Welchen Mehrwert erhofft er sich mit einem Geschwindigkeits Messgerät auf einem Wettkampf?
Meine Hausaufgaben mach ICH normalerweise vorher...
Na ja, dafür heißen sie ja auch "Hausaufgaben". (auch, wenn ich sie meist auf dem Pausenhof gemacht habe...).
Aber zum Thema: Ich bin zwar erst seit zwei Jahren Jagdscheininhaber, ber seit über 30J GK-Schütze. Und da habe ich - nicht zu letzt auch an mir selbst - eine große Versuchung gesehen: Wen die Kugel nicht da ankommt, wo sie hin soll, dann muß die Waffe, die Visierung, die Munition, der Wind, die Relative Mondfeuchte oder wenigstens fehlende Ausrüstung dafür verantwortlich sein. Regel: Wenn de Bauer nit schwimme kaa, is de Badehoos' schuld!
Meine Erfahrung lehrt mich folgende Fehlersuchordnung:
1) Der Schütze.
2) Das Kaffee in dem Schützen.
3) Der Anschlag des Schützen inkl Gewehrauflage.
4) Der Schaft
5) Die Montage
Erst, wenn das alles ausgeschlossen ist, lohnt es, nach weiteren Dingen zu fragen.
Bei einem intakten Schaft und Rohr darf eine andere Mun gar nicht so viel ausmachen. Vielleicht statt 0,1 Mil 0,2. fertig. Es mag Ausnahmen geben, bei denen eine Patrone grenzstabil ist oder so. Aber wenn ich in mein Gewehr etwas anderes reinstopfe, was ordentlich laboriert ist (Druckgrenzen, Stabilität, Wiederholbarkeit...) und das Ding wird zur Gießkanne, dann stimmt was nicht damit.
Wenn ich also nicht treffe, frage ich zunächst: "Was hast Du alter Troll wieder falsch gemacht!?"
Gar zu oft muß ich mir eingestehen: "Ich wusste vorher, daß ich besser den Finger gerade lasse!"
Also: ICH sehe keinen Nutzen darin, außerhalb der Ladungsentwicklung oder Chargenkontrolle die V0 zu messen. Egal, was ich messe: Es ergibt nur einen Sinn, wenn ich Handlungsoptionen davon ableiten kann. Das sehe ich hier nicht. Meine Tochter geht sogar mitunter soweit, nichtmal auf den Treffermonitor zu schauen und den einfach zu verdecken. "Jetzt bin ich beim Schießen, und bei nichts anderem!"
Sinniger finde ich es, vor jedem Wiederladen meinen Meßschieber und die Waage gegen ein Normal zu prüfen.