Ich weiß dass viele die Nase rümpfen wenn jemand Heiligabend zur Jagd geht. Mir ist das wurscht und dem Wild sicher auch, aber der Reihe nach.
Kurz vor Weihnachten war meine neueste Errungenschaft fertig und nach dem zufrieden stellenden Probeschießen hatte ich am 23.12 auch schon Erfolg mit meinem neuen Drilling auf ein Rickenkitz zu verzeichnen.
Als am 24.12 die Bescherung vorüber war und meine Schwiegereltern die Glotze anschmissen, beschlossen meine Frau und ich den Vollmond zu nutzen und rauszugehen.
Unser Kleiner schlummerte selig und so zogen wir dann nicht zu dick eingepackt gegen 20:00 los.
Der Vollmond versprach trotz der leichten Bewölkung gutes Licht. Unser Ziel war eine kleine Kanzel an einer Brache direkt am Waldrand, an die ein Rapsfeld anschließt. Beim Angehen stand schon ein Rudel Damwild auf der Brache, dieses war aber schon beim Einwechseln, so dass wir ungestört auf die Kanzel kamen.
Lange tat sich nichts. Es herrschte eine wunderbare Stille, wie man sie nur an Heiligabend erleben kann. Es gab so gut wie keine Zivilisationsgeräusche. Deshalb liebe ich diese Ansitze an Heiligabend so.
Gegen 21:00 brach weit entfernt ein Schuss, ich bin also nicht der Einzige mit diesem Faible, dachte ich. Ein Fuchs ließ sein heiseres Bellen erklingen, ein Käuzchen rief, sonst war nichts zu hören oder zu sehen.
Dann nahm ich eine Bewegung auf der Brache war. Vorsichtig hob ich das Glas an die Augen und bekam einen jungen Schaufler in die Optik, der die am Rande der Brache stehenden Eichen absuchte und auch fündig wurde, wie wir hörn konnten. Er hielt sich vielleicht eine halbe Stunde in unserer Nähe auf um dann anscheinend gesättigt wieder dort einzuwechseln wo er ausgewechselt war.
Gegen 22:00 Uhr fröstelte es meiner Frau ein wenig und so beschloss ich das wir noch eine kleine Pirsch zu dem Eichenbestand unternehmen werden, dabei würde ihr wieder warm werden, wir hätten dann insgesamt 4 km zurückgelegt und so das gute Mittag- und Abendessen von heute wieder umgesetzt.
Leise und behutsam pirschten wir den Waldweg entlang, alle 50m verhoffend und lauschend.
Der Weg führt am „Dreiecksacker“ vorbei, hier war nichts auszumachen. Dann führt er durch viele Kurven in einen Holweg an dessen Ende die Eichen beginnen. Langsam bogen wir um die letzte Kurve im Holweg und ich leuchtete die Umgebung vor uns ab. Zwei Stück Rehwild naschten hier in den Eichen, eines hatte aufgeworfen und äugte in unsere Richtung. Ich blies leise wie es Sauen auch oft tun, nach meiner Erfahrung nimmt das Rehwild das meist nicht sehr krumm und zieht ohne zu schrecken ab, das klappte auch diesmal wieder.
Bedächtigen Schrittes setzten wir die Pirsch fort, keine 100m von uns liegt eine gut angenommene Suhle in den Eichen. Es wäre gut möglich dass wir hier schon auf Schwarzwild treffen, aber es war keines dort. Es war auch überhaupt nichts zu hören. Kein Brechen, kein Rascheln… nichts, es war totenstill. Leise pirschten wir weiter, wir hatten jetzt guten Wind und die beliebtesten Fraßstellen der Sauen lagen nur noch 150m vor uns. Es war immer noch nichts zu hören, dabei waren die Sauen in den letzten Tagen ständig hier gewesen, war ihnen sie Stille unheimlich? Ich wollte mich eben mit dem Gedanken abfinden heute keine Sauen zu sehen, geschweige den zu schießen, als meine Wachteline leise nach vorwärts miefte und die Nackenhaare aufstellte. Aha also sind sie doch da und nun hörte ich es auch rumoren. Wir pirschten noch etwas näher und nun sah ich sie auch mit dem Glas zwischen den eichen stehen. Sechs Überläufer standen weit verteilt zwischen den Stämmen und wurzelten nach den herabgefallenen Eicheln umher. Es dauerte etwas bis ich ein Stück schussgerecht frei hatte und als dieses das Haupt zum sichern hob schickte ich die schwere Kugel aus dem 9,3x74R Lauf auf die Reise. Den Kugelschlag vernahm ich, die Sauen spritzen in alle Richtungen auseinander. Das kranke Stück, man konnte die kurzen trippelnden Fluchten deutlich unterscheiden, kam uns parallel zum Weg entgegen und brach nach 40 Gängen verendet zusammen. Eine Überläuferbache von 66kg war zur Strecke und auch meine Frau hätte sich keinen schöneren Heiligabend vorstellen können.
houndman
Kurz vor Weihnachten war meine neueste Errungenschaft fertig und nach dem zufrieden stellenden Probeschießen hatte ich am 23.12 auch schon Erfolg mit meinem neuen Drilling auf ein Rickenkitz zu verzeichnen.
