Große Probleme in der Schiessausbildung

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Hallo allerseits,
ich habe gerade den Jungjägerkurs in Niedersachsen begonnen, bei der örtlichen Kreisjägerschaft. Zwei Stunden Theorie zur Waffenkunde hatten wir bereits und vorgestern den ersten Termin mit Schießübungen.

Dazu muss ich sagen, dass der Obmann unserer Schießausbildung ein sehr netter, ruhiger Mann ist, der allerdings auch gleich gesagt hat, er habe schon öfter Anrufe von Jungjägern bekommen, wegen Nachfragen in Sachen Nachhilfe beim Schiessen und das wolle er nicht.

Da die Ausbilder ja ehrenamtlich arbeiten kann ich das auch nachvollziehen. Gestern habe ich also wirklich zum allerersten Mal in meinem Leben eine Waffe in den Händen gehabt und geschossen.

Angefangen haben wir mit dem Kipphasen. Da waren wir 7 Leute, 5 Männer, eine Frau und ich die zweite Frau. Von fünf Schüssen, habe ich 3x den Hasen getroffen und lag damit im guten Mittelfeld.
Der Ausbilder war ein sehr netter, die andere Teilnehmerin hat gar keinen Hasen getroffen, davon hat er aber kein Aufhebens gemacht. Keine negativen Kommentare, nichts dergleichen.

Danach gings zu dritt weiter, zu meiner Katastrophenstation, dem laufenden Keiler. Da waren wir nur zu dritt, ein Mann, die andere Frau und ich.
Und ich habe es überhaupt nicht hinbekommen. Es begann damit, dass der Ausbilder Herr X ( ich nenne ihn jetzt mal so) uns beiden Frauen erklärte, dass es notwendig sei, uns öfter anzufassen, um die Haltung zu korrigieren und er nicht jedes mal vorher um Erlaubnis fragen könne etc.
Wir haben ihm also erklärt, dass wir damit kein Problem haben. Der männliche Teilnehmer hat das alles so weit ganz gut hinbekommen. Danach war ich an der Reihe. Sollte die Waffe in den Anschlag nehmen, die rote Tontaube ins Fadenkreuz nehmen und mit leichter Drehbewegung der Hüfte, dem Verlauf des Keilers folgen.
Herr X kam zu mir, fing an zu meckern, während er mich anfasste um meine Haltung zu korrigieren. Die Waffe musste ich ja die ganze Zeit im Anschlag halten, während er meine Haltung korrigierte und mir fielen echt fast die Arme ab.

Als ich dann auf sein Geheiß hin, dem Verlauf des Keilers folgen und schiessen sollte, hatte ich jedes Mal schon gar keine Kraft in den Armen mehr, war also mehr damit beschäftigt, die Waffe überhaupt noch einigermaßen korrekt zu halten, habe es also fast gar nicht mehr gepackt, dem Verlauf des Keilers mit Hüftdrehung zu folgen und korrekt zu treffen.
Er meckerte die ganze Zeit, ich war schon völlig fertig und verunsichert.
Bei 5 Schüssen, hatte ich dann zwei schlechte Treffer, die der Ausbilder mit "Waidmannsheil" kommentierte.

Die andere Teilnehmerin, die zwar keinen einzigen Kipphasen getroffen hatte, hat beim laufenden Keiler viel bessere Leistung gebracht, jedenfalls stand ich am Ende als die Dumme dort.
Der Ausbilder nahm mich dann, als die beiden anderen schon aus der Türe waren beiseite und meinte, "Mädel, das wird nichts mit Dir, wenn überhaupt ein hartes Stück Arbeit..."

Unsere letzte Station Rehbock stehend angestrichen, hatten wir beim Obmann der Schiessausbildung. Wie oben geschrieben, ein ruhiger Mann, der auch gut erklären kann.
Beim Rehbock hatte ich dann eine 10,9,8 und 2x eine 3 geschossen. Für den Ausbilder war das fürs erste Mal wohl in Ordnung, er hat mich nur sehr wenig korrigiert.

