Gams im Allgäu ausrotten?

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@Bärensattler:
Das Fallwild wird aber auf den Abschussplan angerechnet, oder? Und aus dem weiter vorne verlinkten Artikel lese ich, dass die "Anhebung" auf 38 Stück so wie das da steht maßgeblich durch die Zusammenlegung der Reviere zu einem Quasi-Gruppenabschussgebiet erfolgte und nicht die reine Planung der Landesforsten alleine darstellt?
hallo. nein Fallwild wird bei uns nicht angerechnet. Fallwild ist Fallwild und nichts Erlegtes!!!
 
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Selbstverständlich wird dieser Krieg von staatlicher Seite geführt, nur heisst er beschönigend natürlich nicht so. Ich kenne keinen Genossenschaftspächter der an den Staatsforst grenzt und mit diesem Nachbarn ein einvernehmliches Verhältnis pflegt.

In Deinem Österreich mag es anders sein.

KF

In meinem schönen Österreich (hier BDL Salzburg) gibt es keine Schalenwildkirrung, keine Schalldämpfer und keine Nachtschießgeräte mit denen man die Staatswaldgrenze abriegeln könnte.

Wenn es draußen mittlerweile so weit ist, dass aus'm Staatswald nichts mehr rauskommt, dann vielleicht deshalb, weil staatliche Jäger ihr Revier vergleichbar intensiv bejagen, wie private das immer getan haben.

Über Jahrzehnte hinweg ist in vielen privaten Revieren einfach jedes Stück, das den Kopf aus dem Staatswald rausgestreckt hat liquidiert worden.

Und jetzt funktioniert das auf einmal nicht mehr,...Unverschämtheit,...die führen Krieg gegen uns!!!

Gruß

HWL
 
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Es liegt mir fern, dir persönlich Jagdneid zu unterstellen... nicht im Entferntesten.

Wovon wir aber ausgehen ist, dass:

1. Die Leute dort ganz offensichtlich ein Problem mit zu vielen Gams auf der Fläche haben.

2. Dass die Leute dort ortskundig sind, und sich ganz genau überlegt haben, was denn angemessen zu tun wäre.

3. Dass Leute, die weder kompetent noch zuständig sind in der Öffentlichkeit verkünden, das Gamswild wird jetzt ausgerottet.

Irgend jemand trägt dort Verantwortung und tut, was er für richtig hält.

Und irgend jemand der keinerlei Verantwortung trägt bläst sich auf, beleidigt und diskreditiert die Leute dort, und verschwindet wieder, wenns keine Medienaufmerksamkeit mehr zu ernten gibt.

Was passiert denn, wenn der Abschussplan tatsächlich zu hoch angesetzt worden wäre?

Das Gamswild wird nicht ausgerottet.

Wenn man merkt, das das eigentliche Reduktionsziel erreicht ist, vor zahlenmäßiger Erfüllung des Plans, dann wird eben der Plan korrigiert, und gut ist.

Das Gamswild bleibt in jedem Fall erhalten.

Gruß

HWL
hallo. Ich persönlich fühle mich nicht als Jagdneider angesprochen!!! Du wirst es viellicht wissen dass man mit viel Pech und den falschen 3 Waldgams zu falscher Zeit am falschen Ort einen hohen Baumschaden erhalten kann. Und dan ist es unerheblich ob ich 25 oder 35 Gams erlege. Das ist nur ein Beispiel. Beachte nun dazu die lokale Population der Gams in dem Revier!!!!
 
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Mal im Ernst, brauchst du diese Information um dein Revier zu bejagen?

Hier wird von Papiertigern ein Papiertiger erschaffen und dann öffentlichkeitswirksam erlegt.

Diese Zählungen sind so sinnlos wie ein Kropf...

Gruß

HWL


@ HWL,

wir hatte ja eine andere Diskussion, die in deiner These/ Behauptung mündete, man könne Gamswild per se nicht zählen.

