Generalmobilmachung für das Wildkaninchen

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14 Feb 2006
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Restbestände der Kaninchen kann man nur mit dauerhaft kurzen Grasbeständen wie Rasen oder Dauerweide das Überleben ermöglichen. So lange es keine Immunität gegen Myxomatose und Chinaseuche gibt, wird es aber nicht zu einem dauerhaften Anwachsen der Bestände kommen.
Die Grundvoraussetzung sind die kurzen Grasbestände, das übersehen viele Ansiedler. Myxo hat inzwischen hier die Schrecken verloren, die Seuchenzüge sind deutlich abgeflacht inzwischen. RHD2 ist dagegen immer noch der Killer Nr. 1. Wird auch mal mutieren dieses Virus.
 
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27 Nov 2016
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ein paar Jahre, konnte ich beim Abendansitz in der Nähe einer Tagebauböschung, häufig 1 Wildkaninchen beobachten. Im letzten Herbst erzählte mir ein Jagdgast, Er hätte ein Wildkaninchen gesehen, ich hab mich dort hingesetzt und tatsächlich, aber wieder nur 1, egal ob Häsin, oder Rammler, ein einzelnes Tier wird keine Kolonie begründen :unsure:
 
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14 Feb 2006
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Als ich wag mal mit meinen bescheidenen Wissen eine Prognose. Nehmen wir an es ist eine Häsin, was wir ja nicht wissen. Setzt man einen wilden Rammler dazu, wird dieser auf jeden Fall bleiben. Die Häsin hat dann überall ihre Duftmarken. Die findet er. Ist es ein Rammler - und da hab ich Belege das auch diese oft drei Jahre "ohne" ausgehalten haben - dann bleibt eine Häsin aus Wildfang vielleicht wenn sie aufnahmebereit ist. Würde man ein Paar aussetzen - meist aus einem Bau - dann hauen vermutlich beide ab.

Ich sehe hier als einzige Möglichkeit Jungkaninchen aus Zucht. Jungkaninchen werden sich im näheren Umkreis der Häsin aufhalten und von deren Wächterfunktion profitieren. Schnell werden sie selbst die Beobachtungsposten der Häsin besetzen wenn diese äst.

Mit Wildfängen kann man sich alles mögliche reinziehen. So ist die Myxomatose in allen Beständen doch irgendwie verhanden als ausgeheilt oder sonstwas. Hauptüberträger ist der Kaninchenfloh, da sind die Wilden oft voll davon. Über deren Rolle wissen wir eigentlich wenig. In CZ ist das Frettieren verboten, wegen der Übertragung von Krankheiten.

Wie bei allen Ansiedlungen egal welcher Wildart: Kiste auf und gut issen funktioniert auch hier nicht. Letzte Woche rief mich ein Jäger an, er braucht Fasaneneier. Einmal probiert er die Auswildeurng noch, das erste Mal waren alle Jungfasane schon nach wenigen Wochen verschwunden. Im Gespräch merkt ich schnell: Der gute Mann kratzt in Sachen Wissen zum Fasan nicht mal an der Lackoberfläche.
 
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Wir hatten, bis Mitte der 80er Jahre einen starken Kaninchenbesatz, schossen jährlich 50-70 Stück. Myxomatose kam und ging. es gab Jahre mit starkem Befall und auch Jahre, in denen sie gar nicht vorkam. Doch was dann kam, führte zum Ende der gesamten Population. Das Biotop ist , eigentlich, ideal. So sind z.B. durch den Abbau und die Verarbeitung der Braunkohle, viele sandige Böschungen vorhanden, Deckung ist reichlich und Wildäcker auch, nur...Sie wachsen nicht an. Ein guter Freund hat 2 Reviere, eines ist mit seinen Grenzen nur 1000m LL von unserem entfernt, dort leben immer noch ein paar Kaninchen, kleines Niveau, aber stabil.
 
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28 Feb 2016
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Aber an so Nebenbaustellen denkt bei den Gesetzesnovellen niemand. Was hat unser schöner Artenschutz bisher auf die Reihe gebracht? Nur Arten die andere fressen wurden erfolgreich eingebürgert: Uhu, Wanderfalk, Luchs, Wildkatze, Bartkauz, Uhu, naja der Biber ist ne Ausnahme. Nachdem er keine natürlichen Feinde hat, auch kein Kunststück. Aber einfach mal daran zu denken dass alle diese Arten auch was zum Fressen brauchen, soweit reicht das Hirn nicht.
👍🏼👍🏼👍🏼...meine Rede, besser hätte ich es nicht sagen können......
es fehlt vor allem......???? Richtig, der GsMV .......!
Grüße +WMH Olli
 
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im letzten Herbst sah ich, auf dem Anmarsch zum Ansitz, ein Kaninchen und freute mich, gestern morgen war ich mit unserem JJ im Revier um zu schauen, wo die Elstern gebaut haben. Wir kamen in eine Ecke des Revieres, wo ich ein paar Jahre nicht war. Vor uns hoppelte ein Kaninchen weg. Wir haben dort einen Erdsitz aufgestellt und Er konnte heute Abend 2 Kaninchen fotografieren...Hoffentlich Cindy und Bert und nicht Ernie und Bert:unsure:
 
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Wir hatte bei uns im Revier bis vor ein paar Jahren auch konstant Kaninchen. Dann ging es rasant Berg ab. Wir hatten die Befürchtung, dass die Population erloschen ist. Dieses Frühjahr habe ich in einem Weideschuppen setzröhren entdeckt. Der Schnee hat jetzt gezeigt, dass zu mindest in einem Revierteil noch Kaninchen sind. Ich hoffe, dass es weiter berg auf geht.
An der Raubwildbejagung soll es jedenfalls nicht scheitern. Die Revierstruktur hat sich auch verbessert.
 

