch wäre es wohl Wert.[/quote]


Ulle, das klingt gut. Wer hat schon mal einen Totengräber kuriert und kann berichten?

Meine Hündin hat es letztes Jahr mal mit einem Marder versucht, der nicht mehr ganz frisch war und den sie offensichtlich los werden wollte. Ich hab auch gepennt und sie beim Tragen bummeln lassen statt Fuß. Blödheit von mir! Plötzlich war sie weg und der Marder auch. Ein deutliches Apport und sie hat ihn wieder unter Aufsicht ausgegraben. Danach großes Lob, Sitz und Ausgeben und erst mal Ruhe vor dem Stinker. Die folgenden 2 Tage ein paar Übungen ohne Probleme und dann entsorgt.

doc

doc
 
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Dr.Matthias schrieb:
Nun mein Tip: Wenn der Hund das gefundene Schleppwild wieder vergräbt, so sollte nicht der Helfer einschreiten. Ich halte es für besser zu warten bis der Hund zurück kommt, dann mit ihm zu der Stelle zu gehen wo er das Wild vergraben hat, es ihn aufnehmen lassen, zurück zum beginn der Schleppe gehen und dort ausgeben lassen.
Auf diese Art lernt der Hund, dass vergraben nichts nützt, der „Chef“ weiss sowieso alles.
So zumindest die Theorie, den Versuch wäre es wohl Wert.


Ulle, das klingt gut. Wer hat schon mal einen Totengräber kuriert und kann berichten?
Bisher habe ich zum Glück keine eigene Erfahrungen mit Totengräbern.
Ist also nur ein Vorschlag wie ich versuchen würde an die Sache heran zu gehen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Ein Bekannter hatte bei einer Hündin ziemlich selbes Problem...der hat sie damal mit Teletakt hinbekommen...Nur ist der en alter Hase in der Hunde-Abrichtung, und einfach so empfehlen möchte ich das keinem...!!! :!: Er hat selber gezögert...nachdem aber nichts anderes gefunzt hat, hat er diesen Weg eingeschlagen...
 
G

Gelöschtes Mitglied 3063

Guest
Dr.Matthias schrieb:
Ulle, das klingt gut. Wer hat schon mal einen Totengräber kuriert und kann berichten?

Totengräber nicht, aber mein DW hat nach "sehr intensiven Üben" versucht, auf der Fuchsschleppe den Fuchs in einem Bachbett zu vergraben... Nachdem der Hund für meinen geschmack zu lang auswar, stellte ich mich auf einen Holstoss, und konnte den Hund "schwer beschäftigt" in der Senke vor mir im Bachbett sichten. Er war so vertieft in seine Arbeit, dass er mich gar nicht mit bekam, als ich mit riesen Sätzen angesprungen kam (geht auf der Wiese rel. geräuschlos). In dem Fall gab ich unter einem scharfen Apport einen Gertenhieb und lies ihn den Fuchs zurücktragen. Am Ausgangspunkt unter überschwenglichen Lob ausgeben lassen und dann erst mal ein paar Tage nicht mehr mit dem Hund gearbeitet (das muss sich "setzen"!!!) Seit dem nie wieder Probleme!!!

Und ich gebe zu, dass ich dieses Verhalten des Hundes bewusst herausprovoziert habe!
 
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pudlich schrieb:
Was hat Wildschärfe mit Apport zu tun? Gar nichts. Apport ist eine Frage des Gehorsams.

Das hat mit Wildschärfe zu tun:

pudlich schrieb:
Anderenfalls ist es beim nächsten Mal der kranke Fuchs, die Katze, der Nutria, die Gans, was auch immer, weshalb sie verweigert.

Der Hund hat aber ein Helfer- und Distanzproblem..... Er apportiert ja auf eine bestimmte Distanz; solange er sich sicher fühlt eben. Würde er VOR dem Stück stehen und nicht aufnehmen, würde das natürlich ganz anders ausehen.....

pudlich schrieb:
Ich möchte wetten, der Hund hat sich wie diese tuntigen Retriever beim Einarbeiten durch oberflächliche Mitarbeit jedem Zwang möglichst entzogen. Als es dann zum ersten Mal zum Schwur kam, hat er versagt.

