Hirschjagd - ein Höhepunkt?

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Im heimatlichen Revier ist kein Rotwild vertreten , deswegen sehe ich diese wildart nur auf einigen Drückjagden im Jahr .

Bei meiner allerersten Drückjagd als Schütze wechselte mich ein einzelner starker Hirsch an und ich konnte nur mit offenem Mund den Moment genießen. Sicher ein starker Hirsch vom 7-8 Kopf .

Er bekam mich mit und machte kehrt . War auch nicht frei . Danach konnte ich noch zwei Frischlinge strecken . Atemberaubender Tag . Die Jahre danach hab ich oft mal Rotwild gesehen bei Drückjagden . Das erste Schmaltier , welches krank anwechselte auch strecken können . Im Jahr darauf den ersten Spießer für den ich mich heute schämen würde . Aber er war halt ausdrücklich frei . Ein richtiger “Buslenker“ mit ca. 50cm langen Spießen .

Würde ich heute nicht mehr so machen . War ehrlich gesagt damals einfach so .


Sei’s drum . Ich finde sie auch faszinierend diese Wildart .
 
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Im Jahr darauf den ersten Spießer für den ich mich heute schämen würde . Aber er war halt ausdrücklich frei . Ein richtiger “Buslenker“ mit ca. 50cm langen Spießen .
Würde ich heute nicht mehr so machen . War ehrlich gesagt damals einfach so .
Kein Grund zum Schämen. Das hier sind mal Erstlingsgeweihe, "richtige" Eifelhirsche.

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9 Mai 2016
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Der "Gesichtsausdruck" eines verwaisten Kalbes, dem ein Idiot das Alttier genommen hat, zeigt das Elend der Welt. Ich könnte heulen, wenn ich so ein Stück sehe. Ich bin nicht so zart besaitet, aber wen das nicht rührt, der sollte besser keinen Jagdschein mehr lösen ☝️
In einem Jahr schoss ich 5 oder 6 dieser bemitleidenswerten Geschöpfe. Die letzten 2 auf einer Kirrtour, danach hatte ich Tränen in den Augen. Jagd ist sicherlich ein rohes Handwerk, aber man darf nicht leichtfertig werden. Heute ist vieles Event, Lifestyle, Ergebnisse werden gepostet und man lässt sich feiern. Danach geht man zur Tagesordnung über und andere räumen die Versehrten und Hinterbliebenen weg...
 
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Ich habe vor ein paar Wochen meinen ersten Rothirsch erlegt. Ich hätte nicht damit gerechnet aber irgendwie ging es mir sehr nahe. Bin eine ganze Weile vor dem aufgebrochenen Hirsch gesessen und habe das ganze langsam realisiert. Der Hirsch war viel grösser und majestätischer als alles, was ich in 6 Jagdjahren erlegt habe. Die erste Gams im August war kein Vergleich.

Sonst durfte ich erfreut feststellen, dass Rotwild hervorragend schmeckt. Wird hoffentlich ein Stammgast in meiner TK.
 
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Der "Gesichtsausdruck" eines verwaisten Kalbes, dem ein Idiot das Alttier genommen hat, zeigt das Elend der Welt. Ich könnte heulen, wenn ich so ein Stück sehe. Ich bin nicht so zart besaitet, aber wen das nicht rührt, der sollte besser keinen Jagdschein mehr lösen ☝️
wünsche dir für diese ehrliche Aussage und deiner Einstellung zur Kreatur stets Anblick , eine sichere Kugel und Waidmannsheil.
 
