Erlebnisse einer Saison

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Wir brachen beide auf den ersten paar Metern ein und wir mussten die Sau leider aufgeben. Wie sich später heraus stellte, sind heute 3 Nachsuchen an diesem großen Moor geendet. Dort kann leider niemand rein! :-(

Waidgerechte Erzeugung höchstwertigem BIOfleisches........................... :evil:
 
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@ohrenhund ?

Mir hat der Faden in der letzten Saison besonders deshalb gefallen, weil @Targethunter nicht nur hübsch drapierte Streckenfotos abliefert, sondern auch die "Shit happens" Momente, von denen wir alle wissen das sie vorkommen, nicht herausfiltert.
Ich persönlich hoffe, er bleibt bei seiner ehrlichen Linie. Immerhin weiß ich jetzt auf Grund seiner Videos warum sich ein Labbi nur begrenzt zur Nachsuche eignet... :twisted:

@Targethunter, ohne Flachs - weiter so. Und Danke das Du Dir die Zeit nimmst uns teilhaben zu lassen. Danke auch dafür, das Du den Mut aufbringst Dich möglicher Kritik auszusetzen.

Gruß Rumpel
 
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So, nun noch der der jagdliche Rückblick auf die letzten 10 Tage. Am 06.11. startete ich so richtig in die DJ-Saison. Die Strecken waren überall bislang verhalten, da die Sauen einfach noch nicht so anzutreffen waren. Bei uns im Revier hatten wir am 05.11. unsere Jagd und haben die Sauen einfach nicht wirklich aus dem dichten Zeug raus gebracht.
Mein Stand am 06.11. sah prima aus. Und dazu war dieser noch zwischen 2 größeren Freiflächen:
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In den letzten Wochen hatte ich viel mit der neuen 404 geübt. Der Umstieg vom Geradezugrepetierer auf die 404 mit Lochschaft ist schon zu merken. Die Übung war aber erfolgreich und ich war wirklich sicher.

An dieser Stelle mache ich es kurz, die Strecke war mäßig, ich hatte vermutlich den Kaiserstand und haben maßlos unterirdisch performt. Angestellt habe ich mich wie ein Jungjäger auf seiner ersten Jagd. Überhastet geschossen, unkonzentriert. Ich sah den Schuss unter de Frischling im Dreck einschlagen. Im Normalfall hätte ich 6 Frischlinge haben können. So lag nun 1 Frischling den ich 2 x beschießen musste, da er trotz sauberer 10 noch lief und eine Kontrollsuche hatte ich zu machen. Ich war mir eigentlich sicher auf der Sau gewesen zu sein, vermutlich etwas hinten. Am vermeintlichen Anschuss fand ich allerdings nichts.

Was der blinde Mensch nicht sieht, macht die Hundenase schnell sichtbar und nach nur 20 m fand sich an der Brombeere Schweiß. So zog ich ich schnell um, bereitete mich vor und nach kurzer Wartezeit für Frieda lag diese nun gut im Riemen. Wir kamen in eine Bruchfläche und aus dieser raus in ein großes Schilfgebiet. Hier war eine Saufährte neben der nächsten. Auf Grund der Dreckspuren an den Schilfrändern konnte man deutlich sehen, dass sehr viele Frisch waren. Die letzte Bestätigung war 300 m her, da der Schweiß sehr schnell weniger geworden war. Im Schilf machte Frieda immer wieder Bögen und suchte nach dem Abgang. 2 x machten wir Fasanen hoch! Fasanen!!!! Hier im absoluten Schalenwildgebiet hätte ich alles erwartet, aber keine Fasane! ;-) Nun denn, Frieda schaute den Hennen kurz nach und konzentrierte sich wieder auf die Fährte. Ich Griff nochmals zum letzten Schweiß zurück um auf der gleichen Fährte wieder im Schilf zu landen. Frieda wusste es natürlich besser, fand schließlich den Abgang und wir kamen aus dem Schilf in den Hochwald. Dort ging es zügig voran und nach ca. 2 km sah ich in einer Senke schon einen See mit breitem Schilfgürtel schimmern. Ich dachte mir schon, dass wir hier an die Sauen kommen würden. In dieser Region kommt man oft in den Sumpf oder ins Schilf wenn die Nachsuchen enden. So tauchten wir in das Schilfmehr ein und kämpften uns durch Morast und Wasser. Wir waren ca. 100 m im Schilf unterwegs, als ich ca. 4-5 m neben mir eine Bewegung vernommen habe. Der Frischling hatte einen bogen geschlagen und war unter Wind zurück und war neben uns. Ein Fangschuss beendete diese Suche nach 2,5 km.

