Gebrauchtwaffen und Anfänger

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Grünspecht,

ich habe eine Sauer-Weatherby 7x64 geerbt, und schätze Büchse und Kaliber sehr.
Zu beachten aber: das ist eigentlich ein Magnum System für dickere Gürtelpatronen, und bei meiner Büchse ist es beim schnellen Repetieren schon vorgekommen, dass der Stossboden die nächste Patrone nicht mitgenommen hat - solltest Du also speziell überprüfen.
Zur Mauser 2000 kann ich nichts sagen.
Zielfernrohre sind nicht auf dem neuesten Stand, aber immer noch sehr brauchbar.
Eine gute Einhakmontage ist eine feine Sache, aber ein neues Glas montieren wird teuer.
Also nur kaufen, wenn man sicher ist, kein neues Glas haben zu wollen.
Zum Preis kann ich nicht viel sagen. Einleuchend, dass der beim Büchsenmacher höher sein wird als bei einem Privaten.
Dafür sollte aber Probeschiessen (sowieso wichig bei einer gebrauchten) und eine ordentliche Garantie drinsein, oder?

Fuhrmann
 
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Hallo Grünspecht,
Für das von Dir bezifferte Preissegment bekomst Du bereits schon Neuwaffen mit guten Variablen Gläsern. Sind dann einfache 98er System mit Schwenkmontage und Docktor-Gläsern.
Um sich Preislich mal so am Markt zu Orientieren, stell ich dir mal ein Gebrauchtwaffenliste ein:
Gebrauchwaffen

Bei weiteren Fragen, keine hemmungen, Schnabel aufmachen
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Bernhard
 
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Kann mich nur den vorwiegenden Meinungen der Vorposter anschließen: die Waffen sind überteuert. Ich habe mittlerweile 6 Langwaffen und 2 Kurzwaffen aus den Annoncen der einschlägigen Jagdzeitschriften (sorry, Sven, leider nicht NUR aus WuH!) gekauft: alle mit anständigen Preisen und in anständigem Zustand.

Aber überlege Dir doch mal, ob Du Dir nicht statt einem Repetierer eine Kombinierte zulegst! Meine liebste Waffe ist nach wie vor mein Sauer3000 Drilling in 7x65R, 12/70 und 5,6x50R im EL. Da ist auch ein großes Glas drauf (ein altes Zeiß 2,5-10x52), was ihn zwar nicht gerade leicht macht, aber bei einer Ansitzwaffe ist es mir wurscht. Überlege Dir doch mal, ob Du nicht besser eine schöne gebrauchte BBF kaufst - natürlich in einem brauchbaren Universalkaliber. M.E. bist Du damit besser ausgerüstet, wenn es schon Deine erste und vorläufig einzige Waffe sein soll.

Waidmannsheil!

winchester
 
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Vielen Dank für die vielen guten Ratschläge! Gestern abend wurden wir freigesprochen, es war sehr schön, (mit einer lustigen "Nachprüfung", Jägerbrief, Ermahnungen und Freischlag im Kerzenlicht) und da wir bis heute morgen halb fünf zusammensaßen, kam auch schon der Vorschlag, in den nächsten Mondphasen mal mitzugehen. Deshalb auch die Mahnung unseres Lehrherrn, sich doch mal bei den BMs der Umgebung umzusehen.

Meine Frau hat mich gnadenlos vor neun Uhr aus dem Bett gworfen hat, deshalb hab ich die morgendliche Einkaufstour genutzt und mich weiter umgesehen:
Dabei sind mir vor allem zwei 98iger aufgefallen (EAW-Montiert):
Der erste von Frankonia mit Kahles-Glas 3-12x56 für 1200 EUR, der zweite von Musgrave mit Docter-Glas 3-12x56 für 850 EUR. Der einzige Haken: beide im Kaliber 9,3x62! Ich habe das Kaliber einmal in der Ausbildung geschossen (langsam steigernd von 6,5x55, .308, 8x57, 300 WinMag bis eben 9,3x62) und war eigentlich ganz positiv überrascht (ich hatte mit einem Mordsrückschlag gerechnet). Da unser Lehrherr nun mal sehr viel Sauen im Revier hat (neben Reh- und Damwild), wäre das vielleicht doch eine Möglichkeit, er meinte, davon würden sie bestimmt umfallen.
Ich möchte den für 850 EUR jedenfalls mal probeschiessen (BM fährt aber erstmal drei Wochen in Urlaub).
Meint ihr, ich leide jetzt unter Größenwahn?