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@hobo57: wie Du schreibst, ist die Mutter - Kind Innung beim Rotwild sehr hoch, dennoch muss ohne Rücksicht auf das "Mutterleid" scharf in die Kälberklasse eingegriffen werden! Klar ist das Ideal die Kalb - Alttier - Doublette, wenn Dich aber ein größeres Rudel in dieser Jahreszeit anwechselt, spritzen die Stücke nach dem ersten Schuss durcheinander und dann erkläre mir bitte, wie Du das zum erlegten Kalb dazugehörige AT erkennen willst!
Ein nächstes Problem hier in der Heide sind die vielen nicht mehr führenden AT, deren Kälber dem Wolf zum Opfer fielen - ich hatte kürzlich ein Rudel von definitiv 9 Alttieren und nur 2 Kälber vor! 4 Alttiere hatten noch eine deutlich sichtbare Spinne - ergo gerade erst die Kälber verloren! Niemand traut sich aber ein solches Stück mit Milch in der Spinne zu schiessen....
Keine einfache Problematik!
 
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Wir müssen aber auch aufpassen, das Verhalten von Tieren nicht zu vermenschlichen. Tiere empfinden den Verlust eines Muttertieres als Stressfaktor, (wahrscheinlich) verspüren sie aber keine Trauer, auch wenn die großen Kulleraugen noch so traurig gucken.
 
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Wir müssen aber auch aufpassen, das Verhalten von Tieren nicht zu vermenschlichen. Tiere empfinden den Verlust eines Muttertieres als Stressfaktor, (wahrscheinlich) verspüren sie aber keine Trauer, auch wenn die großen Kulleraugen noch so traurig gucken.
Das ist aber sehr einfaches Denken! Ein verwaistes Kalb wird gnadenlos aus dem Rudel verstoßen! Das ist großes Tierleid, egal, ob Trauer oder nicht!
 
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@hobo57: wie Du schreibst, ist die Mutter - Kind Innung beim Rotwild sehr hoch, dennoch muss ohne Rücksicht auf das "Mutterleid" scharf in die Kälberklasse eingegriffen werden! Klar ist das Ideal die Kalb - Alttier - Doublette, wenn Dich aber ein größeres Rudel in dieser Jahreszeit anwechselt, spritzen die Stücke nach dem ersten Schuss durcheinander und dann erkläre mir bitte, wie Du das zum erlegten Kalb dazugehörige AT erkennen willst!
👍 und sollte man es sehen, dann muss es auch erstmal freistehen!
Kommt einem einzeln der klassische Dreierverband geht das.
Beim großen Rudel wohl eher nicht.
Ein nächstes Problem hier in der Heide sind die vielen nicht mehr führenden AT, deren Kälber dem Wolf zum Opfer fielen - ich hatte kürzlich ein Rudel von definitiv 9 Alttieren und nur 2 Kälber vor! 4 Alttiere hatten noch eine deutlich sichtbare Spinne - ergo gerade erst die Kälber verloren! Niemand traut sich aber ein solches Stück mit Milch in der Spinne zu schiessen....
Keine einfache Problematik!
Der Wolf ist da ein entsprechender NEUER Faktor, der gerade unerfahrenen die Sache nicht erleichtert.
Da müssen wir wohl alle lernen.
Ich habe keine Erfahrung mit Wölfen.
Stehen da jetzt nicht auch die Kälber gleich dichter beim Alttier?
Das Verhalten vom Rotwild hat sich doch bestimmt auch verändert. 🤔
 
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Wir müssen aber auch aufpassen, das Verhalten von Tieren nicht zu vermenschlichen. Tiere empfinden den Verlust eines Muttertieres als Stressfaktor, (wahrscheinlich) verspüren sie aber keine Trauer, auch wenn die großen Kulleraugen noch so traurig gucken.
Trauer kennt auch das Rotwild.
Warum sucht das Alttier sein Kalb?
Wenn das Kalb vom Rudel verstoßen wird! Das Kalb wird auch sein Muttertier suchen, auch wenn es nicht mit so deutlich hörbaren Lauten sucht!
Das hat nichts mit Vermenschlichen zu tun!
Eine gewisse Distanz ist schon nötig, aber nicht die Einstellung ist doch nur ein Stück Vieh! 🤔
 
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Warum ist denn "ein Stück Vieh" weniger Wert, als ein Stück Rotwild? Für mich ist da schon einiges an Anthromorphismus im Spiel. Was absolut nicht heißen soll, dass ich die Alttier-Kalb-Bindung unterschätzen oder ignorieren würde.

