Fischotter soll bejagt werden

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Ich bin für Lebenfang von Rot- und Rehwild in Staats- und Bundeswaldungen, zum Verbringen in Gebiete mit hauptsächl. kleiner parzelliertem, weniger bewirtschaftetem, privatem oder kommunalem Waldbesitz, was oft nur wenige Kilometer sind.:sneaky:
 
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In der Liste der Wiederansiedlungen fehlen übrigens die ganzen Rauhfußhühner (-wiederansiedlungs- und Bestandsstützungsversuche), Entenarten, und so manche Fasan- und Rebhuhn"auswilderung".
Was ist mit den Auerwildauswilderung in der Lausitz? Der volle Erfolg?
Die Birkhühner in der Rhön treten auf der Stelle.
Enten lassen wir mal außen vor, die Auswilderung erfolgt nur zum Zwecke der Jagd und einige überleben. Insgesamt braucht die Stockente keine Besatzstützung zur Arterhaltung. Mehr Gewässerverschmutzung, dann gedeiht sie auch wieder besser.:poop:
Den Fasan lassen wir auch mal außen vor. Hat sich tatsächlich ein selbst tragender Bestand entwickelt oder wollte man nur die Herbststrecke "etwas sicherer" machen?
So wie 95 % aller Fasanenauswilderungen vorgenommen werden, sind das Rohrkrepierer. Noch dramatischer ist es beim Rebhuhn. Die gesicherten erfolgreichen Auswilderungen durch Jäger wohlgemerkt, mit dem entsprechendem "Begleitprogramm" lassen sich in Mitteleuropa bisher an ein zwei Händen abzählen.
Wir reden nicht von Bestandsstützungen.
Eine echte Wiederansiedlung eines ausgestorbenen Hühnervogels ist eine Hundsarbeit. Bei uns war der Fasan in Revier 27 Jahre ausgestorben.
 
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Und Muffel. Muffel aussetzen ist das große Steckenpferd vieler Jagdübungsberechtigten.

Wir reden davon, dass Deutschland eine internationale Verantwortung für den Rotmilan hat.

Beim Muffelwild ist eine reinblütiges Vorkommen in der Göhrde bereits der grauen heiligen Kuh geopfter worden. Das Muffelwild ist das einzige europäische Wildschaf. Das es nur auf Korsika und Sardinien überlebt hat, heißt nicht dass es diese Art nicht auch woanders gab.
So wie wir uns über manches Artenschutzverständnis früherer Epochen aufregen, so werden es unsere Enkel auch tun.

Der Dybowsky-Sika (Cervus nippon hortulorum) ist in seiner Urheimat vom Aussterben bedroht, ess gibt noch ich denke 2.000 Stück. Beim Königsfasan ist es genauso.

Der Otter wurde früher gnadenlos und offensichtlich sehr effektiv verfolgt, sonst wäre er nicht fast flächig ausgestorben. Da wurde offensichtlich etwas übertrieben. Heute übertreibt man mit dem bedingungslosen Schutz in die andere Richtung. Einen Mittelweg - sprich die Wahrheit in der Mitte zu suchen - tut sich der Deutsche Michel schwer.

Otter fingen sich nicht nur in den speziellen Ottereisen sondern auch in Reusen und Stellnetzen.
 
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die Fischerei ist trotzdem einer der Hauptsverantwortlichen für Verfälschung und Dezimierung der einheimischen Fischfauna.
Und sie ist oft auch zu unwissend, um die Kollateralschäden, die sie mit ihrer Aussetzerei anrichtet, überhaupt zu erkennen.
Eine sehr pauschale Aussage mit diskreditierender Tendenz, auch wenn im Kern auch in meinen Augen leider teils wahres steckt.

Auch wenn es die Sache nicht besser macht:

Zucht und Aussetzten von Forellen haben europäische Mönche schon vor über 400 Jahren begonnen. Man setzt also sehr alte Fehler fort, und das völlig legal, weil die staatlichen Organe in Deutschland ebenfalls längst nicht aufegwacht sind. Z.B. Italien und Frankreich haben uns diesbezüglich längst rechts überholt...
Sträflich das gesamte Versagen bei der Äsche, deren Erbgut noch recht rein war.
Das schlimme ist dass es den planlos ausgewilderten egal ist was sie fressen, die aussterbende Art oder die "wertlose" gezüchtete, sie müssen satt werden.
Die Schutzheiligen missachten leider gern die Reihenfolge ihrer "Rettungsaktionen".