Mit der herzlichen Bitte um weitere Beratung,
wünscht Euch ein müder Grünspecht
ein gäääähnendes
WH

PS Alles Kombinierte war sehr teuer, ausserdem haben wir nie mit sowas geschossen. Von daher kann dazu überhaupt nichts sagen...
 
A

anonym

Guest
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Grünspecht:
Dabei sind mir vor allem zwei 98iger aufgefallen (EAW-Montiert):
Der erste von Frankonia mit Kahles-Glas 3-12x56 für 1200 EUR, der zweite von Musgrave mit Docter-Glas 3-12x56 für 850 EUR. Der einzige Haken: beide im Kaliber 9,3x62! (...) Meint ihr, ich leide jetzt unter Größenwahn?
<HR></BLOCKQUOTE>

Absolut nicht. Musgrave ist ein bewährter Hersteller mit einem sehr guten Ruf, vor allem für long range rifles. Das einzige, was - deutscher Marotte folgend - überdimensioniert ist, sind die Zielfernrohre. Der Preis und das Kaliber sind absolut in Ordnung, ich würde hinsichtlich der zweiten Waffe zugreifen.

Gruß,
Carcano

[ 25. Mai 2002: Beitrag editiert von: carcano ]
 
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@ Grünspecht

mit der 9,3 von Musgrave ( wie beschrieben) kannst Du nichts verkehrt machen.

WeiHei
Peccary
 
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Aloha, Grünspecht!
Auch meine erste Büchse war eine 9,3x62. Das ist ein top-Kaliber und wirklich für alles zu gebrauchen. Laß Dich bitte nicht vom größeren Durchmesser abschrecken, denn wenn Du Dir die Energiewerte anschaust, siehst Du, daß eine 9,3x62 gar nicht so viel stärker ist als die Mittelklassekaliber, weshalb ich Kaliber wie 8x68, .300 Weatherby usw. für sehr viel übertriebener halte. Auf Rehwild ist die 9,3 übrigens weitaus besser geeignet als eine 7x64 oder .30-06. Das liegt daran, daß sie einfach nicht so große Löcher reißt. Der einzige Nachteil des Kalibers ist, daß man sich in der Schußweite auf Entfernungen bis 200m beschränken sollte. 200m sind aber schon ein ganz schöner Batzen und kaum ein Jäger schießt auf diese Entfernung unter jagdlichen Umständen wie Dämmerung oder schlechter Auflage noch richtig präzise, auch wenn es viele behaupten. Wer also nicht jedes Jahr zur Gamsjagd und anschließend zur Hirschbrunft in die Highlands fährt, ist mit einer 9,3x62 allerbestens bedient. Was allerdings das ZF betrifft, würde ich Dir empfehlen, Die die Waffe zu leihen und von einem anderen noch eine Waffe mit großem Zeiss-Glass. In der Dämmerung vergleichst Du sie dann nach Schärfe und Gelbstich. Aber vorher Objektiv & Okular putzen!
WH, Bo
 

GL

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Hallo Grünspecht,

eine Entscheidung des Geldbeutels. Du solltest beide Waffen auf dem Schießstand probeschießen.
Ich führe einen Frankonia (Luxus)-Stutzen im Kaliber 9,3 x 62. Er besitzt eine für einen 98er außergewöhnliche Schußleistung. Das Kahles ZF ist in der Regel deutlich besser als das Docter mit den gleichen Abmessungen. Das solltest du überlegen.
Denn über eines bin ich mir ziemlich sicher: Den Frankonia 98er wirst du mit dem Kahles ZF ebenso wie ich nicht wieder hergeben wollen - schon gar nicht in diesem Kaliber. Bei Drückjagden eine dicke 18-Gramm-Pille und auf dem Ansitz ein 14-15 Gramm-Geschoss. Das reicht dann auch gut und gerne bis ca. 180 Meter. Und vor allem für alles europäische Schalenwild. Mit 9,3 x 62 bist du überall gern gesehen.

