Mal im Ernst, brauchst du diese Information um dein Revier zu bejagen?
Hier wird von Papiertigern ein Papiertiger erschaffen und dann öffentlichkeitswirksam erlegt.
Diese Zählungen sind so sinnlos wie ein Kropf...
Gruß
HWL
@ HWL,
wir hatte ja eine andere Diskussion, die in deiner These/ Behauptung mündete, man könne Gamswild per se nicht zählen.
Wenn Du mich fragst, ob wir eine Gamswild-Zählung benötigen, würde ich eher mit 'nein' antworten. Wir haben, so denken wir, einen relativ guten Überblick über den Bestand und trauen uns zu, die Nachhaltigkeit unserer Jagd einschätzen zu können.
Wenn die BaySF wieder mal die Welle reiten, die sie üblicherweise reiten, macht sie das aus meiner Sicht durchschaubar und es degradiert sie - entgegen ihrem kommunizierten Anspruch - zu einer letztlich rein ökonomisch handelnden Fraktion. Die Schaffung und Erhaltung von Sanierungsflächen mag auch eine sehr geringe Rolle spielen, ist aber (aus meiner Wahrnehmung) eher ein willkommens Feigenblatt um die eigentlichen ökonomischen Bestrebung zu verdecken.
Lese und verfolge ich, was aktuell Hessen-Forst bzw. die sie letztlich bestimmende Landespolitik umtreibt und in der Idee mündet, aus rein ökonomischen Erwägungen, in einem der letzten großen geschlossenen (Misch)Waldgebiete Hessens, dem Reinhardswald, Windräder 'pflanzen' zu wollen, erweist sich die gern formulierte Geschichte der Schaffung und des Erhalts notwendiger großer, klimaresistenter und robuster Mischwälder sehr schnell als Legende:
https://www.tichyseinblick.de/daili...ld-monster-windraeder-in-grimms-maerchenwald/
Verfolgt man parallel, was eine Studie der ETH Zürich sagt, scheint alles denkbar und legitim, nur nicht, auch nur einen einzigen Baum abzuholzen ... auch nicht für ein Klimadenkmal in einem Schwachwindgebiet:
https://www.tagesschau.de/ausland/klimawandel-aufforstung-eth-101.html
Im Gegenteil scheint es doch richtig und sinnvoll, den ökonomischen Gedanken komplett aus der Nutzung des Kommunal-, Landes- und Staatsforstes zu streichen und die entsprechende Forstwirtschaft nach völlig anderen Regeln agieren zu lassen. Die Schaffung und der Erhalt von Sanierungsflächen, würde sich dann ja auch noch mit der Aufforstung zum Zwecke der CO2 Filterung treffen.
Wenn die Diskussion um Wald geführt wird, sollte sie doch - soweit nicht Privatwald - komplett aus der eh mehr oder minder dilettantischen ökonomischen Betrachtung der öffentlichen Verwaltung genommen werden.
Sichtbar wird, die Ziesetzung der Forstwirtschaft muss doch scheinbar dem jeweils gerade wehenden politischen Wind gehorchen und wird auf Bedarf mit einer neuen zu kommunizierenden Ideologie, im Sinne der absoluten Wahrheit, ausgestattet und zwecks Verkündung zum 'Klinkenputzen' auf die Straße geschickt.
Als Herr Remmel hier in NRW Nationalparks wollte, hat er sehr deutlich gemacht, was er von der Forstwirtschaft und deren Belangen hält: nix! Wenn nun in Hessen die Windräder politische Konjunktur haben, spielt Forstwirtschaft gar keine Rolle und ist den politischen Verantwortungsträgern scheinbar faktisch egal. Treibt morgen einer eine neue Sau ins Dorf, werden die Wahrheiten halt nochmals zackig umgedeutet (und der Revierförster per Software-Update auf Release 2.1.3 gepatcht).
Aus meiner Sicht ist die offizielle Argumentation der jeweiligen Landesforsten einzig dem jeweils herrschenden politischen Schiebewind geschuldet und damit per se kaum glaubwürdig. Das gilt aus meiner Wahrnehmung im konkreten Kontext auch für die in Rede stehende Gamswild-Population.
Liebe (Revier)Förster, lasst euch doch bitte nicht zum Kasper der aktuellen politischen Meinungsführer machen und haltet stattdessen euer Ende fest. Mag sein, ihr könnt gegenteilige Auffassungen nicht immer öffentlich kommunizieren aber lasst euch zumindest nicht für rein politische Bemühungen instrumentalisieren.
Grosso