Um davon abgesehen aber in den allgemeinen Reigen einzusteigen: ich jage nun auch schon fast eineinhalb Jahrzehnte, die erste Hälfte davon zugegebenermaßen aus heutiger Sicht nur halb passioniert. Mittlerweile bin ich seit einigen Jahren auch in einem Hochwildrevier aktiv und habe unzählige Ansitze auf Rotwild und viele Drückjagden hinter mir. Es ist aber wie verhext: einen Hirsch hatte ich in diesem Revier noch nicht einmal im Anblick, mein Kontakt beschränkt sich auf Kahlwild, von dem mir noch keines schussgerecht schien. Die Erlegung meines ersten Stückes Rotwild ist also nach wie vor ein Traum, ein Ziel - wobei ich keinerlei Interesse an einem Ier-Hirsch habe (die sind mir irgendwie zu majestätisch) und einen IIIer mit 6-8 Enden deutlich bevorzugen würde. Auch ein Kalb für die Kühltruhe wäre Recht. Größter Horror für mich ist ein Fehlabschuss (führendes Alttier oder IIer-Hirsch). Das würde ich mir nicht so schnell verzeihen können...
 
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Die Bedeutung des Fehlabschusses führendes Alttier und Hirsch mit "falsch" ausgebildeten Kopfknochen (das berühmte Ende zuviel) sollte man deutlich trennen ...!

Tierschutz geht vor menschengemachten Freigaben.

Waidgerecht, also einem Jäger mit echtem Herz fürs Wild angemessen, bedeutet einzig anständig und sauber zu töten und kein Leid bei Artgenossen verursachend.

Der Knochen-Habenwollen-Trieb führt zu mehr Kofferraum- und Kellerbar-Hirschen als so Mancher denkt - die weiter reichenden Folgen, wenn die Altersstruktur im Bestand dadurch zerstört wird, kennen und respektieren nur Wenige. Kälbervitalität, Populationswachstum, Lebensraum-Schäden hängen an alten Hirschen.
 
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Bei Schwarzwildtreibjagden wo auch Rotkahlwild freigegeben ist wird selbst in Revieren mit klangvollem Namen munter auf alle vorkommenden Altersgruppen Dampf gemacht und es kümmert kaum jemanden wenn auch führende Tiere auf der Strecke liegen. Ist auch im benachbarten östlichen Ausland nicht anders. Begründet wird dies stets mit dem hohen Druck von seiten der Forstpartie und der Agrarwirtschaft. Macht man dann auf die verwaisten Kälber aufmerksam, steht man bald allein im Eck und stößt ev. sogar bei manchem ung. Berufsjäger auf Unverständnis. Ich jedenfalls weiss was ich zu tun habe, nämlich gar net teilzunehmen! WmH
 
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Bei Schwarzwildtreibjagden wo auch Rotkahlwild freigegeben ist wird selbst in Revieren mit klangvollem Namen munter auf alle vorkommenden Altersgruppen Dampf gemacht und es kümmert kaum jemanden wenn auch führende Tiere auf der Strecke liegen. Ist auch im benachbarten östlichen Ausland nicht anders. Begründet wird dies stets mit dem hohen Druck von seiten der Forstpartie und der Agrarwirtschaft. Macht man dann auf die verwaisten Kälber aufmerksam, steht man bald allein im Eck und stößt ev. sogar bei manchem ung. Berufsjäger auf Unverständnis. Ich jedenfalls weiss was ich zu tun habe, nämlich gar net teilzunehmen! WmH
Das mag dort sein, wo du die Verhältnisse kennst.
In meinem westdt. Bundesland ist mittlerweile der Alttier-Schutz bei forstlichen Jagden einheitlich geregelt und wird auch weitestgehend eingehalten.

Einzeln anwechselnde Alttiere, von denen nicht erkennbar das Kalb erlegt wurde, sind im Verlauf der Jagd nicht frei !
 
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