K2

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Wir haben 2 mal mit Wildfängen aus 20 km Entfernung Revierecken wiederbesiedelt. Es ist beide Male geglückt, aber es nimmt dann weitere Jahre (3-4) in Anspruch, bis wir auch signifikante Pop.anstiege haben. Jetzt haben wir diese jedoch, trotz Uhu, allerdings sind wir von den zu erlegenen 200-300 Kanin der 80er Jahre noch weit entfernt. Aber: Um einen Weizenacker zu entlasten, mußten und konnten wir die 40er Herbstpopulation halbieren, sehr lecker !!
 
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Das Thema Hauskatze ist massgeblich beim Artenschutz und der Niederwildhege. Ich hatte noch ein paar Rebhühner im Revier, Überlebende aus besseren Zeiten, keine Ausgesetzten. Wir hatten zwei. Bauhunde, den Fuchs hatten wir im Griff. Eine positive Bestandsentwivklung bei den Rebhühnern gab es erst, als wir den Jagdschutz ernst genommen haben. In meinem besten Jahr kam ich auf 35 Stubentiger - und dann bekamen wir in Ba-Wü die grüne Landesregierung….
 
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Direkt am Hof, übergehend vom Gemüsegarten, haben wir solange ich denken kann Grünland. Dort habe ich jede Menge Kanin geschossen. Gab gute Jahre und entsprechend viel Mecker der angrenzenden Kleingärtner, gab Jahre da war kaum ein Kanin zu sehen und auch nicht zu Spüren bei Schnee. Also eigentlich ganz normal.
Dann habe ich vor 21 Jahren mein Wildgehege eingerichtet und mit ca 2500 m2 "Standortangepassten Sträuchern" Holunder, Weiß- und Schwarzdorn, Heckenrosen, Pfaffenhütchen, Schneeball, Hartriegel umpflanzt.
Nach der ca 5 jährigen Anwuchsphase war das ein Dorado für Heckenbrüter und Kanin.
Dann kam das Baugebiet direkt daneben. Damit zogen Katzen ein. Innerhalb eines Jahres waren die Kanin weg. Heckenbrüter wurden signifikant weniger. Mit der Zeit und dem Höhenwachstum der Sträucher wurden die Elstern zahlreicher.
In diesem Jahr um meine 3 ha Fläche 6 Brutpaare und ein Krähenpaar. Und 12 identifizierte Katzen plus Waschbären, inzwischen in den letzten 8 Wochen ß Stück gefangen plus Steinmarder plus 1Habichtpaar und ein Sperberpaar. Die ca 150 Spatzen die bis Anfang November sich an dem Futter meiner Hühner ganz gut angemästet haben, täglich, sind inzwischen auf max 30 geschrumpft.
OK, Jammern kann jeder. Aber was tun wenn meine Fläche auf 3 Seiten "befriedet " ist?
Dieses Jahr nicht ein Heckenbrüterrnest. 15 Nistkästen wurden zwar besetzt von Kohl-und Blaumeise, Feldspatz, Hausspatz, Rotschwanz und Bachstelze, aber auch 4 geplündert vom Waschbär.
Nachdem ich vor etwa 6 Jahren 18 Elstern in einem runden Fangkorb gefangen habe innerhalb von 2 Tagen, gehen die nun ums verrecken nicht mehr rein. Ich bin überzeugt, daß die das Wissen um die Falle weitervererben.
Sperber geht nicht an Elster und der Habicht findet Nachbars Brieftauben und Legehühner viel minteressanter.
Schußwaffe verbietet sich so dicht am Ort, bin schon froh, daß ich die Schießerlaubnis für mein Wild habe. Möchte ich nicht aufs Spiel setzen wegen Katzen und Elstern.
Seit einigen Wochen keimt bei mir die Hoffnung auf ein teilweise biologische Lösung des Katzenproblems. Es hat sich eine Katze eingefunden die von Neubürgern mitgebracht wurde und die sich nun ein eigenes Revier gesucht hat.
Die scheint so griffig zu sein, nach Kameraaufnahmen zu schließen, daß sie die übliche Katzeria verjagt hat, die Marder verprügelt und auch einen Waschbären angegangen hat.
Ein weiterer Grund für das Verschwinden der Kanin ist wohl die parasitäre Lage zu sein.
An unserem "Kanninchenloch", jahrzehntelang ein unerschöpflicher Freudenpool und Ärgerniswildschadenpool, ist die Population durch Parasiten, Bandwürmer, Spulwürmer, Pseudotuberkulose, und andere Erreger zu 100 % ERLOSCHEN:
 
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Da hättest du das Habitat höchstens roden und weiter entfernt von der Siedlung mit voller Fallenbewaffnung neu anlegen können.
 
