Guter Artikel in der Zeit - Rückkehr der Wölfe

Registriert
21 Jan 2002
Beiträge
78.412
Ob diese Zahl von 1100 Schafhaltern alles Vollerwerbsbetriebe sind und ergo 1100 Familien mit etwa 5000 Menschen, von der Schafzucht leben, möchte ich doch mal eher deutlich in Frage stellen!

Also sind es noch viel weniger?, um so schlimmer für die Betroffenen.
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.557
Moin!



Nö, das stimmt so pauschal einfach nicht! :no: Im ländlichen Raum gibt es nicht nur Viehhalter und "Lupophobiker", sondern auch andere Leute, die die Rückkehr als positiv betrachten ("trotz" eigener Kinder) - und bei uns auf dem Dorf haben viele noch nichtmal mitbekommen, dass sie seit einigen Jahren im Wolfsgebiet leben. Die sind da auch in keinster Weise in ihrer Lebensqualität eingeschränkt.

Viele Grüße

Joe

Komisch, das das die Halter von Pferden, Schafen, Ziegen, Alpacas, Damwild, Rotwild, Schottischen Hochlandrindern und Galloways anders sehen. Aber was zählt auch deren Befindlichkeit, Hauptsache der Wolfsromantiker träumt schön nach dem Gucken einer Wolfsreportage aus Kanada oder Russland. Diese Leute zählen, denn die haben viel mehr potentielle Wählerstimmen.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Komisch, das das die Halter von Pferden, Schafen, Ziegen, Alpacas, Damwild, Rotwild, Schottischen Hochlandrindern und Galloways anders sehen.

Ja - und? Die sind weder die Mehrheit hier auf dem Land noch haben die das Mandat, für alle hier auf dem Land wohnenden Leute zu sprechen! :no: Alleine darum geht es - diese pauschale Vereinnahmung und Zuordnung ist einfach schwachsinnig. Ich maße mir auch nicht an, für ALLE sprechen zu wollen, aber ich lasse mich als Landbewohner auch nicht vereinnahmen!

Viele Grüße

Joe
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.557
Moin!



Ja - und? Die sind weder die Mehrheit hier auf dem Land noch haben die das Mandat, für alle hier auf dem Land wohnenden Leute zu sprechen! :no: Alleine darum geht es - diese pauschale Vereinnahmung und Zuordnung ist einfach schwachsinnig. Ich maße mir auch nicht an, für ALLE sprechen zu wollen, aber ich lasse mich als Landbewohner auch nicht vereinnahmen!

Viele Grüße

Joe

Was sind denn die Pfründe, mit denen der ländliche Raum wuchern kann, um seine Bewohner zu binden?

Arbeitsplätze in der Nähe? Eher nein.
Gute Einkaufsmöglichkeiten? Eher nein.
Gutes Internet? Nein.
Schulen in der Nähe? Nein.
Ärzte und Krankenhäuser in der Nähe? Eher nein.

Ruhe und Natur? Ja.
Unbeschwertes Natur erleben? Ohne Wolf ja, mit Wolf schon wieder eingeschränkt.
Gutes Umfeld für das aufwachsende Kinder? Ja, bei Wolfsvorkommen leichte Einschränkungen.
Möglichkeit der Hobbytierhaltung? Ohne Wolf ja, mit Wolf nein.

Jetzt kommt zwar Joes aber, nur die meisten Leute werden nicht so empfinden wie er.
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Was sind denn die Pfründe, mit denen der ländliche Raum wuchern kann, um seine Bewohner zu binden?

Arbeitsplätze in der Nähe? Eher nein.
Gute Einkaufsmöglichkeiten? Eher nein.
Gutes Internet? Nein.
Schulen in der Nähe? Nein.
Ärzte und Krankenhäuser in der Nähe? Eher nein.

Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, die direkt an der Viehhaltung z. B. hingen, sind hier auch extrem selten. Nur mal so als Hinweis ... :roll: Und für Arbeitsplätze in der Verwaltung, Ver- und Entsorgung, im Sozialbereich, im Handwerk ... sind Wölfe sowas von irrelevant ... (o.k., Zaunbau mag profitieren :p )

Ruhe und Natur? Ja.
Unbeschwertes Natur erleben? Ohne Wolf ja, mit Wolf schon wieder eingeschränkt.

