Kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen das so eine jagd mit den allgemein anerkannten stöberhundrassen besser oder überhaupt so erfolgreich gelaufen wäre... Deshalb frag ich mich warum den hier erwähnten rassen die brauchbarkeit auf bewegungsjagden an schalenwild/schwarzwild abgesprochen wird.bewegungsjagd kann vielseitig sein!
Erstmal WMH zur Strecke. Zu deiner Frage:
Ihr habt dort ein sehr begrenztes Stück Saueneinstand bejagd. Das nennt man hier bei uns "Drückerchen". Die Hunde haben offenbar gute Arbeit geleistet. Was Stöberhunde leisten können, zeigen sie, was sie als Solojäger auf großräumigen Jagden auf sich gestellt auf die Beine stellen.
Mit tiefer Nase ruhig die Fährten aufnehmend und das Wild auf die Läufe bringen. Ruhig und mit Abstand dem Wild folgen und dieses kommt ruhig vor den Schützen.
Vom Stand geschnallte Vorsteher rennen mit hoher Nase herum und hetzen das Wild durch den Wald. Es komt dem Schützen dann hochflüchtig. Oft lösen sie sich auch nur wenig vom Führer und verderben dem den Anlauf.
Werden die Vorsteher von Durchgehern geführt und kurz gehalten, können sie aber eine große Hilfe sein. Genauso spielen sie ihre Vorteile in Strassen oder Bahnnähe aus.
Zur ursprünglichen Frage des Fadens:
Ich führe mit meinem Sohn eine nun 3jährige Wachtelhündin. Sie wurde langsam aufgebaut und hat jetzt ihre erste volle Jagdsaison. Wir suchen nur Jagden aus, die groß genug angelegt sind oder als revierübergreifende Jagden genügend Fläche bieten. Bin ich zu nah an Strassen oder Bahnlinien, bleibt der Hund fest.
Wir haben die erste Zeit genutzt um die Führerbindung zu stärken und - bei Wachteln nicht sehr leicht - ein gutes Grundgehorsam zu erlangen. Das hat sehr gut geklappt. Das Stöbern ist den Tieren angewölft und muß in der Ausbildung sicher kein Schwerpunkt sein. Was das Stöbern betrifft, haben wir festgestellt, das der ganz junge Hund sehr ausgiebig gestöbert hat und bei Gelegenheit auch mal das Weite suchte, um sein eigenes Ding zu machen. Nach Beendigung der Ausbildung hatte die Hündin alles drauf und legte eine sehr gute Prüfung ab. Leider beim Stöbern nur Mittelmaß in der Prüfung.
Heute nach 3 Jahren haben wir eine Hündin, die einen guten Grundgehorsam zeigt und sehr gut jagt. Sie lernt bei jeder Jagd hinzu und man sieht richtig dabei zu, wie sie dabei in ihren Fähigkeiten wächst. Bei Rehen und Sauen geht sie in der Regel bis zu 1,5 km Luftlinie, meist aber max. 1 km. Hat man aber Rotwild, kann es sein, das sie dem auch mal weiter folgt. Ich hatte mal 4,5 km auf dem GPS. Sie hat mir und meinem Sohn bereits mehrfach direkt Wild zugetrieben.
Die Rückkehr zum Führer ist nicht immer gegeben, macht aber bei entsprechend ausgewählten Jagden kein Problem. Unsere wurde in diesem Jahr erst 2x von anderen Jägern zurückgebracht. Man kann das aber auch minimieren, indem man den Hund, der 20 Minuten vor Jagdende bei einem auftaucht, bereits festmacht.