Rehwild nur noch Nachtaktiv

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Ich habe dasselbe Problem. Pirschbezirk erst vor kurzem übernommen. Überwiegend Wald mit Hanglage, geschätzt 70% Fichtenbestand (Kalamitätsfläche).
Ansonsten Eichen und Buchenbestand sowie ca. 3% Wiesen und Acker. Der Wolf ist auch aktiv, aber nicht immer vor Ort.
Ist natürlich nicht leicht zu bejagen. Vielleicht war ich etwas blauäugig.
Habe jetzt einige Salzlecksteine verteilt und werde Kameras an den Wechseln installieren, um die Aktivitäten des Wilds zu verfolgen. Ob es etwas gebracht hat kann ich erst in einigen Monaten berichten.
 
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Liebe Jagdkameraden,

ich jage in einem Feld- und Waldrevier im Westerwald. Seitdem die Aufforstungsflächen stark zugewachsen sind, lässt sich das Rehwild kaum noch blicken. Es scheint bei uns nahezu vollständig nachtaktiv geworden zu sein.
Gestern Nacht konnte ich bei einer kleinen Runde mit der Wärmebildkamera (WBK) aus dem Auto rund 20 Stück Rehwild entdecken. In der Dämmerung bleiben die bejagten Flächen jedoch wie leergefegt.
Erlebt ihr derzeit Ähnliches? Hat jemand von euch vielleicht schon Biotopverbesserungsmaßnahmen ergriffen, die das Rehwild wieder vermehrt bei Tageslicht an die gewünschten Stellen bringt?
Der Jagddruck in unserem Revier ist relativ gering, da eigentlich nur von Freitag bis Sonntag gejagt wird. Größere Teile des Reviers werden sogar gar nicht bejagt. Der allgemeine Druck durch Freizeitaktivitäten ist zwar gestiegen – vor allem durch E-Bikes, Walker und Hundefreunde –, aber er ist längst nicht mehr so hoch wie während der Corona-Zeit.
Habt ihr ähnliche Beobachtungen gemacht? Und wenn ja, welche Lösungsansätze habt ihr, um das Rehwild auch wieder bei Tageslicht sichtbarer zu machen.

Waidmannsheil
Ich denke, die Verhältnisse sind sehr unterschiedlich und hängen stark vom jagdlichen Konzept ab, wenngleich die aktuelle Jahreszeit allgemein eher lau sein dürfte und Schnee der liegen bleibt, gibt es auch kaum mehr.

Wenn größere Teile unbejagt bleiben und von Freitag bis Sonntag eher immer die gleichen Stellen zu weitestgehend gleichen Zeiten frequentiert werden, ist es allerdings nicht sehr verwunderlich, wenn das Wild unsichtbar wird.

Wild zieht zu unterschiedlichen Tageszeiten und die Reh als Intervalläser lassen sich vormittags wie nachmittags an weniger frequentierten Stellen erlegen, vorausgesetzt man ist zeitlich flexibel, kann ggf. die ein oder andere Stelle anpirschen......

Am Liebsten sind mir mobile Ansitze entlang der Wechsel, während der Hund sich ne Dickung vornimmt. Dann die Stelle und Wechsel wieder für Wochen / Monate in Ruhe lassen. Das geht eigentlich immer, auch um 12 Uhr mittags.

Gut funzt es an Salzlecken, die du anpirschen und störingsfrei beobachten kannst. Sind die angenommenen, können zwei oder drei Stück auf einmal liegen. Dann die Stelle wieder lange in Ruhe lassen. Zudem haben SLecken den Vorteil, dass du sie im Gegensatz zu Kirrungen nicht ständig kontrollieren musst und jedes mal deine Duftnote hinterlässt. Die Stelle bleibt lange ungestört. Ebenso der Weg dorthin.....
 
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Wer (im Wald) Rehwild kirrt, macht sich zudem zutiefst unglaubwürdig, wenn er andererseits gegen das pöse Kirren von Schwarzwild wettert.
Merke: Pöse ist immer nur das Kirren der Anderen! .... egal auf was.
Ein ganzer "Berufsstand", nämlich der des "Kirrdödels" verdankt seine Jagdmöglichkeit dem Kirren.

