Frust und Ärger 2024

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20 Jun 2019
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Du kannst deinen akademischen Hintergrund aber auch schwerlich leugnen 😉
Ich wüsste nicht warum ich tun sollte. Ich bin zwar auf dem Papier ein halber BWLer aber schämen muss man sich für 3 Semestern HM und 2 Statistik nicht 😅
Passiv aggressiver Protest gegen den AG?
Ich finde die Empfehlung "such dir halt nen anderen AG" klingt in dieser Situation nach "wenn sie kein Brot haben, sollen sie Kuchen essen".

Sonst hoffe ich, bald von der AN auf die AG Seite zu wechseln. Arbeit nervt, Boden ist sauteuer, also muss ich wohl auf die Kapitalseite wechseln...
 
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12 Okt 2023
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Wir leben in einer Leistungsgesellschaft in der jeder ersetzbar ist.

Ein Sozialstaat wie dieser und Leistungsgesellschaft schließt sich aus.

Bei "einer kleinen Lohnerhöhung oberhalb des Mindestlohnes" kann man natürlich immer noch arbeiten, muss es aber nicht unbedingt.

Ich bin jetzt erst einmal Krankgeschrieben ,lange ....ist zwar nicht meine Art ,aber diesmal muss es wohl so sein.

Was den AG kaum kümmern dürfte, sondern nur die vorgebliche Leistungsgesellschaft und deren Krankenkasse. Der AG ist ja wohl schon aus der Lohnfortzahlung raus.

Sonst hoffe ich, bald von der AN auf die AG Seite zu wechseln. Arbeit nervt, Boden ist sauteuer, also muss ich wohl auf die Kapitalseite wechseln...

Mehr Bereitschaft zum Wechsel auf die AG Seite würde diesem Land sicher gut tun. Das Leben als AN entwickelt aber immer Reize und die Zahl der Existenzgründungen sank binnen 10 Jahren um rund ein Drittel.

Kleines Beispiel, immer mehr Tierärzte wollen nur noch als AN arbeiten, am besten gleich in Teilzeit.
 
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Wenn der Arbeitsmarkt die nächsten Jahre weiter so unter Druck steht, sind 40 Std bald Teilzeit...
Es wurde lange für die 38,5h-Woche "gekämpft", im Osten am längsten, aber mittlerweile sind wir im öfftl. Dienst schon wieder bei 39-42 Stunden, bei VW waren mal 28,8 Stunden die Regel für alle tarifbeschäftigten Mitarbeiter, ob Band oder Büro. Heute auch wieder 35, von denen ich (von der anderen Seite aus) träumen darf :)
 
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Man muss in den Ausbldungsberufen die Leute auch ausbilden und es nicht anderen überlassen.
Bei uns kommt von den Unis genügend Nachwuchs, idealerweise hat man allerdings einen Schwung Werkstudenten und sucht sich da die nächsten Mitarbeiter aus. Funktioniert gut.
Natürlich ersetzen die niemanden mit 10-20 Jahren Berufserfahrung, aber sie fangen auch nicht bei Null an.
 
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Wer es als Chef noch nicht begriffen hat: Die Axxxxlöcher von heute sind die Einzelkämpfer von morgen!
Wertschätzung zeigt sich u.A. auch im Gehalt.
Bei allem Kostendruck-Rehatechnik-ein Bereich mit guten Perspektiven! "Reha vor Rente!" Ist nicht nur human, sondern auch gut gerechnet.

Wir leben in einer Leistungsgesellschaft in der jeder ersetzbar ist.
Sicher, alles ist irgendwie ersetzbar. Eine massgefertigte Orthese z.B. durch einen Haselnussstecken...
"Mitteljunge "( ;) ) Mitarbeiter sind besonders wertvoll, weil schon viel Erfahrung aber noch längeres Arbeitsleben!
 
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Man muss in den Ausbldungsberufen die Leute auch ausbilden und es nicht anderen überlassen.
Wir bilden genug aus. Ein Dutzend Berufe, insgesamt 150-200 Azubis jedes Lehrjahr. Nur, wenn die Perspektive von Lohngeschehen nicht entsprechend mit den Lebenshaltungskosten wächst, besonders in einer Stadt wie München, braucht sich nicht wundern, wenn die gut ausgebildeten Kollegen abwandern. Da reicht schon intern....
Hab eine 23-jährige Kollegin, Top. Fachlich, menschlich... Mach grad Meister. Geht danach auch. Ich werde die schmerzlich vermissen.
 
