Drückjagden 2022/23

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Du brauchst nicht wieder einen Vortrag zu halten über den Zusammenhang Sauen Population und Eichelmast, das wissen wir alle.
In Eicheljahren sind sie einfach schwieriger zu kriegen . Sattes Wild bewegt sich wenig und lässt sich auch ungern bewegen. Aufgrund der Mobilität der Wildart sitzen sie an Jagdtagen plötzlich in den Revieren, wo es Eicheln gibt, andere Reviere gehen kpl leer aus. Wenn dann die Jagd noch in die Hose geht- dafür gibts verschiedenste Gründe- sind die Strecken eben schlecht.
Beispiel: in einem der gestern teilnehmenden Reviere wurde eine große Rotte hoch gemacht, die sich wohl auch teilte aber nicht beschossen wurde in beiden Revieren, in denen sie durchlief...Pech halt.
Dieses Jahr fallen viele Jagden insgesamt mau aus, ich erlebte abe auch einige, bei denen deutlich mehr Sauen als die allgegenwärtigen Rehe zur Strecke kamen.
Vor längerer Zeit habe ich mich zum Thema mal mit @colchicus ausgetauscht, der sieht das ähnlich. Wir können das natürlich nicht mit Grafiken und Statistiken unterlegen, aber es ist eine sich in der Praxis bestätigende alte Regel. Wenn ich mein Schussbuch dazu auswerte, stimmt das auch.
Bitte füttert den Faden weiter mit Erlebnissen und nicht mit irgendwelchen Debatten...
 
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7 Jul 2008
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Die Sauen sind in meinem Dunstkreis auch bedeutend weniger geworden.
Gestern in einem Revier in dem die letzten 10 Jahre immer mehr als 40 gestreckt wurden,
lagen fünf auf der Strecke. Rekord waren vor drei Jahren 68 Stück bei immer 35-40 Schützen.
Gründe sind vielfältig aus meiner Sicht, Technik, Fichtenbürsten wurden "gepflegt", Gründüngung auf den Äckern usw. usf.
Dass die Rehe fester liegen kann ich auch bestätigen, in den gepflegten Dickungen liegen sie so fest dass die Hunde zum Teil dran vorbei laufen wenn die Rehe vorher auf 50 m² zickzack "gehüpft" sind und sich dann wieder einschieben. Wenn du da nicht zufällig drauftrittst bleiben sie cool liegen und vertrauen auf die Knoten in der Fährte, die sie selber geknüpft haben.

Bausaujäger
 
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Auf der gestrigen Drückjagd im nördlichen Odenwald machten sich gestern die Sauen ebenfalls rar. Ansonsten dort als Hundeführer unterwegs, war ich diesmal seit ich dorthin gehe, das erste Mal Schütze, da Madame Foxl in der Hitze war. Frisches Wetter um den Gefrierpunkt, leichter Rauhreif, schön war´s!
Am Ende lagen 8 Rehe und ein Fuchs, was für dortige Verhältnisse eine gute Strecke ausmacht. Nur lag halt keine Sau...
Ein Reh konnte ich beitragen, Schüsseltreiben war wie immer gut und so freut man sich auf´s nächste Jahr.
 
