Mit dem Aussetzen von Wildfängen hab ich schlechte Erfahrugen gemacht. Die suchen ihr altes Revier wieder. Für mich gibt es bei der Hege keine Billiglösung: Einfach mal nen Sack aufmachen..... Es geht nur über die Zucht. Keine Wildart verwildert so schnell wie das Wildkaninchen. In CZ ist das Aussetzen erlaubt und wird bei Erfolg bezuschusst. Die Jungen werden ausgesetzt, wenn sie so dreiviertel ausgewachsen sind.
An einer Stelle nur erst mal drei Rammler. Bleiben die da, kommen erst die Häsinnen dazu. Jungkaninchen sind äußerst verträglich, bis zu Geschlechtsreife. Dann bilden sich Paare.
Gezüchtete Kaninchen kennen kein Revier und alles ist besser als die Box.
"Früher hatten wir welche in der Sandgrube hier...das muss doch passen...." Ja und wie sieht Sandgrube jetzt aus? Mit Ruderalflora dicht bewachsen, das Kaninchen will kurzen Rasen in Baunähe. Weiden jeder Art sind gut, auch Wildgatter, Hauptsache kurzes Gras...
So jedes Monat kommt von Bekannten mal die Bitte: "Kann ich nicht mal ein paar haben, ich möchte es einfach nur mal probieren". Für Experimente sind mir die Zuchtiere zu wertvoll. Jeder der den Aufwand für die Zucht kennt, wird mich verstehen, einige gibt ja hier die Züchten. Beim Begründen einer Population brauch ich jedes Tier. Wenn es um die Beurteilung der Lebensraumansprüche geht, so merke ich schnell wie dünn das Wissen ist. Die fangen nicht sofort mit dem Graben von Bauen an. Gerne bleiben sie bei der Ansiedlung unter Garagen, Gartenhäuschen sofern da nicht schon ein Marderbatallon haust. Katzen sind bei der Ansiedlung das größte Gift. Sie killen auch erwachsene Kaninchen.
Bei der Zucht gibt es immer Rückschläge. In zwei Boxen hatten wir Kokzidiose, vier Junge verendeten. Eine meiner Zuchthäsinnen hat verworfen, trotz Einzelhaltung. Da kommt rein und die Junge sind verstreut. Vielleicht zu viel Stress, Fasane nebenan