grobe sau schrieb:
SirLendelot schrieb:
Nein, Gesellschaftsjagden sind nicht tierquälerisch. Im Gegentum!
Das würde ich aber mal gerne erklärt haben. Gut ich bin auch auf fast jeder Gesellschaftsjagd, aber was sich dort so an Schlumpschützen tummelt und dem Wild dann auch noch einen Schuss antragen, ist beängstigend.
Viele Nachsuchen bringen keinen Erfolg, trotz Anschusszeichen.
Und die teilweise zerfledderten Stücke beim Streckelegen bestätigen es mir auch immer wieder.
Ich sprach ja von der Jagdart selber, nicht von den Schützen. Das - gerade auf Bewegungsjagden - auch schlechte Schüsse vorkommen, ist klar. Daß aber alle dortigen Jäger "Schlumpschützen" sein sollen... Naja. Ich weiß ja nicht, auf welchen Jagden du sonst so bist.
Ist übrigens oft auch eine Sache der Organisation und Durchführung. Wo wir schon einmal bei den unterschiedlichen Begrifflichkeiten sind: Bei einer gut organisierten "Anrührjagd" kommt das Wild normalerweise nicht hochflüchtig und panikartig über die 4m-Schneise gesprungen, sondern versucht sich vorsichtig aus dem Staub zu machen. Sicheres ansprechen und sauber zu schießen sind dann problemlos möglich. Gut, manche Gesellschaftsjagden arten tatsächlich eher in eine Art Treibjagd aus - mit dem entsprechenden "Erfolg". Meine schrecklichste Jagd war eine Staatsjagd für die thüringeschen "Büroförster", also alle diejenigen, die kein Revier haben. Die magere Strecke von wenigen Stücken Schalenwild und einem Fuchs verteilt auf ca. 80 Schützen sah nicht gut aus. Eine Sau verendete erst nach dem X.Schuß, nachdem ihr Gebrech, eine Keule und der halbe Pansen fehlte...
Ansonsten gilt es auf jeder Jagd: Disziplin - auch mal den Finger gerade sein lassen können (können aber nicht alle).
grobe sau schrieb:
SirLendelot schrieb:
Sie können, richtig durchgeführt, den Jagddruck auf das Wild ganz erheblich senken.
Das halte ich ehrlich gesagt für eine Schutzbehauptung. W.
Und wer soll sich vor wem oder was schützen?
Der Jagddruck - und davon sprach ich - ist geringer, wenn 1-2 gut organisierte Anrührjagden mit entsprechender Strecke durchgeführt werden. Den Rest des Jahres wäre es relativ ruhig. Ich selber gehe aber auch lieber das ganze Jahr über jagen. Außerdem bin ich der Meinung, das Wild gehört nicht in Watte gepackt - in der Natur ist es eh immer auf der Hut vor Feinden...
Die Realität in den Revieren sieht mancherorts aber tatsächlich anders aus. Da ist der Jagddruck mangels Erfolg so hoch, weil bei den einzelnen Jagden wenig geschossen wurde - viel Aufwand, wenig Ertrag und Pächter wie Wild haben dauernd Streß.
Wer allerdings "Gesellschaftsjagden" - und darum ging es ja ursprünglich - als Tierquälerei ansieht, der sieht das Jagen an sich als Tierquälerei.