Heute vor 35 Jahren mußte ich meinen Wehrdienst leisten

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Nicht von ungefähr haben die alles zu Geld gemacht . Waffen inklusive.
Denke ich in dem Zusammenhang an die Tausende von Handwaffen die bei der Übernahme der NVA als Fehlbestand verbucht werden mussten dann schütteln es mich heute noch.
Die Wälder im Osten sind groß und die Seen tief..........
 
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Nicht von ungefähr haben die alles zu Geld gemacht . Waffen inklusive.
Denke ich in dem Zusammenhang an die Tausende von Handwaffen die bei der Übernahme der NVA als Fehlbestand verbucht werden mussten dann schütteln es mich heute noch.
Die Wälder im Osten sind groß und die Seen tief..........

Die russischen Soldaten hatten in dem, was sie da Kaserne nannten, nicht mal fließendes Wasser oder stationäre sanitäre Anlagen. Die Unterkünfte bestanden aus einem Fundament, etwa 150 cm Mauerwerk und einem nicht dicht schließenden tonnenförmigen Wellblechdach. Absolut unfassbar.

Ein unglaublich langes Rollfeld direkt an der deutsch/ deutschen Grenze und ansonsten nur Bruch und gefühlte Urmenschenumstände.


grosso
 
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Ja Sie wurden als einfache Soldaten schlimm behandelt und sind bis zur heutigen Zeit nichts wert.
Menschenverachtend.
 
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In Ungarn trugen die Russen Sand in Tragen. Keine Schubkarre. Einer vorne einer hinten. Fusslappen, kahl geschoren. Und beliebt waren sie bei den Ungarn auch nicht. Aber besser in Ungarn oder DDR stationiert als in Afghanistan 🤷
Spaß hatten wir beim Bund ja auch. Schießen hat mir da schon viel Spaß gemacht.
Als ich dann mal meinen Hauptmann gefragt habe ob es eine Schiessleistungsgruppe gibt und ich meine Waffen auch nutzen könnte, konnte er wohl nicht verstehen das ich als Privatmann Schusswaffen besitze… da war das Thema durch für mich… Hab aber nur den falschen Pencil pusher gefragt. Hätte gleich zum Oberst gehen sollen… Es gab nämlich eine Schiessleistungsgruppe im Standort.
 
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Ja Sie wurden als einfache Soldaten schlimm behandelt und sind bis zur heutigen Zeit nichts wert.
Menschenverachtend.


Die Russen sollten sich in der DDR auch nicht häuslich einrichten und mit ihrer Härte und Genügsamkeit haben sie den Krieg gewonnen. Die Lebenserwartung des russischen Mannes liegt bei nur 66 Jahren, da gehen die Uhren nun mal nicht nach westlichen Maßstäben. Fließendes Wasser und Wassertoiletten kennen viele Russen abseits der Ballungsräume bis heute nicht und nicht wenige Menschen leben dort in Hütten, in denen würde hier der Tierschutz nicht mal Tierhaltung gestatten.

Vermutlich ist es ihnen auch völlig egal welche Maßstäbe Ausländer anlegen. Die ganze Gesellschaft tickt dort anders. Wie hart es auch in westlichen Streitkräften zugehen kann wurde ja in diesem Faden schon angesprochen.

Ich würde dort nicht in der Armee dienen wollen, aber Tradition und Wehrverständnis sind dort noch wie bei "Urmenschen" ausgeprägt und davon könnten wir uns im positiven Sinne durchaus eine Scheibe abschneiden. Da müssen wir nicht mal bis zu den Russen gehen, Wehrunterricht, Waffenkunde und Stolz auf die Armee lernt auch in Polen schon jedes Kind in der Schule und eine Kaserne sieht auch dort nicht wie ein deutsches Sanatorium aus. Man muss sich halt auch immer überlegen, ob man sein Geld in direkte Rüstung oder in Infrastruktur, Sportplätze und Schwimmbäder stecken will. Die Ukraine widersteht den Russen nach meinem Eindruck trotz enormer Verluste auch nur, weil dort anders an Menschenleben herangegangen wird. Kämpfen oder untergehen, nicht akademisch quatschen oder diskutieren.
 
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Jawoll!

Von 1977 bis 1981 2./Pzbtl 54.
Wie schon viele vor mir auch: Shilo, Castlemartin und diverse Plätze in Deutschland und natürlich die großen frei laufenden Übungen, wie Reforger 78, Standhafte Chatten usw. .Gefühlt war es so, dass zwischen den Aufenthalten die Zeit gerade mal reichte, um die Dickblechfahrzeuge Grund zu reinigen und instandzusetzen, dann ging es wieder los.

Unvergessen: Bergen-Hohne im Januar 1978, die Älteren unter uns wissen, was da los war.

Du meinst die Schneekatastrophe im Norden? Als es losging und zum absoluten Peak war ich bei Orkan an der Ostsee (Gut Oehe bei Maasholm) direkt hinterm Deich (100 Meter) eingeschneit.

Die Schneekatastrophe in Norddeutschland war im Winter 1978/1979.

Ich war damals als WaHa eingeteilt in der Freiherr-von-Fritsch Kaserne im FeldartBtl 11 am Standort Hannover.

Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern wie bei uns in Hannover alles eingeschneit war. Es ging so gut wie kaum noch etwas voran. Erst Regen dann starker Frost und dann viiiiiiel Schnee...

Auch unser BergeLeo vom Bataillon wurde damals auf Tieflader in Richtung Schleswig-Holstein in Marsch gesetzt um dort die Straßen vom Schnee freizuräumen.