Wenn Du mich fragst, ob wir eine Gamswild-Zählung benötigen, würde ich eher mit 'nein' antworten. Wir haben, so denken wir, einen relativ guten Überblick über den Bestand und trauen uns zu, die Nachhaltigkeit unserer Jagd einschätzen zu können.

Wenn die BaySF wieder mal die Welle reiten, die sie üblicherweise reiten, macht sie das aus meiner Sicht durchschaubar und es degradiert sie - entgegen ihrem kommunizierten Anspruch - zu einer letztlich rein ökonomisch handelnden Fraktion. Die Schaffung und Erhaltung von Sanierungsflächen mag auch eine sehr geringe Rolle spielen, ist aber (aus meiner Wahrnehmung) eher ein willkommens Feigenblatt um die eigentlichen ökonomischen Bestrebung zu verdecken.

Lese und verfolge ich, was aktuell Hessen-Forst bzw. die sie letztlich bestimmende Landespolitik umtreibt und in der Idee mündet, aus rein ökonomischen Erwägungen, in einem der letzten großen geschlossenen (Misch)Waldgebiete Hessens, dem Reinhardswald, Windräder 'pflanzen' zu wollen, erweist sich die gern formulierte Geschichte der Schaffung und des Erhalts notwendiger großer, klimaresistenter und robuster Mischwälder sehr schnell als Legende:

https://www.tichyseinblick.de/daili...ld-monster-windraeder-in-grimms-maerchenwald/

Verfolgt man parallel, was eine Studie der ETH Zürich sagt, scheint alles denkbar und legitim, nur nicht, auch nur einen einzigen Baum abzuholzen ... auch nicht für ein Klimadenkmal in einem Schwachwindgebiet:

https://www.tagesschau.de/ausland/klimawandel-aufforstung-eth-101.html

Im Gegenteil scheint es doch richtig und sinnvoll, den ökonomischen Gedanken komplett aus der Nutzung des Kommunal-, Landes- und Staatsforstes zu streichen und die entsprechende Forstwirtschaft nach völlig anderen Regeln agieren zu lassen. Die Schaffung und der Erhalt von Sanierungsflächen, würde sich dann ja auch noch mit der Aufforstung zum Zwecke der CO2 Filterung treffen.

Wenn die Diskussion um Wald geführt wird, sollte sie doch - soweit nicht Privatwald - komplett aus der eh mehr oder minder dilettantischen ökonomischen Betrachtung der öffentlichen Verwaltung genommen werden.

Sichtbar wird, die Ziesetzung der Forstwirtschaft muss doch scheinbar dem jeweils gerade wehenden politischen Wind gehorchen und wird auf Bedarf mit einer neuen zu kommunizierenden Ideologie, im Sinne der absoluten Wahrheit, ausgestattet und zwecks Verkündung zum 'Klinkenputzen' auf die Straße geschickt.

Als Herr Remmel hier in NRW Nationalparks wollte, hat er sehr deutlich gemacht, was er von der Forstwirtschaft und deren Belangen hält: nix! Wenn nun in Hessen die Windräder politische Konjunktur haben, spielt Forstwirtschaft gar keine Rolle und ist den politischen Verantwortungsträgern scheinbar faktisch egal. Treibt morgen einer eine neue Sau ins Dorf, werden die Wahrheiten halt nochmals zackig umgedeutet (und der Revierförster per Software-Update auf Release 2.1.3 gepatcht).

Aus meiner Sicht ist die offizielle Argumentation der jeweiligen Landesforsten einzig dem jeweils herrschenden politischen Schiebewind geschuldet und damit per se kaum glaubwürdig. Das gilt aus meiner Wahrnehmung im konkreten Kontext auch für die in Rede stehende Gamswild-Population.

