Ich bin dieses Jahr ja recht still hier, jetzt will ich aber doch mal.
Gestern ging es zu Hessenforst.
Leider eine recht lange Anfahrt, also gegen kurz nach vier daheim los.
Anreise gestaltete sich trotz gemeldeter Schneefälle recht unspektakulär.
Angekommen dann typisch gut organisierter Ablauf.
Direkte Einteilung in die Anstellergruppen, kurze klare Ansprache die keine Fragen offen ließ und zügiges abrücken zu den ständen.
Am Stand angekommen war ich mir erst nicht so ganz sicher... Landschaftlich schön gelegen im Buchenhochwald aber der Erfahrung nach sind Stände ein bisschen tiefer im Gemüse lohnender für mich.
Nach wenigen Minuten wechselte mich der erste Bock an, wollte aber leider nur außerhalb des mir selbst gesteckten Rahmen verhoffen, deswegen kam der kleine Kerl unbehelligt um meinen Stand herum.
Dann nach ca einer Stunde plötzlich ein einzelnes Stück Rotwild, weit...
Der Puls ging nicht einmal hoch weil ich wenig Plan von dieser Wildart habe und bei einzelnen Stücken ohne Hörner eh erstmal von Alttier ausgehe und entsprechend nicht schieße.
Das Stück zog auf gut 100 Metern an mir vorbei aus dem Sichtfeld und durchs Fernglas fing ich an mir ziemlich sicher zu werden das es sich um Schmaltier oder Kalb handelt.
Dann nach ca. 5 Minuten Hundegeläut und ein kurzes knacken im Buchenrauschen neben mir.
Das Stück wechselte mich wieder an, diesmal bedeutend flotter aber auch sehr viel näher.
Ich ließ es vorbei um nochmal von hinten drauf gucken zu können, war mir sicher und schoss.
Das Stück flüchtete halbspitz von mir weg und bekam die Kugel knapp hinters Blatt, Ausschuss auf dem Stich, entsprechend brach es unmittelbar zusammen, schlegelte kurz und war dann hinter einer umgestürzten Buch für mich außer Sicht, ich war mir meiner Sache aber zu 110% sicher.
Dann, wenig später, kam lautlos aus dem selben Buchenrauschen eine recht dicke Sau.
Waffe hoch, mitgezogen, pitsch...
Die Sau zeichnet nicht, klagt nicht, dreht nur ab und rennt weg, keine Chance nachzuschießen
Das war ne 100%...
Die Laune sinkt von himmelhoch zu zu Tode betrübt.
Nach einer Stunde hadern wieder Hundegeläut hinter mir und eine Geräuschkulisse die wieder auf ein stabiles Schwein schließen lässt.
Es kommt wie gedacht ein tiefschwarzer Zug über den Weg geflogen.
Direkt einen Pinsel gesehen also Waffe hoch.
Der Keiler quer meinen Stand auf ca. 50 Meter und bekommt den ersten Schuss direkt aufs Blatt.
Rolliert, schlegelt, versucht aber wieder hoch zu kommen.
Also bekommt er den zweiten Schuss auf den Teller und verendet unmittelbar.
Die Laune stieg wieder....
Bis zum Ende der Jagd war es dann ruhig.
Ich sah nochmal Hunde, die zogen auf höhe des Kalbes vorbei und dann sah ich sie plötzlich nicht mehr
Also eine viertel Stunde aus gebrüllt... Hat nix gebracht....
Bevor einer meckert, die Ansage zum Stand verlassen war klipp und klar und ich halte mich an die Ansagen!
Leider wurde das Stück ziemlich in mitleidenschaft gezogen.
Nach dem Ärgern und Aufbrechen noch den Anschuss von der ersten Sau kontrolliert, nichts gefunden... Trotzdem mit Markierband ausgestattet und schon war die Jagd auch wieder vorbei.
Da ich recht flott wieder Aufgebrochen bin kenn ich die Gesamtstrecke leider nicht.
Die Anschusskontrolle war Ergebnislos, immerhin besser als Nachsuche.
Was ich da gemacht habe weiß ich trotzdem nicht.
Alles in allem ein super Jagdtag mit vielen hochs und tiefs.
Abends auf dem Heimweg dann leider absolutes Verkehrschaos wegen dem ich erst gegen 21:30 daheim war.