Nein. Der Wolf stört de facto nicht und es gibt auch Leute, die seine Anwesenheit als positiv empfinden, was die von Dir angeführte "gefühlte Einschränkung" dann wieder ausgleicht. Und wer den Wolf nicht als Teil der Natur akzeptiert muss sich fragen lassen, ob er Natur will oder nur eine Eventkulisse für seine Freizeitaktivitäten.

Gutes Umfeld für das aufwachsende Kinder? Ja, bei Wolfsvorkommen leichte Einschränkungen.

Nein. Und selbst wenn: immer noch um Klassen besser als Berlin Marzahn z.B. ...

Möglichkeit der Hobbytierhaltung? Ohne Wolf ja, mit Wolf nein.

Sorry, aber das ist Quatsch. Mit Wolf wird es ein bisschen aufwändiger, aber nicht unmöglich. Man muss isch halt etwas mehr um die Tiere kümmern.

Sehr viel Jammern und Klagen hat seine Ursache in der Bequemlichkeit der (Hobby-)Tierhalter, die nicht aus den gewohnten Bahnen rausgehen wolllen - mal ganz ohne das werten zu wollen festgestellt.

Jetzt kommt zwar Joes aber, nur die meisten Leute werden nicht so empfinden wie er.

Gefühle sind kein Ersatz für Wissen aus eigenem Erleben.

Viele Grüße

Joe
 
Registriert
27 Jan 2006
Beiträge
12.348
Der Wolf hat aber auch was Gutes,seit er hier seine Bahnen zieht.Obwohl das Rehwild stark abgenommen hat ,denn Wölfe weiden nun mal kein Gras,wie man nach manch Foristiaussage auch hier im Forum manchmal fast glauben könnte(KEINE Auswirkung aufs Wild),ist das Revier kaum noch frequentiert,seitdem sich herumgesprochen hat,daß es hier Wölfe gibt und einige Graue schon Einheimischen und Touris über den Weg liefen. Letztens erst standen 2 hinter einem Gartenzaun in einem Ortsteil,Samstag vormittags.:lol: Man war erstaunt,daß die Grauen das Gardemaß eines süßen Schäferhundwelpchen bei weitem überragte .:what:
Im Wald trifft man jetzt bestenfalls noch Auswärtige auf Durchreise.Pilzesucher eilen schnellen Schrittes zu ihren Autos,wenn man von der heimlichen Anwesenheit des Wolfes erzählt,der den Waldbesucher aus dem Dickicht heraus beobachtet.Auch die Damen mit ihren freilaufenden Hunden lassen sich nicht mehr blicken. Man muß nur aufs www. verweisen,wo gezeigt wird,wie Wölfis mit ihren Lieblingen bei Begegnung umgehen. Die Waldwege wachsen langsam zu und das wilde Reiten,wo ich jahrelang angestunken bin,ist nun auch vorbei....:p
 
Registriert
31 Aug 2009
Beiträge
8.557
Sorry, aber das ist Quatsch. Mit Wolf wird es ein bisschen aufwändiger, aber nicht unmöglich. Man muss isch halt etwas mehr um die Tiere kümmern.

Sehr viel Jammern und Klagen hat seine Ursache in der Bequemlichkeit der (Hobby-)Tierhalter, die nicht aus den gewohnten Bahnen rausgehen wolllen - mal ganz ohne das werten zu wollen festgestellt.

Den Aufwand, den man treiben muß, um Tiere einigermaßen wolfssicher zu halten steht in keinem Verhältnis zur Freude an der Tierhaltung und darum hören viele Hobbytierhalter einfach auf. Punkt - Ende
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Man kann Schafe etc. auch ohne die "Zonengrenze" neu aufzubauen sicher halten, aber wer den personellen und zeitlichen Aufwand für sein Hobby dann nicht mehr aufbringen mag - der muss sich halt ein anderes suchen. Musste ich auch schon und verbuche das unter "that's life".