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27 Jul 2016
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Weiss nicht ob ich Frust ,Ärger oder sogar Hass verspüre.Ich hatte Anfang März während der Arbeit einen Herzinfarkt, Mit Blaulicht und Tatütata ins Krankenhaus und einen Stent bekommen.Zwei Wochen später sofort zur Reha ins wunderschöne Erzgebirge ,und wiederum 4 Wochen später zur Wiedereingliederung zur Arbeit. Drei Tage vor Ende der Eingliederung hatte ich ein Gespräch mit meinem Chef, die Erwartung war gross ,vielleicht eine kleine Lohnerhöhung oberhalb des Mindestlohnes.Mein Chef setzt sich gegenüber von mir ,grinst mir ins Gesicht und fragt mich: Haben Sie sich schon einmal überlegt sich einen neuen Job zu suchen ,da ich ja nicht mehr voll Leistungsfähig sind und wir noch mehr Leistung für den Umsatz brauchen.Ich bin als Rehatechniker in einer Firma ORD Dresden beschäftigt die mit kranken und hilfsbedürftigen Menschen ihr Geld verdient ,und mit den eigenen Mitarbeitern geht man so um.Scheixxxx Kapitalisten Schweixxxe .
Da hattest du ja zumindest Glück das das Herzzentrum gleich mehr oder weniger nebenan ist
 
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Wir bilden genug aus. Ein Dutzend Berufe, insgesamt 150-200 Azubis jedes Lehrjahr. Nur, wenn die Perspektive von Lohngeschehen nicht entsprechend mit den Lebenshaltungskosten wächst, besonders in einer Stadt wie München, braucht sich nicht wundern, wenn die gut ausgebildeten Kollegen abwandern. Da reicht schon intern....
Hab eine 23-jährige Kollegin, Top. Fachlich, menschlich... Mach grad Meister. Geht danach auch. Ich werde die schmerzlich vermissen.
Ist bei uns nicht viel anders. Bin mir sicher das ich in zwei drei Jahren mit Mitte 40 einer der Jüngsten sein werde.
Wenn ich dann noch sehe was bei uns für Beamte eingestellt werden würd ich am liebsten auch hinschmeißen🤮.
 
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Horrido zusammen,

ich mal wieder....

Ja, jeder ist ersetzbar! Hab ich am eigenen Laib erfahren. Leider...

Zur Vorgeschichte:
2012 hatte ich einen 10 Stunden Regel-Arbeitstag. Blöderweise hatte ich auch mit Depressionen zu kämpfen.
Mein Doc hat mich damals zu einer Reha "gedrängt".
Mein "Chef" hat mir so ziemlich jeden Tag erzählt, wie wichtig ich sei und das ohne mich in der Firma nicht viel laufen würde....

An meinem letzten Arbeitstag, damals, war ich so "durch", das ich bis heute nicht weiß, wann und wie ich Heim gekommen bin. Es war noch eine Woche, bis zur Reha...
Irgendwann war ich nachmittags bei meinem Hausarzt und habe ihm gesagt, das ich nicht mehr kann! Auf die Frage: "Was schreibe ich auf die AU??", habe ich nur gesagt: "Schreib die Wahrheit hin" Er sagte mir dann, das ich aber dann nicht auf den "Hessentag" nach Wetzlar (eine große Veranstaltung, die jedes Jahr in einer anderen Stadt in Hessen stattfindet / geht über eine Woche) dürfte :ROFLMAO: Das war mir völlig egal. Ich habe fast drei Tage durchgeschlafen...

Nach der Reha, also 7 Wochen später, kam ich an meinen Arbeitsplatz zurück. Das "Hallo" der Kollegen war groß. Alllerdings war mein Schreibtisch durch jemand anderes belegt....

Es wurde, mal schnell, ein Anderer eingestellt, der meine Aufgaben erledigte. Der hat einiges anders gemacht, wie ich . Das hat den Kollegen jedoch nicht gefallen. Ich war z.B. deutlich ausführlicher (i.S.v. Verständlicher für die Kollegen) und auch schneller.
So wurde ich für knapp 2 Jahre "degradiert". So war es jedenfalls mein Empfinden....

Aktuelle Situation:
Ich habe, als angestellter Arbeiter, eine 35 Stunden - Woche. Dazu kommen verschiedene Gleitzeit - Korridore. + / - 50, 100 oder 150 Stunden. Biste über dem Korridor, werden die Stunden gekappt, was einer Lohnkürzung entspricht. Auch gibt es bei "Verletzungen" Ärger mit dem BR und der GF.
Seit Corona ist mein Gleitzeit - Korridor bei 50 Stunden. Ich muss also zusehen, das ich da drinne bleibe.
Meistens habe ich nun jeden Monat ca. 1 - 2 Tage, die ich irgendwie "los werde" muss. Da ich auch einige Termine habe, ist es mir meistens nicht möglich, einfach mal zuhause zu bleiben. Also fange ich später an und / oder höre früher auf zu arbeiten. Als Resultat bleibt Arbeit liegen, bis zum neuen Monat...

