Direkt am Hof, übergehend vom Gemüsegarten, haben wir solange ich denken kann Grünland. Dort habe ich jede Menge Kanin geschossen. Gab gute Jahre und entsprechend viel Mecker der angrenzenden Kleingärtner, gab Jahre da war kaum ein Kanin zu sehen und auch nicht zu Spüren bei Schnee. Also eigentlich ganz normal.
Dann habe ich vor 21 Jahren mein Wildgehege eingerichtet und mit ca 2500 m2 "Standortangepassten Sträuchern" Holunder, Weiß- und Schwarzdorn, Heckenrosen, Pfaffenhütchen, Schneeball, Hartriegel umpflanzt.
Nach der ca 5 jährigen Anwuchsphase war das ein Dorado für Heckenbrüter und Kanin.
Dann kam das Baugebiet direkt daneben. Damit zogen Katzen ein. Innerhalb eines Jahres waren die Kanin weg. Heckenbrüter wurden signifikant weniger. Mit der Zeit und dem Höhenwachstum der Sträucher wurden die Elstern zahlreicher.
In diesem Jahr um meine 3 ha Fläche 6 Brutpaare und ein Krähenpaar. Und 12 identifizierte Katzen plus Waschbären, inzwischen in den letzten 8 Wochen ß Stück gefangen plus Steinmarder plus 1Habichtpaar und ein Sperberpaar. Die ca 150 Spatzen die bis Anfang November sich an dem Futter meiner Hühner ganz gut angemästet haben, täglich, sind inzwischen auf max 30 geschrumpft.
OK, Jammern kann jeder. Aber was tun wenn meine Fläche auf 3 Seiten "befriedet " ist?
Dieses Jahr nicht ein Heckenbrüterrnest. 15 Nistkästen wurden zwar besetzt von Kohl-und Blaumeise, Feldspatz, Hausspatz, Rotschwanz und Bachstelze, aber auch 4 geplündert vom Waschbär.
Nachdem ich vor etwa 6 Jahren 18 Elstern in einem runden Fangkorb gefangen habe innerhalb von 2 Tagen, gehen die nun ums verrecken nicht mehr rein. Ich bin überzeugt, daß die das Wissen um die Falle weitervererben.
Sperber geht nicht an Elster und der Habicht findet Nachbars Brieftauben und Legehühner viel minteressanter.
Schußwaffe verbietet sich so dicht am Ort, bin schon froh, daß ich die Schießerlaubnis für mein Wild habe. Möchte ich nicht aufs Spiel setzen wegen Katzen und Elstern.
Seit einigen Wochen keimt bei mir die Hoffnung auf ein teilweise biologische Lösung des Katzenproblems. Es hat sich eine Katze eingefunden die von Neubürgern mitgebracht wurde und die sich nun ein eigenes Revier gesucht hat.
Die scheint so griffig zu sein, nach Kameraaufnahmen zu schließen, daß sie die übliche Katzeria verjagt hat, die Marder verprügelt und auch einen Waschbären angegangen hat.
Ein weiterer Grund für das Verschwinden der Kanin ist wohl die parasitäre Lage zu sein.
An unserem "Kanninchenloch", jahrzehntelang ein unerschöpflicher Freudenpool und Ärgerniswildschadenpool, ist die Population durch Parasiten, Bandwürmer, Spulwürmer, Pseudotuberkulose, und andere Erreger zu 100 % ERLOSCHEN: