Feldhasen Herbst 2014

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Fazit: Bleibt das Wild ganz am Boden gedrückt und springt nicht ins "Schnipselwerk", könnte es überleben.


Jetzt kommt das große "ABER":

Springt es allerdings im letzten Moment hoch, könnte es rein geraten.

Oder alles was unter dem Mähwerk drunter hergeht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit einfach von den Reifen des Häckslers

oder des Traktors , welcher mit Hänger daneben fährt, "platt gewalzt".

Die Teile haben eine breite Bereifung.

Hier ein Foto:

http://bioenergiereporter.files.wordpress.com/2012/10/maisernt4.jpg
 
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anonym

Guest
:thumbup: sehe ich auch so.

Hinzu kommt, dass die Maispflanzen nicht gerade stehen bleiben, sondern regelrecht reingezogen werden. Dies in Kombi mit dem sich bewegenden Fahrzeug läßt m. M. nach dem Hasen wenig Chance.
 
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Tatsache ist, dass vielerorts durch die heutige Landwirtschaft die Bestände eklatant vernichtet werden. (A) Ganz besonders dort, wo Grünroggen, Mais etc. im großen Stil angebaut werden. Gleiches auch beim Weizen. Jeder, der ein großes Niederwildrevier gepachtet hat, in dem sich die Landwirtschaft hin zu(B) Biomasseanbau verändert hat, kann es bestätigen. Diese Verluste kann man selbst mit extremer Raubwild- und Raubzeugbejagung nicht mehr wett machen.(c) Das beste für`s Niederwild ist nach wie vor die kleinparzellige Landwirtschaft. Sie bietet auch nach dem starken Einbruch der Niederwildbestände die Voraussetzungen, dass sich hoher Einsatz seitens der Jäger in Form steigender Bestände auszahlt.

(A)
Kann ich nicht bestätigen. Die höchsten Niederwildstrecken und auch Fasanenstrecken in Nds übrigens im Emsland bis Raum Münster...

Eine Region wo eigentlich kein Wild mehr leben dürftre : höchste Ackerbauintensität; höchste Viehdichte in Kg Vieh/ ha in Europa ( Raum Cloppenburg-Lingen );
höchste Anbaudichte von Mais; und das schon zu Zeiten wo Biogas noch ein Fremdwort war !

Höchtse Niederwildstrecken übrigens in Gartenbauregionen und auf Gemüsefelder... nur ist dort der Einsatz an Pflanzenschutzmittel auch am höchsten !


(B)Eines ist Fakt : durch den Anbau von hohen Biologischen Erträgen in kg OTS/ha durch C4 Pflanzen ( Mais; Zuckerrüben (( die sind allerdings Chemiesüchtig)); Sonnenblumen..)
nimmt der DEckungsgrad zu. Wir sehen weniger Wild; was nicht bedeutet das auch zwangsweise weniger Wild vorhanden ist !

Kritisch überdenken müssen wir unsere Einstellung zu Veränderungen der Strukturen im ländlichen Raum ( übrigens nicht nur durch ansprüche der Landwirtschaft : Freizeitgestaltung; Siedlungsbebauung ect haben einen emenseen Landhunger; und dieser Flächenverbrauch hat noch weitaus größeren Negativen Einfluss auf die Wildvorkomen in Menge und Art.

(c) kleinparzellige Landwirtschaft wird leider ein Wunschdenken und Sehsucht nach der " guten alten Zeit " bleiben: um diese Strukturen wieder zu schafen sind allumfasende Gesellschaftliche Umstruktuierungen nötig : dazu zählt auch Abschaffung der Arbeitsfreien Wochenende; Abschaffung der 35 Std-Woche; kein Sozialstaat; keine Rundum-Sorglos-Geiz-ist-Geil-Vollkaskbedürfnise: Ergo
Abschaffung aller unserer Sozialen und Wirtschaftlichen Erungenschaften.

Oder glaubst du das in einer Latzhosenarbeitswelt; mit Holzschuhen und Pferdegespanne bei 3-Felder-Wirtschaft noch genügend Menschen im ländlichen Raum bei Kerzenschein; ohne Sanitäre Grundversorgung Ackerbau mit der Hacke; Sense und Dreschflegel Landwirtschaft betreiben ? In einer Umwelt die Freizeitsüchtige; Hoch Motorisiert; im High-Speed.Internetzeitalter und min. 2x Jährlich Urlaub in Fernreiseländer zelebrieren; aber hier Grundnahrungsmittel wo 1 l Milch im Tetra-Pack günstiger sein Muss als 1x Toilettennutzung auf unseren Bundesautobahnen als Selbstverständlichkeit erwarten ?

TM
 
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Höchtse Niederwildstrecken übrigens in Gartenbauregionen und auf Gemüsefelder... nur ist dort der Einsatz an Pflanzenschutzmittel auch am höchsten !


TM

vielleicht weil die Fläche hier meisten kleinräumiger strukturiert ist und der Maschineneinsatz (insbesondere Mähen oder Häckseln) zu vernachlässigen ist?
 