Liebe (Revier)Förster, lasst euch doch bitte nicht zum Kasper der aktuellen politischen Meinungsführer machen und haltet stattdessen euer Ende fest. Mag sein, ihr könnt gegenteilige Auffassungen nicht immer öffentlich kommunizieren aber lasst euch zumindest nicht für rein politische Bemühungen instrumentalisieren.


Grosso
 
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Verfolgt man parallel, was eine Studie der ETH Zürich sagt, scheint alles denkbar und legitim, nur nicht, auch nur einen einzigen Baum abzuholzen ... auch nicht für ein Klimadenkmal in einem Schwachwindgebiet:

https://www.tagesschau.de/ausland/klimawandel-aufforstung-eth-101.html

Sieht für Laien erstmal so aus, aber von der Aufforstung auf die Beendigung der Nutzung zu schliessen ist sehr gewagt. Schau Dir mal das Supplement der entsprechenden Studie an, das ist im Netz frei verfügbar.

Sorry für OT, zurück zu den Gemsen. ;)
 
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Sieht für Laien erstmal so aus, aber von der Aufforstung auf die Beendigung der Nutzung zu schliessen ist sehr gewagt. Schau Dir mal das Supplement der entsprechenden Studie an, das ist im Netz frei verfügbar.

Sorry für OT, zurück zu den Gemsen. ;)

Hast Du bitte netterweise einen Link für mich? Ich bin möglicherweise zu dumm das zu finden :(

Grosso
 
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Ich schau mal, dass ich den wiederfinde und stelle den in den anderen Faden ein, o.k.?
 
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Man sollte nicht generell auf die Förster/Staat schimpfen. Es hängt meist an einzelnen Personen. Die leider auch meist am längeren Ende vom Gummi sitzen und somit rechtlich ziemlich unangreifbar sind. Hatte da auch meine Probleme in der Vergangenheit. Vor 4 Jahren war der zuständige Förster(der bei mir angrenzt) ein absoluter Wildhasser. Da sind Dinge gelaufen, die waren nicht mehr grenzwertig, sondern eine Sauerei. Jetzt da er endlich wegen seiner Alkoholsucht entsorgt ist, gibt es keine Probleme mehr. Klar, dass die Vorgaben beim Forst andere sind, aber mit dem jetzigen Förster läuft es echt gut.

Robert
 
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Ich kenne keinen Genossenschaftspächter der an den Staatsforst grenzt und mit diesem Nachbarn ein einvernehmliches Verhältnis pflegt.
In den Staatsforsten der Region Garmischer Unterland ,wo ich recht guten Einblick habe, benötigst Du 10 Ansitze um überhaupt mal Rehwild zu sehen.

Ich kenne Jagdgenossenschaften im Garmischer Unterland die sind mit ihrem Nachbarn, den Staatsforsten, recht zufrieden. Die Bauern geben die Richtung vor in ihren Wäldern. Kann man Ihnen auch nicht vorwerfen.
 
G

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Guest
Im Gegenteil scheint es doch richtig und sinnvoll, den ökonomischen Gedanken komplett aus der Nutzung des Kommunal-, Landes- und Staatsforstes zu streichen und die entsprechende Forstwirtschaft nach völlig anderen Regeln agieren zu lassen.

Ich greife das mal heraus, die Situation hatten wir schon +/- so ähnlich, daraus wurden massivste Vorwürfe u.a. vom Naturschutz (absurd aber wahr) gegen den Forst abgeleitet um die eigenen Begehrlichkeiten auf den Weg zu bringen.
Die vollständige Konsequenz aus deinem Vorschlag willst du nicht erleben, denn dann gehen die Wälder in die Hände des sog. Naturschutzes über, erste Tendenz dafür gab es schon in NRW mit dem "Bürgerwald"- Vorschlag.
Konsequenz aus dem Konflik damals war übrigens ein massiver Stellenabbau im Forst der bis heute anhält und das WaldvorWild - Theater.

ME sollte Wald für die Waldwirtschaft dienen und nicht der Windenergie, aber das ist zu aller erst mit dem Waldbesitzer zu klären, denn kein Förster den ich kenne will eine WKA in seinem Busch haben...