Die Frau, die mit mir geschossen hat, hat ja das Prozedere, bei der Schießübung laufender Keiler hinten sitzend beobachtet und meinte, Herr X hätte immer viel zu lange an meiner Haltung korrigiert, sie habe genau sehen können, dass ich die Waffe dann beim Schiessen gar nicht mehr richtig halten konnte, was ja auch mein Empfinden war.
Und seine Bemerkungen hätte sie sich an meiner Stelle verbeten. Sie habe ja auch keinen Hasen getroffen, der Ausbilder dort, hat aber keine abfälligen Kommentare abgegeben.

Jetzt frage ich mich, was ich machen kann, denn die Schiessprüfung, findet bereits am 22. Oktober statt. Durch die Gespräche mit den anderen Teilnehmern, habe ich nun auch erfahren, dass ich wirklich die einzige Person im Kurs bin, die zuvor noch nie Kontakt mit Waffen hatte.
Meine weibliche Mitstreiterin war bereits in Namibia mit ihrem Mann auf der Jagd, da braucht es wohl keinen Jagdschein und von den Männern sind viele Sportschützen, zwei sind Berufssoldaten, einer Leiter der Schießausbildung bei der Polizei usw.

Noch bevor unsere Gruppe überhaupt geschossen hat, hat mich der Ausbilder der Station "laufender Keiler" bereits hochgenommen und in die Gruppen hinein gefragt,: "Wo ist denn Frau X ( mein Name), die solche Angst vorm Schiessen hat?".

Dazu ist zu sagen, dass ich nie gesagt habe, dass ich Angst vorm Schießen hätte, aber auf die Frage unseres Schießobmanns zu Beginn des Theorieunterrichts nach Schießerfahrung, ehrlich gesagt habe, dass ich bisher noch nie eine Waffe in der Hand hatte.

Ich sehe den Ausbilder der Station laufender Keiler nicht als Hilfe für mich, ganz im Gegenteil. Ich möchte Ende Oktober auch keine Schiessprüfung ablegen, wenn die Chance zu bestehen, so schlecht ist.
Wir trainieren dort noch 6 x, jeweils Samstag Nachmittag, dann ist bereits die Schiessprüfung.

Was würdet ihr mir raten? Beziehungen habe ich leider keine, also kenne niemanden privat, der noch zusätzlich mit mir üben könnte.
Ich habe nun über Google in 40 km Entfernung einen Schiessplatz mit Schiesskino etc. gefunden, wo auch andere Jagdschulen trainieren.
Dort gibt es mehrere Bahnen mit dem laufenden Keiler. Privatunterricht kann man dort gegen Bezahlung nehmen. Allerdings bin ich berufstätig und muss das alles organisieren, das wird wohl sehr knapp in den nächsten sechs Wochen.
Vielen Dank allen, die bis zum Ende gelesen haben.
 
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G

Gelöschtes Mitglied 19272

Guest
Wie ist denn der Kontakt zu den anderen Kursteilnehmern? Wenn die alle schießerfahren sind wie du schreibst und Sportschützen sind dann sollte es doch kein Problem sein mal mit einem noch privat zu üben.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

Guest
Ein privates Training solltest du auf jedem Schiessstand/Schiesskino ggf. auch außerhalb der Öffnungszeiten vereinbaren können.

Im Training nützt stundenlanges Schiessen nix. Wie du schon schreibst ist irgendwann Konzentration und Kraft weg. Deshalb lieber mehrere Termine mit kurzer Übungszeit vereinbaren.
 
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Moin!

Wenn "DER" Ausbilder nicht merkt, dass er Sachen korrigiert, die die Lernende nicht umsetzen kann, dann muss man ihm des sagen. Nicht jeder kann sich in seine "Schüler" hineinversetzen, da gibt es manchmal Sachen, die kann man als Ausbilder nicht nachvollziehen. Wenn ihm seine Ausbildertätigkeit was Wert ist wird er das aufgreifen und dann z. B. zwischen Anleitung und scharfem Schiessen eine Erholungspause machen oder der TSin beim nächsten Mal ein 2,5-kg-KK in die Hand geben, nur für die Grundlagen! Wenn das nichts bringt - siehe die andern Posts.

