Servus Reh,
Danach gings zu dritt weiter, zu meiner Katastrophenstation, dem laufenden Keiler.
Laufender Keiler ist eine Disziplin des dynamischen Schießens. Man muss hier eine ganze Reihe von Dingen beachten und gedanklich umsetzen und hat hierbei nur eine begrenzte Zeit. Deshalb muss jegliches dynamisches Schießen stärker geübt werden wie statische Disziplinen.
Nach der ersten Übungseinheit von einer "Katastrophenstation" zu sprechen, ist, ehrlich und direkt gesagt, Unsinn.
Gerade weil:
Bei 5 Schüssen, hatte ich dann zwei schlechte Treffer ...
Das ist für das erste Mal Laufender Keiler, das erste Mal Waffe in der Hand, usw. völlig in Ordnung und im normalen Rahmen!
Es begann damit, dass der Ausbilder Herr X ( ich nenne ihn jetzt mal so) uns beiden Frauen erklärte, dass es notwendig sei, uns öfter anzufassen, um die Haltung zu korrigieren und er nicht jedes mal vorher um Erlaubnis fragen könne etc.
Holla die Waldfee, hab ich mir beim Lesen gedacht. Ein Ausbilder, der an sowas denkt ...
.... und mir fielen echt fast die Arme ab.
.... was völlig normal ist ... und wenn man dann noch zwei schlechte Treffer hat, dann ist das aller Ehren wert ...
Als ich dann auf sein Geheiß hin, dem Verlauf des Keilers folgen und schiessen sollte, hatte ich jedes Mal schon gar keine Kraft in den Armen mehr, war also mehr damit beschäftigt, die Waffe überhaupt noch einigermaßen korrekt zu halten, habe es also fast gar nicht mehr gepackt, dem Verlauf des Keilers mit Hüftdrehung zu folgen und korrekt zu treffen.
Deshalb kann man Laufenden Keiler auch sehr schön an der Dachrinne (o.ä.) des Nachbarn üben, man besorgt sich leihweise ein Luftgewehr (am besten mit Zielfernrohr), geht in Voranschlag, sagt Hopp, geht in Anschlag und führt die Waffe an der Dachrinne entlang. Dann bekommt man den Bewegungsablauf (Voranschlag - Hopp - in Anschlag gehen - mit dem Zielfernrohr einer Linie (der des Keilers) folgen) schön trainiert. Die Dachrinne sollte dann natürlich "in etwa" der Höhe des Keilers liegen.
Bei 5 Schüssen, hatte ich dann zwei schlechte Treffer, die der Ausbilder mit "Waidmannsheil" kommentierte.
;-) Haja. Sozialkompetenz ist eine Stärke, die hat nicht jeder.
Jetzt frage ich mich, was ich machen kann, ...
1. Ruhig bleiben.
2. Ruhig bleiben.
3. Ruhig bleiben.
Jetzt einmal davon abgesehen, dass Du mit dem Ausbilder ein "Problem" hast oder er mit Dir:
Nach dem ersten Training bei nur 2 Treffern in Panik zu verfallen, halte ich für den völlig falschen Weg.
Ich sehe den Ausbilder der Station laufender Keiler nicht als Hilfe für mich, ganz im Gegenteil.
Ich weiss, das, was ich jetzt rate, erfordert Größe:
Geh zum Ausbilder hin und nimm ihn in die Verantwortung. Frag ihn: Du willst besser werden, wie kann der Weg dazu aussehen und ob er Dir dabei helfen kann. Frage ihn, ob es möglich ist, dass Du Dich bei anderen Prüflingen nebendran stellst (wenn der Stand gross genug ist) und mit entladener Waffe "mitziehst".
Ob Ihr noch gemeinsam mehrere Runden Training machen könnt. Ich persönlich würde empfehlen, bei den dynamischen Disziplinen bei jedem Termin mindesten 5 Runden (mit zeitlichem Abstand von 15-30 Minuten) zu schießen, je nach körperlicher Verfassung. Zusätzlich dazu noch "Leerrunden" (entweder neben anderen Prüflingen oder allein).
Nebenbei: Wie viele Runden Laufender Keiler habt ihr pro Nase geschossen?
Kopfhoch, das wird schon. Gerade bei den dynamischen Disziplinen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Anders gesagt: Wenn Du jetzt 3 Termine rum hättest und bei 4 Runden pro Termin keine Steigerung erkenntlich wäre, dann wäre Dein Posting begründet. Im Moment, wie gesagt: Ruhig bleiben!!!
Grüße
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