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Einen traumhaften Tag durfte ich gestern an der Grenze von NDS und NRW verbringen. Es waren fast so viele Stöberhunde im Einsatz wie Schützen. Bei 15 bis 20cm Pulverschnee, - 8°C und der perfekten Organisation gestern war es einfach nur eine Freude. Mein Stand: rechts eine große Neuanpflanzung von Weisstannen, der Rest Buchen-, Fichten- und Brombeerflächen laut Garmin auf 540m N.N.. Die Schießauflage meines Sitzes war wohl runtergefallen und ließ sich im Schnee nicht finden, zum Glück gibt es ja auch stabile Äste im Wald.
Kurz nachdem ich meinen Stand eingenommen hatte trollte ein starker Rothirsch über die Freifläche. War ihm wohl schon vor dem schnallen der Hunde zu viel Trubel um seinen Einstand herum. Klasse Start in den Tag, darauf erstmal einen heißen Kaffee, doch die Freude war nur von kurzer Dauer. Ich Trottel hab die falsche Thermoskanne genommen. Das Schildchen auf der Unterseite bestätigte meinen Geschmackssinn. "Brühe" - also gab es Kaffee der geschmeckt hat, als hätte man ihn mit Wurstwasser gekocht. 🤮
Leider zog der Wind dann noch an und hüllte meinen Stand in die tief hängenden Wolken, die Sicht sank dadurch auf maximal 40 bis 50m. Bei den Temperaturen gefror die Feuchtigkeit sofort an fast allem. Dann näherte sich kurz vor Hahn in Ruh hundegeläut. Eine einzelne sehr starke Sau flüchtete links von mir in der Dickung. Auf der Schneise drehte sie ab und zeigte mir die Klötze, dieser Richtung wechsel rettete dem Keiler wohl das Leben und so ging ich als Schneider aber trotzdem glücklich, zufrieden und durchgefroren nach Hause. Die Strecke war aus Erfahrung heraus durchschnittlich. Knapp 90 Stück Wild lagen am Ende des Tages auf der Strecke. Sauen und Rehwild fast zu gleichen Teilen.
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Dieses Jahr machen sich die Sauen wirklich rar. Bei den letzten fünf Jagden habe ich weder eine Sau gesehen noch einmal die Büchse hoch genommen. Bei der Drückjagd an der ich gestern teilgenommen habe, lagen bei 24 Schützen gerade einmal vier Sauen auf der Strecke.
 
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Nachdem ich letzten Dienstag bei uns drei Rehe, davon zwei vom Klettersitz aus, erlegt, dafür einen Überläufer auf knapp 30 m vorbeigesemmelt habe, kam ich zu dem Schluss, dass ich Sauen "momentan nicht kann", da zu wenig praktische Übung. Rehe dagegen kann ich.
Donnerstag und Freitag war ich im Hunsrück, hab wieder drei Rehe geschossen und einen 5 kg Frischling, der überraschend unmittelbar vor mir auftauchte, glatt vorbei.
Samstag dann im Westerwald erst zwei Rehe und dann kam im Unterhang auf ca 200 m eine einzelne Sau von ca 30 kg auf einem Maschinenweg gezogen. Da Sauen auf Drückjagden meist flotter unterwegs sind, schlussfolgerte ich, dass sie wohl krank war, drehte das Glas auf 10fach und nahm Maß. Auf mein "Halt" verhoffte sie, auf den Schuss hin drehte sie um und lief wieder zurück, wo die Treiber sie kurz danach auf dem Weg verendet fanden. Sie hatte zwei Schüsse, einen Mitte weich und meinen Blatt.
Anscheinend kann ich doch Sauen, die Distanz muss nur passen.
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Dieses Bild aus dem Hunsrück ist zwar nicht durchgestylt arrangiert, zeigt aber, dass Wuchshüllen gegen Verbiss helfen.
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So.

Freitag Drückjagd in meinem Ehemaligen Ausbildungsrevier. Der Stand in einer Abteilung, in der ich seinerzeit sehr erfolgreich waidwerken durfte. Inzwischen sind die überwiegend Wiebkeflächen allerdings wohl schon eher aus dem Gröbsten haraus...

Der Stand auf einem Gassenkreuz im Standenholz. Leider wohl schon länger nicht mehr gepflegt, zumindest lagen mehrere Kronen in den Gassen und eingewachsene Fichten und Bucheäste nahmen mir viel Sichtfeld und reduzierten das wenige Schussfeld deutlich. Also Multitool ausgepackt und mittels Säge etwas aufgeräumt. Kam am Sitz zurück stehen (!) zwei Rehe auf etwa 100m auf der Gasse und sind natürlich weg bis ich fertig und drauf bin. Es folgen fünf weitere Rehe, alle flott und nur als Wischer auf 80 bis 100m über die eine eben aufgehaute Gasse und alles noch vorm Hundeschnallen. Evtl. war da auch ein doppler dabei aber zuerst waren es sicher drei Reh und beim zweiten Anlauf ziemlich sicher nur zwei...

