Feldhasen Herbst 2014

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Hase(n) nur einer, das war deutlich unter den Erwartungen. :sad:

Hallo BHD,

ich will ja nun nicht schlau daher reden und habe mir auch lange überlegt das zu kommentieren.
Aber es ist doch eigentlich das klassiche Beispiel wie man es nicht machen soll.
Sprich:
- wahrscheinlich nicht im Frühjahr und Herbst gezählt
- dann wir probieren es mal
- und zum Schluss liegt ein ganzer Hase. Wenn`s dumm läuft auch noch eine Häsin...

Hasenjagd bzw. Niederwildbejgaung bedarf m. E. hier etwas mehr Professionalität.

Zu Jäger / Pächter die das so schlampig betreiben, gehe ich grundsätzlich nicht auf Jagd und sagen denen aber auch ganz klar warum.

Gruss
Jagdpassion
 
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Bora: Kenne das Video schon aus einem anderen Link vor geraumer Zeit. Muss es mir gleich nochmal angucken. Hatten die dort die Hasen wirklich kurz vor der Maisernte besendert oder schon im Frühjahr ?! Ich meinte nämlich eine Besnderung kurz vor der Ernte, um gezielt in dieser Zeitspanne zu testen. Aber ich schau nochmal rein....


Wenn wirklich so viel Wild "in " den Häcksler geht, bis hin zu Wildsauen, wäre das bei Silomais schon aufgefallen, weil ein Rinderbetrieb kann das nicht brauchen.
 
A

anonym

Guest
ICH denke, in bezug auf Botulismus klaffen Papier und Realität weit weit auseinander. Im einen Fall - Hundekot - geht man schärfstens dagegen vor, im anderen - Ernte - hört man nichts.

Wenn ich den Film mal weg lasse, dann bleibt doch die Erfahrung aus über 10 Jahren Top-Niederwildjagden. Mit Zunahme des Maisanbaus nahmen auch die Verluste im Herbst zu. Und das, obwohl wir - die Niederwildeinbrüche mal weggelassen - oft derart hohe Hasenbestände hatten, dass ich für einige Wochen täglich vor der Arbeit Hasen auf Gurkenfeldern verscheuchen mußte. Das hieß, täglich noch vor Sonnenaufgang im Revier, Schäden durch Hasen, Antrag auf Wildschadensklausel (Hasen) im Jagdpachtvertrag, massive Forderung, Hasen im Frühjahr zu erlegen usw. Also die ganzen Auswüchse ... .

Und immer, es war in keinem Jahr anders, waren nach der Ernte trotz oft bestem Wetter die Bestände eingebrochen. Sicher, auf sehr hohem Niveau und die Strecken waren immer noch gut. Doch im Vergleich zum Frühjahrsbestand erschreckend. Dies wurde besonders deswegen so deutlich erkennbar, da wir im Revier keine Krähen hatten und Raubwild und Raubzeug schärfstens bejagt wurde. Alle Aktionen, alle Arbeit, konzentrierte sich auf`s Niederwild. Im Frühjahr und vor Beginn der Jagdzeit fuhren wir mindestens 2x pro Woche und zählten Hasen. Man konnte also sehr leicht Aktionen mit nachlassendem Bestand in Zusammenhang bringen. Das geht besonders, wenn der Ausgangsbestand sehr hoch ist und man nicht rätseln muß, ob es nun 23 oder 27 Hasen waren.

Der richtig große Aderlass kam aber erst mit Aufkommen des Biomasseanbaus in Form von Grünroggenfeldern. Die Hasen, die hier sterben, bringen keinen weiteren Satz mehr zur Welt und die gesetzten sterben, wenn die Elterntiere tot sind. Deshalb ist diese Ernte im Mai weit schädlicher, als die Herbsternte. In der Summe bin ich überzeugt davon, dass der Hase folgende Hauptfeinde hat:

1. Satz: Krähen
3.-4. Satz: Fuchs, Dachs
alle überlebenden: Erntezeit
Restbestand: Krankheiten

Gegen 1, 2, und 4 kann man etwas unternehmen, gegen 3 kaum.