(Den Frankonia 98er kannst du auch noch "tunen").

Viel Weidmansheil

Georg
 
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Da Du die Gelegenheit hast auf Sauen und Damwild zu jagen, wäre die 9,3 schon ne gute Wahl. Ich denke, daß Du aber in jedem Fall ein paar Probeschuß damit machen solltest. Nicht daß da nachher Mucken im Spiel ist. Ansonsten ist man mit éinem 98er immer gut bedient. Zuverlässig und robust. Wenn dann noch ein ordentliches Glas drauf ist, dann hast Du was solides.
 
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Hallo Grünspecht.
Mit beiden Waffen machste nix verkehrt.
Die Haushaltskassenschondere Alternative würde meine Persönliche zustimmung finden.
Ich verwende selber die Randversion (9,3X74R) zu dem Kaliber, und bin damit bestens zufrieden. Als Geschossempfehlung spreche ich das 16gr KS aus.

Zu dem Doktor ZF:
Hinter Doktor verbirgt sich die ehemalige Fa. Carl Zeiss Jena.
Sind Absolut für alle Jagdliche Belange ohne Einschränkung zu nutzen.
Zu deiner Frage nach den Kombinierten:
Eine Kombunierte ist i.R. eine reine Ansitzwaffe. Sie macht bei Wald, bzw. Wald/Buschreviern mit einem Waldanteil ab ca 20% sinn.
Es sind Kombínierte in zwei kategorien zu Unterscheiden:
Mit feriliegendem Kugellauf, und Konventieonell Garniert (Voll verlötetet Läufe)
Für die Ansitzjagd sind beide gleich gut zu nutzen, da nach einem Schuss eh "die Bühne leer ist"
Solltest Di jedoch schnell mehrer Schüssen nacheinader abgeben wollen/müssen so neigen Konventionelle Waffen bedinget durch die einseitige Lauferwärmung zum Klettern (Biemetallefekt)
Als groben Daumenwert:
2.Schuss ca 2-3 cm /100m
3.Schuss ca 7-10 cm/100m
4.Schuss ca 20-40 cm/100m
Also, bei längeren Serien (Schiesstand) sind unbedingt zwischen den Schüssen Kühlpausen ein zu legen (ca 15 Min zwischen denn Schüssen)
Bei Freiliegenden Läufen tritt dieses Phänomen natürlich nicht auf.

Als 1. Waffe würde ich Dir neben einer Flinte zu einem Repetierer raten, da Du noch nicht genau weist, wie sich deine Jagdlichen Einsatzsituationen künftig entwickeln.

Bei weiteren Fragen (Spezielle Einsätze, Kaliberzuzsammenstellungen, Zusätzliche Aufrüstungen usw):
Schnabel Aufmachen
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Bernhard
 
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Hallo Grünspecht auch von mir Glückwunsch zum Schein, die Waffen sind beide zu teuer.
Ich muß den Vorrednern recht geben das Glas ist wichtiger als die Waffe. Auf jeden Fall ein Variables Glas kaufen dann bist du besser gerüstet.
Ich habe meinen Steyer Mannlicher in 7x64 mit SEM und 6x42 Zeiss und 2. Montage mit 50er Ring für unter 1000,-Euro gekauft und bin sehr Zufrieden.
Mit Weihei
Steinkauz
 
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Sorry, hab die 2. Seite übersehen. Die Meinung meiner Vorredner teile ich auch diesmal beide Waffen sind Ihr Geld wert.
Mit Weihei
Steinkauz
 
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Hört sich gut an;
nach dem gerade berapten Schein kannst du mit der uskarve nix falsch machen;
steck das gesparte Geld in ein Paar Schachteln Mun und geh zum Stand und probiere es mal auf den Laufenden und Bockscheibe...

zur Mun :
Die 9,3X62 hat schon bei meinchem zu einem Desaster geführt weil die Wirkung nicht die War die mann sich von der " Dicken Pille" erhoffr hatte; meistens war dann das 19 gramm TUG drauf...
( Bei TIG und TUG haben viel die EWrfahrung gemacht : je leichter das Wild, um so weiter die Fluchten...)

achte auf den Lehrnprozess der anderen und versuche es mit dem leichteren DK; dem 16 gr KS; dem 16,g TMR von GECO oder das 18,5 gr TMR von RWS.

