Hund für Jungjäger

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Noch was ganz allgemeines:

Jetzt oder eher im Frühjahr,
Männlein oder Weiblein?

Grüße,
Michael
Wenn Du einen Welpen im Frühjahr übernimmst hast Du in den wichtigen ersten Monaten mehr Freizeit mit Tageslicht welche du nutzen kannst und sollst. Befasse Dich mal mit der Prägungspahse bei Welpen/Junghunden.
Geschlecht ist nach meiner Überzeugung egal. Beide haben Vor- und Nachteile.

wipi

P.S.: vielleicht ist neben PJR und Teckel auch ein Borderterrier eine Option. Ich finde die Klasse, wenn sie nur besser mit Spurlaut gesegnet wären
 
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Also, ich habe Erfahrung in der Hundeausbildung, führe aber erstmalig einen Jagdhund. Den Jagdhund habe ich mir erst angeschafft, als ich Pächter war.

Ohne auf einzelne Rassen einzugehen: hast du einen arbeitswilligen Hund und beschäftigst ihn nicht ausreichend, wird das zum puren Stress. Beschäftigen heißt nicht das ganze Jahr über permanent jagen zu gehen, aber meiner muss raus und braucht das Revier. Kein Trailing, kein Spielgruppe, kein Spielzeug ersetzt an jagd liche Aktivität. Oder anders: die gelegentlich jagenden Hunde, die ich kenne, kann man nicht von der Leine lassen, weil sie sobald Wild im Spiel ist einfach nur durchdrehen. Und zwar absolut nachvollziehbar.

Auch wiederübergreifend: du brauchst die ersten zwei Jahre sicher für die Ausbildung.
Der Brauchbarkeitskurs einmal die Woche ist sicherlich gut und nett, aber ich habe jeden verdammten Tag bis zur HZP mit dem Hund geübt. Mal 1 Stunde hier, mal 15 Minuten da, mal 2-3 Stunden, um den Stress Level zu erhöhen. Dann Training in der Stadt, im Zug,… und ich hatte sehr gute und erfahrene Leute, die mir geholfen haben. Fährtentraining: abends legen, morgens suchen. Mal mit Schweiß, mal mit Fährtenschuh, mal… das frisst irrsinnig Zeit. Und ohne eigenes Revier brauchst du jemand, der dir sehr sehr sehr sehr sehr entgegenkommt.

Da ich das entscheiden durfte, war ein Hund im Büro kein Problem. Als ich mich aber von einer Mitarbeiterin trennen wollte, kam die auf einmal mit einem Attest vom Arzt, dass sie aufgrund einer Allergie keine Hunde um sich haben darf. In der anderen Hand das Anwaltsschreiben. Überleg dir das gut mit dem Hund im Büro, die pinkeln hin, wenn sie klein sind, fressen Handtaschen an und manche Kollegen haben wirklich Angst vor Hunden jeder Größe. Der Vermieter des Büros spielt sicherlich auch noch eine Rolle. Und auch wenn es niedlich klingt, er hat in jedem Zimmer eine Streicheleinheiten bekommen, Käse, Wurst und sonstiges Zeug. Hund im Büro klingt immer so schön sozial, Betriebsklima toll und so weiter und so weiter. Aber es ist etwas mehr….

Und zuletzt ein Ratschlag, unaufgefordert und aus der Ferne. Da du noch JJ bist, würde ich erst mal 2-3 Jahre ohne Hund jagen gehen. Gefällt es dir dann immer noch so gut, ist es wunderbar. Gefällt es dir nicht mehr so gut, hast du zu mindestens keinen Hund an der Hacke.
 
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Also, ich habe Erfahrung in der Hundeausbildung, führe aber erstmalig einen Jagdhund. Den Jagdhund habe ich mir erst angeschafft, als ich Pächter war.

Ohne auf einzelne Rassen einzugehen: hast du einen arbeitswilligen Hund und beschäftigst ihn nicht ausreichend, wird das zum puren Stress. Beschäftigen heißt nicht das ganze Jahr über permanent jagen zu gehen, aber meiner muss raus und braucht das Revier. Kein Trailing, kein Spielgruppe, kein Spielzeug ersetzt an jagd liche Aktivität. Oder anders: die gelegentlich jagenden Hunde, die ich kenne, kann man nicht von der Leine lassen, weil sie sobald Wild im Spiel ist einfach nur durchdrehen. Und zwar absolut nachvollziehbar.