Es wird hier immer wieder aufgeführt, dass die Herbsternte keinen Aderlass beim Wild darstellt. Ich frage deshalb nochmal:

Wo kommen dann über Nacht die Hasen hin?
 
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Habe in der letzten Woche bis heute bei der Maisernte vorgesessen. Beginn 7 Uhr, Ende 20 Uhr. Es wurde gut Niederwild gesichtet. 8- sowie 12-Reihen-Hächsler im Einsatz. Hasen und Fasane konnten jeweils entkommen. Die mir bekannten Hasen sind zahlenmäßig noch da. Hoffentlich gibt es bald den ersten Frost.
 
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...... ein Maishäckseler hat eine Arbeitsgeschwindigkeit von unter 5 km/h; und Arbeitshöhe von ca 30 cm.. ( im unteren Teil der Maispflanze finden sich keine Futternährtoffe mehr; die Mäh- und Häckselmesser würden wegen des Sandeinschlusses im unteren Halmbereich zuschnell verschleisen; also läst mann Stoppelhöhen von ca 30 cm.)......
Hab mal eine kleine Feldprobe genommen. Das Maisfeld wurde von einem Lohnunternehmer mit einem Selbstfahrer geernetet. Sorry, die BIlder liegen auf der Seite, egal.

Es fanden sich Schnitthöhen von ca. 27 cm, ca. 30cm, ca. 35-36 cm , ca. 41 cm.
Auch ich habe mich heute zu den abgeernteten Felder für die Biogasanlagen begeben und so wie Perdixeinbürgerer ein paar Messungen durchgeführt. Mir waren die oben angegeben Höhen der Reststängel von ca. 27cm bis 41cm zu hoch, aber ich wollte das bei unseren Feldern eben nachmessen bevor ich hier schreibe.
Ich habe von 5 Feldern Probemessungen gemacht und meine Ergebnisse liegen zwischen 14 und 21cm. Diese Messungen sind sicherlich bei 80% der Felder gegeben und liegen nur bei wenigen Stellen höher. Jedoch höher als 30cm waren sie nirgends!!



Ohne jetzt selbst Häcksler gefahren zu haben würde ich mal meinen das sich bei diesen Schnitthöhen kein Hase unter das Mähwerk zwängen kann und sehr wohl auf dem Anhänger Platz findet. Somit findet man auch keine Hasen auf dem Feld, sondern im Areal des Lagerplatzes der Biogasanlagen, sofern man dort noch etwas findet!
 
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raini:

:thumbup: Danke für das Gegenmessen. Klar, meine Messung war von einem Schlag. Keine statistische Aussage.

Darf ich fragen, ob der Mais in die Biogasanlage wandert oder der Rinderfütterung dient ? Rinder können , je nach Zusammensetzung der Gesamtfütterung, durchaus etwas Rohfaser dabei vertragen. Daher vielleicht der tiefere Schnitt ?! Aber du hast ja geschrieben, dass der Mais für die Biogasanlage sei.

Ansonsten kann Teufelsmoorer sicher etwas dazu sagen, ob dem Landwirt die Biogasanlage um die Ohren fliegt, weil der Stängel weiter unten gemäht worden ist ?! :-?
 
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raini:

:thumbup: Danke für das Gegenmessen. Klar, meine Messung war von einem Schlag. Keine statistische Aussage.

Darf ich fragen, ob der Mais in die Biogasanlage wandert oder der Rinderfütterung dient ? Rinder können , je nach Zusammensetzung der Gesamtfütterung, durchaus etwas Rohfaser dabei vertragen. Daher vielleicht der tiefere Schnitt ?! Aber du hast ja geschrieben, dass der Mais für die Biogasanlage sei.