Das Treiben im Vergleich zu früher deutlich ruhiger und das lag wohl nicht an den Schalldämpfern. Im Treiben kamen zwei weitere Reh vor Hunden, das eine stand sogar mal Kurz auf der Gasse, aber halt spitz von vorne, das muss nicht sein. das letzte hat wiederumg die Gasse zügig gequert.

Es lagen am Ende 24 Sauen 8 Reh und ein Kalb. Bei den Sauen gab es auch schon mal Strecken von 80 und mehr.
Dafür war ich zeitig zuhause und konnte am Abendansitz noch zwei Rehe strecken.
Samstag war ich mündlich zu einer guten Jagd eingeladen, als ich dann Mitte November mal nachfragte, ob denn da schriftlich auch noch was kommt, kam die Antwort: "Ne, kommt nix, die Jagd ist klein und wir haben genügend schützen. Schau dich nach was anderem um!" Ein "Leider" hab ich keines gehört. Nicht die feine englische Art, so unter Kollegen miteinander umzugehen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei andere Jagden abgesagt...
Dafür konnt ich beim Morgenansitz im Schnee zwei weitere Rehe erbeuten.

Heute kleine Drückjagd bei einem Freund, der heuer das Revier gewechselt hat und dort jetzt mitjagen darf. Die Erwartungen waren zugegebenermaßen nicht sehr hoch, aber immerhin war auch Rehwild frei (wenn es steht). Was soll ich sagen, die Leute dort haben sich wirklich Mühe gegeben und die Jagd gut vorbereitet (soweit ich das beurteilen kann). Die bejagte Fläche wurde wohl seit ein paar Wochen nicht bejagt, dazu waren zumindest die meisten Stände mit DJ-Böcken versehen.

Das Treiben eine relativ große Waldinsel im Feld, mit ein paar kleineren Waldbrücken zu einem Größeren Waldkomplex. Mein Stand war auf einem DJ_Bock an einem Forstweg. Der Weg wurde wohl relativ eng (40 bis 60 m abgestellt, am Feldrand etwa 60 bis 100m. Vor mir eine knie bis hüfthohe Verjüngungsfläche, mit reichlich Schwarzdorn in selber Höhe. Auf der anderen Wegseite Schwarzdorn übermannshoch und außer dem Wegebankett kein Schussfeld nach hinten. Es lag noch eine dünne Schneedecke und stellenweise kam heut sogar die Sonne durch. Ein Tag wie gemalt zum Jagern!

Ich war grad auf dem Sitz, da schnürt in der Kulturfläche ein Fuchs auf mich zu. Den Schuss hab ich mir verkniffen, denn der Rest "meiner" Anstellergruppe muss noch unterwegs gewesen sein. Das war auch gut so. Als 15 min drauf die Treiber in die Fläche vor mir kommen, werden die Sauen hoch und flüchten in verschiedene Richtungen. Ein Überläufer kommt dirch den niedrigeren Teil der Fläche, durch die Treiber in der Fläche verbietet sich ein Schuss auf die Sau. Diemnächsten hektischen "Sau Sau" Rufe veranlassen ein Reh durch die Schwarzdorn zu flüchten. Ich glaub, da hat jemand nicht ganz so genau hingeschaut...

Es fallen mehrere Schüsse an verschiedenen Stellen, die Rotte ist wohl gesprengt. Nach einiger Zeit sind Treiber und Hunde weit weg und um uns tritt Ruhe ein. Irgendwann nehm ich einen dunklen Wischer in den wahr, ein einzelner Firschling will scheinbar das Treiben verlassen. Meinen linken Nachbarn versuch ich per Gesten zu informieren, aber einige Büsche behindern unsere Sichtverbindung. Längst bin ich im Voranschlag, als ein leises knacken den Frischling verrät. Über die Forststraße gibt er ordentlich gas, hilft aber nix, bevor er den gegenüberliegenden Schwarzdorn erreicht, schlägt er ein Rad und bleibt am Rnde des Heckenwerks liegen. Später erklärt mir mein Nachbar, dass er meinen Schuss gehört hat, aber gemeint hat, ich hätt wohl n Reh in die Kulturfläche geschossen. Erst ald der Frischling am Bankett zu schlegeln begonnen hat, hat er ihn wahrgenommen... :ROFLMAO: :ROFLMAO: :ROFLMAO:

Es fallen weiter vereinzelte Schüsse und kleine Serien. irgendwann kommen die Treiber wieder. Der Labby meiner Frau, der einen Treiber begleiten durfte, bekommt Wind von mir und meint mich begrüßen zu müssen. Bis ich ihn überreden kann, sich wieder den Treibern anzuschließen, kommen die auf den Weg und ich hör den Obertreiber sagen, wir könnten (Konjunktiv) abhupen, da rufen seine Mitstreiter, Sau Sau! Weil die Straße links von mir voller Treiber und Hunde steht, die Schützen teilweise schon entladen haben fällt kein Schuss mehr.
Die Sau hat aber andere Pläne und macht einen Haken und rennt paralell zur Schützenkette (außerhalb). Ich seh sie leider nicht, aber mein Nachbar zur Rechten, der am Feldrand steht, dem kommt die Sau und er kann mehrere Schüsse abgeben, bis mein Labby losstürmt und ihm in die Schussbahn läuft (trotz rufen meinerseits). Es fallen keine Schüsse mehr, aber der tiefe Laut zeigt mir, dass der Hund an der Sau ist. Ich geb bescheid ("Mein Hund") und eile zu Hund und Sau. Irgendwann ist der Hund ruhig, dafür quiekt und grunzt die Sau. Das Opinell No. 7 ist jetzt nicht optimal, aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen und ich kann den Frischling (25-30kg) abfangen. Dazu muss ich sagen, dass die Sau einen Schuss aufs Brustbein hat und auch ein Vorderlauf hinüber ist. Vermutlich hätte auch der Schuss zum baldigen Verenden geführt, aber dass weiß man vorher nicht.

Am Ende liegen sieben Sauen, ob noch was von der Nachsuche dazugekommen ist, kann ich nicht sagen. Die Jagdleitung ist zufrieden.
Ich auch. In dem Revierteil haben sie wohl noch nie 7 Sauen beim Drücken erlegt. Es waren vergleichsweise viele da und sie sind wohl auch einzeln angelaufen. Die 7 Sauen wurden von 7 Schützen erlegt.
 
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Letzten Samstag war eine der grossen Drückjagden im nördlichen Baden-Württemberg. Die bislang höchste Strecke auf dieser seit dreissig Jahren regelmässig durchgeführten, revierübergreifenden Jagd waren 136 Stück Schwarzwild und ein halbes Hundert Rehwild.
Letzten Samstag vielleicht ein Drittel (es sind noch nicht alle Zahlen aus allen teilnehmenden Revieren da). Senf steht noch auf vielen Flächen und wurde in den meisten Revieren nicht durchgedrückt.
 
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Irgendwie bin ich dieses Jahr mehr für den Spaß als für die Strecke da... gestern Jagd in einem anderen Stadtteil gemeinsam mit einem angrenzenden EJB, kurzfristige Einladung kam am Samstag Abend.

Ich stehe an der Grenze der beiden Reviere auf einem Drückjagdbock. Die Grenze ist eine 5m breite Durchfahrt zwischen zwei Wiesen mitten in einer Schwarzdornhecke. Im Treiben beschießt mein Nachbar eine max. 30 kg Sau und fehlt. Die Sau in die Hecke, auf meinen Stand zu und mit Vollspeed unterm Sitz durch. Dabei ist sie so gegen die Verstrebungen gerannt, dass der ganze Sitz gewackelt hat. Ich habe mich schon rückwärts mit dem Sitz in den Schwarzdorn fliegen gesehen:ROFLMAO: aber die etwas größere Auflast hat das dann doch verhindert.
 
