ich bin mir nicht ganz sicher, ob meine Gedanken hier an der richtigen Stelle sind, aber das entscheide nicht unbedingt ich.
11.11. Dieses Datum hat mehrere Bedeutungen. 1918. Waffenstillstand.
Wir waren gestern, am 11.11. auf einer traditionellen Jagd zum 11.11. eingeladen.
Ostfrankreich, halber Weg zwischen dem Saargebiet und Verdun. Der 11.11. ist in Frankreich Feiertag. Zum Kriegsende.
Jagdlich war es jetzt eher unspektakulär, ich habe mir sagen lassen, das war auch schon anders, die Wechsel im Wald haben anderes hoffen lassen. Ich hatte eine liebe Freundin als Begleitung, wir kennen uns seit 30 Jahren, sie ist werdende Jungjägerin. Ich versuche sie nach Kräften auf dem Wege durch die französische Prüfung zu unterstützen. Mein "Abschluß" dort ist nun auch schon fast 10 Jahre her, meine deutsche JP knapp 15. Die Herangehensweise in der Ausbildung könnte unterschiedlicher nicht sein, aus meiner Sicht hat jede ihre (teilweise) sinnvolle Berechtigung. Aber darum soll es nicht gehen.
Ich möchte von einem beeindruckenden Erlebnis nach der Jagd berichten. Es wurden auf einer Eigenjagd knapp 600 Hektar abgestellt. Südlich vom Schloß. Die Freigabe war sehr weit gefasst, alleinig führende Bachen waren zu schonen.
Das Ergebnis war überschaubar, aber egal.
Viel schöner was das Erlebnis danach. Die Jagd wird in drei Generationen geführt, der alte Patron ist 84. Es waren Gäste aus allen Himmelsrichtungen da, die mit der weitesten Anreise kamen aus Chamonix, die haben auch für den Käse beim Essen gesorgt. Allerfeinster Stoff.
Ich war zum zweiten Mal dort und der alte Herr hat es sich nicht nehmen lassen beim Essen bei uns zu sitzen. Das Gespräch ging um die wechselvolle und teilweise üble gemeinsame Vergangenheit. Sein Großvater und sein Vater sind haben in Verdun gekämpft, sein Großvater ist dort gefallen, seine Großmutter ist, vielmehr war eine Deutsche. Der alte Herr ist beseelt von der Völkerverständigung, war voller Glück, daß "die jungen Leute aus Deutschland" zu ihm auf die Jagd kommen. Er hat uns direkt für die nächsten Jagden eingeladen und uns die besten Plätze versprochen. Ist doch zauberhaft. Die Sache findet noch eine Steigerung - die Strecke war mager, genau genommen 3 Sauen, die die Treiber bekommen haben und ein Kitzbock. Den hatter er eigentlich seiner Frau versprochen. Eigentlich. Er hat ihn uns geschenkt. Ich finde das eine ganz wunderbare Geste.... Schön daß es sowas noch gibt....