Fangschusswaffe: Pistole vs. Revolver

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Altbayern schrieb:
Hallo
Vieleicht etwas am Thema vorbei aber trotzdem.
Warum nimmt jemand, der des öfteren zum Ansitz auf Schwarzwild eingeladen ist, seine Kurzwaffe mit? Obwohl er weiß, daß dies vom Pächter nicht erwünscht ist und es ihm auch schon durch die Blume gesagt wurde. Der Gebrauch einer Kurzwaffe ist auch aussen vor da die Verhaltensregeln ganz klar sind. Kein Nachsuchen auf beschossene Stücke die nicht in Sichtweite verendet sind. Vieleicht kann jemand die Notwendigkeit zum Mitführen einer KW zum Ansitz plausibel erklären.
Danke

passt bloß auf, gleicht kommt einer und erklärt dir, dass das nicht das Thema ist.


Aber ob Pistole oder Revolver hinsichtlich der Sicherheit:

ein Entspannhebel ist kein Schnickschnack, sondern eine sinnvolle Einrichtung.
Wenn über den Abzug und den Hahn zu entspannen ist,
wie beim Revolver und Pistolen wie etwa der CZ75,
dann ist nachteilig.
Ich weiß natürlich, dass der Hinweis für Grobmotiker in der Luft hängt.

Und funktionsmäßig: Bei einer modernen Pistole sind weniger Eindringmöglichkeiten "wenn sie in den Dreck fällt", als bei einem Revolver,
schon durch rechts und links je 2 nach offene Kammern und bei Dreck zwischen Rahmen und Trommel dreht sich auch nix mehr.

Und dann DAO - da wird Ungeübten vorgegaugelt, dass es das nonplus-ultra ist. Das ist was für einen Polizisten oder Sicherheitsmann, für den es reicht einen "Störer" schnellstmöglich irgendwie zu treffen, aber nicht für einen Jäger.
Welche "Dienste" führen denn DAO-KW als einzige am Mann??
Wer das dennoch anders sieht - von mir aus.
 
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Sir Henry schrieb:
passt bloß auf, gleicht kommt einer und erklärt dir, dass das nicht das Thema ist.
Jetzt wirds langsam lachhaft :roll:

Wenn für dich bzgl. unserer gestrigen Konversation noch Rede- oder auch einfach weiterer Austeilbedarf besteht, dann schreibs mir doch per PM. Andernfalls böte sich für dich an, entweder die Ignore-Funktion für mich zu nutzen oder es einfach gut sein zu lassen - wenn du kannst ;) .
 
D

Daimler1989

Guest
so, jetzt geb ich mal meinen Senf dazu.

Da ich selbst ausbilde (Jäger + Sportschützen), sehe ich ja häufig das Elend life. Deshalb meine Meinung: Für den, der wenn auch nur leichte Schwierigkeiten hat, sich technische Abläufe zu vergegenwärtigen (und davon gibts genug Leute, auch unter denen, die Waffen besitzen), ist der Revolver die einfachere und sicherere Waffe - Trommel ausklappen, patronen rein, Trommel einklappen, Waffe schussbereit, und zum Entladen Patronen rausnehmen.Wer eine Selbstladepistole versteht, wird damit auch sicher umzugehen lernen. Aber nur, wenn er sie auch ab und an mal benutzt. Wenn ich aber solche Leute erlebe, die zum entladen erst den Schlitten nach hinten ziehen wollen, bevor sie das Magazin rausnehmen und dabei die Mündung um 90 Grad verschwenken und damit dann auf den eigenen Ellbogen richten, natürlich mit dem Finger am Abzug, dann denke ich immer: Hätteste mal nen Revolver genommen, oder würdest Dich mal besser ordentlich unterweisen lassen... Ich kann den Montagnard gut verstehen :cheers:
 
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Moin!

Altbayern schrieb:
Warum nimmt jemand, der des öfteren zum Ansitz auf Schwarzwild eingeladen ist, seine Kurzwaffe mit? Obwohl er weiß, daß dies vom Pächter nicht erwünscht ist und es ihm auch schon durch die Blume gesagt wurde. Der Gebrauch einer Kurzwaffe ist auch aussen vor da die Verhaltensregeln ganz klar sind. Kein Nachsuchen auf beschossene Stücke die nicht in Sichtweite verendet sind. Vieleicht kann jemand die Notwendigkeit zum Mitführen einer KW zum Ansitz plausibel erklären.

