Feldhasen Frühjahr 2015

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der Storch durfte effizienter sein, da er viel mehr umher läuft als der Graureiher. Bei uns gibt es einige Brutpaare Weißstörche.
 
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Das Frage ich mich übrigens immer. Warum die vor dem Krieg in Ostdeutschland und Osteuropa so reichhaltige Hasenbesätze hatten, und gleichzeitig sehr viele Störche. Ich nehme an, dass die Störche massig anderweitige Nahrung hatten, und die Häsinnen verteidigen ?!
 
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anonym

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Also wir haben reichlich Weißstörche und AUCH reichlich Hasen. In den letzten 4 Jahren wurde 3 gestreckt, wir lassen die freiwillig in Ruhe. Das schein sich auszuzahlen wenn man sieht was jetzt rumhoppelt :)
 
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Der Grund für das Sinken der Hasenbesätze ist m. E. diese unselige Kumulation zweier Faktoren: Mehr Beutegreifer + mangelnde Deckung

1. Beutegreifer Fuchs: Ein Sonderproblem ist heute der flächendeckend deutlich überhöhte Fuchsbesatz: Dr. Spittler hat ja recht klar gezeigt, dass der Fuchs bei der Prädation des Hasen eine viel stärkere Rolle spielt als alle anderen Prädatoren.

2. Deckung: Die Deckung hat damals einen guten Prädatorenschutz geboten: es gab viel mehr Hecken, hochgewachsene Brachen, Wiesen und Randstreifen - Beutegreifer wie Bussard, Krähe und Storch waren da weitgehend chancenlos und haben diese Flächen auch gemieden und stattdessen Freiflächen auf- und abgesucht. Heute fehlt diese Deckung in unserer viel zu sauberen und ausgeräumten Feldflur. Eine Krähe sieht jeden Junghasen auf den kahlen Maisäckern sofort. Die wenigen verbliebenen Brachflächen und Biotope werden dann zu Prädatorenfallen. Nicht umsonst zeigt das Schweizer Projekt "Hop Hase", dass Junghasen die besten Überlebenschancen IN großen Winterweizenfeldern und IN großen Brachflächen haben.


Netter Bericht :)

http://www.jaegerschaft-wiesbaden.net/der-osterhase-neues-symbol-gruener-verbotspolitik
 
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Hier ein paar Impressionen aus dem Erdinger Moos von April / Mai 2015 - Rehe und Hasen satt - Fasane ordentlich. Teilweise intensiv landwirtschaftlich bewirtschaftet - aber mit relativ vielen Kulturen im Wechsel (Winterweizen, Raps, Mai, Kartoffeln, Futterklee - Luzerne) und vergleichsweise geringen Feldschlaggrößen. Immer wieder mehrjährige Brachen, viele Hecken, breite Ackerrandstreifen. Angrenzend das NSG Ismaninger Speicherseen mit vielen Seen und Schilfgürteln.
 
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Das Geheimnis für diesen Niederwildspitzenbesatz: Freie Feldlandschaft mit fruchtbaren, trockenen Böden, vielen Strukturen und vielen Grenzlinien.
 
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Diese beiden dürften wohl erstmal aus dem gröbsten raus sein. In dem Alter sind sie meistens schon flott
unterwegs.

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Der Fotograf
 
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@Fotograf: phantastische Bilder - muss mal bei dir in die Lehre ...

Am Samstag habe ich das o. g. Gebiet noch einmal besucht - und dort gleich 3 Füchse angetroffen. Schlechte Nachrichten, nachdem ich dort seit 4 Jahren keinen Fuchs mehr gesehen habe. 2 Fähen völlig entspannt auf der Futtersuche zwischen Winterweizen und Raps. Die Kiebitze auf dem angrenzenden Maisacker waren natürlich in heller Aufregung und die überall brütenden Fasanenhennen dürfte das auch nicht erfreuen... Ein niedliches tapsiges Fuchswelpen lief mir auf dem Feldweg direkt vor die Füße. Kamera leider nicht dabei, wird aber nachgeholt nachdem ich jetzt den Bau kenne.

Für Hase und Co. auch nicht gut: Ein junger Traktorfahrer mulchte wirklich ALLE der ca. 3 m breiten Ackerränder mit Brennnesseln und Gras. Als ich ihn freundlich aufzuhalten versuchte und auf die Junghasen und Bodenbrüter hinwies, entgegnete er ebenfalls freundlich aber bestimmt: "Auftrag vom Chef ..."
 
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Lepusheger:
Für Hase und Co. auch nicht gut: Ein junger Traktorfahrer mulchte wirklich ALLE der ca. 3 m breiten Ackerränder mit Brennnesseln und Gras. Als ich ihn freundlich aufzuhalten versuchte und auf die Junghasen und Bodenbrüter hinwies, entgegnete er ebenfalls freundlich aber bestimmt: "Auftrag vom Chef ..."

Dann bist du aber ein sehr freundlicher Zeitgenosse. Zumal es nicht dein Revier ist und du dem Landwirt nicht in den A...kriechen musst. Ich bin übrigens auch egtl. ein ganz netter Zeitgenosse....auch wenn das im Forum nicht so rüber kommt.
Aber glaub mir, der Traktorfahrer hätte in dem Moment ganz schnell seine Arbeit beendet. Ich hätte ganz schnell die Mobilnummer von seinem Chef gehabt...und mich mit ihm unterhalten. Es wäre ganz schnell abgeklärt worden, ob das öffentliche Wegränder oder seine Privaten gewesen wären. Bei festgestellten seltenden Bodenbrütern bzw. festgestellten Jungtieren in der Dickung hätte man immer noch die §§ der Wilderei, Naturschutzvergehen und des Tierschutzes im Hemdsärmel gehabt. Die §§ hätte man natürlich nicht ausgepackt, aber im Hintertürchen parat...falls der Chef einem krumm kommt.

Das Mulchen von Feldrändern ist nicht in jedem Fall zwingend notwenig...und für viele Offenlandarten oft der letzte Rückzugsort in der Agrarlandschaft. Ich kenne genug Beispiele , wo Intensivlandwirtschaft "neben" ungemulchten Bereichen/Feldwegen gut funktioniert..(falls Teufelsmoorer jetzt sein Veto einlegt) ..diese Untugend muss einfach mal aufhören....

Dort, wo das Freimulchen aufgrund von "Unkräutern" wie Ackerkratzdistel und Co. geboten scheint, bzw. der Jäger/Naturheger ab dem Frühjahr gezielt Bereiche als Trockenstellen freimulcht, ist der "Mulcher" verpflichtet diese Bereiche vorher nach Bodenbrütern und sonstigen Jungtieren abzusuchen, also vom Traktor zu steigen und sich ein Bild zu machen....
 
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Lieber Perdixeinbürgerer, das angrenzende NSG wurde peinlichst gemieden, daher gehe ich jetzt mal schwer davon aus, dass es SEINE Flächen waren... Disteln gab es viele, Jungtiere habe ich keine festgestellt, nur zwei Fasanenhähne gingen laut gockernd hoch. Ein Verbot muss her - und der Pächter intervenieren. Der ist bei den Mengen Böcken gerade täglich im Revier - da er die Fasane kräftig füttert, gehe ich jetzt mal davon aus, dass er auch Interesse an ihrem Überleben hat....
 

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