Waidmannsheil, concolor
 
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...
Übrigens zeigten Waldameise und Bärensattler gerade eindrucksvoll woran es bei uns Jägern und Fischern mangelt.
Anstatt für das gleiche Ziel (Artenreichtum zu Lande, zu Wasser und in der Luft) gemeinsam zu kämpfen, die Kräfte zu bündeln und unterschiedliche Sichtweisen und Interessen hinzunehmen, kackt man sich lieber gegenseitig an und bietet unseren GEMEINSAMEN Gegnern das Bild eines zerstrittenen Haufens der selber nix geregelt bekommt.

Leichter könnes wir denen nicht machen...

Gerade dann,

wenn Du den "Artenreichtum zu Lande, zu Wasser und in der Luft" erreichen & erhalten möchtest (vorgeblich …), solltest Du Dich über Biber freuen. Die tragen nämlich dazu bei. Geschädigte müssen entschädigt werden - wer seine Streuobstwiese etc. in Wassernähe geschützt haben will, muss die Stämme halt mit Drahtgeflecht umwickeln, wie in kanadischen städtischen Parks.

Für überflutete Wiesen muss es Kompensierung geben. Insgesamt sind die Biotope landesweit keineswegs "voll", eine weitere Verbreitung kommt, und ich begrüße das für mein Revier. Da fließt auch ein Bach mit Bachforellen durch, ich hoffe nicht, dass da irgendein Dummkopf Regenbogenforellen aussetzt. Und ja, Kormorane erlege ich auf Anfrage & Antrag auch. Die sind so zahlreich, dass man sie bejagen kann.

Fischotter sind es noch nicht, daher kann derzeit nicht bejagt werden. Ich habe mich diesbezüglich in den vergangenen Jahren "einfach mal so" mit den Boddenfischern an der deutschen Ostseeküste unterhalten - die sehen den Otter keineswegs als Problem. An einer Fischzuchtanlage im Brandenburgischen war es dagegen sicherlich ein Problem; dort wird weggefangen und ausreichend weit verbracht, offensichtlich sind die Otter in den letzten Jahren nicht zurück gekommen. Im Übrigen hilft dort ein Zaun (der gelegentlich von Sauen bzw. vom Dachs soweit angehoben wird, dass Otter drunter durch kommen) ganz gut, die Otter draußen zu halten. Ist halt mit Arbeit verbunden, bei etlichen Ha Wirtschaftsfläche. Für den "Artenreichtum zu Lande, zu Wasser und in der Luft" ist das zumutbar.

Die Wolfsromantiker sprechen von gesicherten (genetisch ges.) Beständen ab 2000 Individuen (da sind wir ja bald), andere meinen 1000 seien ausreichend (das haben wir hinter uns). Da kommt über kurz oder lang die Bejagung, weil die Argumente jetzt auf unsere Seite übergehen. Beim Fischotter ist es noch lange nicht soweit, aber auch dann kann man über eine Bejagung nachdenken, ebenso wie beim Biber. Bis dahin: Füße still halten.

Es macht erkennbar wenig Sinn, hier öffentlich Ansichten aus der Mitte des 19. Jahrhunderts als der Weisheit letzten Schluss zu verbreiten, die schon Löns als überholt erkannt und benannt hatte (der ist 1914 vor Verdun gefallen …). Die wildbiologische Forschung ist deutlich weitergekommen seit damals. Lies einfach mal den leider verstorbenen Müller (z.B. "Unter Räubern"), damit Du verstehst. Der war begeisterter Jäger, aber eben auch ein Anhänger des §1 des BJG. Das ist das mit dem Artenreichtum usw.

Was hier propagiert wird, von einigen, ist dümmliche Raubwildbekämpfung aus Gott sei Dank vergangenen Zeiten. Im Interesse der Jagd und der Jäger sollten wir uns informieren und danach handeln und nicht jammern, wenn ein Biber einen ungeschützten Baum verwertet.