Das Norma Vulkan ist für die 9,3X62 nur 2. Wahl, weil die Vo für dieses Träge Geschoß nicht hoch genug für leichteres Wild ist.

Gruß
Andreas
 
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Vielen Dank für all die freundlichen Erläuterungen. Ich habe die Musgrave erstmal zurücklegen lassen und kann sie dann in drei Wochen ausprobieren.
Es gibt aber wahrscheinlich ein psychologisches Problem mit dem Kaliber: niemand im Revier des Lehrherrn schiesst es, deshalb könnte es sein, dass man mir vorwirft: der grünste Grünspecht kommt mit dem grössten Gewehr. Gerade der Waffenausbilder schlägt vor, man solle doch "sein" Kaliber 30-06 wg. gleich gut auf Rehwild, Sau und Fuchs kaufen, es könne schließlich sein, dass ich später einmal in einem Niederwildrevier lande.
(Unser Lehrherr laesst alle Kursteilnehmer erstmal in seinem Revier ab und zu mitgehen, bis man eigene Jagdgelegenheit findet. Das ist extrem grosszügig, finde ich.)

Der Vorschlag des Waffenausbilders ist mir allerdings zu teuer, denn er meint, man bräuchte auch noch ein Leuchtpunktabsehen, und die gibt es nun wirklich nicht gebraucht.

Und jetzt eine eventuell saudämliche Frage, die mir leider noch niemand richtig beantworten konnte:
ich möchte eigentlich kein so schnelles Kaliber kaufen, weil mir dabei die Hinterlandgefährdung grösser scheint. Natürlich schiesst man sowieso nicht, wenn nur die kleinste Unsicherheit besteht, aber man hat uns ordentlich mit Geschichten gegruselt von Abprallern, Durchschlägern etc., die drei Felder weiter unschuldige Bauern von ihren Treckern holen. Die 9,3x62 scheint jedoch relativ schnell ihre Ausgangsenergie zu verlieren und das wäre mir, ehrlich gesagt recht sympathisch, wenn die theoretische Hinterlandgefährdung eher 4km als 6km betrüge. Es wäre sehr nett von Euch, wenn Ihr mir erklären könntet, ob dieser Gedanke richtig oder falsch ist.
Jedenfalls kann ich es alles noch in Ruhe angehen und werde mich weiter umsehen, denn der Musgravehändler ist erstmal in Urlaub.
Vielen Dank nochmals
und WH
Grünspecht
 
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<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Grünspecht:
Es gibt aber wahrscheinlich ein psychologisches Problem mit dem Kaliber: niemand im Revier des Lehrherrn schiesst es, deshalb könnte es sein, dass man mir vorwirft: der grünste Grünspecht kommt mit dem grössten Gewehr. <HR></BLOCKQUOTE>

Dass dir das jemand vorwirft, glaube ich kaum.

9,3x62 ist ein Standardkaliber wie .30-06 auch,... mit Vorzügen auf kurze und mittlere Schußentfernung.

Mit den von Rugen empfohlenen Geschossen kannst du damit, theoretisch, bis 150-200 mtr weidwerken. Die Laborierung gibt´s zumindest her...hängt also letztendlich nur vom Schützen ab
icon_wink.gif
.

Und was die Hinterlandgefährdung betrifft ist es gleich mit was du schießt, wenn du dich, wie in der Ausbildung doch hoffentlich vermittelt, an die gängigen Sicherheitsvorkehrungen hälst.

wmh
Wutach

P.S. Meine Empfehlung als zufriedener .30-06-Führer...nimm ruhig die 9,3x62!

[ 27. Mai 2002: Beitrag editiert von: Wutach ]
 

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