Ich wurde vor kurzem von "meinem" Heimatschutzregiment angeschrieben, ob ich da nicht mitmachen will und eine Beorderung haben möchte. Reservedienstzeiten zwischen zwei Wochen und 6 Monaten sind möglich.Wenn ich nicht schon das Höchstalter überschritten und körperlich fit wäre, wäre eine Verwendung in der "Territorialen Reserve/Heimatschutz" für mich durchaus überlegenswert.
Nun, ich fühle mich ja geehrt aber mit fast 60 Lebensjahren halte ich das doch für ein wenig vermessen. Ich habe vor 34 Jahre für ein Jahr Wehrpflichtiger gespielt, was soll ich da jetzt reißen? Als Mannschaftsdienstgrad? Haha, dazu passt meine berufliche Laufbahn nicht so ganz.
Selbst in meiner Wehrdienstzeit habe ich meine Ausbilder eher bedauert. Die meisten waren damals in meinen Augen "Zivilversager" und hatten für die Zeit nach ihrer Verpflichtung (meistens Z4, einige Z8) noch gar keine Perspektive für den Zivilberuf. Die hatten alle irgendwas gelernt, wozu sie später keinen Bock mehr hatten (Maurer, Dachdecker, etc.)
Damals war die BW ja auch noch ziemlich "risikofrei", da die Russen nicht unmittelbar vor dem Einmarsch waren und es keinerlei Auslandseinsätze gab. Da haben sich viele verpflichtet, die sonst nichts mit sich anzufangen wussten.
Ich war ja nach dem Studium da und hatte einen ganz anderen Blick auf die Welt als die meisten Wehrdienstleistenden. In meiner Kompanie waren auch einige in meinem Alter dabei, die hatten schon ein Berufsleben vor dem Wehrdienst.
Die Leute frisch von der Schule oder aus der Ausbildung waren mental noch nicht so weit.
Im Dienst habe ich mich immer brav unauffällig gemacht. Ok, die Kasernenrunden zum Konditionstraining habe ich immer weit vorn abgeschlossen und beim Waffenzerlegen/-zusammensetzen habe ich meistens gewonnen. Am liebsten war mir immer der "Blindtest". Da wurde MG3, UZI und G3 zerlegt in eine große Kiste geworfen und man musste blind nur mit Tastsinn die Waffen zusammensetzen. Ich mochte dass
Ich habe die grüne Grundi in der Kampfkompanie (Pz.Aufkl.Btl 7/4.Kompanie) gemacht, nicht in einer Ausbildungskompanie. Nach der grünen kam ich in die 1. und wurde dem Funktrupp zugeteilt. Das lag wohl daran, dass ich am Ende der Tastfunkausbildung den Ausbilder fast überholt hätte
Die Zeit im Fernmeldezug der 1. waren ganz lustig, weil uns meistens etwas langweilig war und wir freiwillig Geländeübungen machten. Durch die viele Übung hat der Fernmeldezug dann den batallionsinternen Spähtruppwettbewerb gewonnen Alle 4 Kampfkompanien wurden auf die Plätze verwiesen. Das war glaube ich das erste mal, dass ein Zug der 1. gewonnen hat
Die Ausbildung bei den Pz.Aufl. war recht anspruchsvoll, die haben sich glaube für eine Elite oder sowas ähnliches gehalten. Das war übrigens ansteckend, so ein Korpsgeist schafft schon einen guten Zusammenhalt in der Truppe.
Wie so viele Einheiten gibt es die Aufklärer in dieser Form nicht mehr bei der BW. Schade drum, mir hat es damals gefallen.