Drückjagden 2022/23

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ASP und Corona bedingt werden auch dieses Jahr etliche Drückjagden hier im Landkrteis Görlitz (ASP-Kernzone) ausfallen. Es bleiben noch drei Drückjagden zu denen ich gehen werde.
Wie diese dann verlaufen werde ich berichten. Los geht`s am kommenden Samstag auf der "Kippe", einem aufgeforsteten ehemaligen Braunkohletagebau. Dort im Schnitt immer um die 50 Sauen und Rehwild. Ziel ist hier in erster Linie zu schauen was überhaupt an Schwarzwild noch da ist und ob nicht noch das ein oder andere Stück vielleicht schon verendet rumliegt, was mit den Kadaverspürhundtrupps nicht, bzw. noch nicht gefunden wurde. Keine schöne Jagd - aber mit dem Hintergrund der ASP bitter notwendig.
Ich werde berichten ...


Gruß der olle pudlich
 
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Letzten Samstag zur Drückjagd gewesen. Viel kam nicht in mein Blickfeld, doch ein weibliches Reh, das auf Grund der Schussrichtung pardoniert wurde und ein ÜLK fanden doch tatsächlich den Weg zu mir. :D Dieser ging im Knall runter, hatte aber wohl dank Adrenalin noch die Kraft, 10m weiter zu stolpern.
Feine Jagd bei tollstem Herbstwetter. Das macht Freude.
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So sah das Herz aus...bzw der Rest davon ;-)
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Hier ist es auch herrlich sonnig angesagt und viel zu warm, Samstag wird das Treiben um 1h gekürzte um die morgendliche Kühle zu nutzen und die Hunde nicht zu überlasten.
Ich kanns verstehen, bringt nix wenn das Wild unaufgebrochen 3h bei > 20 Grad in der Sonne liegt. Direkt Aufbrechen bringt auch wenig, ausser mal will den Fliegen was Gutes tun.
 
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Gestern eine Jagd bei 20 Grad, zum Glück keine Sonne, in sehr guter Organisation. Treibendauer 3,5 h Stunden...Strecke mit 30 Schützen und vielen Treibern und Hunden 13 Sauen, 5 Rehe.
Vorkommen Sauen gut, Rehwild drückte sich enorm herum (Eichelmast!)
Nach 2 Stunden intensiven und wiederholten Absuchens des nahen Einstands streikten meine zwei... Dem Jungen fehlts noch an Kondition.
Die erfahrene Alte brachte dem Nachbarschützen mehrfach Rehwild, der davon 2 Stücke strecken konnte.
Ich hatte keinen Anlauf, natürlich wars ein schöner Tag im Wald... ;)
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Wasser für die Helfer obligatorisch.
 
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Gestern Drückjagd bei Kaiserwetter:
10 Stück Rotwild, 1 Schmalreh, 3 Füchse mit 16 Schuss, incl. einer Nachsuche die erfolgreich war. Für meinen begleitenden Jungjäger wichtige Eindrücke: 6-8 Stück Kahlwild zogen natürlich nicht über das gute Schussfeld, sondern am Ende nur in einer kleinen Lücke sichtbar. Dann umschlug uns in der Dickung das Leittier (hörbar im Buchenlaub) bis es von uns Wind bekam und führte das Rudel sicher aus der Dickung und damit ins Nachbarrevier.

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Endlich wieder Drückjagd, eine von nur zweien für mich dieses Jahr. Wieder revierübergreifend in der Eifel, 20 Grad, 4 Stunden sind veranschlagt. Herrlicher Buchenwald. Ich sitze direkt auf dem Ersten DJ-Bock in Sichtweite unserer Autos. Das mutet eher suboptimal an, abwarten. Den restlichen Schützen wurden Stände tiefer im Bestand zugewiesen und so stapfen sie dem Ansteller schnaufend hinterher immer weiter bergan. Einer zwinkert mir noch zu: "Da kam mir letztes Jahr ein Keiler, ich hab leider den Baum getroffen. Also aufpassen!"