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Der nächste Tag brachte mir einen Stand in der Nähe vom Feld. Ein Bisschen Sicht im Stangenholz, überwiegend aber dicht und undurchsichtige Traubenkirsche. Der Ideale Platz für Rehwild dachte ich mir und war überzeugt, das es mit 1-2 Rehen klappen sollte. Leider waren wir zu wenig Hunde und das Lottchen noch zu klein. So wurde es ein ruhiger Tag und ich blieb Schneider.

Ein Schütze hatte ein Damtier beschossen. Es stand breit auf einem Weg und wäre nach dem Schuss "weggesprungen". Die Eingriffe wären verbrochen und es würde bestimmt bald liegen. Wir fanden allerdings nichts. Keinen Kugelriss, kein Schnitthaar und Frieda zeigte mir deutlich, dass sie wenig Interesse an der Fährte hatte. Mehrere Sauen, Dam- und Rotwild hatte der Schütze an dem Vormittag gesehen. So erschien es mir als nicht unwahrscheinlich, dass die "Eingriffe" irgendwas anderes waren und ich ließ Frieda auf dem Weg vorsuchen. 20 m weiter verwieß sie mir den Kugelriss, welcher deutlich zu erkennen war, jedoch abruppt aufhörte. Ich äußerte meine Vermutung, dass die Kugel sicher den Boden wieder verlassen hatte, da hatte der uns begleitende Revierleiter schon die Finger im Kugelriss und legte am Ende des Kugelrisses einen Stein frei.
Tatsächlich fanden wir in halbwegs passender Distanz zum Kugelriss eine einzelne DW Fährte. Man konnte aber schon recht gut erkennen, dass die Linie zwischen Kugelriss und Kanzel über dem Stück DW gelegen haben muss. Trotzdem kontrollierte ich die Fährte ein paar 100 m um dann sicher zu sein, dass der Schütze überschossen hatte.
So ging dann auch dieser Tag zu Ende......


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Nach kurzem Aufenthalt in der Heimat, vollen Tagen im Büro, einer Dienstreise in die Schweiz, ging es am Mittwoch Abend endlich wieder auf die Jagd! ;-)
Das Auto war gepackt und die beiden Bestien nahmen ihren Platz im Kofferraum ein. So fuhren wir die 550 km durch die Nacht, um dann erschöpft unser Hotelzimmer zu beziehen. Eine Hohe Erwartungshaltung hatte ich für Donnerstag und Freitag eigentlich nicht, da die Struktur nicht anders war, als in der voran gegangenen Woche. Nicht lange auf dem Sitz, wurde ich eines besseren belehrt. Die Hunde waren noch lange nicht geschnallt und es knallte schon reichlich im Wald. Ich hatte eigentlich einen recht guten Platz, bei mir blieb es allerdings ruhig und trotz meines weiten Sichtfeldes, hatte ich bis zum schnallen der Hunde noch nichts gesehen.