Gegenfrage: Wie definiert ihr "Sichtweite"?

Ich habe beim Ansitz, wenn der gezielt auf Sauen geht, öfter mal die KW dabei, weil ich wenn am Anschuss alles auf Totsuche hindeutet auch ein paar Meter z. B. in den Mais gehe, obwohl ich da nicht direkt hinschauen kann. Für den Fall, dass ich mich bei der Ansprache der Schusszeichen irre, habe ich die Büchse in der Hand und den Revolver als back-up, weil ich keinen Hund habe der die Sau im Falle eines Falles von mir ablenkt. Wenn mir da jemand die KW verbieten will kann er seine Äcker alleine bewachen, seine Schweine alleine schiessen und muss damit leben, dass ich ihn wegen "2m im Mais" rausklingele sollte ich doch draussen sein.

Viele Grüße

Joe
 
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@mohawk :thumbup: :cheers:

Genau - solche Definitionen gehören auch dazu.
Auch wenn es auch den ersten Blick O.T. ist
 
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aber nicht für einen Jäger

Sorry, das ist Blödsinn.

Jäger haben ein ähnliches Anforderungsprofil an eine KW wie Polizisten, deswegen sollten sie die gleichen Waffen benutzen, zumindest von der Technik.

Standbesucher können sich gerne mit vorsintflutlicher Technik beschäftigen.
Übrigens gibst auch noch was anderes als DAO.

Wenn ich aber solche Leute erlebe, die zum entladen erst den Schlitten nach hinten ziehen wollen, bevor sie das Magazin rausnehmen und dabei die Mündung um 90 Grad verschwenken und damit dann auf den eigenen Ellbogen richten, natürlich mit dem Finger am Abzug, dann denke ich immer: Hätteste mal nen Revolver genommen, oder würdest Dich mal besser ordentlich unterweisen lassen... Ich kann den Montagnard gut verstehen

Ausbildung ist gerade bei der KW extrem wichtig, da hast du und montagnard völlig Recht, ungeübte schwenken mit dem Ding gern mal in gefährliche Bereiche und zwar leichter als mit dem Gewehr.
Aber pauschal zu behaupten der Revolver mache es einfacher, da gehe ich nicht mit.
Wer sehen muß was sich da tut sollte besser keine kaufen.
Wer eine kauft und nicht damit übt, dem gehört sie abgenommen und wenn ein Beständer keine KW sehen will dann hat er wohl schlechte Erfahrungen bei seinen Gästen damit gemacht und das wundert leider nicht.
 
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Moin!

cast schrieb:
Jäger haben ein ähnliches Anforderungsprofil an eine KW wie Polizisten, deswegen sollten sie die gleichen Waffen benutzen, zumindest von der Technik.

Bist Du Dir da sicher? Bei Polizisten spielen nämlich noch andere Aspekte als die individuellen Anforderungen hinein. ICH brauche keine modular aufgebaute Waffe, deren Griffe auch meiner einen Kopf kleineren Kollegin anpassbar sein müssen, ich kann mich völlig frei entscheiden wie ich die tragen will UND ich kann mich nach ästhetischen und haptischen Eindrücken richten. Ich muss auch nicht das billigste Angebot wählen weil es MEINE Zeit, die ich mit Waffenreinigung verbringe. Der Mensch ist eben nur teilweise homo faber und auch homo ludens und deshalb käme mir eine Plastikpistole nur als n-te KW nach ein paar Metallmodellen ins Haus - oder als dienstlich gelieferte. :twisted:

Ausbildung ist gerade bei der KW extrem wichtig, da hast du und montagnard völlig Recht, ungeübte schwenken mit dem Ding gern mal in gefährliche Bereiche und zwar leichter als mit dem Gewehr.

Wie überall: üben, üben, üben ...

... und wenn ein Beständer keine KW sehen will dann hat er wohl schlechte Erfahrungen bei seinen Gästen damit gemacht und das wundert leider nicht.

Oder er hat einfach nur Vorurteile. Das wunderte mich auch nicht.

Viele Grüße

Joe
 
Y

Yumitori

Guest
Mohawk schrieb:
Moin!

[..................


Gegenfrage: Wie definiert ihr "Sichtweite"?