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Heuer ging es weiß weiter. Winter Wonderland, aber nur auf den ersten Blick.
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Aufgrund einer fremdverschuldeten Kaltverformung heute mit Frontantrieb unterwegs - eine Zitterpartie, dass kann ich euch sagen. Man war ich froh, als ich oben war. Der Schnee war schwer und nass. Immer wieder hörte man Äste, teils auch große, unter der Schneelast wegknacken.
Die Hunde hatten es gleich doppelt schwer. Das Wild lag fest wie lange nicht und der nasse Schnee machte ein vorankommen für unsere Vierbeiner nicht leichter.
Das Wild bewegte sich dazu komplett lautlos, wer da nicht durchgehend aufmerksam war hatte wahrscheinlich keinen Anblick. Der Stand auf einer Rückegasse in einer Senke mit je einer Schneise nach oben.
Was die weiße Pracht an Vorteilen mit sich bringt, so kommen auch die Tücken zum tragen. Die dünnen Ästchen der Jungbuchen waren auf einmal 5cm und mehr "dick", keine Chance eine Bewegung innerhalb zu erkennen. Das sollte mir eine Überlauferbache auch klar demonstrieren. Ich sehe sie von oben in die Buchenrauschen einwechseln, die Büchse geht in den Anschlag und ich warte, dass sie die Schneise auf 9Uhr nimmt auf der ich sie erwartet hatte. Im Augenwinkel sehe ich die Sau auf der Gasse 12uhr vor mir. Hat sie doch in der sicheren Deckung unbemerkt eine 90° Kurve eingelegt, sehr zu meinem Nachteil. Keine 10minuten später Hundegeläut auf 6Uhr. Urplötzlich steht ein riesiges Stück Schwarzwild am Ende der Schneise und sichert. Das Gewehr angebackt, im Glas sehe ich die Waffen blitzen, Karpfenrücken und tiefe Masse, der Brustkorb liegt fast auf dem Schnee auf. Selten habe ich einen so starken Keiler gesehen und dann noch ein Elfmeter ohne Torwart. Der Schuss ist raus, Schnee spritzt und das Stück geht hochflüchtig ab, nicht mehr zu hören oder zu sehen. Der liegt mit sauberem Treffer mitten auf dem Blatt in den nächsten 100m, so zumindest war der Wunsch. Innerlich wusste ich aber schon, dass da etwas nicht so war wie es sein sollte. Die spätere Kontrolle brachte die erste Bestätigung meines Gefühls. Tiefe Eingriffe, kein Schweiß oder Schnitthaar. Der Kugelriss vom Winkel her zu weit oben. Die Kontrollsuche mit dem HS brachte Gewissheit. Auf 800m teils steil Bergauf über Stämme und durch Sicken keine Anzeichen einer Verletzung - sauberes Trittbild und nicht ein Tröpfchen Schweiß. Wieder auf der Schneise angekommen bin ich nochmal mit dem SHF genau den Schusswinkel abgegangen. Wir mussten ja eh wieder runter zum Stand. Auf etwa der Hälfte zeigte er mir den Grund für den Fehlschuss, ich habe durch einen fingerdicken Zweig geschossen den ich so nicht gesehen hatte. Mit dem Schnee drauf ragte er in die Schneise, hinterher nicht mehr. 🤦
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Auch bei so einem vermeintlich einfachen Schuss kann so einiges in die Hose gehen wenn man nicht voll konzentriert ist. Glück im Unglück, aber das ich mich über mich selber am meisten ärgere könnt ihr mir glauben.
 