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Dann aber überschlugen sich fast die Ereignisse. Ich sah eine kurze Bewegung vor mir aus Richtung Duglasiendickung. Ich erkannte ein einzelnes weibliches Stück Damwild mit einem mittelalten Hirsch. Da sie durch die engen Stangen gezogen kamen, richtete ich mich gleich auf eine kleine Lücke ein und wollte das Tier abpassen. Dieses gelang mir auch, allerdings traf ich es, wie sich später heraus stelle, kurz hinter dem Zwerchfell, sodass mein Nachbarschütze noch einen Fangschuss antrug und eine mögliche Nachsuche auflöste. Ich drehte das Glas wieder auf 1 fach zurück und lud meine Waffe nach. Schon bald kamen weit im Stangenholz auf dem letzten Bild 2 Stück Rehwild flüchtig durch den Bestand. Wissend, dass Rehwild fast immer nochmals anhält, drehte ich das Glas schnell auf 8 fach und verfolgte die Rehe um dann meine Chance zu nutzen, als diese verhofften. 2 kamen, 1 ging.
Die Waffe wurde wieder aufmunitioniert, auf 1-fach gedreht und wieder an ihren Platz gelegt, als ich aus dem Augenwinkel vor mir rechts in den Fichtenstangen eine Bewegung sah. Ein weiteres Stück Rehwild zog durch die Stangen und verhoffte knapp hinter einem Baum. Also schnell wieder hochgedreht und auch dieses Reh lag mit sauberem Schuss am Anschuss.
Das war mal ein Start in den Tag! ;-) Nun passierte 15 Minuten nichts, aber immer wieder vielen Schüsse. Von rechts die nächste Bewegung in den Stangen. Ein Keiler kam hochflüchtig auf ca. 50 m durch die engen Stangen. Mir war klar, dass es nur auf einer der 2 schmalen Schluppen etwas werden konnte. So blieb die Vergrößerung klein, beide Augen offen und der Schuss ging am Anfang der Schluppe auf die Reise und ließ den Keiler ein Rad schlagen.

Die Aufbrechpause wurde so nun recht anstrengend und mir war ordentlich war, als es dann mit dem Trieb weiter ging. Nun war es allerdings etwas ruhiger. Nur 1 x brachte mir ein Hund wunderbar Fährtenlaut ein Reh, welches aber zu weit in den Stangen hinter einem Baum verhoffte und sich dann auf gleichem Wechsel wieder zurück machte.

So hockte ich also dann auf meinem Sitz, genoss den Tag und den Anblick von dem Damspießer der hinter mir rechts aus dem Birkenanflug. Moment mal!!!! Ich griff schnellstens zur Waffe, war im Anschlag und der Spießer verhoffte auf 7 m breit auf dem Weg. Mein Schuss führte dann dazu, dass der Spießer nach 20 m vor einen Baum lief und dort verendete.

Ich versorgte nach dem Jagdende meine Stücke, verlud diese auf mein Heckpack und wartete auf meinen Ansteller. Lediglich den Keiler mussten wir zu viert bergen! ;-) Leider das einzige Bild, welches ich gemacht habe:
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Da der Streckenplatz etwas weiter vom Jagdgebiet entfernt lag, trafen sich alle Nachsuchengespanne und Schützen der Suchen im Revier. Ein anderer Hund sollte von meinem Anschuss zum Aufbruch arbeiten und ich übernahm ein Damtier, welches den Schuss wohl durch das kleine Gescheide hatte. Dieses war vom Schützen beschossen, tat sich nach ca. 100 m und wurde dann von den Treibern aufgemüdet. So machte ich mich fertig, und der Treiber suchte in der Zeit das Wundbett, da dieses im Trieb nicht verbrochen wurde. Er fand das Wundbett und machte 10 m neben diesem noch 2 gesunde Tiere hoch. Eine traumhafte Verleitung am Anfang einer Fährte! ;-) Frieda zog Kreise um das Wundbett, untersuchte das Altgras, hatte auch Interesse an den frischen Fährten und war keine 3 m am Riemchen von mir entfernt, als zwischen mir und Ihr ein Fuchs aus dem Altgras hoch wurde und das weite suchte. Nachdem dann wohl das Thema Verleitungen perfekt war, deutete ich Frieda nochmals auf den Anschuss, diese fiel die Fährte an und dann ging es über einen Graben in den Bestand. Ein anderer Hund hatte schon vorgesucht und war nach rechts abgebogen. Dieses wurde mir dann noch mitgeteilt, ich vertraute aber Frieda, die auf eine Wiese raus lief. So trottete ich hinterher und Frieda lag gut im Riemchen. Auf der anderen Seite der Wiese ging es wieder in Altgras und Brombeeren voran und nach ca. 100 m hob Frieda die Nase. Ich blieb stehen, suchte mit meinen Augen das dichte ab und sah das Tier im Bestand liegen. Frieda fasste es am Träger und ich fing es ab. Es war längst zu schwach um noch zu flüchten. So hatten wir mit schwierigem Anfang und einer kurzen Suche von ca. 300 m diese Suche aufgelöst und der Schütze konnte seinen Bruch entgegen nehmen.


