Nichts gegen ältere Waffen. Das Problem dabei ist, und das sind meine Erfahrungen, dass die Schäfte heutigen Anforderungen nicht entsprechen. Das gilt besonders bei sportlicher Nutzung und erst recht bei sportlicher Prägung des Schützen. Frühere Sportbüchsen sahen mit ihren einstellbaren Wangenauflagen und Schaftkappen-Systemen in (Schicht-) Holz tatsächlich hässlich aus.
Manche Waffen von heute haben diesen "Charme" nicht verloren, wie die CZ 600 Range. Die sieht dennoch moderner und "hübscher" aus, kommt aber mit einem sehr eingeschränkt einstellbaren Schaft daher. Vielleicht wäre sowas die gesuchte Mischung aus Jagd und Sport? Wenn ihr Footprint mit Remington 700 kompatibel wäre, könnten sogar andere Schäfte passen.
Für die alten Waffen heißt es für mich, dass sie erstmal nicht kompatibel sind zu modernen Chassis-Schäften und Ersatzschäfte kaum zu bekommen sind. Ist der Schaft zu ersetzen oder bricht er, hat man eine ordentliche Baustelle. Immerhin kann man Holz besser reparieren als Kunststoff.
Hat eine alte Waffe einen Kunststoffschaft, gibt es dafür keinen passenden Ersatz und passen andere Schäfte, z.B. Chassis, auch nicht, muss man eine Einzelanfertigung starten oder machen lassen. Daher sind für mich alte Waffen grundsätzlich nicht die erste Wahl, wenn es um eine Kombi-Waffe für Jagd und Sport geht.
Vielmehr muss die Waffe die jeweils höchsten Anforderungen beider Bereiche abdecken. Also muss sie Sicherheit und Funktion bei der Jagd (leise Sicherung, Kammersperre, SD, etc.) und Präzision bei hohen Schussfolgen, Gewicht, Anpassbarkeit beim Sport (Matchlauf, Chassis, Abzugsgruppe, Anbauteile) mitbringen.
Und dafür würde ich keine alte Waffe wählen, außer es ist ein Modell, für das es nachweislich viel Zubehör gibt. Und auch da sind meistens Modelle aus den USA häufiger vertreten.
Möchte man ketzerisch Tradition und Moderne kreuzen, nimmt man eine Heym SR 30 und packt sie in einen Synthetik-Schaft von German Gun Stocks:
https://ggs1.de/schaefte/