Gruß,

Mbogo
 
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Okay Du hast einen Fischteich wie ich. Übers Kulap verzichte ich auf Fütterung, Raubfischbesatz etc. Also eine sehr exentsive Bewirtschaftung. Zu Weihnachten meint der Biber dass der nachfolgende Weiher etwas wenig Wasser hat und gräbt meinen Weiher ab:mad:. Der Besatz findet sich in Eis wieder, schaut von außen aus wie Hering in Aspik.:mad: Mit einer Hundsarbeit wird der Damm geflickt und der Weiher wieder angestaut, eine Handvoll Fische hat auch überlebt. Dann kommt das Frühjahr und ich mus nach KULAP-Vorschrift den Weiher ablassen, obwohl er ja erst abgelassen wurde. Der Biber hat natürlich versäumt den vorgeschriebenen Ablasstermin dem AELF mitzuteilen, also das gilt nicht und ich muss noch mal ablassen:mad:.
Im Laufe des Sommers fischt der Biber wieder ab, waren nur fast keine Fische drin, also auch kein Schaden :mad: Nun wird mit der UNB eine umfassende Instandhaltung durchgeführt, mit Drahtgeflecht auf der Böschung und groben Steinen darüber(y).
Kosten ca. 2.400 €. Aber Pech gehabt, der Biberfond war wieder fast leer und aufgrund der angespannten Kassenlage wurden die Geschädigten halt nur landesweit mit 62 % der Bausumme entschädigt:mad:. Die Eigenleistung kann ich mir sowieso ans Bein schmieren.

Und meint irgend jemand sowas muss man einfach hinnehmen? Aus fremder Leute Leder ist gut Riemen schneiden. Der Habenichts kann leicht von anderen fordern. Ökofaschismus in Reinkultur.
 
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Was glaubst du Klugscheisser eigentlich wer du bist und was ich mache ?
Du kannst hier so viel Selbstbeweihräucherung betreiben wie du willst, die Fischerei ist trotzdem einer der Hauptsverantwortlichen für Verfälschung und Dezimierung der einheimischen Fischfauna.
Und sie ist oft auch zu unwissend, um die Kollateralschäden, die sie mit ihrer Aussetzerei anrichtet, überhaupt zu erkennen.

Den Fischotter gibt /gab es hier seit tausenden von Jahren, ohne dass deshalb irgend eine der heimischen Fischarten ausgestorben wäre. Das gleiche gilt auch für Muscheln, Amphibien, etc.
hallo.
Was du tust, was du machst, wer du bist ist mir doch shiceegal :)
Tatsache ist trotzdem, dass dem Besatz mit Fremdfischen vielerorts schon längst Einhalt geboten wird.
Wie mans artverträglich gestaltet, habe ich jahrelang eigenhändig praktiziert!
Laichfische abfangen
Abstreifen
Rogen befruchten
Rogen in Aufzuchtboxen im Entnahmegewässer wieder eingebracht.

Da kannst du herumprollen, wie du möchtest.
Bei uns wird der Fischotter entnommen, wo er artschädigend Überhand nimmt.
So einfach ist das :)
 
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Okay Du hast einen Fischteich wie ich. Übers Kulap verzichte ich auf Fütterung, Raubfischbesatz etc. Also eine sehr exentsive Bewirtschaftung. Zu Weihnachten meint der Biber dass der nachfolgende Weiher etwas wenig Wasser hat und gräbt meinen Weiher ab:mad:. ...

Warum bewirtschaftest Du nicht den Biberteich?

Den darfst Du nicht ablassen.

Davon abgesehen ist das, was Du schilderst, ein Ausnahmefall - insgesamt ist der Biber für die Natur ein Zugewinn.

Gruß,

Mbogo
 
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Gelöschtes Mitglied 22885

Guest
Reg dich nicht auf.
Während die noch diskutieren und jammern haben wir in Bayern bereits die ersten Otter Abschussgenemigungen von der UJB/UNB erhalten und kurze Zeit später ne warme Mütze.

Okay Du hast einen Fischteich wie ich. Übers Kulap verzichte ich auf Fütterung, Raubfischbesatz etc. Also eine sehr exentsive Bewirtschaftung. Zu Weihnachten meint der Biber dass der nachfolgende Weiher etwas wenig Wasser hat und gräbt meinen Weiher ab:mad:. Der Besatz findet sich in Eis wieder, schaut von außen aus wie Hering in Aspik.:mad: Mit einer Hundsarbeit wird der Damm geflickt und der Weiher wieder angestaut, eine Handvoll Fische hat auch überlebt. Dann kommt das Frühjahr und ich mus nach KULAP-Vorschrift den Weiher ablassen, obwohl er ja erst abgelassen wurde. Der Biber hat natürlich versäumt den vorgeschriebenen Ablasstermin dem AELF mitzuteilen, also das gilt nicht und ich muss noch mal ablassen:mad:.
Im Laufe des Sommers fischt der Biber wieder ab, waren nur fast keine Fische drin, also auch kein Schaden :mad: Nun wird mit der UNB eine umfassende Instandhaltung durchgeführt, mit Drahtgeflecht auf der Böschung und groben Steinen darüber(y).
Kosten ca. 2.400 €. Aber Pech gehabt, der Biberfond war wieder fast leer und aufgrund der angespannten Kassenlage wurden die Geschädigten halt nur landesweit mit 62 % der Bausumme entschädigt:mad:. Die Eigenleistung kann ich mir sowieso ans Bein schmieren.

