Horrido zusammen,
ich mal wieder....
Ja, jeder ist ersetzbar! Hab ich am eigenen Laib erfahren. Leider...
Zur Vorgeschichte:
2012 hatte ich einen 10 Stunden Regel-Arbeitstag. Blöderweise hatte ich auch mit Depressionen zu kämpfen.
Mein Doc hat mich damals zu einer Reha "gedrängt".
Mein "Chef" hat mir so ziemlich jeden Tag erzählt, wie wichtig ich sei und das ohne mich in der Firma nicht viel laufen würde....
An meinem letzten Arbeitstag, damals, war ich so "durch", das ich bis heute nicht weiß, wann und wie ich Heim gekommen bin. Es war noch eine Woche, bis zur Reha...
Irgendwann war ich nachmittags bei meinem Hausarzt und habe ihm gesagt, das ich nicht mehr kann! Auf die Frage: "Was schreibe ich auf die AU??", habe ich nur gesagt: "Schreib die Wahrheit hin" Er sagte mir dann, das ich aber dann nicht auf den "Hessentag" nach Wetzlar (eine große Veranstaltung, die jedes Jahr in einer anderen Stadt in Hessen stattfindet / geht über eine Woche) dürfte
Das war mir völlig egal. Ich habe fast drei Tage durchgeschlafen...
Nach der Reha, also 7 Wochen später, kam ich an meinen Arbeitsplatz zurück. Das "Hallo" der Kollegen war groß. Alllerdings war mein Schreibtisch durch jemand anderes belegt....
Es wurde, mal schnell, ein Anderer eingestellt, der meine Aufgaben erledigte. Der hat einiges anders gemacht, wie ich . Das hat den Kollegen jedoch nicht gefallen. Ich war z.B. deutlich ausführlicher (i.S.v. Verständlicher für die Kollegen) und auch schneller.
So wurde ich für knapp 2 Jahre "degradiert". So war es jedenfalls mein Empfinden....
Aktuelle Situation:
Ich habe, als angestellter Arbeiter, eine 35 Stunden - Woche. Dazu kommen verschiedene Gleitzeit - Korridore. + / - 50, 100 oder 150 Stunden. Biste über dem Korridor, werden die Stunden gekappt, was einer Lohnkürzung entspricht. Auch gibt es bei "Verletzungen" Ärger mit dem BR und der GF.
Seit Corona ist mein Gleitzeit - Korridor bei 50 Stunden. Ich muss also zusehen, das ich da drinne bleibe.
Meistens habe ich nun jeden Monat ca. 1 - 2 Tage, die ich irgendwie "los werde" muss. Da ich auch einige Termine habe, ist es mir meistens nicht möglich, einfach mal zuhause zu bleiben. Also fange ich später an und / oder höre früher auf zu arbeiten. Als Resultat bleibt Arbeit liegen, bis zum neuen Monat...
Das Thema "Selbstständigkeit" hat sich für mich nie wirklich erschlossen. Ja, da könnte es deutlich mehr "Schotter" geben, wie als Angestellter. Allerdings müsste ich dann einiges "für schlechte Zeiten" Privat vorsorgen. Da ich ein "Schlurie" bin, weiß ich, wie das ausgehen würde....
Auch habe ich, an verschiedenen Bekannten, gesehen, wie schnell es "aus" sein kann mit der Selbstständigkeit. Egal ob Versicherungen, Werbung, Mechanik, Elektronik, Gastro....
Ich bin froh, das ich in meinen (fast) 41 Jahren als Angestellter / Arbeiter keinen einzigen Tag Arbeitslos war. Das ich jedes Jahr 30 Tage (bezahlten) Urlaub habe; zusätzlich natürlich Urlaubs- und Weinachtsgeld. Und dann kommt ja auch noch die "Betriebliche Altersvorsorge" dazu, wo ich auch nochmal was bekomme, wenn ich in Rente gehe.
Rein theoretisch könnte ich jeden Tag pünktlich 7 Stunden und 50 Minuten (Pausen) nach dem "Anstempeln" nach Hause gehen. Hab ich aber noch nie (außer in der Lehre) gemacht.
Auch bin ich froh, das ich (als "aussterbende Rasse" der Raucher) jederzeit Rauchen gehen kann. Ohne Abstempeln! Und für die, die sich jetzt aufregen: wir reden beim Rauchen ca. 95% von / über die Arbeit. Also wo die Teile bleiben, was es Neues gibt, was wie zu fertigen ist usw. Und die "Nichtraucher" trinken derweil Kaffee und reden auch über die Arbeit
Früher habe ich immer gelacht, wenn Kollegen sich beschwert hatten, das sie "mit der ganzen Technik" nicht klar kommen. Mittlerweile, mit (fast) 58 Jahren, fallen mir immer mehr Sachen schwerer, die den Kollegen mit (z.B.) 30 Jahren deutlich leichter fallen. Ich sehe teilweise nicht mehr richtig, wenn ich ein kleines Loch auf ca. 1/2 Meter antasten muss. Dabei habe ich das Messprogramm doch selber (vor ca. 15 Jahren) selber geschrieben. Da war es kein Problem. Doch heute... Trotz 100% Sehkraft mit der Brille...
Oder SAP... Da muss ich Dinge machen, die ich nur selten mache. Dauert bei mir deutlich länger, wie bei den Kollegen. Auch gerne mal mit Fehler... Trotz "Spickzettel"
Dafür mache ich den meisten Kollegen mit Word und Excel (egal welches Alter) in der Firma noch was vor
Ich mache 3 Kreuze, wenn ich (aktuelle Regelungen) mit 65 Jahren (mit ü. 49 Jahren Arbeiten) als "langjährig Versicherter" in Rente gehen kann. Mit viiiiiiiiiiiiiiiiel Glück bekomme ich sogar einen Altersteilzeit - Platz und bin noch früher aus der Arbeit. Glaube ich aber nicht...
Ne, ganz im Ernst:
Ich gönne jedem die Selbstständigkeit, seinen tollen Job, what ever...
Und ich kann auch nur über mich selber reden / urteilen. Ich habe, für mich, alles Richtig gemacht! Genauso wie jeder Andere es für sich Richtig macht. Früher oder später...
In dem Tröt (den Namen finde ich grade nicht) hatte jemand geschrieben, das es ihm nicht gut geht, weil sein AG ihn, nach Krankheit, los werden möchte. Auch wenns Dein Traumjob war, seh zu das Du etwas anderes findest.
Ich habe (damals) nach 18 Jahren meinen AG und auch den (damaligen Traum-) Job gewechselt. Ja, am Anfang war ich mir nicht Sicher, ob ich das richtige gemacht haben. Immerhin habe ich 18 Jahre beim alten AG weggeworfen und ganz neu (von unten) angefangen....
Auch habe ich (mittlerweile) neue (und tiefere) Freundschaften geschlossen. Ich glaube, das ist mehr wert, wie alles finanzielle. Zumindest für mich...
Aber ich bereue es nicht! Außer SAP
Jetzt nicht wegen den Dingen, die ich oben geschrieben habe. Es ist einfach was Anderes... Es fühlt sich besser an..
Viel Glück und Spaß beim Job...
RedNose