Viel Erfolg!

Joe
 
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So richtigen, persönlichen Kontakt haben wir bisher nicht. Man unterhält sich halt draußen, während der Pause vom Unterricht und auch kurz davor, aber eher oberflächlich wenn die einzelnen Leute angefahren kommen.

Die Berufssoldaten untereinander kannten sich schon zuvor. Die Teilnehmer kommen alle aus völlig unterschiedlichen Dörfern Niedersachsens angereist.
Ein Pärchen ist dabei, die bleiben auch für sich.
Ich käme mir da jetzt aufdringlich vor und habe auch nicht den Eindruck, dass die Teilnehmer neue Kontakte suchen.

Handynummer habe ich nur mit meiner weiblichen Mitstreiterin ausgetauscht, die mir aber auch nicht helfen kann. Sie macht sich ja selbst Sorgen, wegen der Kipphasen...

Mein Eindruck ist aber, dass ich Schießen nur durch mehr Übung lernen kann. Und durch einen Lehrer, der sich nicht ständig herablassend äußert. Mit der Theorie kann man sich ja ins stille Kämmerlein zum Lernen zurück ziehen. Beim Schießen funktioniert das nicht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15851

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Hallo allerseits,
ich habe gerade den Jungjägerkurs in Niedersachsen begonnen, bei der örtlichen Kreisjägerschaft.

Sorry aber das kann ich mir nicht verkneifen: Bei der KJS ist die Ausbildung doch IMMER herausragend und jeder Jagdschule überlegen. :roll:

Auf dem Schießstand, wo du da warst, kannst du doch auch privat üben.

Du solltest vielleicht noch sagen, wo dieser Schießstand ist und dann wirst du ziemlich sicher über dieses Forum jemanden finden, der mit dir gemeinsam übt.

Geht zwar manchmal etwas grob hier zu aber es gibt wirklich sehr viele nette und hilfsbereite Menschen.

Abgesehen davon solltest du tatsächlich etwas Krafttraining machen.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15848

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Leider ist Pädagogik nun mal nicht jedem gegeben. Viele anerkannte Könner können nicht gut lehren/ausbilden, weil sie sich nicht in den Anfänger hineinversetzen können oder es schlicht an der Methodik fehlt.

In vielen Jagdschulen egal ob KJV oder Gewerbe wird leider der Unterricht nicht immer von demjenigen gehalten, der ihn am besten rüberbringen kann. Da gehts oft nur darum, wer hat gerade Zeit, wer will sich was dazuverdienen usw. Bei der Schiessausbildung müssen dann vielleicht noch personelle Rücksichten auf den Standbetreiber genommen werden. Sprich bestimmte Lehrer sind immer gesetzt, egal ob sie gut ausbilden können.
 
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@Jon
demnach müsste ich ja, am gleichen Schießstand auch einen Ausbilder finden, der Unterricht gegen extra Bezahlung anbietet?
Das hätte den Vorteil, dass ich nicht jeweils 40 km eine Strecke fahren müsste und auf dem Stand übe, auf dem wir die Prüfung ablegen.
Allerdings würde das unserem Schießobmann dort sicher nicht entgehen, dass ich privat noch Unterricht nehme.

@Mohawk
Der Schießausbilder beim "laufenden Keiler" ist meines Erachtens von der Sorte Schleifer- Typ, nur die Harten kommen in den Garten...Da ist nichts mit Pause, eine andere Waffe etwa KK hat er mir auch nicht angeboten.

Dass ich nicht umsetzen konnte, was er wollte, hat ihn eher wütend gemacht.
 
G

Gelöschtes Mitglied 15976

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Vielleicht wäre ja der Schießausbilder der Polizei auch ein guter Ansprechpartner für die TS?
Wen ihr euch versteht könnte er vielleicht auch etwas ''Nachhilfe'' geben, da Er ja eigentlich in dem Bereich firm sein dürfte!
 