Ansonsten kann Teufelsmoorer sicher etwas dazu sagen, ob dem Landwirt die Biogasanlage um die Ohren fliegt, weil der Stängel weiter unten gemäht worden ist ?! :-?

Nun;
bei den Bildern fällt mir schon auf ( deutlich im ersten Bild zu sehen ) das eine Sache nicht beachtet wird ( Technisch sind Schnitthöhen unter 20 cm kaum Möglich ohne das Maisgebiss über den Boden zu schieben; was meistens zum Vorzeitigen Exitus des Maisgebisses führen wird ) : im ersten Bild scheint der Mais in Dämmen abgelegt wortden zu sein : wird dieses Jahr als Neue Erungernschaft zur besseren Bodenerwärmung und Wasserversorgung angepriesen : der Mais wird mittels spezieller Legetrtechnik in Dämmen abgelegt ..

für den Hasen bedeute das ( wen sich tasächlich ein Hase im Mais drücken sollte.... ) Er hat nochmer Platz zwischen Technik und Boden; den ein Hase wird sich niemals auf eine Bodenerhebung legen !

Zweite Frage : fliegt beinem eine Biogasanlage um die Ohren wen die Stengel weiter unten gemäht werden ?

Eindeutig Nein !

Nur macht das gerade für Biogasanlagen keinen Sinn das Verholzte Pflanzenmaterial der unteren Stengeleben zu Ernten : Durch die Verstrohung und Verholzung wird Legnin in die Zellwände der Pflanze eingelagert; dieses Legnin verhindert dann das im Biologischen Prozess der Fermentationsvergährung die Kohlewasserstoffverbindungen; die letzendlich die zu Nutzende Energie darstellen; ausgelöst wird : Verholzende Zellwände schützt den Zellkern; darum machts auch wenig Sinn Holz in eine Biogasanlage vergähren nzu wollen : Klappt nicht....

Das einzige Argument für Kurze Stoppeln währe der Maiszünzler der im Herbst als Larve in den Stengelfuss wandert : tief geschnitten wandert die Larve dann Teuilweise nicht im Stengelfuss um zu Überwinteren sondern im Silagehaufen...

nur diesen Efekt können Bearbeitungsschritte wie Mulchen; Walzen deutlich besser !

Derzeitig habe ich mir schon über 100 ha Maisstoppeln unmittelbar nach der Ernte intensiv angeschaut : Tierkadaver oder geschrederte Hasen währen mit Sicherheit an den Resten der Hasenwolle zu identifizieren gewesen...

Mein Blickfeld ist dabei 3 Meter breit... und da hätte ich kaum was übersehen !


Aber bevor vwir uns hier die Köppe heisreden : sind die Hasen überhaupt im Mais ????

Der Hase ist eigentlich ein Steppenbewohner; Grassteppe wo er in der Sasse liegend durch seine Gesichtssinne ( Lichter bei Hsen exelent; Löffel sprichwörtlich und WEinden sollen die auch noch gut können...)
sich vor Beutegreifern durch rechtzeitige Flucht in Sicherheit bringt; das Umfeld eines Maisfeldes wird höchstens als vorübergehende Deckung angenommen; aber ist wohl kaum das Umferld eines Hasen.


Warum sehen wir sowenig Hasen im Herbst ?

Dafür gibt es nicht einen; sondern viel GRünde; einer ist die Empfänglichkeit des Hasens gegenüber Infektionen nund Seuchenzüge...

mit Graus sehe ich im Spätsommer auf einigen wenigen Getreidestoppelfelder die Ortsansässige und auch Überregionals Hasengewerkschaft beim Jahrestreff...... und einer hatte Schnupfen !

Übrigens... wen Bora als Richtschnur Niederwildstrecken von mehr als 1 Stück/ ha anführt; dann sollte er sich auch frage : wo ist da die Grenze zu Massentierhaltung ?

Bei solchen Besatzdichten; die übrigens nicht den Natürlichen Schnitt wiedergeben; brachts schon keine Frage mehr nach Infektionskrankheiten... die kommen so sicher wie das Amen in der Kirche !

