Haupt- und Trägerschüsse

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Muss leider widersprechen, tödlich sind beide, aber der Todeszeitpunkt ist beim einen etwas früher. Ich kann allerdings nicht beurteilen welcher Tod qualvoller ist.
Das kann man sehr wohl beurteilen, der Waidwundschuss ( ich finde die Bezeichnung "weich" sehr unpassend) verendet innerhalb einiger Stunden, vielleicht auch erst am 2.Tag, der Kieferschuss u.U.nach mehreren Wochen fürchterlichen Leidens!
 
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Ich wollte gerade fragen, wieviel Prozent der Äserschüsse verludern bzw. kommen nicht zur Strecke?
 
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Ich wollte gerade fragen, wieviel Prozent der Äserschüsse verludern bzw. kommen nicht zur Strecke?
Gute Frage... hängt von viele Faktoren wie Geschoss, Kaliber/Energie, genauer Treffersitz, Örtlichkeit, Witterung, Kondition des Stückes, usw usf ab.

Verludern wird früher oder später der absolute Großteil. Gefunden und erlöst werden können derartige Stücke wohl lediglich im einstelligen Prozentsatz... aber das mag massiv variieren.
 
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Und was ist der Unterschied zu weichen oder anders verwundeten Wild. Wenn wir nicht Nachsuchen verendet und verludert es!

In der Gegend wo du jagst scheinen die Jäger nicht wirklich auf dich zu hören wenn du damit schon soviel Erfahrung hast!
Es ist schlicht die Wahrscheinlichkeit diesen Zustand herbei zu rufen (zu produzieren) verbunden mit der Wahrscheinlichkeit so ein verwundetes Tier mit Gebrächschuss zu finden. Gesunder Menschenverstand sagt mir: die Wahrscheinlichkeit ein Reh auf die Kammer zu treffen ist höher als auf den Träger bei selber Entfernung. Die Wahrscheinlichkeit ein Stück zu finden wo man weiter hinten abkam ebenso als bei Schüssen aufs Haupt.

Sondersituationen wie krankes Wild, Gatter oder eingezäuntes Wild mal ausgenommen.
 

VJS

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Die Wahrscheinlichkeit ein Stück zu finden wo man weiter hinten abkam ebenso als bei Schüssen aufs Haupt.
Genau. Es macht halt nen Unterschied, ob ich einen Treffer habe, der das Stück langsamer macht (Laufschuss)/innere Blutungen (waidwund) verursacht, oder ob ich ein rein "oberflächliches" Trauma wie beim Äser-/Schlund-/Drosselschuss habe.

Die NSF, mit denen ich ab und zu mal zusammensitze sind sich bei dem Thema (für Rehwild gesprochen) in einer Sache einig: du hast einen Versuch ein Reh mit so einem missratenen Kunstschuss zu bekommen, wenn der fehlschlägt, sind deine Chancen quasi 0.
 
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Ein Beispiel, das zwar schon etwas länger zurückliegt, aber ich habe die genauen Daten vorliegen!

Am 17.8.1983 beschiesst ein Jäger in meinem Revier abends eine gescheckte Sau, am Anschuss Zähne und fast der komplette Lecker!!!
Nachsuche am 18.8.von morgens bis zum späten Abend, am 19.8. dito, ohne Erfolg, einmal kamen wir an die Sau, es konnte aber in unmittelbarer Nähe einer stark befahrenen Bundesstraße nicht geschnallt werden.
Am 20.September, d.h.nach über 4 Wochen, sass die Sau kurz vor dem Verenden etwa 3km vom Anschuss entfernt auf einer Pferdeweide, wo sie dann erlöst werden konnte.
Total abgekommen, der Unterkiefer hing in Fragmenten herunter, im Waidsack nur moorige Flüssigkeit.
Mein Gott, was muss diese arme Kreatur im Hochsommer gelitten haben.....

P.s.: die Daten sind mir deswegen so bekannt, da ich am 18.8.83 eigentlich 30 Jahre alt wurde und das auch feiern wollte!
 
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Vor etwas über 20 Jahren, ich war im Revier unterwegs, ohne Waffe, da ich nur eine Kirrung kontrollieren wollte und es danach weiter nach Frankfurt ging.
Eine Sau um die 50kg am helllichten Tag im Bestand, ich war auf 30 m dran, der Unterkiefer hing senkrecht runter. Also Rundruf, jeder der da ist, Gewehr einpacken zügig hin. Hund ansetzen.
Ende vom Lied, die Sau kam nie zur Strecke.
Sie wurde im übernächsten Revier beschossen und bis zum Nachbarn nachgesucht, dort abgebrochen. Kein Mensch bei uns wusste davon, der Nachbar ist der Bundesforst, die hatten nicht mal die Zeit unseren Beständer anzurufen...
Seitdem fahre ich nur noch mit Gewehr ins Revier und wenn es Samstag zum Arbeitseinsatz geht.
Ich ärgere mich heute noch darüber, das arme Tier stand 30m brettlbreit vor mir....
 
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Dann stell ich das Bild hier nochmal ein.
Erlegt um Sommer bei Mond am Mais.
Ging nach dem Schuss in den Mais. Ich hab die Sau am nächsten morgen Nachgesucht und gefunden.
Ich vermute Schuss auf einer DJ im Herbst/Winter. Erlegt im August.
20170905_090516.jpg

20170905_090253.jpg
 
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24 Feb 2021
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Passt gerade her:

Ich trage in einem JJ-Jagdkurs vor (zwar Jagdrecht aber ins Thema Nachsuche gleite ich auch ab) und zeige den angehenden Jägern gerne die Folgen missglückter Haupt-/Trägerschüsse. Hab dazu aber nur sehr schlechte Bilder. Falls jemand dazu Bilder hat und mir diese zum Herzeigen zur Verfügung stellen kann, würde es mich freuen.

WMH
 

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