Auch wiederübergreifend: du brauchst die ersten zwei Jahre sicher für die Ausbildung.
Der Brauchbarkeitskurs einmal die Woche ist sicherlich gut und nett, aber ich habe jeden verdammten Tag bis zur HZP mit dem Hund geübt. Mal 1 Stunde hier, mal 15 Minuten da, mal 2-3 Stunden, um den Stress Level zu erhöhen. Dann Training in der Stadt, im Zug,… und ich hatte sehr gute und erfahrene Leute, die mir geholfen haben. Fährtentraining: abends legen, morgens suchen. Mal mit Schweiß, mal mit Fährtenschuh, mal… das frisst irrsinnig Zeit. Und ohne eigenes Revier brauchst du jemand, der dir sehr sehr sehr sehr sehr entgegenkommt.

Da ich das entscheiden durfte, war ein Hund im Büro kein Problem. Als ich mich aber von einer Mitarbeiterin trennen wollte, kam die auf einmal mit einem Attest vom Arzt, dass sie aufgrund einer Allergie keine Hunde um sich haben darf. In der anderen Hand das Anwaltsschreiben. Überleg dir das gut mit dem Hund im Büro, die pinkeln hin, wenn sie klein sind, fressen Handtaschen an und manche Kollegen haben wirklich Angst vor Hunden jeder Größe. Der Vermieter des Büros spielt sicherlich auch noch eine Rolle. Und auch wenn es niedlich klingt, er hat in jedem Zimmer eine Streicheleinheiten bekommen, Käse, Wurst und sonstiges Zeug. Hund im Büro klingt immer so schön sozial, Betriebsklima toll und so weiter und so weiter. Aber es ist etwas mehr….

Und zuletzt ein Ratschlag, unaufgefordert und aus der Ferne. Da du noch JJ bist, würde ich erst mal 2-3 Jahre ohne Hund jagen gehen. Gefällt es dir dann immer noch so gut, ist es wunderbar. Gefällt es dir nicht mehr so gut, hast du zu mindestens keinen Hund an der Hacke.
Premium !
Danke...!
 
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13 Dez 2023
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Soo,
habe gerade die Möglichkeit zu meiner neuen Arbeitsstelle einen Hund mit an den Arbeitsplatz mitzunehmen (immer/täglich).
Es ist vermutlich eine einmalige Chance, da sich das im Aufbau befindet - wenn der Hund da ist, dann ist er mal da... Auch von der GL usw. "gedeckt".
(Vermutlich fällt das Zeitfenster binnen 12 Monate zu).

Vorhandene Vorraussetzungen:
Familie steht dahinter,
großes Haus mit Garten,
Katze wird es nicht mögen,
keine (richtig) feste Jagdgelegenheit,
aber einigermaßen Zeit - auch unter dem Tag (eine Stunde am Tag nur für den Hund sollte kein Problem sein),
Feld und Wald direkt hinter dem Arbeitsplatz und auch zu Hause,
nicht feste Jagdgelegenheit keine 10min. mit dem Auto.

Was ich nicht möchte, ist ein Hund im Zwinger und ein Hund der den ganzen Tag wartet bis jemand nach Hause kommt.
(das mit dem Warten ist aber im Moment kein Problem, da die Frau 1/2 arbeitet und die Kinder in der Schule sind)
Wir hatten zu Hause Schäferhunde, ich habe den letzten mit ausgebildet (nannte sich früher mal Schutzhundeprüfung, also mit Fährte usw.)

Möchte den Hund insbesondere zum Nachssuchen haben - und als Gefährten. Ich habe keine Ahnung wie sich meine Jagdkarriere entwickelt...

Welche Jagdhunde sind am Anfang besser geeignet - und ja ich weiß, die können alle trotz gleichem Zwinger einen unterschiedlichen Kopf haben, hatten wir bei den Schäfern auch...

DK?
DD?
Wachtel?
BGS?
...
Ja ich weiß, eine bunte Mischung im Bezug auf deren Neigungen... und es dürfen auch gerne andere vorgeschlagen werden.

Also, was machen?

Grüße,
Michael
Daggl! Eine Stunde Zeit am Tag halte ich bei Vorstehern für arg knapp. Der Wachtel könnte auch mehr Power brauchen. BGS ist zwar wahnsinnig begnügsam, lieb und anhänglich, aber ohne entsprechenden jagdlichen Hintergrund wirst Du seine Fähigkeiten nicht abrufen können. Der Dackel frisst weniger (im Unterhalt günstiger), mit Kunstfährten auch bei weniger Jagd leicht zu beschäftigen und zur Not stöbert er auch mal um den Ansitz herum ein bissl was durch, wenn sonst nix geht bzw. wärmt der Frau zu Hause die Füße. 😄 Rauhaarig sind sie robust und pflegeleicht, kinderlieb. Im Prinzip die eierlegende Wollmilchsau für den universellen Jäger ohne bestimmte Schwerpunkte.
 
