Hirschjagd - ein Höhepunkt?

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Diesmal ein etwas anderer Thread... hier geht's ja hauptsächlich um bereits erlebte Jagden...

Ich würde gerne ein Stück Rotwild bejagen, bevorzugt als erstes Stück einen geringen 3er Hirsch oder Spießer... damit ich mich jagdlich vielleicht irgendwann noch steigern kann mit etwas stärkeren Rotwild und aber auch meiner finanziellen Situation geschuldet.
Wo ich dieses bejagen werde, steht noch nicht fest...für Tipps und Infos bin ich mehr als Dankbar.

Für mich zählt sowiso die Erinnerungen an den Jagdtag mehr als alles andere, die schönen Momente die man nicht vergisst...das Erlebte und Erlebnis....

Wie seht ihr das? Für all jene die kein Rotwild als Stand oder Wechselwild im Revier haben... wie war das Erlebnis, Jagderfolg auf euren ersten Hirsch zu haben? Wie "besonders und einzigartig" habt ihr es empfunden?

Ich stelle es mir persönlich als eine Art Höhepunkt im Jägerleben vor... wie der erste Bock / das erste Stück generell.

Daher ist mir auch wichtig dass bei meiner "Jagd" einfach nur schöne Erinnerungen zurückbleiben...

Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen.

Waidmannsheil
 
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:D

Also das war so:
Gegen 16:00 Uhr haben wir uns getroffen, um nach den Enten zu sehen. Mein damaliger Ausbilder stellte erfreut fest, dass wenigstens einer einen Drilling dabei hatte und stellte mich nach ganz aussen mit der Bemerkung: III b geht mit. Käme aber nur, wenn er nicht frei gegeben wäre....

Irgendwie habe ich da ein Abo drauf - beim Gänse jagern hab ich mal eine Sau "verhaftet",

Die besonderen Erlebnisse verdanke ich der Jagd, nicht der Beute......
 
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Rotwild ist hier in Deutschland (auch in Austria) unsere letzte große Säugetierart - intelligent, sensibel, konfliktreich und die Historie der Jagd ist mit diesem Wildtier eng verknüpft,
Alle Licht -und Schattenseiten spiegeln sich in teilweise extremer Behandlung durch den Menschen: von mittelalterlicher Feudaljagd mit Überhege (die es ähnlich mancherorts heute noch gibt!) bis zur Auflösung von Rotwild-Duldungsgebieten in heutiger Zeit aufgrund vorherrschender wirtschaftlicher Interessen und fortschreitender Lebenraumzerstörung durch den Menschen.

Ich wuchs im Niederwildrevier jagdlich auf, später kamen Sauen dazu und beruflich bedingt jagte ich in süddt. Mittelgebirgen ohne Rotwildvorkommen ohne Kontakte in Hochwildreviere nutzen zu können. Ich unternehme keine Jagdreisen ins Ausland. Ich jage dort, wo ich lebe oder bei Freunden.

Es dauerte also 26 Jahre, bis ich bei einer Gemeinschaftsjagd auf einem niedersächsischen Truppenübungsplatz mein erstes Kalb erlegte.
Ein nachdrückliches Erlebnis mit einer für mich damals neuen Wildart.
Einige Stücke kamen hinzu; erst in 2014 erlegte ich nach 33 Jäger-Jahren meinen ersten kleinen Hirschen in Ostdeutschland, einen Sechser vom 2. Kopf.
Mittlerweile hängen auch alte und imposantere Hirschgeweihe im Arbeitszimmer, jede Erlegung hatte ihre Besonderheiten und ich erinnere noch alles um die Jagd darauf, jede Geländesituation, wie langs dauerte, der Schuß und das Versorgen, was ich immer allein mache.
Bei mir schwingt bei dieser Wildart immer etwas mehr Respekt mit, als bei anderem Wild - rational kanns ichs nicht vollständig begründen.
Momentan habe ich keinen Wunsch mehr nach einem reifen Hirsch, Rotwild auf Drückjagden bejage ich, wenns die Chance ergibt und ich gehe in einem Rotwildrevier quasi vor der Haustür mit. Hier ist mir wichtig, die Lebensansprüche der Wildart jagdlich vernünftig zu berücksichtigen. Es ist ein kleines Vorkommen und gehört anständig bejagt, dann passen auch die Wechselwirkungen mit dem Lebensraum besser.