CdB
 
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Ich greife das mal heraus, die Situation hatten wir schon +/- so ähnlich, daraus wurden massivste Vorwürfe u.a. vom Naturschutz (absurd aber wahr) gegen den Forst abgeleitet um die eigenen Begehrlichkeiten auf den Weg zu bringen.
Die vollständige Konsequenz aus deinem Vorschlag willst du nicht erleben, denn dann gehen die Wälder in die Hände des sog. Naturschutzes über, erste Tendenz dafür gab es schon in NRW mit dem "Bürgerwald"- Vorschlag.
Konsequenz aus dem Konflik damals war übrigens ein massiver Stellenabbau im Forst der bis heute anhält und das WaldvorWild - Theater.

ME sollte Wald für die Waldwirtschaft dienen und nicht der Windenergie, aber das ist zu aller erst mit dem Waldbesitzer zu klären, denn kein Förster den ich kenne will eine WKA in seinem Busch haben...


CdB

Das ist eine überzeugende Argumentation, wie ich finde. Habe ich aus der Perspektive noch nicht betrachtet.


Grosso
 
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Sinniger weise werden die Stellen der privatwaldbetreuenden Förster in Bayern anscheinend grad massiv aufgerüstet.

...damit man den Herausforderungen des Klimawandels gewachsen ist, sagt man.

Das sind doch die, die nach den verbissenen Pflanzen in den Privatrevieren schauen,.... kann man davon ausgehen, dass da künftig noch genauer hingeschaut wird.

...diese Bayern sind schon ein penetrantes Völkchen.

:cool:

Gruß

HWL
 
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Na ja, ich lag mit meinen Gedanken wohl nicht so völlig falsch

https://www.br.de/nachrichten/bayern/bayerischer-staatswald-soll-klimaspeicher-werden,RVoko8M


Der Herr Söder hat jetzt den Kurswechsel verkündet und, wenn ich es richtig verstehe, dem BaySF eine neue Ausrichtung verordnet. Klingt ja durchaus sehr nach dem Gedanken, den ich hier entwickelt hatte. Nach @ CdBs Argumentation bin ich aber nicht mehr sicher, wie gut ich diesen Gedanken finden soll.

Klar, dass so ein Grüner auch noch seinen Senf dazu geben muss und es macht aus meiner Sicht sehr deutlich, wie die Grünen über den Forst/ die Förster denken.

Ich schlug ja schon vor, den Förstern jetzt ein Software-Update zu verpassen und sie dann mit einer neuen Parole wieder auf die Straße zu schicken.

Zitat:
"Hartmann: Forstwirtschaft war lange "grundfalsch"
Die Idee für ein Umsteuern beim Staatswald ist nicht ganz neu, schreibt das "Landwirtschaftliche Wochenblatt" in seiner nächsten Ausgabe. Demnach ist der Erhalt der biologischen Vielfalt im Staatswald als vorrangiges Ziel bereits im erfolgreichen Volksbegehren "Rettet die Bienen" verankert. Der Landtag wird das zugehörige Gesetz kommende Woche abschließend beraten.

Für die Grünen im Landtag kommt der angekündigte Kurswechsel in der Forstpolitik ziemlich spät. Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann erklärte am Mittwoch: "Es war grundfalsch, über Jahrzehnte eine gewinnorientierte Forstwirtschaft zu betreiben und den dringend notwendigen Waldumbau hierüber zu vernachlässigen." Es brauche endlich wirksamen Klimaschutz in Bayern, Deutschland und Europa".
Zitat Ende

Liebe Revierförster: ihr solltet euch gut überlegen, die Botschaften wie vieler Polit Clowns ihr zukünftig wirklich noch verkünden wollt. Selbstredent, dass die Lehre das nun auch adaptieren muss um zukünftige Generation zu indoktrinieren.


Grosso
 
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