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Den nächsten Tag hatte ich ja schon beschrieben. Lotte hat toll ihre ersten Fährten gearbeitet. Hat wunderbar spurlaut Reh- und Damwild gearbeitet und ist dann brav auf ihrer Fährte zu mir zurück. Ein traum wenn der junge Hund das erste mal seinen Laut im Wald erschallen lässt und ich gebe zu, dass ich ziemliche Gänsehaut hatte!

Am nächsten Tag blieb es dann bei den schon beschriebenen 2 Stück Rotwild und dem abgefangen Frischling. Wir mussten nach der Jagd erst einen Hänger organisieren, da in der Schützengruppe noch etwas mehr Wild lag. Am Streckenplatz angekommen wurde mir gleich mitgeteilt, das ich mich zügig melden sollte, da einige Nachsuchen anstanden. Morgens hatte ich mir das schon gedacht, da ich nur einen von den bekannten Schweißhundeführern der Region unter den Schützen entdecken konnte, dass es abends möglicherweise eng wird. So verschob ich das Mittagessen auf das Abendessen, meldete mich schnell und ein paar Minuten später rumpelten wir über die Waldwege gen Anschuss. Wie so oft, musste der Schütze seine Suppe löffeln und konnte uns leider nicht begleiten. Der Ansteller und ich machten uns deshalb alleine auf den Weg. Auf meine Frage hin, was an diesem Stand alles war, wurde mir beschrieben, dass 2 Stück SW beschossen wurden, 1 x direkt unter dem Hochsitz vorbei, 1 mal wurde Schweiß gefunden. So machte ich mich auf den Weg zum Sitz und das erste was Frieda mir verwieß war Schnitthaar vom Reh. ÄÄÄÄhhhhhhhmmmmm, ach ja. Ein Reh hat der Schütze auch geschossen. Nun gut, weiter im Text, Frieda viel die völlig zertrampelte Fährte an, immer wieder hingen Fähnchen im Wald und Frieda zog Ihre Runden. Nach 300 m sagte mir der Ansteller, dass wir sicherlich nicht auf der Wundfährte sein könnten, da wir ja voll im Sichtbereich des Schützen seien. Ich verwies auf Frieda, murmelte vor mich hin und krabbelte weiter unter den Brombeeren und Schwarzdorn durch. Nach weiteren 50 m bestätigte Frieda Schweiß und der Ansteller verstummte. 2-3 mal kamen wir durch dichtes Zeug, in dem der Frischling sicher stecken konnte. Tat er aber nicht und so bog Frieda erst nach ca. 600 m scharf nach rechts hinten ab und nach weiteren 20 m standen wir an einem Aufbruch von einem schwachen Stück Schwarzwild. So war auch dieser Anschuss geklärt und ich bat den Ansteller darum, sich telefonisch zu erkundigen, wo die nächste Suche wäre. Ich hatte ja schon mitbekommen, dass viele Suchen anstanden und wir somit wenig Zeit hatten. Leider machte uns das Handynetz einen Strich durch die Rechnung und wir mussten erst zum Streckenplatz zurück. Dort angekommen ging es direkt weiter auf einen vermutlich gekrellten Frischling. Dieses erschien mir aber recht bald unglaubwürdig, da der "Frischling" vom Anschuss noch 20 m gelaufen war bis er umgefallen war. Ein Bisschen Schweiß an der Stelle des "umfallens" war zu finden. Mehr leider nicht. Frieda interessierte das ehr wenig und sie zog sofort ab, über einen Hügel und raus aus dem Sichtbereich des Schützen. Wir befanden uns in einem sehr hügeligem Gelände und liefen überwiegend durch Buchenstangen. Wir hatten laut Tracker ca. 200-250 m geschafft, als Frieda ihre Nase hob und mir signalisierte, dass das Wild vor uns war. Ich verharrte in der Bewegung und versuchte den Frischling auszumachen. Und kaum 20 m vor uns sah ich den ähhhhhhhhhh