Für mich bleibts immer das Besondere - Andere jagen in stark besetzen Revieren, dort ists Alltag und für manche sinds nur braune Kühe, die gut schmecken... ;)

Ob ein Hirsch jetzt der jagdliche Höhepunkt im Jägerleben ist, hmmm...sagen wir so, es gibt immer mal wieder Sternstunden, dazu kann ein Hirsch natürlich gehören, aber er ist es nicht ausschließlich !
 
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Wenn Du, so wie es Dein Name suggeriert, aus Österreich kommst, so würde ich Ungarn empfehlen. Vielleicht nicht unbedingt ganz kommerziell, sondern mit Augenmaß und klaren Vorstellungen, die gegenüber dem Vermittler/ Jagdgeber auch deutlich formuliert werden müssen. Ein Sechserchen nach der Brunft oder im Winter, vielleicht mit einem Kalb als Dreingabe und zum Essen kombiniert.... Vielleicht die Liebste oder einen guten Freund mitnehmen, westlich des Plattensees die Thermalquellen nutzen...
@Busch : leider hast Du Recht. Ich schoss dieses Jahr im heimischen Revier meinen Lebenshirsch von frischen 11kg und der Jagdneid in der direkten Nachbarschaft treibt Blüten, die ich nicht zu denken gewagt hätte!!! Ich bin, schon immer jagdlich sehr privilegiert, Einiges gewöhnt. Die nächsten Hirsche bekommt nur noch der Vorstand der HHG auf der Pflichttrophäenschau zu sehen. Kein Forum, kein WhatsApp- Status, niemand.
 
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Ich hatte das Glück in einem der stark besetzten Rotwildreviere aufzuwachsen. Eines der
unvergesslichsten Erlebnisse war der Fund der ersten Abwurfstange mir dreizehn. Seitdem
haben mich die großen Roten nicht mehr losgelassen. Mit meiner eigenen Waffe erlegen
durfte ich das erste Stück Rotwild, ein Alttier, erst nach dem Zusammenbruch des real
existierenden Sozialismus 91. Wann ich den ersten Hirsch erlegte? Keine Ahnung, war sicher
ein Schmalspießer im Bast, der erste an der Wand: ein Sechser vom dritten Kopf.
Seitdem habe ich etliche Leute auf ihr erstes Stück Rotwild führen dürfen, bis auf eine
Ausnahme alles Kälber oder anderes Kahlwild. Da war nicht ein einziger dabei der sich nicht
ehrlich gefreut hätte! Im Gegenteil, der Erleger des Spießers hatte am nächsten Tag noch
ausgeprägtes Brägenschülpen, da wir die Erlegung im Nachbarort (es lebe der Jagdneid)
in der Gasstätte mit "auf den Hirsch" feierten ohne den Schmalspießer mit 28 und 29cm
Stangenlänge auch nur zu erwähnen.

Mit Blick auf meine einzige Gams, ein ordentlicher Bock, sehe ich das wie die Vorposter.
Man stiehlt sich selbst einen Teil der Vorfreude.
 
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Nun ja, werter tommy-lee, das hätte ich Dir vorher gesagt. Waidmannsheil zum Hirsch! Ich hab ein Niederwildrevier, mit Dam-,Schwarz- und gelegentlich Muffelwild. Der Anblick von Rotwild, lässt immer den Puls schnellen, egal ob Tier, oder Kronenhirsch. Ich habe in 44 Jahren Jagd, 2 Rothirsche geschossen, aber die Erlegungen haben sich eingebrannt. Schöne Erinnerung, die für mich nicht an der Stärke hängt.
 