HWL
 
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Ich habe dasselbe Problem. Pirschbezirk erst vor kurzem übernommen. Überwiegend Wald mit Hanglage, geschätzt 70% Fichtenbestand (Kalamitätsfläche).
Ansonsten Eichen und Buchenbestand sowie ca. 3% Wiesen und Acker. Der Wolf ist auch aktiv, aber nicht immer vor Ort.
Ist natürlich nicht leicht zu bejagen. Vielleicht war ich etwas blauäugig.
Habe jetzt einige Salzlecksteine verteilt und werde Kameras an den Wechseln installieren, um die Aktivitäten des Wilds zu verfolgen. Ob es etwas gebracht hat kann ich erst in einigen Monaten berichten.
Wenn man aufmerksam im Revier unterwegs ist, erkennt man die Stellen, die vom Rehwild häufiger genutzt werden, in dieser Zeit findet Aktivität ausschließlich zur Nahrungsaufnahme statt. Dort wo Losung liegt und verbissene Triebe der Bodenvegetation oder Sträucher zu sehen sind, ist das Wild bestätigt und man kann die Stellen für seine Ansitz-oder Pirschplanung heranziehen.
Man muß sich vom Gedanken lösen, daß Rehe weit auf festen Wechseln zu Äsungflächen ziehen.
Das gibts in den meisten Wäldern nicht mehr.
Die stehen aus dem Lager in der Deckung auf, bummeln ein paar Schritt umher und füllen sich dabei wieder den Pansen.
Es gibt dabei natürlich Landschaftaussschnitte oder Bereiche in einem Waldbestand, die häufiger belaufen werden, weils von der Äsung und Bestockung passt.
Salzlecken und Cams sind durchaus sinnvoll grundsätzlich zu bestätigen, dass und was an Wild ein Jagdrevier nutzt. Auch andere seltene Arten kann man dadurch bestätigen (Wildkatz, Waschi usw)...
Das ständiges Hocken an einer Lecke allerdings nicht den gewünschten Erfolg bringt, dürfte auch klar sein.
Wer jetzt anfängt, seinen weiblichen Abschuß erfüllen zu wollen, ist sowieso deutlich zu spät dran.
 
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Ich habe dasselbe Problem. Pirschbezirk erst vor kurzem übernommen. Überwiegend Wald mit Hanglage, geschätzt 70% Fichtenbestand (Kalamitätsfläche).
Ansonsten Eichen und Buchenbestand sowie ca. 3% Wiesen und Acker. Der Wolf ist auch aktiv, aber nicht immer vor Ort.
Ist natürlich nicht leicht zu bejagen. Vielleicht war ich etwas blauäugig.
Habe jetzt einige Salzlecksteine verteilt und werde Kameras an den Wechseln installieren, um die Aktivitäten des Wilds zu verfolgen. Ob es etwas gebracht hat kann ich erst in einigen Monaten berichten.
Ich habe eine ähnliche Situation in meinem jetzigen Pirschbezirk und bei mir im Revier. Rehwild ist da, kommt aber nicht aus der Deckung. Ähnliche Situation hatte ich bereits vor Jahren in einem von mir bejagten Pirschbezirk. Lösung ist Intervalljagd, Bejagung während der Bewegungshochphasen (April-Mitte Mai, September und direkt nach den ersten Frösten), Schneisen schneiden, die die Fern- bzw. Rückwechsel schneiden und dort an strategisch guten Stellen eine Sulze oder Salzlecke installieren. Diese Strategie hat sich in den letzten Jahren als sichere Bank herausgestellt.
 
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Hier hatte ein Sprung Rehe regelmäßig seinen Einstand in einem unscheinbaren Feldgehölz. Während direkt daneben die Umgehungsstrasse gebaut wurde sind sie nicht gewichen. Erst seit die Strasse fertig ist und Hundespazierer und Kartoffelschalenentsorger das Gehölz bequem erreichen können, sind die Rehe woanders.
 
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Man muss im Waldrevier früh genug anfangen zu kirren und Salzsteine zu stellen. Wenn die Not dann groß ist, wissen sie wo sie was finden, auch wenn es vorher kaum angerührt wurde.
Das Wild hat im Wald einen anderen Rhythmus als wenn es auf die Flächen austritt. Es wird zwar auch in der Dämmerung aktiv aber es sucht eben nicht direkt bestimmte Äsungsflächen auf sondern streift scheinbar planlos umher. Bejagbare Schneisen werden oft schnell überquert, gerade bei Tageslicht. Eine kleine Kirrung auf einer Lichtung erhöht die Chancen daher extrem, dass das Rehwild diese noch bei brauchbarem Licht aufsucht.


Wer etwas gegen das Kirren von Rehwild hat sollte sich fragen ob das Lauern an der Waldkante oder das Schießen auf flüchtiges, von Hunden gehetztes Rehwild auf Drückjagden eine edlere Form der Jagd ist. Wer das alles nicht braucht um seinen Abschussplan zu erfüllen, sollte sich fragen ob er vielleicht deutlich zu viel Rehwild hat.
 
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Rehwild will einen Teil des Tages aus der dichten Deckung raus und im Feld oder lichten Waldecken stehen. Wenn man das Wild nicht beim Morgen oder Abendansitz sieht, dann muß man es halt mal um 10, 12 oder 14 Uhr probieren!
 

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