( Hoffentlich hat da niemand nachgeholfen.. durch Aussetzen; durch Zufüttern auch von Produkten der Pharmaindistrie...)

TM;
der nu abbricht weil der nächste Tag mit viel Arbeit und die letzten ihren Tribut vordern...
 
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Ernteschock: Wie Teufelsmoorer schon andeutete gibt es das Phänomen beim Hasen egtl. Nicht. hab dazu vor Jahren mal einen Artikel im Rheinisch Westfälischen Jäger, unserer NRW Verbandszeitung , gelesen. Der Hase ist ein Steppentier der offenen Landschaft. seine Augen sind bspw. So ausgerichtet, dass er ein nahezu 360 Grad Umkreis Blickfeld hat. Perfekt zur Feindvermeidung in der offenen Landschaft. abwanderungstendenzen wurden daher auch nicht festgestellt.
 
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Rebhühner dürften im Übrigen nachts nicht im Mais stecken. die gehen nachts normalerweise in die offene Landschaft und erst am Tag wieder in Deckung.
 
A

anonym

Guest
Teufelsmoorer:

Ich sprach ja auch vom Besten, was man in diesem Regierungsbezirk finden konnte. Mindestens gleiche Strecken hatten Reviere aus NÖ, Burgenland oder dem deutschen Münsterland.

Wie bezeichnet man dann die explosionsartige Zunahme des Bio-Masse-Anbaus?

Die Frage, die bleibt, und nicht beantwortet wurde:

Wenn die Ernte keinen Einfluss hat, warum sind dann nach der Ernte die Bestände deutlich weniger geworden (siehe Film und eigene Beobachtungen)?
 
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Fasane wandern vielleicht tatsächlich ab, dorthin wo mehr Deckung ist; der Hase egtl. nicht.

Vielleicht wandert der Hase auch nicht ab, aber er ist ohne Fluchtdeckung den Greifvögeln von Bäumen. hohen Sträuchern, Masten und Waldrändern mehr ausgesetzt ?!

Beim Fasan kann ich mir vorstellen, dass er dann in mehr Deckung wandert, wie kleine Feldholzinseln , Hecken mit Bäumen drin und Waldrändern. Dort werden sie dann von Greifen geschlagen ?! Oder vom Schlafbaum vom Marder geholt.
Dann müsste man aber auch mehr Rupfungen feststellen ?!

Daher sollte man nach der Maisernte viell. viel hohe Zwischenfrucht, wie bspw. Senf oder Miscanthus im Revier haben, damit der Fasan nicht unter Bäume geht und der Hase nicht dorthin flüchten muss ?!
 
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Ich erinner mich an einen Artikel aus einer französichen Jagdzeitung. Dort stand , dass in der Kornkammer Beauce , also der reinen offenen Feldlandschaft unterhalb von Paris, Rebhuhnstrecken von 1 Rebhuhn pro ha bis in die 1970er die Regel waren. Also ca. 100 Hühner pro 100 ha.
 
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Hier die Quelle für das letzte Posting von mir:

http://www.oncfs.gouv.fr/IMG/file/oiseaux/galliformes/plaine/fs286_dossierPG_28.pdf

Auf Seite 38 links unten steht das mit dem 1 Rebhuhn/ ha.
(Auf Seite 39 ist links unten ein schönes Foto , wo ein Sperber (!!!!) einen Rebhahn in den auflaufenden kleinen Rübenpflänzchen schlägt !! Ein Beweis, dass Sperber im Frühjahr unter den Paaren nochmal ordentlich aufräumen können !! Gehört aber in den anderen Treat. )
 
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Ein Argument, was ältere Jäger gegen den Mais bringen, lautet, dass der Fasan im Mais nicht starten kann, d.h. wenn er vom Fuchs verfolgt wird, muss er laufen und kann nicht wegfliegen, was seine Chancen reduziert. Wie ist da Eure Meinung ?
 

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