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Lass den mal reden, denke ich und richtete mich in ebendiese Richtung aus, da hinten sollte irgendwo ein Wechsel sein. Mit dem Nachbarschützen kurz per Handzeichen verständigt und das Gerödel zurechtgelegt. 9:15 Uhr, tiefenentspannt in freudiger Erwartung.

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Das hübsche Patronenetui hatte ich mal beim WuH Rätsel gewonnen.

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Plötzlich im Rücken schwerfälliges Rascheln im Buchenlaub. Ich drehe mich langsam auf dem Sitz um 180 Grad und traue meinen Augen nicht. Ein Keilerchen zieht schwerfällig bergan, einen Vorderlauf schonend. Gewehr hoch, in dem Moment bleibt er wie angewurzelt stehen und äugt mir auf 30m "direkt in den Lauf". Hat er mich mitbekommen? Schweine sollen doch so schlecht "sehen". Nur steht die Sau leider direkt hinter einer Buche, nur das halbe Haupt ist links vom Stamm sichtbar. Ich bin weiter im Anschlag, wer sich jetzt zuerst bewegt hat verloren! Das ist in diesem Fall der Keiler, er tut einen Schritt vor, ich lasse die .308 Gero Target auf 35m fliegen, er sackt am Platz zusammen und bleibt aufrecht liegen, so wie man es kennt von diesen furchtbaren "Keiler-Erleger-Bildern". Dann kurzes Schlegeln, er rutscht etwas ab und dann ist der Spuk vorbei. 9:20 Uhr. Guter Beginn! Der dunkle Fleck auf dem Foto ist das Schwein.

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Kurze Nachricht an den Beständer. Das Treiben geht noch 4 Stunden. Soll ich bei der Hitze vielleicht Stand verlassen (30m) und aufbrechen? Antwort: "Ja unbedingt, kurz Nachbarschützen per Handzeichen aufmerksam machen". Also bin ich zum Schwein und habe am Hang die rote Arbeit erledigt, immer in Sorge, dass die Sau runterrollt. Bei den sommerlichen Temperaturen eine schweißtreibende Angelegenheit.

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Am Streckenplatz später wohlwollendes Schulterklopfen der Mitjäger, die Gesamtstrecke blieb diesmal unter den Erwartungen. Ob´s vielleicht am Wetter lag? Auch für die Hunde kein Zuckerschlecken im steilen Gelände mit Schutzwesten. Verblasen der Strecke, Suppe und Getränke, 16:30 Uhr allgemeine Verabschiedung. Alles etwas kürzer heuer.
Spätnachmittags "durfte" ich meine erstes Schwein über der Überläuferklasse abschwarten. Auch eine neue Erfahrung.

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Insgesamt habe ich, wie auch der Rest unserer Rotte, bis zum Hahn in Ruh´ keinen Anblick mehr gehabt. Der rechte Vorderlauf war verkürzt, über dem Blatt ein alter verkapselter Abszess, dies wohl der Grund für das "Humpeln". Für mich als Niederwildjäger war das ein wirklich besonderes Erlebnis, daher habe ich es hier etwas ausführlicher geschildert.
Waidmannsheil allen Tüchtigen.
 

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Die Antwort passt jetzt zu allen möglichen Fäden:
DJ 2022/23
Selbsthilfegruppe ....

Gestern bei einer großen revierübergreifenden DJ bei mir am Dorf gewesen, 7!!! Reviere hatten sich abgestimmt und bestimmt 100 Jägersleut (zusammen mit den Treibern) und zwei Hundemeuten (Simmerlmeute !Achtung Werbung! und eine andere) , sowie noch ein paar Solohunde.
Ich war nicht als Treiber und das Hundl hat leider eine Ballenverletzung und musste/sollte im Auto bleiben.
Ich war auch Fahrer und habe die Schützen zu ihren Ständen gefahren.
Bereits beim Anfahren gab es eine Wiese mit heftigen Zeichen des Brechens der Sauen, muss erst in der Nacht vorher passiert sein.
Die Schützen hatten ihre Stände eingenommen , das Auto mit dem Foxl im Schatten mit offener Ladeklappe in Sichtweite , auf einer Seite zwischen uns eine bürstendichte Dickung.
Aber schon vor dem eigentlichen Beginn, Geraschel in der Dickung und dann pflanzte sich das Geräusch fort in Richtung Auto, wo der Foxl in seiner Box auf einmal heftigen Laut gab, hatte sich die Schwarzkittel heimlich aus dem Staube gemacht und sich in Richtung einiger aufgegebener und verschlammter Fischteiche davon und dabei das Auto passiert.
Da der Sausack sich nicht beruhigen wollte, musste ich ihn mir zum Stand holen (kam mir vor wie in Russland, kein Bock sondern ne Nummer an den Baum gemalt) und die nächsten 2 1/2 Stunden waren dann ruhig
Irgendwann kurz vor Hahn in Ruh , kam dann die Meute an uns vorbei, man wollte aber nicht noch einmal zurück zu den Teichen.

So lagen dann am Ende 1x Damwildkalb, 1 x Schwarzwild, 3x Reh und ein Fuchs.
Riesiger Aufwand für wenig StreckeIMG-20221030-WA0008.jpeg
 
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Nebelreiter-Jagd im hessischen Mittelgebirge auf 700m.
Meine Beiden machen am Anfang Reh und Sauen hoch, die nah am Stand liegen...diese huschen am Schußfeldende über zwei kleine Schluppen, daß ich unmöglich dran komm... das wars. Nachbarschützen sind glücklicher, dem Krach nach. Die Hälfte der Jagd dann doch noch mit Sonne, immerhin und man ist früh daheim. Noch immer kein Streckelegen, schade.
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Wenns so bleibt, mach ich für Euch den Landschafts-Fotograf oder meld mich ganz ab... ;)
P.S.: meine Anstellerin war eine attraktive junge Jägerin, die dort Begeherin ist und alles mit Hand und Fuß in der Gruppe organisierte...kompetent, normal, lebensecht und angenehm.
 
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G

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Guest
Was passiert eigentlich bei dem gegenwärtigen Wetter mit dem Wildbret ? Eine Sau , die nochmal fünf Stunden im eigenen Saft da lag . Aufbrechen ist wahrscheinlich auch nicht so pralle, wegen den Mücken .
Müsste man nicht konsequent Termine absagen, wenn man jagdliche Tätigkeit dem Primat der Fleischgewinnung unterwirft?
 

z/7

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Es werden bei längeren Treiben häufig Aufbrechpause gemacht. Länger als 2 Stunden Treiben kenn ich heute allerdings nicht mehr, u.a. aus diesem Grund.
 
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Es werden bei längeren Treiben häufig Aufbrechpause gemacht. Länger als 2 Stunden Treiben kenn ich heute allerdings nicht mehr, u.a. aus diesem Grund.

Das überrascht mich, wo bist Du unterwegs? Oder bezog sich deine Aussage ganz speziell auf dieses Jahr?

Die Jagden, auf denen ich üblicherweise unterwegs bin sind sicher zwischenzeitlich auch kürzer angelegt, folgen aber mehrheitlich der Agenda

8:30 bis 9:00 Uhr Abrücken zu den Ständen
9:30 bis 10:00 Uhr Hunde schnallen
12:00 Uhr Hahn in Ruh' (manchmal auch schon 11:30 oder erst um 12:30 Uhr)

Wenn ich die Zeit des Treibens nicht vom Zeitpunkt des Hundeschnallens an bemesse, bleiben da regelmäßig mehr als 2 h.


grosso
 

z/7

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Da hast Du recht, die Zeit zwischen Standeinnahme und Schnallen hab ich nicht berücksichtigt. Das ist ja nach Größe der Anstellgruppen aber auch meist nicht mehr als ne halbe Stunde.

In bergigem Gelände, wo es auch mal deutlich länger sein kann, ist es mit dem Aufbrechen dafür meist unproblematischer, da überriegelt.
 

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