Unser BergeUffz erzählte später, dass sie in den freigeräumten Dörfern wie "Befreier" von der Bevölkerung gefeiert wurden.
"Unser Leo war nach einigen Tagen im Einsatz innen voll mit Schinken, Mettwürsten und Sprit" die wir von der dankbaren Bevölkerung geschenkt bekamen, sobald wieder ein Dorf freigeräumt war. Öfters stand dabei der Bürgermeister mit Abordnung am Ortsschild und es wurden "aufwärmende Getränke" und diverse Geschenke überreicht.

Er erzählte: "...wir hatten damals im Einsatz eine sehr fröhliche Stimmung an Bord... und feixte dabei. Nüchtern war da keiner mehr so richtig. Das sei einer seiner interessantesten und auch schönsten Einsätze als Kommandant auf dem BergeLeo gewesen.

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Quelle: Foto Bundeswehr
 
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Alte Weisheit im Krieg: Die Angst des Gemeinen vor dem eigenen Unteroffizier muss größer sein als vor dem Feind.
 
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Als ich dann mal meinen Hauptmann gefragt habe ob es eine Schiessleistungsgruppe gibt und ich meine Waffen auch nutzen könnte, konnte er wohl nicht verstehen das ich als Privatmann Schusswaffen besitze…
Ging bei uns auch. Man hätte eigene Waffen mit bringen können. Problem war aber. Ich kam immer mit dem Zug. Und. Ich hätte die sofort in der Waffenkammer einschließen lassen müssen. Der Aufwand war mir zu groß. Aber der OFw, der immer die Schießen geleitet hatte, der hatte ab und zu eine .45er dabei.
Die in D leider verbreitete romantisierende Russlandschwärmerei ist mir ein Rätsel.
Naja. Bis vor drei Jahren ist die Politik den dortigen Führern noch bis zu den Schultern wo rein gekrochen. Jeder Oligarch mit Geld war doch in DE und der EU willkommen. Haben die viele teure Immobilien gekauft, Geld da gelassen. Der Rubel/Euro wenn rollt, hat es doch gepasst.
So super kritische Nervensägen wie ich, wurden da doch noch belächelt. Ähnlich, wie wenn man sich vor 5 Jahren zu so Heuschrecken ala Benko geäußert hatte. Heute wissen es die anderen alle besser.
So versteh ich, wenn heute noch genug im selben Fahrwasser verbleiben.
 
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ISSF hatte sich auch einen russischen Präsidenten gewählt. Das war übrigens kein Armer. Ich weiß nicht, ob er seine Eigenjagd in UK noch hat.
 
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Der Bausaujäger hat auch gedient, nur kurz, aber immerhin.

Gemustert wurde ich nach der Lehre, da war ich schon Geselle.
Vierer, glaub ich, mit den Einschränkungen kein Panzer, kein Pionier, kein U-Boot usw usf.
Es kam wie es kommen musste, ich wurde zum 2.1.90 eingezogen, zum GebPzBtl 224 in Landsberg. Das Problem war nur, dass dort die ganzen Panzer außer Dienst gestellt wurden.
Mit der Aussicht auf eine gnadenlos öde Zeit dort habe ich meinen Doc aufgesucht und das Problem erörtert. Der hat mir was ausgefüllt und ans Kreiswehrersatzamt geschickt.
Resonanz Null....
Also Sylvester richtig mit den Buben gefeiert und am 2. Januar eingerückt.
Den Kameraden an der Wache gefragt: wo geht`s denn hier zu den Füchsen?
"Da vorne links, steht ein Schild" war die feixende Antwort.
Ich da rein und mich gemeldet: "Bausaujäger, ich soll mich hier melden"
"Bausaujäger?!?! Da weiß ich dass ich nix weis" war die Antwort. "Dann geh ich wieder" .......
"Nein,nein, jetz bleiben sie hier wenn sie schon mal hier sind"
Ich also den Personalbogen ausgefüllt bis einer kam und sagte: " Sie wurden vom Kreiswehrersatzamt ausgemustert, Ersatz ist schon da. Brief kommt noch, sie können gehn"
Prima, ich also meine Tasche auf den Rücken und mit einem lauten, freudigen "Pfiat eich" raus aus der Halle. Fassungslose Gesichter.
Fröhlich pfeifend zur Wache und dem fassungslosen Wachtel "Bei deinem Verein gefällt`s mir nicht, ich gehe wieder" zugerufen und raus beim Tor.

Vier Wochen später endgültig ausgemustert und vier Monate später die Jägerprüfung abgelegt.
Auf die Frage "gedient oder nicht gedient?" antworte ich immer: "blind, schwul und Bettnässer, darum haben sie mich nicht gebraucht"

Insgesamt war ich etwa eine dreiviertel Stunde in der Kaserne!

Bausaujäger
 
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Noch zu viel Aufwand.
Ein Bekannter ließ sich sowohl zur Musterung als auch zur Eignungs- und Verwendungsprüfung von den Feldjägern fahren. Jeweils nur hin, nicht zurück. Auf die Frage, ob er verweigern möchte hat er gesagt, "ne, ich habe einfach nur keinen Bock".
Bei ihm haben sie sich nie wieder gemeldet, und ich Idiot bin brav da hingegangen.
 
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Die russischen Soldaten hatten es schwer. Waren gern bei uns zu Gast.Gutes Essen, Trinken. Sto gram! 😫 Und jeder ältere Ossi bringt ein paar Brocken Russisch zusammen. Respekt hatten wir vor ihren soldatischen Leistungen. Stress, wenn einer von denen fahnenflüchtig war.
Meine rudimentären Russischkenntnisse helfen mir auch heute noch, wenn ich mit ukrainischen Leuten (Flüchtlinge?) rede. Die reagieren i.d.R. angenehm überrascht. Im folgenden Redefluss gehe ich natürlich unter.
 
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