Viele Grüße

Joe
 
Registriert
17 Nov 2016
Beiträge
3.280
Das ist jetzt ziemlich Pauschal mit der Keule.... nicht mein Geschmack.


Wir haben hier auch Gastwirte deren Gäste nachts randalieren saufen und überall in die Gärten pissen und kotzen.


Die Leute können ja wegziehen wenns ihnen nicht passt ! Originalzitat Dieser "Gastwirte" auch nicht mein Geschmack
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
1 Jan 2010
Beiträge
9.002
Der Wolf hat hier nix verloren, basta. Bis sich das ausreichend und schmerzlich herumspricht, dauert es aber. Mit Blick auf den hausgemnachten Terrorismus, den man billigend in Kauf nimmt, einschliesslich der Menschenopfer, steht zu befürchten, daß auch der Wolf hier unendliche Narrenfreiheit geniessen wird.

Eine 100 prozentige Sicherheit könne es nicht geben, singen alle Politiker.

Im Falle Wolf aber schon. Keine Wölfe, keine Probleme. Deutschland ist lange nicht schlecht ohne Wolf ausgekommen, es geht ja auch ohne, Raptoren, Cholera, Pest und Tollwut.

Und das "Keine" hätten man hier in D präventiv Regeln können, jetzt ist es bald zu spät.
dorn

Schon blöd, dass es Gesetze gibt und man Mehrheiten benötigt, um diese zu ändern?!
Ich fände Deutschland auch schöner ohne rechts- und linksradikales Gesocks, Rocker, arbeitsfähige Harzer, Raucher und Säufer usw. Ich kann das aber nicht ändern.
 
Registriert
1 Nov 2013
Beiträge
3.854
Moin!



Arbeitsplätze in der Landwirtschaft, die direkt an der Viehhaltung z. B. hingen, sind hier auch extrem selten. Nur mal so als Hinweis ... :roll: Und für Arbeitsplätze in der Verwaltung, Ver- und Entsorgung, im Sozialbereich, im Handwerk ... sind Wölfe sowas von irrelevant ... (o.k., Zaunbau mag profitieren :p )

.....


Viele Grüße

Joe


Sorry Meister,
aber da muss ich Einspruch erheben!
Gerade bei den Betriebsstrukturen bei euch in den neuen Bundesländern sind die großen landwirtschaftlichen Betriebe in den z. T. ausgebluteten ländlichen Regionen sehr wichtige Arbeitgeber und jeder Arbeitsplatz in der landwirtschaftlichen Veredelung dort ist für den lokalen Wirtschaftskreislauf von Bedeutung!
Dort sind diese Arbeitsplätze in der Regel auch noch mit lokal verankerten Menschen besetzt; im Gegensatz zu den vielen "osteuropäischen Betriebshelfern" auf den Westbetrieben!
Ich kann dir die Dramen aufgrund der "Milchkrise" mit Betriebsschließungen von MVA's gerne aus allererster Hand berichten!
Überspitzt formuliert:
Sollte die landwirtschaftliche Produktion dort noch problematischer werden, dann ist aber dann dort in vielen Ecken wirklich alles stockenduster und es werden großflächige potentielle Wolfsareale frei; dort gibt es dann auch keine Konflikte mehr mit dem Wolf; dann da lebt dann niemand mehr!:biggrin:
Ich habe allen ernstes z. B. einem Betriebsleiter, der die Milchproduktion an den Nagel gehängt hat, empfohlen, anstelle der Milchproduktion ein "Wolfshotel" für die urbane Jack Wolfskin-Generation einzurichten, natürlich mit abendlichem Wolfsgeheul vom Band analog zum Brunfttheater vom Band wie in anderen Regionen der Republik.
Vielleicht ist dies eine Lücke um Geld zu verdienen!
Hat natürlich alles nichts direkt mit dem Wolf zu tun, eher ein gesellschaftspolitisches Problem!
Ich glaube da werden in der Zukunft viele Räume frei für den Wolf!