Ich habe beim Ansitz, wenn der gezielt auf Sauen geht, öfter mal die KW dabei, weil ich wenn am Anschuss alles auf Totsuche hindeutet auch ein paar Meter z. B. in den Mais gehe, obwohl ich da nicht direkt hinschauen kann. Für den Fall, dass ich mich bei der Ansprache der Schusszeichen irre, habe ich die Büchse in der Hand und den Revolver als back-up, weil ich keinen Hund habe der die Sau im Falle eines Falles von mir ablenkt. Wenn mir da jemand die KW verbieten will kann er seine Äcker alleine bewachen, seine Schweine alleine schiessen und muss damit leben, dass ich ihn wegen "2m im Mais" rausklingele sollte ich doch draussen sein.

Viele Grüße

Joe


Moin,

völlig richtig, so ein Käse von wegen "nicht erwünscht" - das kann der Beständer stecken lassen - er kann nur den Einsatz verbieten, soweit es die Nachsuche anlangt, weil er allein bestimmt, ob der Nachsuchenhundeführer der Schweißhundstation gerufen wird - alles andere eben genau nicht.
Und das wiederum ist eigentlich schon kein Thema mehr, denn der Nachsuchenführer gibt allein den Fangschuss oder bestimmt, wer ggf. den FS geben darf.
Noch ein kleines Erlebnis pro Kurzwaffe aus meiner Jungjägerzeit:
Jungjäger unverdrossen hat gerade den 3. Jagdschein gelöst und ist auf dem frühsommerlichen Ansitz insoweit erfolgreich, als er einen Knofboch streckt, der wunschgemäß im Feuer zusammenklappt. Nach der "Wartecigarette" (damals noch mindestens politisch korrekt :biggrin: ) baumt der JJ ab und auf dem Weg zum Bock gewahrt er einen Waschbären, dem er erfolgreich die Schrote anträgt.
Er weiss, er wird mit dem Pkw abgeholt und will seine Strecke zu einem in der Nähe laufenden Feldweg ziehen. Den längst entladenen Drilling hat er überm Rücken; als er den Waschbären holen will, wird dieser - an den Hinterläufen gegriffen - wieder "lebendig" und faucht und versucht, um sich zu beissen.
Auch hierbei erwies sich die mitgeführte Kurzwaffe des Jungjägers als Fangschusswaffe hilfreich.

Wer keine KW mitnehmen will, muss ja nicht, aber wer will, sollte die nehmen, mit der er sich bestens bewaffnet fühlt u n d mit der er am allerbesten umgehen kann.

Abschliessend, soweit es mich betrifft: Viele unserer Zunft sind bereit, Entfernungsmesser, Spektive und sonst noch was mitzuführen, wer also will, sollte (auch) eine KW unwidersprochen mitführen dürfen - wer den Fangschuss gibt, bestimmt ohnehin der, der die Nachsuche anführt, soweit eine solche gemacht wird. Und nachdem mir vor Jahren ein altgedienter Förster anlässlich einer Nachsuche auf einen Bock ein FLG an der linken Hüfte vorbeigerotzt hat, ist mir ziemlich egal gewesen, ob einer eine Lang- oder eine Kurzwaffe dabei hatte.....
Disziplin ist keine Angelegenheit der Waffenlänge.....

Habe die Ehre und
Waidmannsheil

Habe die Ehre und
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Bist Du Dir da sicher?

Völlig.

rausholen, schießen, wegstecken, vergessen.
Dazu meist Schüsse unter 5 m usw.

Robust muß das Ding sein und unter allen Umständen funktionieren.
Genau wie eine Lebensversicherung.

Für all das brauche ich keine Ganzstahl, superduper Visierung, Sportabzug, Holzgriffe usw.

Den Revolver habe ich weil ich das Kaliber brauche und der darf auch schön sein, muß es aber nicht.

Übrigens wenn ich einen sehe der jagdlich einen Revolver vorspannt weiss ich was ich da vor mir habe.
 
Y

Yumitori

Guest
cast schrieb:
Bist Du Dir da sicher?

Völlig.

rausholen, schießen, wegstecken, vergessen.
Dazu meist Schüsse unter 5 m usw.

Robust muß das Ding sein und unter allen Umständen funktionieren.
Genau wie eine Lebensversicherung.