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Nun ja, werter tommy-lee, das hätte ich Dir vorher gesagt. Waidmannsheil zum Hirsch! Ich hab eine Niederwildrevier, mit Dam-,Schwarz- und gelegentlich Muffelwild. Der Anblick von Rotwild, lässt immer den Puls schnellen, egal ob Tier, oder Kronenhirsch. Ich habe in 44 Jahren Jagd, 2 Rothirsche geschossen, aber die Erlegungen haben sich eingebrannt. Schöne Erinnerung, die für mich nicht an der Stärke hängt.
Einspruch, Euer Ehren!
Ich habe in meinem bisherigen Revier auch zwei für die Gegend mehr als ordentliche Hirsche geschossen, ohne dass die Nachbarn mir gleich an die Wäsche wollten. Schreiben wir's den Jagdnachbarn als Fleißbienchen ins Heftchen der unterlassenen Dummheiten oder besser: danken wir ihnen und ihren Eltern für eine gute Kinderstube!
Im neuen Revier besteht offensichtlich ein Interessenkonflikt. Die Kombination aus Jagdvorstand und Jagdnachbar erscheint in Verbindung mit der Persönlichkeitsstruktur problematisch.
Dem Threadstarter wünsche ich eine glückliche Hand bei seinem Begehren! Ich halte eine Jagdreise auf Kalb und Hirsch für eine gute Idee, wobei ja offen bleiben kann, was zuerst fällt. Man muss es den Ungarn aber deutlich sagen, was man will und was man nicht will, sonst liegt am Ende einer, den man eigentlich (noch) nicht wollte! Ich habe ein Jahr in Ungarn gelebt und gearbeitet und gejagt, wenn ich helfen kann, mag mir der Threadstarter eine PN schicken.
 
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Ungarn ist für einen Österreicher ideal, selbst für mich war es etwas Besonderes, einen Hirsch im ehemaligen Revier des Grafen Draskovic zu erlegen.
Ich hatte das Privileg, von 1982 bis zu meiner Pensionierung 2019 sehr gute Rotwildreviere in der Heide zu leiten - bedingt durch meine Nachsuchentätigkeit hatte und habe ich Zutritt zu den besten Rotwildgebieten Niedersachsens - und dennoch ist für mich die Erlegung eines Hirsches immer wieder etwas Besonderes!
 
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Bei einer kleinen Drückjagd konnte ich meinen 3er Hirsch sauber strecken vom Boden aus Auge in Auge so zu sagen. Die Bergung am Steilhang war ein echtes Abenteuer und das Glücksgefühl hält bis heute an. Vor allem aber weil ich den Hirsch abends meinem krebskranken Vater noch voller stolz präsentieren konnte. Für mich damals mit 19 einer meiner größten Momente!
 
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Ich stelle es mir persönlich als eine Art Höhepunkt im Jägerleben vor... wie der erste Bock / das erste Stück generell.

Daher ist mir auch wichtig dass bei meiner "Jagd" einfach nur schöne Erinnerungen zurückbleiben...

Freue mich auf eure Meinungen und Erfahrungen.

Waidmannsheil
Genau so ist es und war es auch bei mir, das erste Stück einer Wildart ist immer ein besonderes Erlebnis bzw. sollte es sein, egal ob jetzt Rotwild, braver Bock, Gams oder Kudu...
Ich freue mich immer, egal über was.
Und mein persönlicher Höhepunkt wäre inzwischen, endlich mal einen wirklich reifen Bassen zu strecken, über einen knapp 3-jährigen bin ich bislang nicht hinausgekommen...
 