Sorry, aber es ist ein gravierender Unterschied ob ein Hund vom Führer lang gemacht wird oder von irgendeinem Helfer, dessen Einwirkung er dann in der Regel noch nicht mal zuordnen kann!

Petra
 
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Selten so einen Unsinn gelesen!

Es gibt mit Sicherheit mehre Möglichkeiten Hunde im Apport einzuarbeiten, aber meiner Meinung noch nur eine funktionierende.

Frei nach den Walldorfschülern, man tanze mir ein A, P.....
 
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...
Über den Winter haben wir mit Wild und Dummy geübt, auch Distanzen von mehr als 100 m. Keine Probleme.

Jetzt hat der neue Kurs angefangen. Sie geht nicht weiter als 40 m raus und kommt dann ohne Wild zurück. Sie pendelt auf einer Entfernung zwischen 20-40m von mir entfernt. Schicke ich sie mit einem erneuten Apport-Befehl raus läuft sie wieder bis etwas zur 40 m Entfernung, dann dreht sie um.
...

Demnach liegts doch nicht am Apport selbst, sondern der Hund hat ein Problem sich weiter vom Führer zu entfernen.
Deshalb nochmals: Auf Sicht arbeiten!
 
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Dieser darf apportieren wenn nur an der Leine oder Bei Fuß, beim spazieren gehen. Auf keinen Fall Möglichkeiten zum entziehen geben, die hat er schon genug gehabt!
 
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2470

Guest
hypsilon schrieb:
Und ich gebe zu, dass ich dieses Verhalten des Hundes bewusst herausprovoziert habe!

Das passt zum Thema sich Entziehen. Der Hund darf sich nicht nur nicht entziehen können.

Irgendwann kommt man beim Apport in eine Situation, in der der Hund nicht mehr will. Zu oft, zu stinkig, zu müd, etc. Dann muss er müssen. Man kann das provozieren; manche raten dazu.

Das ist für mich der Kern des Zwangsapportes. Der Hund begreift, dass er muss, egal, was er will. Außerdem: wenn der Hund diese Erfahrung gemacht hat und sich erstmal dreingeschickt hat ins Müssen, kommt die ursprüngliche Freude am Bringen zurück. Wer diesen Moment erkennt und den Hund dann bestärkt, der bekommt den freudigen Allesbringer!

doc
 
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Vielen Dank für die zahlreichen Antworten.

Das Vergraben ist seit der Operation kein Thema mehr.

Beim Apportieren im Revier gibt es auch keine Probleme, egal ob 30 oder 400 m.

Die Probleme habe ich nur im VGP-Lehrgang im Übungsrevier. Da wir wieder an den gleichen Stellen üben wie im letzten Jahr weigert sich mein Hund, auf der Schleppe weiter als 40 m weit zu gehen. Da es sich auch um die gleichen Ausbilder handelt und die Schleppe von den gleichen Ausbiildern gezogen wird, denke ich, dass mein Hund das alles mit der Erfahrung vom letzten Jahr verknüpft.
Ich weiß leider nicht, worin der "Anschiß" des Ausbilders im letzten Jahr bestand, was er genau mit dem Hund gemacht hat. Ich habe ihn nochmals darauf angesprochen, jetzt will er auf einmal nichts mehr gemacht haben, obwohl er sich letztes Jahr deutlich dahin gehend geäußert, er habe dem Hund sehr klar gemacht, dass Eingraben keine gute Idee sei.
Die Erfahrung muss für meinen Hund jedenfalls sehr nachhaltig gewesen sein.

Dass Hunde negative Erfahrungen auch bei einmaligen Auftreten behalten ist hinlänglich bekannt.

Ich sehe es auch so, dass Apportieren eine Gehorsamsleistung ist und wenn der Hund nicht apportiert (warum auch immer), es sich um Ungehorsam handelt. Ich muss meinem Hund klar machen, dass er ungeachtet der früheren Erfahrung zu apportieren hat. Meine Frage ist nur, wieviel Druck kann/muss ich ausüben um zu einem guten Ergebnis zu kommen und welche Mittel kann/muss ich anwenden. Da habt ihr mir einige gute Ideen geliefert. Dafür nochmals vielen Dank.
 