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Hallo!
Schön, dass du dich dazu entschieden hast den Jagdschein zu machen. Zunächst einmal, mach dich selber nicht fertig, dass du noch wenig bis keine Erfahrungen mit Waffen hast- was soll dann schlimm sein?! Es gibt eine Menge junger Menschen und auch älterer, die sich für die Jagd entscheiden, ohne jemals eine Waffe geführt geschweige denn gesehen zu haben. Also in dieser Beziehung entspannt bleiben.

Dafür, dass du das erste Mal geschossen hast, sind doch deine Ergebnisse gar nicht übel, sondern sehr erfreulich. Es gibt Schützen, die treffen beim ersten Mal gar nichts... Schießen lernen Braucht- so wie bei fast jeder anderen Sache, die man lernt - Zeit, Übung, Geduld und Ausdauer. Das Schießen lernt man nie aus, selbst die erfahrensten Schützen lernen mit jeden Schuß dazu und bis du mal eine erfolgreiche Jägerin wirst, die sicher und konstant schießt, wird es noch Zeit brauchen. Da sind die blöden Sprüche deiner Ausbilder natürlich absolute sch**ße und das sind meiner Meinung nach keine guten Schießlehrer. Aber wie gesagt, drüber stehen und bloß keine Kopf machen, denn schießen hat auch ganz viel mit deiner Psyche zu tun. wenn du selber schon total demotiviert und verunsichert daran gehst, dann wird das beim nächsten Mal bist nichts. Also beim nächsten mal Kopf hoch, selbstbewusst und glücklich an die Sache dran gehen, keine Angst vorm Ausbilder, dann wird das schon. Du kannst das. ;-):cheers:

6x weiter Termine sind ja noch ein bisschen Zeit bis zur Prüfung, auch wenn ich das persönlich ein bisschen wenig finde bzw. hart an der Grenze... Deshalb was du Aktiv tun kannst:

-Armmuskulatur trainieren, ich weiß ja nicht, was du für eine Figur hast, ob du eher zärtlich oder kräftig gebaut bist, aber wenn du schreibst, dass dir die Arme weh tun, dann helfen Übungen für den Rücken, die Arme und Bauchmuskulatur enorm. War bei mir auch so.

-frag doch mal die anderen Frauen aus deinem Kurs, ob da irgendwas geht.

-spreche den Ausbilder an, bei der Übungsstunde, dass dir die Arme schwer werden.

-frag hier im Forum, ob mal jemand mit dir auf den Stand fährt, das sind alle nette Menschen hier. Ich hätte dich ja sofort mit auf den Stand genommen, aber wohne so überhaupt nicht in deiner Nähe...

Dir alles gute und Kopf hoch

WMH
Ostwestfalen_Jäger
 
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G

Gelöschtes Mitglied 15851

Guest
Allerdings würde das unserem Schießobmann dort sicher nicht entgehen, dass ich privat noch Unterricht nehme.

Er bietet es selber nicht an, also hilfst du dir selbst bzw. lässt dir helfen.
Es ist doch löblich, wenn du Eigenengagement zeigst.
Das geht natürlich auch auf "deinem" Schießstand.
 
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7 Mai 2014
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Such das Gespräch mit dem Schießausbilder und rede vernünftig mit ihm.

Was ich nicht verstehe ist, wieso die Schießprüfung schon am 22.10. stattfindet, wenn ihr die Ausbildung erst gerade begonnen habt?

Es gibt Prüfungsstandorte in Niedersachsen (wie z.b. Osnabrück) da kannst Du alle 4 Wochen eine Prüfung machen. An einem solchen Standort wäre es ja möglich die Prüfung 4, 8 oder 12 Wochen später zu machen und zwischendurch zu trainieren.

Da Du vermutlich für den Kurs Geld auf den Tisch legen musst wäre es doch angemessen, wenn gerade jemand, dem es schwerer fällt als den anderen, geholfen wird.
 
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4 Sep 2016
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@Andimann
Kann ich Dir eine PN schicken? Da unser Schießstand in einem kleinen Nest ist, mag ich das ungerne öffentlich schreiben, denn evtl. lesen meine Mitstreiter und die Schiessausbilder hier auch mit.
Und dann kann ich vermutlich gleich zu Hause bleiben und mir die Prüfung abschminken. Wir sind in Nordniedersachsen.
 
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