Und meint irgend jemand sowas muss man einfach hinnehmen? Aus fremder Leute Leder ist gut Riemen schneiden. Der Habenichts kann leicht von anderen fordern. Ökofaschismus in Reinkultur.
 
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Warum bewirtschaftest Du nicht den Biberteich?

Den darfst Du nicht ablassen.

Davon abgesehen ist das, was Du schilderst, ein Ausnahmefall - insgesamt ist der Biber für die Natur ein Zugewinn.

Gruß,

Mbogo
Kein Ausnahmefall. In Gebieten mit viel Biber wie bei uns z.B. die Regel. In jeder Pfütze hockt ein Biber.
Einige davon werden (angeordnet von der UNB) zu Mützen - sehr warme Mützen.
 
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Warum bewirtschaftest Du nicht den Biberteich?
Den darfst Du nicht ablassen.
Davon abgesehen ist das, was Du schilderst, ein Ausnahmefall - insgesamt ist der Biber für die Natur ein Zugewinn.
Gruß,
Mbogo
Der Teich war als reiner gelegentlicher Angelteich "bewirtschaftet", als die Kids noch jünger waren. Wie soll ich den bewirtschaften? Biberabschüsse verkaufen? Die paar Fische musss ich noch mit Kormoran und Fischreiher teilen. Mink ist dort noch nicht, Fischotter auch nicht. Dann kannst komplett einpacken.
Wenn mein Fall ein Ausnahmefall wäre, dann müsste das Geld für den Biberfond ja reichen. Tut es aber nicht.
Über den Biber kann sich der freuen, der kein Eigentum hat, kein Fischrecht und und und..
Naja dann wirft er mal ein paar Bäume ins Schwimmbad, Zaun und Einrichtung kaputt. Die Stadt zahlt eben. Oder dann fällt er in der Nacht eine dicke Pappel neben einem Hotel. Die wäre ins Wasser gefallen, wenn der Sturm nicht von der anderen Seite gekommen wäre, Nobelkarre geschrottet auf dem Parkplatz. Macht alles nichts, ist ja ein lustiger Kerl der Biber.

Das er den Kieslaichern den Lebensraum runiniert weil aus der Forellenregion eine Brachsenregion wird.....macht nicht, ist halt die Natur :mad:

Ja ich kenne auch Gebiete und Gewässer wo der Biber eine Bereicherung ist. In den Kiesgruben am Main wo ich immer auf Gänse jage. Dort sind wunderbare Lebensräume mit Totholz entstanden. Die Jungfische fühlen sich in den untergetauchtem Astwerk auch ganz wohl, wenn welches übrig geblieben ist.
Aber nur 50 m weiter denkt der Maisbauer anders über ihn. 100 m in der anderen Richtung die Schifffahrt im Main auch. Ständig werden angenagte Bäume vorher gefällt, dafür werden eben neue angenagt.

Ich habe den Eindruck in Sachen Biber reden Blinde von der Farbe. Aus der Ferne, umgeben von feuchten Träumen ist leicht sich den Gefühlen einer intakten Natur hinzugeben, die in Deutschland nur ein größerer Schrebergarten ist.


Reg dich nicht auf.
Während die noch diskutieren und jammern haben wir in Bayern bereits die ersten Otter Abschussgenemigungen von der UJB/UNB erhalten und kurze Zeit später ne warme Mütze.
(y)(y)(y)Ich versuch es, weil ich weiß dass Du Recht hast. Sonst wäre dieses Posting wieder überlang geworden.
 
