Da ich hier schon angesprochen wurde möchte ich mich auch mal kurz zu wort melden.
Wenn ihr glaubt dass ihr alleine mit eurer Waffe das öffentliche Ansehen der Jagd verbessern könnt seid ihr auf dem Holzweg. Das geht nämlich über Gespräche, Marketing und ein offenes Ohr. Bei all diesen Dingen hilft euch eure Waffe kaum.
Ob ich mit der CR308 mehr jagdlichen Erfolg habe als mit der M12? Wohl kaum, bisher ist mir keine Sau entkommen weil ich einen Repetierer dabei hatte.
Was ich mir aber von der CR308 verspreche ist eine angenehmer zu tragende Waffe.
Eine Waffe bei der es mich schlicht und einfach nicht kümmert ob ich sie dreckig wird.
Einen Schaft den ich nicht pflegen muss.
Einen schnellen zweiten Schuss, den ich bisher aber nur einmal hätte brauchen können.
Eine Waffe in meinem Wunschkaliber .308, da ich die Kaliberwahl (.30-06) bei meiner M12 bereue.
Und eine Waffe die ich problemlos selbst erweitern kann im Hinblick auf Ergonomie usw.
Nun wollte ich zum Beispiel für die Pirsch ein langes Zweibein anschaffen, regt mich schon wieder auf. Der vordere Riemenbügel an der M12 ist an der vorderen Schaftkappe vorn, da geht kein Zweibein dran. Also darf ich schon wieder zum Abzocker Büchsenmacher und mir eine Riemenbügelöse in den Schaft einsetzen lassen.
Ausserdem würde ich die M12 nun gerne so wie meine M3 tragen, also vor der Brust. Dazu passt es schon wieder mit den Riemenbügelösen nicht. Also wieder der o.g. Büchsenmacher gefragt. Oder ich geb das Ding einfach auf und werde mit der CR308 glücklich.
Mir reicht das aus.
Weiterhin wird hier so oft von der Aussenwahrnehmung mit Waffe gesprochen. Halte ich auch für Humbug. Wohne im Revier und bin recht oft draussen. Die Gelegenheiten bei denen ich einen Nichtjäger getroffen habe während ich mit der Waffe draussen war kann ich an einer Hand abzählen. Aber dazu hab ich trotzdem was:
Letztens war ich draussen mit der Benelli M3 Super 90 um den Hals, die sieht auch nicht gerade jagdlich aus, sondern eher so nach Häuserkampf. Bin dabei einer Famlie (Mann, Frau, Oma, Hund) begegnet die mir entgegen kamen. Die haben sich so absolut garnicht an meiner Waffe gestört (Die ich vor dem Körper trage). Wir haben uns nett unterhalten, sie haben mir gesagt wo sie beim Abendspaziergang die Sauen gesehen haben und wir haben unsere Hunde sausen lassen und Smalltalk betrieben.
Wenn ihr natürlich ein verschrobener Götterjäger seid der sowieso alles besser weiss und predigten halten muss, schafft ihr es auch noch eine solche Begegnung mit der Sauer 202 in Holzklasse 8 in ein Trauerbeispiel für schlechtes Jagdmarketing zu verwandeln...
Und wieso man überhaupt nach der Jagd mit der Waffe einkehren muss erschließt sich mir überhaupt nicht. Die kommt ins Futteral und verschwindet vor neugierigen Blicken geschützt im abgeschlossenen Auto. Mir sieht man auch so an dass ich Jäger bin, das muss ich keinem mit ner Waffe auf der Bank ins Gesicht reiben.
Edit: Letztens fragte mich übrigens ein Jäger welches Kaliber meine Flinte (die M3) verschiesst. Meinte ich "12/76 geht rein". Dann fragte er mich welches Kaliber der zweite Lauf darunter hat... :lol: