Puh, Füchse nicht frei, aber Hasen schon finde ich schon ein starkes Stück...
Geht natürlich nicht gegen dich als Jagdgast.
Waihai zur Sau !
Das muss mal vielleicht relativieren. Die Hasenfreigabe kommt wohl daher, das ein Revierleiter sich vor Jahren einen Küchenhasen auf einer der Drückjagden erlegt hat. Seither bekommt er regelmäßig einen Hasen von seinem Chef frei, daraufhin fordert er, zwei Hasen schießen zu dürfen. Alles lacht erst mal und dann gibt der Jagdleiter den Küchenhasen zur Selbstverwertung an alle frei. Das ganze ist in gewisser Weise durchkoreografiert. Nachdem beim Verblasen des letzten Hasen zwei drei Misstöne bei waren (einer wollte wohl Karnickel tot spielen, oder Reh tot???) hat der Jagdleiter die Schützen ermutigt, erneut einen Hasen zu erlegen, damit die Bläsertruppe nochmal üben könne.
Letzten Samstag durfte ich übrigens wieder an einer DJ dort teilnehmen. es lag auch wieder ein Hase und diesmal sind wir ausdrücklich gelobt worden...
Ich hatte einen Platz kurz unterhalb einer Hangkante. Oberhalb kommt von der linken Seite ein Stangenholz her, andere Seite Wiese, unterhalb der Wald-Waldverbindung liegt unterhalb der Stangen eine Wiese und auf der anderen Seite geht der Wald weiter (Altholz mit lockerer Verjüngung und Holunder). Der schmale Waldkorridor zwischen den Waldkomplexen auf etwa 30 bis 40m besteht aus einem Baumholz mit reichlich Schussfeld. Genialer Platz. Die Wiese ist etwa 30m breit, dann kommt allerdings die Reviergrenze. Am Hangfuß ein Bach.
Ich sitz keine 5 Minuten, springen beim Nachbarn 3 Rehe durch, verhoffen auch, aber ebe über der Grenze. 2 Minuten später kommt ein 4. Reh von unten den Hang hoch, verhofft kurz auf der Grenze und flüchtet dann über die Wiese zu meiner linken ins Treiben. Auf dem Wechsel vor mir erscheint der erste Fuchs. Wäre ein Elfer ohne Torwart gewesen, wenn, ja wenn Füchse frei wären...
Rechts von mir fallen mehrere Schüsse, es rauscht und kracht, unter mir im Privaten flüchten zwei Sauen 20m hinter der Grenze. Oben kommt ein zweiter Fuchs und gleich drauf ein dritter beim Nachbarn, dann werden die Hunde geschnallt. Das Treiben läuft keine 10 Minuten kommt oben Fuchs 4. Seltsamer Weise kommen die alle von rechts und alle verschwinden am Horrizont. Wie ich später erfahre, ist dort ein alter großer Fuchs und Dachsbau.
Mitte des Treibens hör ich Hundelaut, es kommt ein Reh, verhofft 10m unter der Grenze, läßt die Hunde auflaufen um dann in "unserem" Revier durchzustarten. Es ist wie verhext, es will heut nix schussgerecht kommen. Auch Fux Nr. 5 kommt vertraut und fährt in den Bau ein.
Dann kommen die Treiber von rechts. Auf der Linie vor mir richten sie sich neu aus, die oberste ist eine Treiberin, die meine Hündin mitgenommen hat. (Danke dafür nochmal!). Ich unterhalt mich mit den Treibern, da ruf die Dame oben, Achtung Sau nach unten. Im Nebel erkenn ich einen Frischling, der 40m vor den Treibern prarlell zur Treiberlinie von oben den Hang herab kommt. Die zwei Treiber (Jagdschüler!!!) sind wohl hoch erfreut und schreien so laut sie können "SAU! SAU! SAU!..." Ich denk noch herzlichen Dank, die Sau beschleunigt darauf hin nochmal, die Erdanziehung an dem steilen Hang tut ihr übriges. Im aufkommenden Nebel seh ich die Sau im Zielfernrohr nur mer schemenhaft auf der Wiese, das Absehen schwingt durch und der Schuss bricht als die Sau grad auf die Wiese rauskommt. Der Frischling wird nicht langsamer, die nächste Murmel ist in die Kammer repetiert und ich setz kurz vor der Reviergrenze den 2. Schuss. Deutlich ist ein dumpfer Kugelschlag zu hören und die Sau macht einen Purzelbaum. Und einen zweiten, einen dritten und noch ein paar mehr. Der zunehmend steile Hang tut sein übriges. Die Reviergrenze überquert sie Pürzel voraus und liegt schließlich etwa 20 beim Nachbarn. Die Purzelbäume lassen sich leider nur erahnen, ich seh die Sau auch nur in der WBK liegen. Zu dicht ist der Nebel.
Ich bin jetzt nicht so versessen darauf, alles auf der Jagd filmen zu müssen. DAS Rollieren hätte ich aber gerne mit einer Shotcam aufgenommen.
Den Revierleiter informier ich kurz, er will mit den Nachbarn sprechen, kurz vor Ende kommt die Info, liegen lassen, der Nachbar holt sie...
Bis Treiben Ende passiert nimmer viel, Fuchs Nummer sechs wieder beim Nachbarn und Fuchs Nr. 7 5 Minuten vor Ende, könnte auch einer der ersten fünf gewesen sein, der stand unvermittelt vor mir und hat vermutlich den Bau kurz vorher verlassen.
Die Strecke ist bunt und reichhaltig: Ein Kalb, 40 Sauen, 36 Reh und ein Hase. bei 50 bis 60 Schützen. Mit entsprechender Freigabe wären es allein bei mir drei Füchse gewesen, vielleicht auch 4 oder 5.
Der Forstamtsleiter bleibt seiner humorvollen Linie treu. Den Jagdkönig (mit fünf Sauen) fragt er beim Überreichen des Bruches: "5 Sauen! NUR fünf Sauen?!? Kam nicht mehr???"
Erfrischend find ich die Drückjagden in diesem Forstamt mit anschließendem Streckelegen (Symbolisch, das meiste Wild bleibt an der Rohrbahn), verblasen und BRuchvergabe. Bis die Strecke vor Ort ist, wird i.d.R. eine Suppe oder BRühwürstchen gereicht. Bei "uns" ist so mancher Forstbetrieb immer noch in den Coronavorgaben der Vergangenheit verhaftet. Separate Treffpunkte, Freigabe und Sicherheitseinweisung vorab per Email, kein Streckelegen, Schüsseltreiben Bruchüberreichung. Da wird man nach dem Treiben am Stand vom Ansteller heimgeschickt, wenn man keine Nachsuche fabriziert hat...