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Der Fischotter kann vom Biber stark profitieren, deshalb gehören Biber und Fischotter natürlich zusammen.
Wenn man sich die Verbreitungskarte des Fischotters ansieht, dann erkennt man noch riesige Verbreitungslücken praktisch in der ganzen Westhälfte Deutschlands.
Solange dieser Zustand besteht, ist eine Entnahme wenn überhaupt nur per Lebendfangfallen mit anschliessender Umsiedelung akzeptabel.
Übrigens sind sowohl Biber als auch Fischotter Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie, also maximal streng geschützt.
Wenn beim Fischotter wirklich so leichtfertig letale Entnahmen genehmigt werden, wird man da was dagegen unternehmen müssen.

Hier noch ein paar Fakten zum Biber und zu seinen potentiell positiven Auswirkungen auch für den Fischotter :

https://www.land-oberoesterreich.gv...mulare/DokumenteAbt_N/02_Praes_Messlinger.pdf

"Libellen in Biberteichen:
Schneller, starker Anstieg der Artenzahl durch Biberteiche
Bisher 43 von 80 Arten (> 50 %) des Artenspektrums in D (3 Projektgebiete), 24 Rote-Liste-Arten, 3 Arten FFH II
Reaktion der Libellenfauna abhängig von Stärke der Biberaktivität


Waldbäche der Eifel: Durch Bibereinfluss Steigerung von 3 auf 29 Libellenarten

Fische und Biber
- Generelle Förderung von Fischen durch Totholz im Wasser
- Zusätzliche Laichplätze, Verstecke, mehr Nahrung
- Erhöhte Produktivität der Biberseen: Dämme 5 x höhere Insektendichte als Wasserfläche, 3 x mehr als fließende Strecken, 80-fach erhöhte Fischdichte an Biberburgen (LfU & LfV 2009)
- Strömungsbewohner auch in an sich trägen Gewässern Steigerung Fischartenvielfalt, teils Verdoppelung
- Stillgewässerfische auch in stark strömenden Oberläufen
- Steigerung Fischartenvielfalt, teils Verdoppelung


Vögel in mittelfränkischen Biberrevieren (Meßlinger et al. 2011):
- Nachweis von bisher 105 Vogelarten (49 Arten der Rote Listen) mehrere hochgradig gefährdete Brutvogelarten
- 39 Vogelarten profitieren sicher oder wahrscheinlich von den Biberaktivitäten


Biberteiche: Beschleunigte Röhrichtbildung durch nährstoffreiche Sedimente im Flachwasser, besonders günstige Röhrichtstruktur

massiv erhöhtes Totholz- und Höhlenangebot gegenüber Nutzwäldern
Signifikante häufigere Nutzung durch piscivore Vogelarten, Spechte und Greifvögel
besonders hohe Siedlungsdichte von Höhlenbrütern, Brutnachweise Großhöhlenbewohner: Waldkauz (Schellente, Säger)


Entwicklung hochfunktioneller Verbundelemente aus völlig unterschiedlichen Ausgangssituationen

Stark positive Effekte auf alle bisher untersuchten Tiergruppen, Biber als Schlüsselart für die Gewässerfauna

Wichtigste Faktoren :
- struktur- und pflanzenreiche, besonnte Flachwasserzonen
- Auflichtung und Strukturierung von Ufer- und Auengehölzen
- Entstehung großer zusätzlicher Totholzmengen im und am Wasser
- kleinräumiges, permanentes Nebeneinander unterschiedlicher Sukzessionsstadien


Eifel : Geburtshelferkröte fast ausschließlich in Biberteichen, Landlebensraum angrenzende, durch Biber entstandene Lichtungen (Dalbeck et al. 2008), frühere Einwanderung entlang von Tälern mit Ketten von Biberteichen

Von Bibern gestaltete Landschaften: Primärlebensräume für Heuschrecken der Offenlandschaften in den Mittelgebirgswäldern Mitteleuropas (DALBECK 2011)

Schwarzstorch:
Zunahme und Populationsdruck im Baltikum durch zahlreiche nahrungsreiche Biberseen (STRAZDZS et al. 1992)
abwandernde Vögel führen zur Wiederbesiedlung Mitteleuropas (ZAHNER, SCHMIDBAUER & SCHWAB 2005)


Biberteiche:
Refugien in austrocknenden Gewässern Bibertätigkeit kann regionales Areal aquatischer Arten vergrößern Ausgangspunkte für Wiederbesiedlung (HANSON & CAMPBELL 1963)
Bibertätigkeit kann regionales Areal aquatischer Arten vergrößern


Stark positive Reaktion der Fauna auf die Wiederkehr von Biberaktivitäten:
Verlust biberbedingter Komplexbiotope als Gefährdungsursache für Gewässer- und Auenbewohner?