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@Bollenfeld
Ich möchte einen Hund, der mich bei der Totsuche unterstützt und vielleicht auch Wild im Einstand hochmacht. Fertig. Alles andere werde ich versuchen mit auszubilden. Wenn es nicht klappt, dann ist es auch nicht so wild!
Ansonsten soll er Familientauglich sein.
Nimm einen Teckel! Der reicht für deine geringen Ansprüche völlig aus.
 
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Für mich ist die Ausbildung etwas was ich sehr gerne mache🤗 Familie muss mitmachen und am besten mit aussuchen welcher Hund. Im Moment sind DK Rüden auch Mal günstig zu bekommen, der Absatz von Rüden stockt etwas. DK ist in der Wohnung viel leichter zu halten als z.B. DL. Klar ich würde mir immer DL holen aber das ist meine persönliche Meinung. Ausbildung dazu brauche ich ein Revier was ständig zur Verfügung steht. Ich hab wohl 20 Hunde zur VGP. VP geführt. Mein erster war wohl genau so gut ausgebildet als mein letzter. Wer sich viel damit beschäftigt wird das können. Was ich gerne mach und für was ich mir Zeit nehme da kann es was werden.
 
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@Claas

du bist ja auch Hundemann durch und durch. Dir ist nichts zuviel. Du denkst nicht über das ob du mit dem Hund jagen willst, sondern über das wie nach. Diese Einstellung fehlt im Jagdhundewesen immer öfter.
 
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5 Jun 2015
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Die Tage hatte ich ein Erlebnis der besonderen Art, dessen Quintessenz vielleicht hier hin passt, wenn auch nicht ganz.

Mein Sohn war zufällig als Zivilist im Revier, mit seinem Firmenwagen, den das Kennzeichen einer weit entfernten Stadt schmückt, ich kam etwas später um eine Kurve gebogen und sah, dass er wohl angehalten hatte und mit zwei Männern diskutierte. Zwei Jagdhunde standen unangeleint bei den dreien, ein dritter stöberte fröhlich und ein ganzes Stück weit entfernt in der fast schon Knie hohen Zwischenfrucht. Als ich mich dazu gesellte, hörte ich, dass der eine, der Besitzer des stöbernden Hundes, der auch nicht gut zu gehorchen schien, meinem Sohn auf dessen Rüffel entgegnet hatte, dass er Pächter sei.

Da mischte ich mich dann ein und führte aus zu wissen, wem ich meine Flächen verpachte und er sei sicher nicht mein Pächter, ich würde aber schnell meinen Reviernachbarn anrufen, ob er dort vielleicht Mitpächter sei und sich nur vertan hätte.

Nein, war er nicht, aber dafür bekannt, dass er seinen Jagdhund in fremden Revieren stöbern, üben lässt.

Quintessenz für alle, die kein Revier haben, es ist nicht ganz einfach, mit dem Jagdhund jagdliche Übungen zu veranstalten und klar ist auch, dass man nicht einfach irgendwo in freier Wildbahn mit seinem Hund üben/trainieren darf, kann richtigen Ärger geben. Und wenn ein Hund auf Schweiss ausgebildet werden soll, um Nachsuchen bewältigen zu können, dann kann man das nicht nur im Wohnzimmer üben.
Gruß, DKDK.
 
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22 Sep 2023
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In Niedersachsen ist die Sache rechtlich ganz klar: Jagdhundeausbildung und - führung ist Jagdausübung, d.h., dazu braucht man a) den Jagdschein und b) wäre Jagdhundeausbildung in einem fremden Revier ohne Genehmigung Wilderei.
 
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14 Jul 2019
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Hallo Mopedmichel,
ich führe einen Westfalenterrier. Für mich kamen bei der Auswahl des Hundes folgende Faktoren zum Zuge.
Ich wollte einen kleinen Hund, den ich gut mit auf die Kanzel nehmen kann und er sollte fähig sein mich beim Joggen zu begleiten.
Auch ich nehme ihn mit zur Arbeit da sich meine Lebensumstände geändert haben.
D.h. ich fahre täglich mit der Straßenbahn in eine Großstadt und gehe mittags dort eine Gassirunde.
Nach der Arbeit mache ich jeden Tag noch eine Runde wo der der Hund frei laufen kann.
Um auf das Ausgangsthema zurück zu kommen....
sicherlich ist ein Labrador ein weniger fordernder Hund als ein Terrier, aber Du musst für dich selbst entscheiden was du möchtest.
Der richtige Hund ist der, der zu Dir Vertrauen aufbaut und kein anderer. Und das....ist deine Aufgabe. Keine Rasse ist ungeeignet für einen Erstlingsführer, sondern nur der Hundeführer selbst.
 

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