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:thumbup: sehe ich auch so.

Hinzu kommt, dass die Maispflanzen nicht gerade stehen bleiben, sondern regelrecht reingezogen werden. Dies in Kombi mit dem sich bewegenden Fahrzeug läßt m. M. nach dem Hasen wenig Chance.

Ah ja.

Nun den; das ist dann die Erklährung für das Hasensterben bei dir :

Die Hasen leben bei euch nicht auf dem Boden; sondern auf Maispflanzen !

Was uns zum nächsten Problem bringt...

was wird aus den Hasen wenn du Maisanbau erfolgreich als Umweltfrevel Verboten hast ?

Den dann hast eigentlich du die Hasen auf dem Gewissen... den ohne Lebensgrundlage Mais als Lebensraum im gewirr der Pflanzen und Blätter können die Hasen nunmal nicht leben...

( zur Erklährung : wen die die Hasen wie von Bora Beschrieben von den Maispflanzen in den Häcksler Reingezogen werden sollen; müssen sie schon auf den Pflanzen sitzen...
den die Maispflanze wird von den Rotierenden Greiffingern in einer Höhe von ca 30 cm über Boden abgeschnitten und zu den Zuführagregaten des Einzuges weiter gefördert...

würden die Pfaanzen; die einen Reihenabstand von i.d.R. 75 cm und Abstand in der Reihe von 15-20 cm haben wie von Bora geschildert Komplett mit dem Niederwild eingezogen... dann währen die Maschienen schon nach dem Ersten einsatz Schrotreif weil Wurzeln; Erde; Steine und sonstige Fremdkörper die Technik ruinieren würde...

TM
 
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vielleicht weil die Fläche hier meisten kleinräumiger strukturiert ist und der Maschineneinsatz (insbesondere Mähen oder Häckseln) zu vernachlässigen ist?

Die heutigen Gemüseerntemaschienen lassen da nicht viel übrig... ein Karotten oder Zwiebelroder läuft genauso schnell nwie nein nHäcksler; nur nimmt der Häcksler größerer Arbeitsbreiten.


TM
 
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da hilft nur eins: In Gebieten mit viel Maisanbau und im Sommer einigermaßen gutem Niederwildvorkommen Fasane und Hasen vor der Maisernte besendern. nach der Maisernte ortet man das besenderte Wild entweder lebend, Platt Gefahren auf dem Acker ( Problem: überlebt das der Sender ? ) oder sie verschwinden im Nirvana. egtl. Hilft schon ein systematisches Ablaufen eines gehäckselten Feldes, wieviel Kadaver man findet !? zumindest wenn es am Pattfahren liegen sollte.
 
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da hilft nur eins: In Gebieten mit viel Maisanbau und im Sommer einigermaßen gutem Niederwildvorkommen Fasane und Hasen vor der Maisernte besendern. nach der Maisernte ortet man das besenderte Wild entweder lebend, Platt Gefahren auf dem Acker ( Problem: überlebt das der Sender ? ) oder sie verschwinden im Nirvana. egtl. Hilft schon ein systematisches Ablaufen eines gehäckselten Feldes, wieviel Kadaver man findet !? zumindest wenn es am Pattfahren liegen sollte.

Warum sollte ein geernteter Maisacker anders sein als Grünland ?

Bei gemähtem Grünland zeigen mir die Krähen auch am nächsten Tag wo es Kadaver gibt....


Jedoch nicht bei Maisfeldern.

da sehe ich zwar ab und zu Krähen; die bei denm Mais Nachlese halten; aber keine Kadaverpflückende Ansamlung von Asfresseren....

TM
 
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Wie ist es egtl. Dann bei Biogassubstrat aus Wildpflanzen , welches auch mit großen Selbstfahrenden Häckslern geerntet wird ??!! momentan wird das ja viel beworben . das würde ja dann zur absoluten Falle Werden. mal angenommen solche Wildpflanzenfelder sind zur Erntezeit voller Wild. Das würde dann unweigerlich "platt" gemacht. nichts Genaus weis man nicht. :what:
 
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Grünland liegt am nächsten Tag abgeschnitten auf dem Boden
Mais liegt am nächsten Tag gehäckselt im Silo
Rübenblatt liegt am nächsten Tag geschnitten auf dem Boden

meine gelesen zu haben, dass TiHo Hannover das Verschwinden von Hasen nach der Maisernte dokumentiert hat. Anderer Seits habe ich in einem Blatt zu einem Ö Symposium etwas zum "Ernteschock" und Verlassen des Gebietes bei Fehlen von Strukturen gelesen.
 
A

anonym

Guest
da hilft nur eins: In Gebieten mit viel Maisanbau und im Sommer einigermaßen gutem Niederwildvorkommen Fasane und Hasen vor der Maisernte besendern.


wurde ja so im Film, siehe youtube-link, gemacht. Eben mit dem Ergebnis, dass nach der Maisernte 25% der Hasen weg waren.