Biberaktivitäten:
- unterstützen Gewässerschutz, Naturschutz und Biotopverbund an Gewässern
- wesentlich für natürliche Ausstattung und raum- zeitliche Dynamik von Fließgewässern
- nach Wiederkehr des Bibers sofortige positive Wirkung auf Fauna


Reaktivierung der Funktionen von Gewässer
Reaktion der Fauna: erhebliche Zunahme, Wiederbesiedlung, Arealrückgewinn
"

https://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Themen/Tiere_und_Pflanzen/Tiere/Säugetiere/Biber/Monitoring_Biberreviere_2014_Schlussbericht.pdf
"Insgesamt ist es bei 51 Reviervogelarten offensichtlich oder wahrscheinlich, dass bibebedingte Gestaltungstätigkeit zur Neuansiedlung (u.a. Drosselrohrsänger, Rohrschwirl, Wasserralle, Zwergtaucher) oder deutlicher Zunahme der Siedlungsdichte geführt hat (u.a. Blaukehlchen, Feldschwirl, Teichhuhn, Teichrohrsänger). Ausschlaggebend hierfür sind neu entstandene oder deutlich vergrößerte Stillgewässer, zusätzliche Gewässer- und Gehölzstrukturen (Schlamm- und Sandbänke, Dämme, seitliche Abflüsse, Bibergräben, überrieselte Flächen, Totholz- und Höhlenangebot) größere oder qualitativ hochwertigere Röhrichtflächen, verbesserte Deckung bzw. eine Kombination dieser Faktoren."

http://www.zobodat.at/pdf/nat-land_2013_3_0012-0014.pdf EINFLUSS DES BIBERS AUF DIE GEWÄSSERFAUNA

https://www.bund-naturschutz.de/fileadmin/Bilder_und_Dokumente/Themen/Tiere_und_Pflanzen/Tiere/Säugetiere/Biber/Monitoring_Biberreviere_2014_Schlussbericht.pdf

https://www.lfu.bayern.de/buerger/doc/uw_105_biber_baumeister_der_wildnis.pdf
 
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Über das Thema haben wir uns hier ja schon trefflich gestritten. Ich will nur ein paar Stichpunkte rausgreifen.
Zitat:
Übrigens sind sowohl Biber als auch Fischotter Arten nach Anhang IV der FFH-Richtlinie, also maximal streng geschützt.
Wenn beim Fischotter wirklich so leichtfertig letale Entnahmen genehmigt werden, wird man da was dagegen unternehmen müssen.


Bleibt mir diesen Drecksrichtlinien vom Hals, wenn sie überholt sind dann müssen sie geändert werden. Ist doch beim Wolf dasselbe. Andere Länder handeln auch anders. Aber wir meiseln in der EU irgendeinen Blödsinn in Stein und wir Deutschen freuen uns wenn man sich dadurch dahinter verstecken kann. Es ist Menschenwerk, entstanden unter anderen Voraussetzungen. Wenn jemand sein Hirn einschaltet und was dagegen unternimmt, verdient das meinen Respekt.

Ja und dann muss man im Verbotsstaat was unternehmen ist klar. Da geht ein Fischereibetrieb nach dem anderen den Bach runter. Ich will nur mal kein Pangasius auf dem Tisch haben:mad:

Das Thema mit der Artenvielfalt haben wir auch schon durch. Wir brauchen den Lebensraum Forellen- und Äschenregion. Das sind die Leitfische. Das darin nur 3 Libellenarten leben können, liegt am Biotop und ist kein Zeichen von Artenarmut. Die Brachsenregion ist nun mal artenreicher, aber von diesen Fischen haben wir genug.

Noch einmal: Es gibt nirgends bei uns 1000 ha am Stück wo der Biber machen kann was er will. Einen TÜP vielleicht. Dort ist auch der Wolf anders zu sehen.
Aber nicht in unserer zugepflasterten "Kulturlandschaft" wo inzwischen aus jedem Vorfluter ein Biberteich wird, wennn man ihn lässt.

Ich werde hier nicht breittreten, wie man in anderen Ländern mit solchen Problemen umgeht. Zum Beispiel dort wo ich Gast.
 

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