Gruß

Prinzengesicht
 

z/7

Registriert
10 Jul 2011
Beiträge
20.396
Und das gibt Dir das Recht, von anderen das gleiche zu verlangen? Von den Tierhaltern, die einen Teil ihres Lebensunterhalts damit verdienen und damit gleichzeitig Dienste für die Allgemeinheit erbringen, die ihnen keiner vergütet, ganz zu schweigen?

:no:

Am besten machen wir alles dicht, was nicht der großindustriellen Nahrungsmittelproduktion dient, und wundern uns dann, warum es keine Arten mehr gibt, die auf kleinstrukturierte Landschaft angewiesen sind.

:sad:

Hier geht's nicht um die Frage Wolfstourismus oder Naherholung. Hier geht es um wesentlich essentieller Fragen. Welche, die durchaus auch in anderen Themenkreisen dringendst behandelt gehörten, z.B. Stichwort Agrarsubventionen, gewiß. Aber eben nicht nur dort.

Die Diskussion um Wolf ja oder nein zeigt nur überdeutlich auf, wo das eigentliche Problem liegt: es ist dem Großteil der Bevölkerung hier NICHT klar, wie instabil die Ökologische Situation global inzwischen ist. Und wo die Prioritäten zu setzen wären....
 
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Gerade bei den Betriebsstrukturen bei euch in den neuen Bundesländern sind die großen landwirtschaftlichen Betriebe in den z. T. ausgebluteten ländlichen Regionen sehr wichtige Arbeitgeber und jeder Arbeitsplatz in der landwirtschaftlichen Veredelung dort ist für den lokalen Wirtschaftskreislauf von Bedeutung!

Das eine schliesst das andere nicht aus - aber selbst hier sind bei insgesamt 2,9% aller Erwerbstätigen im Bereich Land-, Forst- und Fischereiwirtschaft die Anzahl der betroffenen Arbeitsplätze in der Viehwirtschaft absolut betrachtet sehr gering.

Dort sind diese Arbeitsplätze in der Regel auch noch mit lokal verankerten Menschen besetzt; im Gegensatz zu den vielen "osteuropäischen Betriebshelfern" auf den Westbetrieben!

Das gleicht sich aus, denn komischerweise fahren hier zur Erntezeit die Maschinen der Lohnunternehmer häufig mit Westkennzeichen herum ... ;-) Und ohne die Osteuropäer sähe unsere Landschaft viel folienärmer aus (Stichwort: Spargel).


Hat natürlich alles nichts direkt mit dem Wolf zu tun, eher ein gesellschaftspolitisches Problem!
Ich glaube da werden in der Zukunft viele Räume frei für den Wolf!

Ich wiederhole mich - die Landwirtschaft hat viel mehr und viel drängendere Probleme als ein paar Wölfe.

Viele Grüße

Joe
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
27 Sep 2006
Beiträge
27.420
Moin!

Und das gibt Dir das Recht, von anderen das gleiche zu verlangen? Von den Tierhaltern, die einen Teil ihres Lebensunterhalts damit verdienen und damit gleichzeitig Dienste für die Allgemeinheit erbringen, die ihnen keiner vergütet, ganz zu schweigen?

Falls Du mich meinst: hier geht es nciht um Lebensunterhalt, sondern Hobbyhalter. Und ich verlange nichts, ich sage nur, dass es nun mal zum Leben dazugehört, sich neu orientieren zu müssen wenn man einen bestimmten Aufwand nicht mehr tragen mag. Aus welchen Gründen auch immer und auf welchem Niveau auch immer.

Die Diskussion um Wolf ja oder nein zeigt nur überdeutlich auf, wo das eigentliche Problem liegt: es ist dem Großteil der Bevölkerung hier NICHT klar, wie instabil die Ökologische Situation global inzwischen ist. Und wo die Prioritäten zu setzen wären....

Richtig. Da kriegen wir aber - auch da wiederhole ich mich - Probleme, wenn wir es nichtmal als eines der reichsten Länder der Welt hinbekommen, so eine Art wie den Wolf zuzulassen. :roll:

Viele Grüße

Joe
 

Neueste Beiträge

Online-Statistiken

Zurzeit aktive Mitglieder
25
Zurzeit aktive Gäste
119
Besucher gesamt
144
Oben