Das Thema "Selbstständigkeit" hat sich für mich nie wirklich erschlossen. Ja, da könnte es deutlich mehr "Schotter" geben, wie als Angestellter. Allerdings müsste ich dann einiges "für schlechte Zeiten" Privat vorsorgen. Da ich ein "Schlurie" bin, weiß ich, wie das ausgehen würde....
Auch habe ich, an verschiedenen Bekannten, gesehen, wie schnell es "aus" sein kann mit der Selbstständigkeit. Egal ob Versicherungen, Werbung, Mechanik, Elektronik, Gastro....

Ich bin froh, das ich in meinen (fast) 41 Jahren als Angestellter / Arbeiter keinen einzigen Tag Arbeitslos war. Das ich jedes Jahr 30 Tage (bezahlten) Urlaub habe; zusätzlich natürlich Urlaubs- und Weinachtsgeld. Und dann kommt ja auch noch die "Betriebliche Altersvorsorge" dazu, wo ich auch nochmal was bekomme, wenn ich in Rente gehe.
Rein theoretisch könnte ich jeden Tag pünktlich 7 Stunden und 50 Minuten (Pausen) nach dem "Anstempeln" nach Hause gehen. Hab ich aber noch nie (außer in der Lehre) gemacht.
Auch bin ich froh, das ich (als "aussterbende Rasse" der Raucher) jederzeit Rauchen gehen kann. Ohne Abstempeln! Und für die, die sich jetzt aufregen: wir reden beim Rauchen ca. 95% von / über die Arbeit. Also wo die Teile bleiben, was es Neues gibt, was wie zu fertigen ist usw. Und die "Nichtraucher" trinken derweil Kaffee und reden auch über die Arbeit:ROFLMAO:

Früher habe ich immer gelacht, wenn Kollegen sich beschwert hatten, das sie "mit der ganzen Technik" nicht klar kommen. Mittlerweile, mit (fast) 58 Jahren, fallen mir immer mehr Sachen schwerer, die den Kollegen mit (z.B.) 30 Jahren deutlich leichter fallen. Ich sehe teilweise nicht mehr richtig, wenn ich ein kleines Loch auf ca. 1/2 Meter antasten muss. Dabei habe ich das Messprogramm doch selber (vor ca. 15 Jahren) selber geschrieben. Da war es kein Problem. Doch heute... Trotz 100% Sehkraft mit der Brille...
Oder SAP... Da muss ich Dinge machen, die ich nur selten mache. Dauert bei mir deutlich länger, wie bei den Kollegen. Auch gerne mal mit Fehler... Trotz "Spickzettel"
Dafür mache ich den meisten Kollegen mit Word und Excel (egal welches Alter) in der Firma noch was vor :)

Ich mache 3 Kreuze, wenn ich (aktuelle Regelungen) mit 65 Jahren (mit ü. 49 Jahren Arbeiten) als "langjährig Versicherter" in Rente gehen kann. Mit viiiiiiiiiiiiiiiiel Glück bekomme ich sogar einen Altersteilzeit - Platz und bin noch früher aus der Arbeit. Glaube ich aber nicht...

Ne, ganz im Ernst:
Ich gönne jedem die Selbstständigkeit, seinen tollen Job, what ever...
Und ich kann auch nur über mich selber reden / urteilen. Ich habe, für mich, alles Richtig gemacht! Genauso wie jeder Andere es für sich Richtig macht. Früher oder später...

In dem Tröt (den Namen finde ich grade nicht) hatte jemand geschrieben, das es ihm nicht gut geht, weil sein AG ihn, nach Krankheit, los werden möchte. Auch wenns Dein Traumjob war, seh zu das Du etwas anderes findest.

Ich habe (damals) nach 18 Jahren meinen AG und auch den (damaligen Traum-) Job gewechselt. Ja, am Anfang war ich mir nicht Sicher, ob ich das richtige gemacht haben. Immerhin habe ich 18 Jahre beim alten AG weggeworfen und ganz neu (von unten) angefangen....
Auch habe ich (mittlerweile) neue (und tiefere) Freundschaften geschlossen. Ich glaube, das ist mehr wert, wie alles finanzielle. Zumindest für mich...

Aber ich bereue es nicht! Außer SAP :ROFLMAO: Jetzt nicht wegen den Dingen, die ich oben geschrieben habe. Es ist einfach was Anderes... Es fühlt sich besser an..

Viel Glück und Spaß beim Job...

RedNose
 

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