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hunter30-06 schrieb:
Ich sehe es auch so, dass Apportieren eine Gehorsamsleistung ist und wenn der Hund nicht apportiert (warum auch immer), es sich um Ungehorsam handelt. Ich muss meinem Hund klar machen, dass er ungeachtet der früheren Erfahrung zu apportieren hat. Meine Frage ist nur, wieviel Druck kann/muss ich ausüben um zu einem guten Ergebnis zu kommen und welche Mittel kann/muss ich anwenden. Da habt ihr mir einige gute Ideen geliefert. Dafür nochmals vielen Dank.

Hallo hunter 30-06
Das Problem deines Hundes ist ja vermutlich nicht der Apport sondern seine Angst am Ende der Schleppe wieder auf diesen Helfer zu treffen !
Meiner Meinung nach mußt Du Zwang auf der Schleppe ausüben ! Die Länge der Schleppe braucht dazu auch nicht mehr als 100 m betragen und der Schleppenzieher( am Anfang nicht der Ausbilder ) wird sichtbar postiert.
Der Hund kommt an den kurzen Riemen muß nun ob er will oder nicht das Ende der Schleppe erreichen und er muß dort aufnehmen.
Wenn das auch am langen Riemen klappt, kann man als Nächstes den Ausbilder ans Ende der Schleppe stellen und die Schleppe wiederum am kurzen Riemen arbeiten.
Sollte es jetzt am Ende der Schleppe wieder Probleme geben hat sich der Ausbilder neutral zu verhalten ! Wenn eine Einwirkung notwendig sein sollte, so hat diese nur vom Hundeführer zu erfolgen :!:
Die nächsten Schleppe sollten dann aber immer noch am langen Riemen gearbeitet werden, damit der Führer wenn notwendig noch mal einwirken kann.
Ganz wichtig ist, daß der Hund lernt seine Angst vor dem Schleppenende zu verlieren und wieder Vertrauen bekommt.

Gruß Moosjäger
 
A

anonym

Guest
Hallo hunter 30-06,

es ist schwer, aus der Ferne eine 100% - Lösung zu bringen.

Wildschärfe hat nichts, aber auch gar nichts mit Apport zu tun - oder sind alle gut apportierenden Hunde wildscharf? Wohl kaum.

Sicher gibt es ein "Distanzproblem" - aber nicht beim Hund. Die Ursache allen Übels ist meiner Meinung nach - wie pudlich völlig richtig schreibt - der fehlende Zwangsapport, der nicht sauber gearbeitete Hund. Dass der Hund nicht durchgearbeitet ist, zeigt sich ja schon am Eingraben. Zwangsapport hat aber NICHTS mit geschliffener Koralle oder Brutalität zu tun. Zwangsapport ist die Konsequenz, alle kleinen Schritte des Apportierens so zu trainieren, daß dem Schüler keine Möglichkeit zum Entziehen bleibt und er lernt, daß das Ausführen für ihn die einzig angenehme Alternative ist.

Persönlich würde ich..

- Apportieren von vorne beginnen (hab mich hierzu schon mal ausführlich ausgelassen) und jeden Schritt konsequent und ohne Emotion trainieren
- wenn der Hund sicher vom Boden aufnimmt, auf Distanz bringen lassen
- Schleppen nur an der Leine arbeiten
- ich hab` mal einen Hund geführt, der hat vor der Prüfung nur 2 Schleppen frei gearbeitet, den großen Rest ausschließlich an der Leine

- und vor allem nicht auf Petras Blödsinn hören (ich hab mich ehrlich gefragt, ob dies ein vorgezogener Aprilscherz ist oder ob sie Hunde auf der Psycho- Couch abrichtet);

Angst vor dem Schleppenende kommt so nicht auf; Angst vor dem Helfer auch nicht, da der Hund nur "BRINGEN" im Kopf hat;

Schleppe ist nichts anderes, als Bringen auf Entfernung.

Viel Glück
 

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