Als am 24.12 die Bescherung vorüber war und meine Schwiegereltern die Glotze anschmissen, beschlossen meine Frau und ich den Vollmond zu nutzen und rauszugehen.
Unser Kleiner schlummerte selig und so zogen wir dann nicht zu dick eingepackt gegen 20:00 los.
Der Vollmond versprach trotz der leichten Bewölkung gutes Licht. Unser Ziel war eine kleine Kanzel an einer Brache direkt am Waldrand, an die ein Rapsfeld anschließt. Beim Angehen stand schon ein Rudel Damwild auf der Brache, dieses war aber schon beim Einwechseln, so dass wir ungestört auf die Kanzel kamen.
Lange tat sich nichts. Es herrschte eine wunderbare Stille, wie man sie nur an Heiligabend erleben kann. Es gab so gut wie keine Zivilisationsgeräusche. Deshalb liebe ich diese Ansitze an Heiligabend so.
Gegen 21:00 brach weit entfernt ein Schuss, ich bin also nicht der Einzige mit diesem Faible, dachte ich. Ein Fuchs ließ sein heiseres Bellen erklingen, ein Käuzchen rief, sonst war nichts zu hören oder zu sehen.
Dann nahm ich eine Bewegung auf der Brache war. Vorsichtig hob ich das Glas an die Augen und bekam einen jungen Schaufler in die Optik, der die am Rande der Brache stehenden Eichen absuchte und auch fündig wurde, wie wir hörn konnten. Er hielt sich vielleicht eine halbe Stunde in unserer Nähe auf um dann anscheinend gesättigt wieder dort einzuwechseln wo er ausgewechselt war.
Gegen 22:00 Uhr fröstelte es meiner Frau ein wenig und so beschloss ich das wir noch eine kleine Pirsch zu dem Eichenbestand unternehmen werden, dabei würde ihr wieder warm werden, wir hätten dann insgesamt 4 km zurückgelegt und so das gute Mittag- und Abendessen von heute wieder umgesetzt.
Leise und behutsam pirschten wir den Waldweg entlang, alle 50m verhoffend und lauschend.
Der Weg führt am „Dreiecksacker“ vorbei, hier war nichts auszumachen. Dann führt er durch viele Kurven in einen Holweg an dessen Ende die Eichen beginnen. Langsam bogen wir um die letzte Kurve im Holweg und ich leuchtete die Umgebung vor uns ab. Zwei Stück Rehwild naschten hier in den Eichen, eines hatte aufgeworfen und äugte in unsere Richtung. Ich blies leise wie es Sauen auch oft tun, nach meiner Erfahrung nimmt das Rehwild das meist nicht sehr krumm und zieht ohne zu schrecken ab, das klappte auch diesmal wieder.
Bedächtigen Schrittes setzten wir die Pirsch fort, keine 100m von uns liegt eine gut angenommene Suhle in den Eichen. Es wäre gut möglich dass wir hier schon auf Schwarzwild treffen, aber es war keines dort. Es war auch überhaupt nichts zu hören. Kein Brechen, kein Rascheln… nichts, es war totenstill. Leise pirschten wir weiter, wir hatten jetzt guten Wind und die beliebtesten Fraßstellen der Sauen lagen nur noch 150m vor uns. Es war immer noch nichts zu hören, dabei waren die Sauen in den letzten Tagen ständig hier gewesen, war ihnen sie Stille unheimlich? Ich wollte mich eben mit dem Gedanken abfinden heute keine Sauen zu sehen, geschweige den zu schießen, als meine Wachteline leise nach vorwärts miefte und die Nackenhaare aufstellte. Aha also sind sie doch da und nun hörte ich es auch rumoren. Wir pirschten noch etwas näher und nun sah ich sie auch mit dem Glas zwischen den eichen stehen. Sechs Überläufer standen weit verteilt zwischen den Stämmen und wurzelten nach den herabgefallenen Eicheln umher. Es dauerte etwas bis ich ein Stück schussgerecht frei hatte und als dieses das Haupt zum sichern hob schickte ich die schwere Kugel aus dem 9,3x74R Lauf auf die Reise. Den Kugelschlag vernahm ich, die Sauen spritzen in alle Richtungen auseinander. Das kranke Stück, man konnte die kurzen trippelnden Fluchten deutlich unterscheiden, kam uns parallel zum Weg entgegen und brach nach 40 Gängen verendet zusammen. Eine Überläuferbache von 66kg war zur Strecke und auch meine Frau hätte sich keinen schöneren Heiligabend vorstellen können.
houndman