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Heuer ging es weiß weiter. Winter Wonderland, aber nur auf den ersten Blick.
Anhang anzeigen 208394
Aufgrund einer fremdverschuldeten Kaltverformung heute mit Frontantrieb unterwegs - eine Zitterpartie, dass kann ich euch sagen. Man war ich froh, als ich oben war. Der Schnee war schwer und nass. Immer wieder hörte man Äste, teils auch große, unter der Schneelast wegknacken.
Die Hunde hatten es gleich doppelt schwer. Das Wild lag fest wie lange nicht und der nasse Schnee machte ein vorankommen für unsere Vierbeiner nicht leichter.
Das Wild bewegte sich dazu komplett lautlos, wer da nicht durchgehend aufmerksam war hatte wahrscheinlich keinen Anblick. Der Stand auf einer Rückegasse in einer Senke mit je einer Schneise nach oben.
Was die weiße Pracht an Vorteilen mit sich bringt, so kommen auch die Tücken zum tragen. Die dünnen Ästchen der Jungbuchen waren auf einmal 5cm und mehr "dick", keine Chance eine Bewegung innerhalb zu erkennen. Das sollte mir eine Überlauferbache auch klar demonstrieren. Ich sehe sie von oben in die Buchenrauschen einwechseln, die Büchse geht in den Anschlag und ich warte, dass sie die Schneise auf 9Uhr nimmt auf der ich sie erwartet hatte. Im Augenwinkel sehe ich die Sau auf der Gasse 12uhr vor mir. Hat sie doch in der sicheren Deckung unbemerkt eine 90° Kurve eingelegt, sehr zu meinem Nachteil. Keine 10minuten später Hundegeläut auf 6Uhr. Urplötzlich steht ein riesiges Stück Schwarzwild am Ende der Schneise und sichert. Das Gewehr angebackt, im Glas sehe ich die Waffen blitzen, Karpfenrücken und tiefe Masse, der Brustkorb liegt fast auf dem Schnee auf. Selten habe ich einen so starken Keiler gesehen und dann noch ein Elfmeter ohne Torwart. Der Schuss ist raus, Schnee spritzt und das Stück geht hochflüchtig ab, nicht mehr zu hören oder zu sehen. Der liegt mit sauberem Treffer mitten auf dem Blatt in den nächsten 100m, so zumindest war der Wunsch. Innerlich wusste ich aber schon, dass da etwas nicht so war wie es sein sollte. Die spätere Kontrolle brachte die erste Bestätigung meines Gefühls. Tiefe Eingriffe, kein Schweiß oder Schnitthaar. Der Kugelriss vom Winkel her zu weit oben. Die Kontrollsuche mit dem HS brachte Gewissheit. Auf 800m teils steil Bergauf über Stämme und durch Sicken keine Anzeichen einer Verletzung - sauberes Trittbild und nicht ein Tröpfchen Schweiß. Wieder auf der Schneise angekommen bin ich nochmal mit dem SHF genau den Schusswinkel abgegangen. Wir mussten ja eh wieder runter zum Stand. Auf etwa der Hälfte zeigte er mir den Grund für den Fehlschuss, ich habe durch einen fingerdicken Zweig geschossen den ich so nicht gesehen hatte. Mit dem Schnee drauf ragte er in die Schneise, hinterher nicht mehr. 🤦
Anhang anzeigen 208395
Auch bei so einem vermeintlich einfachen Schuss kann so einiges in die Hose gehen wenn man nicht voll konzentriert ist. Glück im Unglück, aber das ich mich über mich selber am meisten ärgere könnt ihr mir glauben.
Meine volle Anteilnahme...aber wichtige Schilderung für viele Anfänger (auch hier) !
Den nächsten Keiler hast Du ...!
 
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Der Berufsjäger bei uns im Forst meinte, die geringe Anzahl an Sauen liegt erstens an dem vermehrten Einsatz von Nachtsichttechnik, dann wurden wohl in den letzten zwei Jahren im Rahmen der ASP Bekämpfung extrem viele Bachen geschossen und ASP Zäune verhindern Nachzug aus anderen Revieren.
 
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Der Berufsjäger bei uns im Forst meinte, die geringe Anzahl an Sauen liegt erstens an dem vermehrten Einsatz von Nachtsichttechnik, dann wurden wohl in den letzten zwei Jahren im Rahmen der ASP Bekämpfung extrem viele Bachen geschossen und ASP Zäune verhindern Nachzug aus anderen Revieren.
Genau diese Gründe haben am Wochenende auf der DJ in der Lausitz zu einer Strecke von "nur" 5 Stück Rehwild geführt. In der Vergangenheit waren Sauen und Rehwild locker zweistellig. Der Wolf tut sein übriges noch dazu.
 
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Ja, auch bei den Rehen habe ich den Eindruck, dass die sich von den Hunden hochmaßen lassen. Man sieht auch immer weniger langsam davon ziehende Rehe, bei allen Drückjagden dieses Jahr kamen die immer hochflüchtig.
 

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