Für all das brauche ich keine Ganzstahl, superduper Visierung, Sportabzug, Holzgriffe usw.

Den Revolver habe ich weil ich das Kaliber brauche und der darf auch schön sein, muß es aber nicht.

Übrigens wenn ich einen sehe der jagdlich einen Revolver vorspannt weiss ich was ich da vor mir habe.


Moin,

möglicherweise einen, der einen nicht getunten Revolver aus Springfielder Fertigung aus dem Jahre vor 2004 und nach 1995 gekauft oder geerbt hat - gute Guete, die Spannabzuege aus dieser zeit waren (out of the box) eine absolute Unverschämtheit.
Und dann gibt's auch noch einige Könner - und das Wort meine ich ernst! - die schlicht einen
Freedom Arms oder einen "dicken" Ruger SA führen.
Ich bin bekennender DA-Fan, aber ich kenne mindestens zwei Jäger, die mit ihren Freedom Arms Revolvern beileibe nicht schlechter, langsamer oder unsicherer schiessen, als ich mit meinem DA-S&W.
Ich wäre da nicht so vorbehaltsbelastet, bitte um Entschuldigung - schiesslich ist der gute (konstruktionsbedingt ja auch teilvorgespannte) Abzug (bzw. Schlagbolzen) einer Glock nicht wesentlich härter, oder ?

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
Waidmannsheil
 
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:roll:

Eine SA Revolver muß man vorspannen und glaub mir eine SA erkenne ich auch wenn ich ihn nicht in der Hand habe.

Es geht um die Jungs die schnaufend mit ner Menge Adrenalin im Blut vor dem Wild stehen und dann vorspannen, statt den wirklich guten two stage Abzug des S&W zu benutzen.
Das kann man üben.
 
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Altbayern schrieb:
Warum nimmt jemand, der des öfteren zum Ansitz auf Schwarzwild eingeladen ist, seine Kurzwaffe mit? Obwohl er weiß, daß dies vom Pächter nicht erwünscht ist und es ihm auch schon durch die Blume gesagt wurde. Der Gebrauch einer Kurzwaffe ist auch aussen vor da die Verhaltensregeln ganz klar sind. Kein Nachsuchen auf beschossene Stücke die nicht in Sichtweite verendet sind.
Das frage ich mich auch, weil ich für die Sorte Pächter nämlich bedauerlicherweise keine Zeit habe.

Wenn ich nicht sehe, wo's umfällt, renne ich heim und verstecke mich unterm Bett?
... was für Jammerlappen :unbelievable:
 
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AW: Re: Fangschusswaffe: Pistole vs. Revolver

cast schrieb:
:roll:
Das kann man üben.

Das MUSS man üben!
Dann kann es sogar sein, dass man nicht vorgespannt besser schießt, als vorgespannt.
Auf die Ausbildung, bzw. Technik (Nicht die der Waffe) kommt es hierbei an.

Waidmannsheil
Lucas
 
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Yumitori

Guest
@ cast

:biggrin: zurück

Hi,

na ja, Du hattest nur "..Revolver vorspannt..." geschrieben- und auf die Vorlage m u s s t e ich mich einfach stürzen, zumal es wirklich Menschen gibt, die nicht wissen, dass es immer noch sehr gute SA-Revolver gibt.
Jetzt lach' nicht - ich hatte einen 686 aus 2002, der hatte "ungetunt" einen zwar ruckfreien, aber unmöglich schweren Spannabzug von gemessenen 6.9 kg Widerstand - d a s wollte ich nicht üben und hab das Ding zum "Club 30" gegeben.
Will sagen - es gibt qualitativ auch nicht ganz so dolle Dinger von S&W auf dem Markt, wobei ich zugebe, wenn man das bemerkt, dann muss man diese Kröte ja nicht schlucken.....
Auch @ Mohawk:
Always >> Ride, Shoot Straight And Speak The Truth :biggrin: :biggrin: <<

Habe die Ehre und
Waidmannsheil
 
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der hatte "ungetunt" einen zwar ruckfreien, aber unmöglich schweren Spannabzug von gemessenen 6.9 kg Widerstand - d a s wollte ich nicht üben und hab das Ding zum "Club 30" gegeben.

Schon mit einem Wilson Federsatz für 30 € wirds deutlich besser.
 

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