AW: Re: Haenel Jäger 9
@Michael93 Mir gefällt sie! :27: :27: :27:
Wie teuer kommt der Schaft? Gerne auch per PM!
@Alg_de
Die "laue Nummer" an dem Schaft fest zu machen, ist falsch. Machst Du mit einer Kipplaufbüchse "instinktive" Schüsse? Das kenne ich nur von der Flinte. Bei der Büchse ziele ich. Und eine Kipplaufbüchse wird seltenst auf den von Dir beschriebenen Drückjagden geführt.
Natürlich ist es schöner, wenn mir der passende Schaft das Absehen direkt aufs Ziel "wandern" lässt. Aber wenn wir das verlangen wollten, dürften keine Waffen ohne Maßschäftung verkauft werden. IMHO gibt es sowieso keinen Schaft, der auf alle Jagdarten passt; jeder Schaft ist immer ein Kompromiss. Zumindest solange sich Auflage, Anschlagsart und Kleidung ändern. Ob jemand mit der Haenel zurecht kommt, muss er eben probieren.
Grundsätzlich würde ich aber die Haenel lieber mit Schichtholzschaft sehen. Oder als gutes und günstiges System mit Maßschäftung wie bei Michael93. Und bei der Preispolitik ist Blaser eben sehr angreifbar. Das könnte man ausnutzen. Warum Haenel das nicht konsequenter durchzieht, verstehe ich nicht.
http://de.wikipedia.org/wiki/PM_1910_(Maschinengewehr)
auch wenn der Faden schon von den Parzen zerschnitten war: Es geht, mein lieber Rotmilan, auch ganz ohne Schaft.;-) Ja, Schichtholz ist was Feines. Hat aber eben auch seine Nachteile. Gewicht, Bearbeitung, schichtweises Ablösen der einzelnen Lagen an scharf zugeschnittenen Kanten am System...
Egal wie, Der Schaft muss passen. Ich gebe Dir Recht. Ich würde als BüMa nur das System verkaufen und den Kunden zum Maßschaft raten. Das Geld rechnet sich, die Kosten einer Nachsuche sind summa summarum nicht ohne. 100 kg verdorbenes Wildbret sind ein Kostenfaktor. Zeit, Sprit, Unsicherheit, Standbesuch, Probeschuss, Reputation...
ZF's gibt es seit 100 Jahren und sie sind Standard im Jagdgebrauch. Entweder der durchschnittliche Jäger ist Kunde ohne tiefergehende Kenntnisse in Sachen Schaft, Anschlag, Zielerfassung, Abkommen und Treffersitz oder die lustigen Anbieter eines 100-Jahre-Fehlers foppen ihren Kunden, während die Wissenden sich vor Lachen die Bäuche halten oder sich entsetzt abwenden. Merkel ist doch nicht der einzige Hersteller, der sich nicht scheut, minderwertige Schaftkonstruktionen zu verwenden. Man nehme einen Drilling, eine BBF verschiedener Hersteller der letzten 20 Jahre, schlage diese an und bewundere den Durchblick, den man durch die Montagesockel hat... und? Kein Durchblick in vielen Fällen ohne den Hals zu recken oder das Kinn zu heben.
Und Franko, der große Händler, der zuckt auch nicht. Drillinge, Repetierer etc. werden gebraucht verkauft, ohne den Funken Anstand, den Kunden aufzuklären, dass ein großer Teil aller Nachsuchen, eben durch falsche Schäftung verursacht wird. Die verschenken hier sogar bares Geld. Ich würd die alle rausschmeißen. Warum zum Teufel verkaufen die dem Kunden nicht nach intensiver Beratung einen sauber angepassten Schaft? Ich versteh es nicht mehr.
Jagen ist per se eine instinktive Handlung. Jedes Wild kann plötzlich ziehen, aufwerfen, drehen, abspringen. Plötzlich wird aus der statischen Situation eine sehr dynamische. Und dann? Dann steht man da mit der Waffe, die ein Glas hat, aber leider nur einen Schaft besitzt, der reicht um über Kimme und Korn zu schiessen.
Jeder verstellt seinen Sitz und seine Spiegel im Auto. Bei einer Waffen kann man darauf verzichten, den Schaft sauber auf die Körpermaße des Schützen anzupassen? Das passt schon, egal ob Kimme und Korn, ob niedrige Montage für ein 4x32 oder eine hohe Montage für ein 3-12x56! Recken wir den Hals ein wenig, dass Wild hat den Schmerz. Der Schütze nicht, der darf sich wundern und was fabulieren, warum er falsch abgekommen ist.:no: Jeder Reiten zieht den Sattelgurt nach, damit es passt. Wir Schnallen den Gürtel enger, damit die Hose nicht rutscht. Der Schaft ist Holz, bleibt Brett, amen?
Ganz ernsthaft. Wenn die gesamte Konstruktion einer Waffe nicht stimmig ist, dann kann die Waffe niemals gut sein. Das System und die System-Lauf-Kombination vielleicht. Mehr aber auch nicht. Leider. Und genau hier versagt die Haenel. Herr Dunkel, Sie waren erfolgreicher Sportschütze. Warum kommt sowas auf den Markt? Die Waffe ist nicht konsequent durchkonstruiert. Schade drum, denn wirtschaftlichen Erfolg kann Suhl dringend brauchen.
So, und noch ein Ding hinten dran. Wenn die Jäger 9 für ZF geschäftet sein soll, warum haben diese Waffen alle noch ein offenes Visier? Tradition? Verkaufshilfe für Kunden, weil man meint, die kaufen nur Waffen mit KuK? Wozu ist die in Mitteleuropa da? Wäre der Schaft konsequent für ein ZF geschäftet, könnte man die offene Visierung nur unter Verrenkungen nutzen, sie wäre überflüssig und könnte gespart werden. Warum gibt es sie noch? Eine KLB ist ja keine Nachsuchenbüchse, typischerweise zumindest.