das Damkalb. Ein Damkalb saß vor uns im Bett und äugte mich an. Meine Hirnwindungen fingen an zu rattern. Warum ein einzelnes Damkalb? Warum springt es nicht ab? Ist es krank? Wir suchten aber doch einen Frischling! Ich konnte nichts erkennen. Bevor ich all diese Überlegungen beenden konnte, sprang es auf und empfahl sich. Allerdings nicht so zügig und für mein Empfinden etwas "unrund". Im letzten Moment und durch viel dichtes Zeug meinte ich gesehen zu haben, dass aus dem Damkalb das Gescheide hing.
Aber trotzdem suchte ich ja eigentlich einen Frischling. Ich ging also schnell an die Stelle des "vermutlichen" Wundbettes um dieses zu kontrollieren. Das Damkalb war natürlich längst weg. Bevor ich optisch irgendetwas erkennen konnte, spürte ich den Geruch von waidwundem in der Nase. Ich fasste am Riemchen schnell vor, löste das Geschirr und Frieda ging auf die Reise. Noch einmal sahen wir sie über eine Kuppe laufen, dann standen wir mit Fragezeichen über dem Kopf im Wald. Ich zog mein Handy aus der Tasche, startete die Trackerapp und sah die sich schnell von uns entfernende Hatz verlaufen. Da Frieda das Stück natürlich nicht sichtbar Hetzen konnte, musste sie die Fährte arbeiten. Ich gab meinem Begleiter den Riemen und bat ihn, genau hier auf mich und/oder Frieda zu warten. Diese würde im Zweifel auf der Fährte zurück kommen. Die Hatz ging zügig voran, dann folgte ein Haken und plötzlich stand Frieda. Ich eilte so schnell ich konnte hinterher, allerdings war Frieda vom Ort des schnallens 900 m entfernt, sodass ich meine ganzen Tough Mudder - Qualitäten brauchte! ;-) Ich merkte aber recht schnell, dass es sich ohne Bergschuhe und Waffe deutlich angenehmer laufen lässt!! :)

Ich hatte noch so ca. 200 m bis zu Frieda, als diese auf ihrer Fährte zu mir zurück kam. Da ich auf dem Tracker sah, dass wir uns vermutlich um eine Kuppe verpassen würden, rief ich laut nach ihr, Zuerst wollte ich eh die Stelle auf dem Tracker kontrollieren. Nach weiteren 100 m, Frieda war auf dem Tracker schon knapp an mir vorbei, rief ich sie nochmals und aus der Richtung des "Hatzende" ertönte ein lautes "Hop". Ich war doch ziemlich erstaunt. Ich war mitten im Nirgendwo. In den tiefsten Tiefen der Brandenburger Wälder und jemand rief nach mir. Es stellte sich heraus, dass eine andere Kontrollsuche unterwegs war. Diese hatten den Laut von Frieda gehört und kurz darauf das Klagen des Stückes. Er war dann schnell zum Ort des Geschehens geeilt. Frieda hatte das Kalb gefangen und abgetan. Da es ein Forstbediensteter war, der Frieda schon von einer Suche aus dem letzten Jahr kannte, wartete er mit ihr am Stück bis ich kam. So konnten wir auch diese Suche auf den Frischling......ähhhhhhh das Damkalb beenden und dann auch im Schein der Fackeln ein verspätetes Mittagessen finden!

125 Stück Wild lagen an diesem Tag auf der Strecke.

Nun stehen 2 wichtige Tage im Büro und bis das Jagdmobil am Dienstag wieder in Richtung neuer Abenteuer tuckern wird! ;-)

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Wmh zur guten Hundearbeit und zu deinen selbst erlegten Stücken.

Traurig was da für Geschichten raus kommen!
 
A

anonym

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TOOOP!!

Sammel das doch alles und schreib ein Buch ! Sehr sehr geil. Mach weiter so und Waidmannsgeheul :thumbup:
 
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@Targethunter
Was wäre die Jagd ohne Hundeführer wie du?
Danke für die schöne Schilderung und euer Einsatz!!!


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Super Bericht! Vielen Dank, dass du dir die Zeit nimmst und uns teilhaben lässt.
Echt saubere Arbeit mit deinen Hunden.. Suchen-und Weidmannsheil zu deinen Erfolgen.

Wir warten gespannt auf deine nächsten Erlebnisse.
Bin morgen endlich auch wieder auf der Jagd und nicht im Büro. :biggrin:
Schrotjagd auf Rehwild.

WMH!
 

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