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Jagd ist und bleibt immer etwas besonderes und ist nicht berechenbar! Man kann sich gewisse Dinge erkaufen, aber nie alles und nicht die Erlebnisse und die Gemeinschaft.
Ich hätte bestimmt irgendwo einen Hirsch strecken können, im Staat in Nds ist ein 3b heute sogar sehr preiswert! Aber wenn man dann in in familiären Jagd einen starken Hirsch strecken kann, ist es etwas ganz Besonderes.
Auch wenn es nicht der erste Geweihte war. Ich habe 25 Jahre keinen Keiler (ü3Jahre) erlegen können, dann kamen auf einer DJ bei Freunden 2 um und über 100kg dazu! Noch nicht dolle alt, aber das Erlebnis zählt. Davon wird das Dorf auch in etlichen Jahren noch erzählen :)
Ein Muffel bei meinem Onkel im Harz blieben sowohl mir als auch meinem Vater leider verwehrt, heute einen Muffel in Nds zu erlegen, wird nicht leichter und sowohl Onkel als auch Vater jagen seit Jahren in einer anderen Ebene.
Eine Gams nach der Ersteigung der "Klippen" mit Nächtigen in einer einfachen Berghütte ist genauso ein Traum wie vielleicht einmal einen Brufthirsch oder einem Keiler bei Schnee!

Aber nicht erzwingen, dann freut man sich umso mehr!

Neid ist leider eine sehr unschöne Geschichte dabei. Und das ist auch eine Sache, die mir sehr missfällt. Aber lebt es dann anders und macht den anderen Jägern vor, wie man es leben sollte.

Und am meisten macht die Jagd mit FREUNDEN Spaß und Freude!
 
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Ich hatte die gleiche Idee, wenn auch erst nach 13 Jahren jagen. Ich habe mir dann den Wunsch mit einem 3b auf einer Drückjagd hier in Bayern erfüllt. Für mich war da alles dabei was ich mir gewünscht hatte. Es wahr extrem spannend, ich war erst sehr angespannt und dann sehr euphorisch. Das Schönste an dem Erlebnis war eigentlich als die Hundeführer zurück kamen nach Hahn in Ruh um mir beim Aufbrechen und Bergen zu helfen. Die haben sich total mit mir gefreut.
 
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Ich schoss letztes Jahr bei einer DJ einen 8er vom dritten Kopf. Mein zweites Stück Rotwild überhaupt nach einem Kalb 3 Jahre zuvor. Ich muss gestehen, dass mich der besondere Zauber dieser Wildart, den viele ja empfinden, nie so ganz gepackt hat. Es war ein tolles Erlebnis, Erlegung bei Schneelage in einer Winterwunderlandschaft, aber ich hätte mich, wenn ich ehrlich bin, auch über ein Kalb oder eine andere Wildart in dieser Kulisse gefreut. So richtig gepackt hat mich das Erlebnis erst am Streckenplatz. Überall eine Art Gesumme der Menschen. Schulterklopfen, viel Lächeln und nette Worte. Es war wohl lange kein Hirsch mehr bei einer DJ geschossen worden. Diese Atmosphäre bleibt mir in besserer Erinnerung als die Erlegung selber. Das war ein Schuss auf 40 m hinter den Blättern. Und eine Nachsuche im Schnee, bei der wir den Hirsch nach knapp 400 m fanden. Also das Gegenteil von Jagdneid. Damit ein schönes Erlebnis. Die Trophäe hängt im Büro.
 
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Ich habe einiges an Rotwild und auch Hirsche erlegt. Es war und ist immer etwas besonderes und ich kann mich an fast alle erinnern. Zumindest dann, wenn man sich die jeweiligen Trophäen betrachtet. Jetzt belasse ich es meist bei 1-2 interessanten Hirschen pro Jahr, wobei es dabei nicht um Alter und Stärke geht sondern eher um ungewöhnlich oder besonders heimlich etc. Ich freue mich, wenn ich Freunden die Jagd auf einen Hirsch ermöglichen kann und immer wieder die wahre Freude nach einer erfolgreichen Jagd erlebe. Dabei sieht immer wieder den großen Respekt vor dieser Wildart und auch eine Art Ergriffenheit. Zum Ende des Jagdjahres gibt es eine Feier und es ist erstaunlich wie die Freunde mit leuchtenden Augen von ihren Jagderfolgen berichten und man alles noch einmal erleben kann…
 

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