So.
Freitag Drückjagd in meinem Ehemaligen Ausbildungsrevier. Der Stand in einer Abteilung, in der ich seinerzeit sehr erfolgreich waidwerken durfte. Inzwischen sind die überwiegend Wiebkeflächen allerdings wohl schon eher aus dem Gröbsten haraus...
Der Stand auf einem Gassenkreuz im Standenholz. Leider wohl schon länger nicht mehr gepflegt, zumindest lagen mehrere Kronen in den Gassen und eingewachsene Fichten und Bucheäste nahmen mir viel Sichtfeld und reduzierten das wenige Schussfeld deutlich. Also Multitool ausgepackt und mittels Säge etwas aufgeräumt. Kam am Sitz zurück stehen (!) zwei Rehe auf etwa 100m auf der Gasse und sind natürlich weg bis ich fertig und drauf bin. Es folgen fünf weitere Rehe, alle flott und nur als Wischer auf 80 bis 100m über die eine eben aufgehaute Gasse und alles noch vorm Hundeschnallen. Evtl. war da auch ein doppler dabei aber zuerst waren es sicher drei Reh und beim zweiten Anlauf ziemlich sicher nur zwei...
Das Treiben im Vergleich zu früher deutlich ruhiger und das lag wohl nicht an den Schalldämpfern. Im Treiben kamen zwei weitere Reh vor Hunden, das eine stand sogar mal Kurz auf der Gasse, aber halt spitz von vorne, das muss nicht sein. das letzte hat wiederumg die Gasse zügig gequert.
Es lagen am Ende 24 Sauen 8 Reh und ein Kalb. Bei den Sauen gab es auch schon mal Strecken von 80 und mehr.
Dafür war ich zeitig zuhause und konnte am Abendansitz noch zwei Rehe strecken.
Samstag war ich mündlich zu einer guten Jagd eingeladen, als ich dann Mitte November mal nachfragte, ob denn da schriftlich auch noch was kommt, kam die Antwort: "Ne, kommt nix, die Jagd ist klein und wir haben genügend schützen. Schau dich nach was anderem um!" Ein "Leider" hab ich keines gehört. Nicht die feine englische Art, so unter Kollegen miteinander umzugehen. Zu dem Zeitpunkt hatte ich bereits zwei andere Jagden abgesagt...
Dafür konnt ich beim Morgenansitz im Schnee zwei weitere Rehe erbeuten.
Heute kleine Drückjagd bei einem Freund, der heuer das Revier gewechselt hat und dort jetzt mitjagen darf. Die Erwartungen waren zugegebenermaßen nicht sehr hoch, aber immerhin war auch Rehwild frei (wenn es steht). Was soll ich sagen, die Leute dort haben sich wirklich Mühe gegeben und die Jagd gut vorbereitet (soweit ich das beurteilen kann). Die bejagte Fläche wurde wohl seit ein paar Wochen nicht bejagt, dazu waren zumindest die meisten Stände mit DJ-Böcken versehen.
Das Treiben eine relativ große Waldinsel im Feld, mit ein paar kleineren Waldbrücken zu einem Größeren Waldkomplex. Mein Stand war auf einem DJ_Bock an einem Forstweg. Der Weg wurde wohl relativ eng (40 bis 60 m abgestellt, am Feldrand etwa 60 bis 100m. Vor mir eine knie bis hüfthohe Verjüngungsfläche, mit reichlich Schwarzdorn in selber Höhe. Auf der anderen Wegseite Schwarzdorn übermannshoch und außer dem Wegebankett kein Schussfeld nach hinten. Es lag noch eine dünne Schneedecke und stellenweise kam heut sogar die Sonne durch. Ein Tag wie gemalt zum Jagern!
Ich war grad auf dem Sitz, da schnürt in der Kulturfläche ein Fuchs auf mich zu. Den Schuss hab ich mir verkniffen, denn der Rest "meiner" Anstellergruppe muss noch unterwegs gewesen sein. Das war auch gut so. Als 15 min drauf die Treiber in die Fläche vor mir kommen, werden die Sauen hoch und flüchten in verschiedene Richtungen. Ein Überläufer kommt dirch den niedrigeren Teil der Fläche, durch die Treiber in der Fläche verbietet sich ein Schuss auf die Sau. Diemnächsten hektischen "Sau Sau" Rufe veranlassen ein Reh durch die Schwarzdorn zu flüchten. Ich glaub, da hat jemand nicht ganz so genau hingeschaut...
Es fallen mehrere Schüsse an verschiedenen Stellen, die Rotte ist wohl gesprengt. Nach einiger Zeit sind Treiber und Hunde weit weg und um uns tritt Ruhe ein. Irgendwann nehm ich einen dunklen Wischer in den wahr, ein einzelner Firschling will scheinbar das Treiben verlassen. Meinen linken Nachbarn versuch ich per Gesten zu informieren, aber einige Büsche behindern unsere Sichtverbindung. Längst bin ich im Voranschlag, als ein leises knacken den Frischling verrät. Über die Forststraße gibt er ordentlich gas, hilft aber nix, bevor er den gegenüberliegenden Schwarzdorn erreicht, schlägt er ein Rad und bleibt am Rnde des Heckenwerks liegen. Später erklärt mir mein Nachbar, dass er meinen Schuss gehört hat, aber gemeint hat, ich hätt wohl n Reh in die Kulturfläche geschossen. Erst ald der Frischling am Bankett zu schlegeln begonnen hat, hat er ihn wahrgenommen...
Es fallen weiter vereinzelte Schüsse und kleine Serien. irgendwann kommen die Treiber wieder. Der Labby meiner Frau, der einen Treiber begleiten durfte, bekommt Wind von mir und meint mich begrüßen zu müssen. Bis ich ihn überreden kann, sich wieder den Treibern anzuschließen, kommen die auf den Weg und ich hör den Obertreiber sagen, wir könnten (Konjunktiv) abhupen, da rufen seine Mitstreiter, Sau Sau! Weil die Straße links von mir voller Treiber und Hunde steht, die Schützen teilweise schon entladen haben fällt kein Schuss mehr.
Die Sau hat aber andere Pläne und macht einen Haken und rennt paralell zur Schützenkette (außerhalb). Ich seh sie leider nicht, aber mein Nachbar zur Rechten, der am Feldrand steht, dem kommt die Sau und er kann mehrere Schüsse abgeben, bis mein Labby losstürmt und ihm in die Schussbahn läuft (trotz rufen meinerseits). Es fallen keine Schüsse mehr, aber der tiefe Laut zeigt mir, dass der Hund an der Sau ist. Ich geb bescheid ("Mein Hund") und eile zu Hund und Sau. Irgendwann ist der Hund ruhig, dafür quiekt und grunzt die Sau. Das Opinell No. 7 ist jetzt nicht optimal, aber in der Not frisst der Teufel bekanntlich Fliegen und ich kann den Frischling (25-30kg) abfangen. Dazu muss ich sagen, dass die Sau einen Schuss aufs Brustbein hat und auch ein Vorderlauf hinüber ist. Vermutlich hätte auch der Schuss zum baldigen Verenden geführt, aber dass weiß man vorher nicht.
Am Ende liegen sieben Sauen, ob noch was von der Nachsuche dazugekommen ist, kann ich nicht sagen. Die Jagdleitung ist zufrieden.
Ich auch. In dem Revierteil haben sie wohl noch nie 7 Sauen beim Drücken erlegt. Es waren vergleichsweise viele da und sie sind wohl auch einzeln angelaufen. Die 7 Sauen wurden von 7 Schützen erlegt.