Teufelsmoorer:

A) Gemüseanbau: Das kann ich auch bestätigen, aber nur, weil in den Revieren bei uns Hecken und Stilllegungsstreifen, Weizen, Wasser, Wiesen sich abgewechselt haben. Übrigens, bei uns die höchste Gemüseanbaudichte in Bayern.

Was ist hoch bei Euch? Ein paar Zahlen:

550 ha: über300 Gockel / 160 Hasen / eine Jagd mit knapp über 20 Jäger; Jahresstrecke rd. 650 Stück Niederwild

950 ha: 553 Hasen / eine Jagd, 30 Jäger; Jahresstrecke über 1.000 Stück Niederwild

B) Mais hat einen riesen Vorteil: Er wird nicht so oft gespritzt, wie bspw. Weizen und bietet schnell sehr gute Deckung. Aber er hat, was der Film beweist und sich im Hasensterben niederschlägt, den Nachteil, dass Niederwild bei der Ernte darin umkommt.

C) Deinen polemischen Hinweis mit Latzhosenwirtschaft kommentiere ich nicht. Fakt ist jedoch, dass gerade was den Maschineneinsatz betrifft, einige Dinge nicht sein müßten. Es wird deshalb nachts mit irrer Geschwindigkeit gefahren, da ein Großteil der Fahrer am Tag arbeitet und so nachts Zusatzeinkommen kreiert. Mein Freund hat ebenfalls eine Landwirtschaft und meint, dass er ein erstklassiges Leben hat. Es gäbe Spitzenzeiten mit hohem Arbeitseinsatz, doch über`s Jahr gerechnet, würde ihm die Technik, die in wesentlich kürzerer Zeit die Bestellung seiner Felder ermöglicht, viel Freiraum schaffen. Und, denke er ist einer der wenigen Nicht-Jammerer, es sei nicht mit den "Leichen" zu vergleichen, die Tag für Tag in den Bus für 3-Schicht in die nahegelegene BMW fahren.

Recht gebe ich Dir allerdings bei den Preisen. Wir haben uns längst umgestellt, kaufen Qualität. Der Körper ist ja unser wichtigstes Gut. Doch auch hier muß ich die Karte zurück spielen. Seitens der Landwirtschaft nur Jammerei, aber wo sind die professionell aufbereitetten Informationen, dass Ihr Top-Qualität erzeugt? Mir kommt`s eher so vor, als möchte jeder nur bei den "großen" mitmischen. Sei`s bei der Maschinenauswahl oder im Ackerbau.

Und noch immer warte ich auf Deine Antwort, warum denn die HAsen gleich nach der Maisernte weg sind?

Sie sind nicht mehr bei Scheinwerferzählung zu finden, sie liegen nicht auf der Strecke. Also, wo sind sie und wie kommt`s zum zeitlichen Zusammenhang mit der Ernte?
 
G

Gelöschtes Mitglied 3257

Guest
Kenne ein paar Leute, die regelmäßig beim Häckseln dabei sind. Die sagen Grünroggen ist die größte Todesfalle schlechthin. Da gehen sogar Füchse, Rehe und sonst was mit durch oder werden zumindest angeschnitten. Gleiches gilt für das Sudangras etc. Gestern war hier auch wieder ein Häckler unterwegs der 14 Reihen auf ein mal fasst. Natürlich in der Nacht gehäckselt und volles Flutlicht. Wild was sich da drückt hat ganz genau keine Chance!
 
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Uiuiui - da hat sich aber eine hitzige Debatte entwickelt. Da es uns allen um DIE Sache, das Niederwild, geht, sollte man die aber auch konstruktiv führen;-)

Zum Mais:

1.) Mais bietet bis Anfang Juni eigentlich null Deckung - von Äsung ganz zu schweigen. Junghasen der ersten beiden Sätze auf einem kahlen Maisacker sind sichere Beute von Krähe und Bussard. Ein bisschen Mais ist sicher gut - Hase kann sich nach Regengüssen im Sommer auf den noch kahlen Flächen trocken laufen (entsprechendes gilt für Fasan und Rebhuhn). Gerade neben Winterweizen.

2.) Dann bietet aber zumindest Körnermais von Juli bis Oktober relativ gute Deckung. Wird langsam geerntet und sind die Felder klein, sehe ich eigentlich kein großes Problem, habe jedenfalls bei der Körnermaisernte schon oft Hasen relativ entspannt aus den Schlägen flüchten sehen.

3.) Bei Silagemais - meist riesen Schläge und schnelle Arbeitsweise - sehe ich das wie Perdixeinbürgerer und der Rest: Hoffmann bestätigt das ja auch traurig eindrucksvoll. Mehrere Lohnfahrer haben mir bestätigt, was für Unmengen Wild im Häcksler landen (gerade durch das "Ansaugen"), selbst Wildschweine sind dabei. Was für die gilt, gilt für die Hasen erst recht.

Beim Mais ist es damit letztlich wie bei jeder Monokultur - zuviel ist schlecht fürs Niederwild ....
 

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