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Direkt am Hof, übergehend vom Gemüsegarten, haben wir solange ich denken kann Grünland. Dort habe ich jede Menge Kanin geschossen. Gab gute Jahre und entsprechend viel Mecker der angrenzenden Kleingärtner, gab Jahre da war kaum ein Kanin zu sehen und auch nicht zu Spüren bei Schnee. Also eigentlich ganz normal.
Dann habe ich vor 21 Jahren mein Wildgehege eingerichtet und mit ca 2500 m2 "Standortangepassten Sträuchern" Holunder, Weiß- und Schwarzdorn, Heckenrosen, Pfaffenhütchen, Schneeball, Hartriegel umpflanzt.
Nach der ca 5 jährigen Anwuchsphase war das ein Dorado für Heckenbrüter und Kanin.
Dann kam das Baugebiet direkt daneben. Damit zogen Katzen ein. Innerhalb eines Jahres waren die Kanin weg. Heckenbrüter wurden signifikant weniger. Mit der Zeit und dem Höhenwachstum der Sträucher wurden die Elstern zahlreicher.
In diesem Jahr um meine 3 ha Fläche 6 Brutpaare und ein Krähenpaar. Und 12 identifizierte Katzen plus Waschbären, inzwischen in den letzten 8 Wochen ß Stück gefangen plus Steinmarder plus 1Habichtpaar und ein Sperberpaar. Die ca 150 Spatzen die bis Anfang November sich an dem Futter meiner Hühner ganz gut angemästet haben, täglich, sind inzwischen auf max 30 geschrumpft.
OK, Jammern kann jeder. Aber was tun wenn meine Fläche auf 3 Seiten "befriedet " ist?
Dieses Jahr nicht ein Heckenbrüterrnest. 15 Nistkästen wurden zwar besetzt von Kohl-und Blaumeise, Feldspatz, Hausspatz, Rotschwanz und Bachstelze, aber auch 4 geplündert vom Waschbär.
Nachdem ich vor etwa 6 Jahren 18 Elstern in einem runden Fangkorb gefangen habe innerhalb von 2 Tagen, gehen die nun ums verrecken nicht mehr rein. Ich bin überzeugt, daß die das Wissen um die Falle weitervererben.
Sperber geht nicht an Elster und der Habicht findet Nachbars Brieftauben und Legehühner viel minteressanter.
Schußwaffe verbietet sich so dicht am Ort, bin schon froh, daß ich die Schießerlaubnis für mein Wild habe. Möchte ich nicht aufs Spiel setzen wegen Katzen und Elstern.
Seit einigen Wochen keimt bei mir die Hoffnung auf ein teilweise biologische Lösung des Katzenproblems. Es hat sich eine Katze eingefunden die von Neubürgern mitgebracht wurde und die sich nun ein eigenes Revier gesucht hat.
Die scheint so griffig zu sein, nach Kameraaufnahmen zu schließen, daß sie die übliche Katzeria verjagt hat, die Marder verprügelt und auch einen Waschbären angegangen hat.
Ein weiterer Grund für das Verschwinden der Kanin ist wohl die parasitäre Lage zu sein.
An unserem "Kanninchenloch", jahrzehntelang ein unerschöpflicher Freudenpool und Ärgerniswildschadenpool, ist die Population durch Parasiten, Bandwürmer, Spulwürmer, Pseudotuberkulose, und andere Erreger zu 100 % ERLOSCHEN:



Jetzt musst du der Katze nur noch die Vorzüge der veganen Lebensweise erklären. 😅
 
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21 Aug 2008
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Gegen die unheilige Allianz der Katzenomis, grenzdebilen Tierschutztanten und alleinerziehenden Dachgeschoss-Bewohnerinnen ( und der sonstigen grün/evangelisch/blöden Gutmenschen) hast du einfach keine Chance. Wenn wieder einer rumnölt wegen Artensterben und so, lauter mein Kommentar : „geliefert wie bestellt“.
 
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2 Apr 2019
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Wir haben 3 Kaninchenpopulationen im Revier.

Population 1 schwankt jedes Jahr stark, vor 2 Jahren mussten wir noch 30 Stück entnehmen wegen Schäden an den angrenzenden Äckern. Heuer sinds vielleicht 3 Kaninchen die dort sind, hab aber schon lange keines mehr gesehen.

Population 2 ist seit Jahren konstant, wenn auch auf niedrigem Niveau, nachts sieht man immer so 5 bis 10 herausen sitzen.

Population 3 haben sich erst neu vor 2 Jahren angesiedelt, dort wo sie zuhause waren wird aber gerade alles planiert weil ein Logistikzentrum hin kommt... Ist also damit Geschichte.

Worans liegt, dass wir nur so wenig Kaninchen haben, kann ich nicht sagen, das restliche Niederwild hat einen steilen Aufwärtstrend, nur die Kaninchen wollen nicht...
 

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